Jamboree 2015 in Japan, der Bericht
Die Jamboree Teilnehmer des VCP Pfungstadt sind zurück in der Heimat und jetzt gibt es einen Bericht für die Zeitung:
Sayonara Nippon
Vom 23. Juli bis zum 20. August 2015 flogen 39 hessische Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) nach Japan, um dort das Weltpfadfindertreffen zu besuchen. Unter den hessischen Teilnehmern befanden sich fünf Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes Eldar (VCP Pfungstadt) und zwei des Stammes Christophorus (VCP Roßdorf). Von diesem Erlebnis berichtet Josefine (14 Jahre) aus Pfungstadt:
„Am 23. Juli 2015 ging es, nach zwei Jahren Vorbereitungszeit, endlich nach Frankfurt zum Flughafen auf den Weg Japan. Nach 20 Stunden Flug und einer Zwischenlandung in Doha (DOH) in Qatar wurden wir von der deutschen Kontingentsleitung in Tokio (NRT) empfangen und zum Bus gebracht. Nach weiteren drei Stunden Busfahrt sind wir im Vorlager im Camp Fuji angekommen. Nach einer Bento-Box (einer Art Lunchbox mit Reis, Gemüse und Fisch) haben wir uns, auf Grund der schon sehr späten Uhrzeit, sehr schnell schlafen gelegt.
Das Vorlager diente zum Akklimatisieren, weil es in Japan um diese Jahreszeit sehr warm ist und es eine hohe Luftfeuchtigkeit gibt. Während des Vorlagers besuchten wir auch zum ersten Mal die Metropole Tokio. Am Abend und am nächsten Tag haben wir einen Vorgeschmack auf die große Anzahl von Pfadfindern bekommen, die wir auf dieser Reise treffen sollten, denn außer uns waren noch die anderen deutschen Trupps vom VCP und vom BdP (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) im Camp.
In der Nacht vom 27. auf den 28.7.2015 fuhren wir endlich zum eigentlichen Weltpfadfindertreffen, dem 23. Word Scout Jamboree, nach Yamaguchi, einer Stadt im Süden der Hauptinsel Japans, Honshu. Nach mehr als 10 Stunden Busfahrt, in denen fast alle geschlafen haben, sind wir endlich am Lagerplatz angekommen. Unser Platz war zum Glück sehr zentral gelegen, so dass wir in relativ kurzer Zeit überall hinkommen konnten. Wir waren im Western Hub im Teillager Myanoura. Es war wirklich beeindruckend zu sehen wie viele Menschen auf so einem Lager Platz gefunden haben. Es waren 33.383 Menschen aus 152 Ländern. Am Abend des ersten Tags besuchten wir die „Opening Ceremony“, an der alle Pfadfinder des Lagers teilnahmen. Am nächsten Nachmittag stand das „Culture“-Model auf unserem Programm. Dort konnte man verschiedene Volkstänze erlernen, landestypische Sachen basteln und vieles anderes. An den zwei folgenden Tagen waren wir in regionalen Schulen, haben dort Programm gemacht, und in Hiroshima, die Stadt war Opfer der ersten Atombombe.
Durch anklicken lassen sich die Bilder vergrößern
Der darauf folgende Tag war der Interreligiöse- und Essens-Tag. Am Morgen gab es verschiedenste Gottesdienste und zum Mittagessen konnte man über das ganze Lager laufen und sich an den Ständen vor jedem Platz was Kleines zu Essen holen. Am Abend hörten wir in der Arena Vorträge des japanischen Kronprinzen und des japanischen Premierministers. An den nächsten Tagen gab es Wasserprogramm, Naturprogramm, Entwicklungsprogramm, das von Organisationen wie zum Beispiel YUNGA (Youth & United Nations Global Alliance) durchgeführt, und Wissenschaftsprogramm, das von Firmen wie Yakult oder Toyota organisiert wurde. Am nächsten Tag wurde alles abgebaut und das Jamboree wurde durch die „Closing Ceremony“ am Abend geschlossen. Die letzte Nacht auf dem Jamboree schliefen wir unter freiem Himmel.
Am 8. August fuhren wir dann zu unseren Gastfamilien nach Osaka. Mich hat zusammen mit einer anderen deutschen Pfadfinderin eine vierköpfige Familie aufgenommen, deren Kinder ebenfalls Pfadfinder sind, aber das Jamboree nicht besuchen konnten. Einer der Pfadfinderstämme aus Osaka hat für uns eine eigene Willkommensparty gegeben. Viele haben mit ihren Familien Sehenswürdigkeiten besucht.
Danach ging es im Nachprogramm zunächst mit dem Zug zu einem Zeltplatz am Lake Biwa. Von dort aus haben wir Tagesausflüge nach Kyoto und zum Raften gemacht.
Dann sind wir zu einem weiterem See gefahren, in dem wir leider nicht baden konnten. Zum Abschluss sind wir für zwei Nächte in Tokio gewesen, wo wir vor allem Zeit bekommen haben, uns Souvenirs zu kaufen. Aber wir haben auch Tokio bei Nacht vom Rathaus gesehen und den berühmtesten Bahnhof Tokios besucht.
Dann ging es um 1:00 Uhr Ortszeit wieder über Doha nach Frankfurt. Obwohl wir uns alle auf Deutschland gefreut haben, vermissen wir die Zeit auf dem Jamboree und Japan.“
mehr zum Jamboree und Verweise auch auf der ersten Seite dazu
Der Weltpfadfinderverband WOSM veranstaltet an wechselnden Orten und auf wechselnden Kontinenten Weltpfadfindertreffen, sogenannte World Scout Jamborees. Sie gehen auf den Gründer der Pfadfinderbewegung, Lord Robert Baden-Powell, zurück, der 1920 das erste Weltpfadfindertreffen in England veranstaltete. Er wollte, dass sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Fähigkeiten kennen und schätzen lernen. Mittlerweile finden Weltpfadfindertreffen alle vier Jahre statt. Das Weltpfadfinder treffen in Japan ist das 23. in der Geschichte. Das nächste Weltpfadfindertreffen wird 2019 in West Virginia (USA) von den Pfadfinderverbänden von Mexiko, Kanada und den USA vorbereitet.
Ermöglicht wurde diese einmalige Reise für die Pfungstädter Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch durch die finanzielle Unterstützung durch die evangelische Kirchengemeinde Pfungstadt und das evangelische Dekanat Darmstadt-Land sowie durch Zuschüsse der Stadt Pfungstadt, des Landkreises Darmstadt-Dieburg und durch Spenden.
Die nächste Veranstaltung für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes Eldar (VCP Pfungstadt) ist die Landeskinderfreizeit für Wölflinge (6-9-Jährige) auf der Starkenburg in Heppenheim vom 18. bis 22. Oktober 2015. Nähere Informationen zu den Pfungstädter Pfadfindern sind auf www.vcp-pfungstadt.de zu finden