Fehlerverursacher in Heizungsanlagen

Nur ein individuell geregeltes und sorgfältig gedämmtes Heizsystem, das mit optimaler Wasserqualität betrieben wird, arbeitet energieeffizient und zuverlässig. Deshalb sollten Sie diese typischen Installationsfehler vermeiden.

Regelung nicht (individuell) eingestellt

Bei einem witterungsgeführten Heizsystem muss die Heizkurve bzw. Kennlinie, welche die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur steuert, an die einzelnen Heizzonen angepasst werden.

Denn zu hohe Vorlauftemperaturen vermindern die Effizienz und führen zu höheren Energiekosten.

Andererseits werden die Räume bei zu niedrigen Vorlauftemperaturen nicht richtig warm.

Bei einer adaptiven Heizkurven-Funktion („Raumaufschaltung zur Vorlauftemperaturanpassung“) optimiert der Regler eigenständig die Heizkurve anhand der Abweichung zwischen Ist und Soll-Raumtemperatur, sofern diese Werte erfasst werden.

Außenfühler am falschen Ort montiert

Damit die witterungsgeführte Regelung vernünftig arbeiten kann, muss der Außenfühler richtig platziert werden.

Eine falsche Platzierung kann zum Beispiel oberhalb von Fenster oder Abluftöffnungen bzw. ein Montageort die von direkter Sonneneinstrahlung beeinträchtigt ist sein.

Auch sind ungünstige Montageorte z. B. auch Schornsteine, in Fensterbereichen sowie unter (Vor-)Dächern oder Balkonen zu vermeiden.

Richtig ist ein schattiger Platz an der Nordseite des Gebäudes.

Auch die Montagehöhe an der Außenwand sollte die Situation der zu beheizenden Zone möglichst gut treffen. (z.B. „halbe Höhe“).

Übrigens: Sollten die Messwerte durch ein zu starkes Aufheizen der Fassade verfälscht werden, empfiehlt sich der Einsatz eines Abstandhalters.,

Rohre sind unzureichend gedämmt

Typisch bei älteren Heizungssystemen sind nicht oder nur unzureichend gedämmte Heizungs- und Warmwasserrohre und Komponenten, die gerade in unbeheizten Räumen unnötig Wärme abstrahlen.

Um die unnötigen Verteilverluste zu stoppen, sollte die Wärmedämmung im Rahmen einer Heizungssanierung untersucht und, falls notwendig, erneuert bzw. auf den aktuellen Dämmstandard gebracht werden.

Eine Beispielrechnung zeigt, dass sich in einem Einfamilienhaus allein durch die Dämmung zugänglicher Rohrleitungen bis zu 556 Euro einsparen lassen.

In der Regel sind alle warmgehenden Rohrleitungen mit einer Dämmstärke zu ummanteln, die mindestens dem Innendurchmesser der Rohrleitung entspricht (Dämmstoffen mit Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK).

Für Pumpen, Ventile und andere Bauteile bieten die meisten Hersteller passende, meist zweiteilige Dämmschalen an, die sich rasch montieren lassen.

Heizwasser falsch aufbereitet

Heizungsanlagen sind heute anfälliger für Störungen durch Ablagerungen als früher.

So sind z.B. die Wärmetauscher in den Wärmeerzeugern viel komprakter gebaut.

Entscheidende Bedeutung kommt daher der Qualität des Heizungswasser beim Befüllen und Nachfüllen zu.

Maßgebend für den Heizungstechniker sind zum einen die Bestimmungen der ÖNORM H 5195 – 1 sowie zum anderen die konkreten Vorgaben der Wärmeerzeugerhersteller.

Nach ÖNORM H 5195 – 1 stehen als Behandlungsarten des Heizungswassers die Enthärtung, Entsalzung, Härtestabilisierung und Härtefällung zur Verfügung.

Was letztlich konkret erforderlich ist, hängt von verschiedenen Parametern ab, u. a. von der Art des Heizsystems, vom Wasservolumen und der örtlichen Trinkwasserqualität ab.

Luft im System

Luft im Heizungswasser kann nicht nur zu Korrosionserscheinungen, sondern auch zu Störungen bei der Strömung sowie der Funktion von Komponenten wie Pumpen und Ventilen führen.

Laut ÖNORM H 5195 – 1 ist deshalb ein ständiger Sauerstoffeintrag zu vermeiden.

Voraussetzung dafür ist auch eine dichte Heizungsanlage.

Eine wichtige Rolle spielen zudem Luftabscheider:

Um die Entlüftung von Anlagenabschnitten während der Befüllung zu gewährleisten, werden in erster Linie Schnellentlüfter gedacht. Zu empfehlen sind Modelle mit einer Lufteintrittssperre.

Diese verhindert bei Unterdruck, dass Luft über den Schnellentlüfter angesaugt wird.

Die Entgasung im Betrieb übernehmen Mikroblasen-Abscheider.

Dieser sollte vorzugsweise in der Vorlaufleitung des Heizkessels installiert werden.

Produkte mit kompakter Bauform lassen sich auch bei beengten Platzverhältnissen, z. B. unterhalb von Wandgeräten, installieren.

Die an den Wärmeübertragungsflächen freigesetzten Mikroblasen werden so zuverlässig entfernt.

Nach einer bestimmten Betriebszeit ist das Wasser weitestgehend entgast und blasenfrei.

Schmutz und Magnetit

Eine weitere wichtige Rolle in Bezug auf die Wasserqualität spielt die Schmutzabscheidung, um die Lebensdauer und Leistung eines Heizungssystems zu erhöhen bzw. zu sichern.

Denn Schmutz, Schlamm und Magnetit können sich in Pumpen festsetzen oder Wärmetauscher, Rohre und Ventile verstopfen und somit den Wärmetransport erheblich beeinträchtigen.

Mittels mechanischer Heizungswasserfilter, lassen sich selbst kleinste Partikel im Heizungswasserstrom absondern und im Gehäuseteil sammeln.

Zusätzlich zur Filterwirkung bieten Hersteller ihre Schlammabscheider auch mit integrierten Magneten an, wodurch sich Magnetit eliminieren lässt.