Wallfahrtsorte in Österreich K

K

  1. Kaisersteinbruch ung. Császárkőbánya (Bistum Eisenstadt)
    Teil der Gemeinde Bruckneudorf
    Bezirk Neusiedl am See
    Pfarrkirche Hl. Rochus und hl. Sebastian, ehem. Zunftkirche der Steinmetzen und Maurer, auch Wallfahrtskirche
    Als 1617 im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg wie auch in umliegenden Orten die Pest grassierte, leisteten Steinmetzen das Gelübde, eine Kapelle zu errichten, wenn sie die Pest überlebten. Dem schloss sich auch Margarethe Ruffinin an, die Ehefrau des Steinmetzmeisters Andre Ruffini. Sie erbrachte das Geld zum Bau des Gotteshauses. Das Stift Heiligenkreuz als Grundherrschaft stellte das Grundstück zur Verfügung. Die Pest hörte auf zu wüten. Die Arbeiter im Steinbruch erfüllten ihr Gelübde. Die Weihe der Kirche erfolgte am 30. Juli 1652 durch Abt Michael Schnabel vom Stift Heiligenkreuz. Bereits seit 1645 waren Wallfahrten zur Kirche in den kaiserlichen Steinbruch bekannt. Im 18. Jh. sind eine Vielzahl von ankommenden und ausgehenden Prozessionen bekannt.
    In den Jahren 1732 bis 1745 lebte neben der Pfarrkirche von Kaisersteinbruch die Einsiedlerin Maria Kießlin, die eine Kapelle mit einem Bild „Maria Schnee“ betreute. Auch später noch lebten zeitweise Einsiedler bei der Kirche.

  2. Kalkstein (Bistum Innsbruck)
    Osttirol, Bezirk Lienz
    im Villgratental gelegen
    Wallfahrtskirche Maria Schnee, Expositurkirche von Innervillgraten, in 1641 Meter Höhe
    Die Kirche wurde 1640 errichtet als Dank für die Abwehr des Pest von 1634, aber erst im Jahr 1660 geweiht. 1868 schließlich wurde sie vergrößert. Das Gnadenbild Maria Schnee aus dem 17. Jh. befindet sich an der linken Seite des Langhauses. Es ist eine freie Kopie des Gnadenbildes von Santa Maria Maggiore. Auf dem Hochaltar befindet sich eine weitere Madonnenfigur (Grödener Schnitzarbeit um 1870).

  3. Kaltenberg bei Unterweißenbach im Mühlviertel (Bistum Linz)
    Bezirk Freistadt
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
    Wallfahrt zur Muttergottes
    Die Wallfahrtskirche befindet sich an der höchsten Stelle der Ortschaft, und zwar in Höhe von 886 Meter.
    Das Gnadenbild befand sich ursprünglich in der Nähe von Liebenau, die Muttergottes wanderte aber aus wegen des übermütigen Treibens der jungen Männer dort und ließ sich in Kaltenberg an einer Linde nieder. Die Linde wird heute noch gezeigt. Die Legende erzählt weiterhin, dass das bei der Linde verehrte Bild durch Witterungsunbilden stark mitgenommen war. Es sollte in die Kirche von Unterweißenbach übertragen werden, kehrte aber zweimal von selbst zurück. Man erzählte auch, dass ein Hirtenknabe an dieser Stelle die Muttergottes gesehen habe. Schließlich wurde an dieser Stelle eine Kapelle gebaut, 1658 dann eine Kirche. Um 1800 wurde die heutige Wallfahrtskirche errichtet als schlichtes Gebäude aus der Zeit der Josephinischen Reformen. Der neugotische Hochaltar trägt über dem Tabernakel das Gnadenbild von Kaltenberg, eine Muttergottes mit Jesuskind (wahrscheinlich Mitte 15. Jh.), beide sind barock gekrönt. Neben Maria stehen die Figuren ihrer Eltern Anna und Joachim, die aus einer Bauernkapelle der Umgebung stammen.
    Beim "Ursprung" (also bei der Linde) steht auch eine Kapelle. Ein Stück entfernt von der Wallfahrtskirche findet man auch eine Quelle, die Augenleiden heilen soll, das sog. "Augenbründel".

  4. Kaltenbrunn (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Leoben
    Ortsteil im Stadtteil Göss der Stadt Leoben
    Kapelle Maria Kaltenbrunn mit Quellheiligtum
    Die Wallfahrtskapelle in Kaltenbrunn ist schon im 18. Jh. bekannt, dem Verfall nahe wurde sie 1832 neu hergestellt.

  5. Kaltenbrunn bei Prutz (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Landeck
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in der Gemeinde Kaunerberg
    im Kaunertal auf halber Höhe des Südhangs in 1261 Meter Höhe gelegen
    Die Legende berichtet, dass man hier im frühen Mittelalter eine Marienstatue neben einer Quelle auf einem Stein aufstellte. Auf dem Stein wuchsen Korn und Weizen, doch das weidende Vieh berührte nichts von diesem Stein. Ein Pilger sah während des Betens eine Leiter, die vom Stein bis in den Himmel reichte. Eine Holzkapelle wurde schon früh errichtet. Um 1280 wurde dem Ritter von Schenkenberg im Traum kundgetan, er solle in Kaltenbrunn für seine Sünden Buße tun. Er ließ daraufhin eine Steinkapelle errichten. Pilger beobachteten geheimnisvolle Engelzüge, die zur Quelle gingen. 1438 brannte die Kapelle ab, das Bild blieb unversehrt. Die heutige Kirche wurde im 15./16. Jh. erbaut und im 18. Jh. barockisiert. In der Mitte des Langhauses befindet sich die ovale Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Kaltenbrunn", eine holzgeschnitzte Muttergottes mit Kind aus der Mitte des 14. Jh., beide sind mit Stoffen bekleidet und barock gekrönt.. Am Pfingstdienstag ist der Verlobte Kreuzgang des Gemeindeverbandes Zweidrittelgericht (Serfaus, Fiß, Ladis, Ried, Tösens, Fendels, Prutz, Faggen, Kauns, Feichten, Wenns).

  6. Kaltenhausen (Erzbistum Salzburg)
    Stadtteil von Hallein
    Bezirk Hallein
    Marienkapelle und Quellheiligtum
    Eine Marienkapelle wurde 1637 vom örtlichen Brauherrn Adam Lospichler errichtet. Neben der Kapelle entsprang eine Quelle, die als heilkräftig galt. Schon im 17. Jh. waren die Wände der Kapelle fast vollständig angefüllt mit Votivbildern.

  7. Kaltenleutgeben (Erzbistum Wien)
    Bezirk Mödling
    Dekanat Perchtoldsdorf
    Wallfahrt zu einer Kopie der Altöttinger Madonna in der Kirche St. Jakob d. Ä.
    Kaltenleutgeben liegt im Tal der Dürren Liesing mitten im Wienerwald, der Lage nach einem Gebirgstal ähnlich, unweit von Wien.
    1521 wurde der Ort erstmals erwähnt. Seit dem Mittelalter gab es hier Kalksteinbrüche, die bis Ende des 20. Jh. betrieben wurden. Vom Anfang des 19. Jh. bis etwa 1920 war Kaltenleutgeben auch ein bekannter Kaltwasserkurort. Die erhaltenen Kurbetriebsgebäude zeugen noch vom einstigen Glanz. Die heutige Kirche, ein Barockbau in Zentralraumarchitektur, wurde 1732 an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Baumeister der Barockkirche war Johann Jakob Oeckhl, der zusammen mit seiner Frau den Bau auch größtenteils finanzierte. Bereits zu dem Vorgängerbau führte ein St.-Jakob-Pfad von St. Jakob in Gaaden zu St. Jakob in Kaltenleutgeben und zum St.-Jakob-Gesundbrunnen, der auch offenbar an den biblischen Jakobsbrunnen erinnern sollte. Die heutige Jakobskapelle mit Brunnen stammt aus dem 18. Jh. Damals waren dort viele Votivgaben zu sehen. Bereits 1707 wurde in Kaltenleutgeben eine Kopie der Schwarzen Madonna von Altötting erwähnt. Ein Einsiedler hatte in Altötting eine Nachbildung des dortigen Gnadenbildes geschaffen und durch Berührung am Urbild geweiht. Als er von der Erkrankung eines nahen Verwandten in Wien hörte, reiste er mit der Muttergottesstatue hin. Der Kranke genas und der fromme Klausner bat darum, dass dann die Marienfigur in einer Jakobskirche bei Wien aufgestellt werden solle, was dann in Kaltenleutgeben geschah. Die Marienwallfahrt verdrängte in Kaltenleutgeben die ältere Jakobuswallfahrt. Um 1755 wird der Name Maria Kaltenleutgeben genannt, was auf eine rege Wallfahrt schließen lässt. Seit den Josephinischen Reformen ging die Wallfahrt zurück. Seit 2004 wird alljährlich eine Ortswallfahrt von der Dreifaltigkeitssäule im Dorf zur Gnadenstatue in der Pfarrkirche gehalten, um das Wallfahrtsortsbewusstsein aufrechtzuerhalten. Für organisierte Pilgergruppen ist Kaltenleutgeben meist Zwischenstation auf dem Weg nach Mariazell in der Steiermark.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  8. Kamegg (Bistum St. Pölten)
    in der Marktgemeinde Gars am Kam
    Bezirk Horn
    Mariabründlkapelle
    Die Kapelle wurde um 1650 vom Grafen Ferdinand Sigmund Kurz aus Horn bei dem schon früher besuchten hl. Bründl erbaut. Sie dient jetzt als Sakristei und Quellenraum. Um 1699 wurde die jetzige Kapelle vergrößert und dann in den Jahren 1838 und 1899 umfassend renoviert. Im 17. und 18. Jh. wurde die Kapelle öfter von Einsiedlern betreut.
    Am 16. April 1996 wurde die Kapelle durch einen Felssturz beschädigt und 2002 vom seit Menschengedenken schlimmsten Hochwasser des Kamp schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den Folgejahren wieder instandgesetzt, wurde sie am 15. August 2004 wieder geweiht.
    Das Gnadenbild ist eine sitzende Statue der gekrönten Maria, in rechter Hand das Zepter, auf der linken Hand den nackten Jesusknaben mit Weltkugel in der Hand (1. Hälfte 16. Jh.).
    Das Quellheiligtum wurde besonders in Pestzeiten aufgesucht. Im 18. Jh. sah man viele Votivgaben in der Kapelle.
    15. August und 8. September sind die Hauptwallfahrtstage

  9. Kaning (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Gemeinde Radenthein
    Bezirk Spittal an der Drau
    Ebenbrunn
    In der spätgotischen Pfarrkirche St. Johannes d. T. wurde ein Johanneshaupt verehrt (Ende 15. Jh.)
    In Kaning entspringt auch der "Ebenbrunn" , früher als Heilbrunnen für Augenkranke genannt.
    ehem. Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  10. Kanning (Bistum St. Pölten)
    Ortsteil von Ernsthofen, liegt in der Kastralgemeinde Aigenfließen
    Bezirk Amstetten
    Wolfgangsbrunnen
    Die Filialkirche Hl. Wolfgang geht auf das 15. Jh. zurück und wurde 1735 barockisiert.
    Der Andachtsgegenstand ist eine Statue des hl. Wolfgang (um 1500). Unweit der Kirche befindet sich das Wolfgangstöckel beim Wolfgangsbrunnen.
    Der Legende nach hatten drei adelige Fräulein, angeblich in dem nun verschwundenen Ort Wasen wohnhaft, die Stiftung zum Bau der Kirche gemacht. Durch dämonische Einflüsse sei das Werk stark verzögert worden, ja der Turmbau sollte gar nicht gelingen, da die Grundmauern immer wieder verschwanden.
    Das nahe Wolfgangsstöckel gilt beim Volk als Ruheplatz des hl. Wolfgang. So erzähle man, der hl. Wolfgang kam in die Gegend von Kanning. Bei einer Quelle hielt er Rast und da ihm der Ort so gut gefiel, beschloss er, an der Stelle ein Kirchlein zu errichten, das später aus Stein gebaut wurde und einen Friedhof erhielt, den man später mit einer hohen Mauer und einem Fallgitter gegen die Wölfe schützte.
    Der Wolfgangsbrunnen, seit 1943 versiegt, wurde früher besonders von Augenleidenden aufgesucht.

  11. Karl ung. Répcekároly (früher Karló), kroat. Kalin (Bistum Eisenstadt)
    zur Gemeinde Draßmarkt ung. Vámosderecske, ab 1899 Sopronderecske, kroat. Racindrof
    Bezirk Oberpullendorf
    Wallfahrt zum hl. Oswald
    Die Wallfahrten zum hl. Oswald begannen 1733. Bereits seit 1671 stand hier eine Kapelle. Die heutige Wallfahrtskapelle stammt aus dem 19. Jh. Auf dem Altarbild ist der hl. Oswald dargestellt.

  12. Karnabrunn (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit
    Wallfahrt zu einem Bild der Hl. Dreifaltigkeit
    Wahrscheinlich stand an dieser Stelle schon 1679 eine Holzkapelle. Die heutige Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Das Ursprungsbild ist ein keines Bildchen der Hl. Dreifaltigkeit, das jetzt in einem großen Rahmen an einer Querschiffwand hängt. Über dem Hochaltar befindet sich das Ölgemälde der Hl. Dreifaltigkeit von Johann Nepomuk Steiner, gemalt 1782. Der Überlieferung nach gelobten Graf Bucellini und seine Gattin im Pestjahr 1679, im Falle der Verschonung von der Seuche eine Kirche zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit in ihrer Herrschaft Karnabrunn zu bauen.
    Organisierte Fußwallfahrten nach Karnabrunn begannen dann im Pestjahr 1713 zur Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit.

  13. Kathreinkogel slowen. Podjerberk (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    bei der Gemeinde Schiefling am Wörthersee slowen. Škofiče
    Bezirk Klagenfurt-Land
    Filialkirche Hl. Katharina
    Die Filialkirche steht am Kathreinkogel (772 Meter). St. Kathrein wurde erstmals 1385 urkudlich erwähnt 1385
    Ziel einer Osterwallfahrt mit vier Stationen, die auch Selpritsch (slowen. Žoprače) mit der Filialkirche Hl. Andreas, den Luziaberg und den Humitzhügel mit der Wallfahrtskirche Maria Humitz (slowen. Marija na Humce) umfasst

  14. Kattau (Bistum St. Pölten)
    in der Gemeinde Meiseldorf bei Eggenburg
    Bezirk Horn
    Ulrichsbründl
    Die alte Pfarrkirche St. Ulrich auf dem Friedhof bestand von etwa 1111 bis 1784, wurde dann 1790 abgebrochen. Letzter Rest war die Gruftkapelle, die später auch beseitigt wurde. Heutzutage finden sich nur noch einige Teile der Fundamente der alten Pfarrkirche auf dem Friedhof. Die Statue des hl. Ulrich (um 1530) kam nach dem Abbruch in die neue Pfarrkirche, wo sie in der Mittelnische des Seitenaltars steht.
    Auf der Anhöhe jenseits des Baches befindet sich heute noch das Ulrichsbründl. Es entspringt unter einem Steingebälk, über dem möglicherweise einmal eine Ulrichsstatue stand.
    Dieses Quellheiligtum hatte nur lokalen Wallfahrtszuzug, jetzt ist es fast vergessen.

  15. Katzelsdorf (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Bernhardsthal
    Bezirk Mistelbach
    sog. Rosenkranzpark mit 16 Stationen
    lokale Wallfahrtsstätte

  16. Kirchau (Erzbistum Wien)
    in der Gemeinde Warth
    Bezirk Neunkirchen
    Die Pfarrkirche Hl. Margaretha ist im Kern spätgotisch. Der Andachtsgegenstand ist eine Statue der Hl. Margaretha. 1854 war die Statue nach Kirchberg am Wechsel gekommen, 1884 kam sie wieder zurück.
    Die Statue wurde der Legende nach auf einem Holunderstrauch gefunden. Dreimal wurde sie in die Ortschaft Maierhöfen getragen, kehrte aber immer wieder auf den Fundort zurück, daher wurde die Kirche auf dem Felsen des Fundortes gebaut.
    Ursprünglich war hier wahrscheinlich eine Heilquelle. 1883 wurde, nur einen Meter von dem Frauenaltar entfernt, ein alter Brunnen gefunden.

  17. Kirchberg (Erzbistum Salzburg)
    Ortsteil der Gemeinde Eugendorf
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Wallfahrt zum hl. Georg in der ehem. Pfarrkirche Hl. Georg, heute Filialkirche
    Der Legende nach trugen einst Vögel blutige Späne an den Platz der späteren Pfarrkirche und bezeichneten damit den Bauplatz. Später entwickelte sich die Pfarrkirche auch zu einer Wallfahrtskirche zum hl. Georg, wie die noch vorhandenen Votivtafeln belegen.

  18. Kirchberg am Wagram (Erzbistum Wien)
    Bezirk Tulln
    Dekanat Hadersdorf
    Pfarrkirche hl. Stephan, sog. Wallfahrtskirche Maria Trost
    Die Kirche, deren Ursprünge in gotische Zeit zurückreichen, steht im Südosten des Straßenplatzes am wehrhaft anmutenden Steinhang vom Wagram. Im 18. Jh. wurde die Kirche im Innern barockisiert. Auf dem Tabernakel befindet sich eine gekrönte Madonna mit Kind aus dem 17. Jh. Das Gnadenbild "Unserer Liebe Frau auf der Säule" befindet sich im rechten Chorraum. Bei dieser Madonnendarstellung hält der Jesusknabe in der Linken einen grünen Vogel. Das Gnadenbild entstand um 1420 und befand sich ursprünglich bei Mitterstockstall in Richtung Kirchberg am Wagram.
    Anlässlich der Geburt seines Sohnes hatte der Kaufmann Christoph Beer im Jahr 1679 eine Madonnenstatue an dieser Stelle gestiftet. Der Bauer Lorenz Höck errichtete später zum Dank für seine Genesung von einer schweren Krankheit eine Kapelle um diese Statue, die im Laufe der Zeit zur Kirche Maria Trost vergrößert und zu einem beliebten Wallfahrtsziel wurde. In der Zeit der Josephinischen Reformen wurde diese Kirche abgerissen. Teile der Einrichtung, die Marienstatue sowie die Steinsäule wurden in die Pfarrkirche St. Stephan nach Kirchberg verbracht. Trotz der Beschränkungen durch die Obrigkeit wurde ab 1823 wieder von Prozessionen zur Madonnenstatue berichtet. Die Pfarrkirche St. Stephan hatte somit die Funktion als Wallfahrtskirche übernommen. Der Kirchberger Kaufmann Ignaz Berger ließ 1832 an der Stelle der abgerissenen Kirche zunächst ein Kreuz errichten. Dieses wurde später ummauert und wird heute als Ursprungskapelle bezeichnet. Die alten Berichte über Gebetserhörungen und über die Lichterscheinung von 1744 beziehen sich auf den ursprünglichen Standort bei Mitterstockstall.
    Weitere Orte der Marienverehrung in der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Stephan sind das Marienbild über dem Kircheneingang und eine Pietàsäule vor der Kirche.

  19. Kirchberg am Walde (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Gmünd
    Maria-Rast-Kapelle
    im Schacherwald auf der Straße nach Groß-Höbarten mit Schalenstein, sogenannter Christkindlstein, ein Granitblockfels, etwa acht Meter im Umfang mit 20 bis 25 cm tiefer Mulde, die wahrscheinlich künstlich hergestellt wurde
    Es handelt sich sicherlich um einen alten schon vorchristlichen Kultgegenstand.
    Der Andachtsgegenstand in der Kapelle ist ein Bild mit Maria Rast.
    Die märchenhafte Legende erzählt, die hl. Maria habe bei dem Stein auf ihrer Flucht nach Ägypten gerastet und das Kind in der Mulde gebadet. Seitdem geht das Wasser im Schalenstein nicht aus und ist heilkräftig. Nach einer anderen Version habe die Muttergottes das Kindlein hier zur Rast gelegt, worauf der Stein sogleich ein "Wandl" bildete, damit das Kindlein nicht herabfalle.
    Das Wasser, das sich im Schalenstein sammelt, wurde bei Augenleiden gebraucht.
    ehem. Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  20. Kirchberg am Wechsel (Erzbistum Wien)
    Bezirk Neunkirchen
    Filialkirche Hl. Wolfgang
    Wallfahrt zum hl. Wolfgang
    Die Kirche, auf dem Liemberg gelegen, ist weithin sichtbar. In älterer Zeit stand hier schon eine Holzkapelle. Der Legende nach ist das Gotteshaus vom hl. Wolfgang selbst gegründet worden, als er als Glaubensbote zu den Ungarn zog. Es sind verschiedene Legenden zur Gründung der Kapelle überliefert. So soll der Heilige auf einem Felsstein gestanden haben. Er warf ein Beil, ohne zu zielen. Wo es im Fels steckenblieb, wurde die erste Kapelle errichtet. Der Felsstein, von dem aus der hl. Wolfgang das Beil geworfen hatte, wird bis heute gezeigt und "Antrittsstein" genannt. Eine andere Sage berichtet, es habe an Baumaterial gefehlt. Der Teufel bot sein Hilfe an um den Preis, dass der Erste, der die Kirche betrete, der Hölle anheimfallen solle. Der hl. Wolfgang ließ dann einen Wolf als ersten Kirchenbesucher erscheinen. Das Ave-Glöckchen fiel von selbst an zu läuten, der Teufel sauste eschreckt davon und sei erst beim heutigen sog. "Teuelsriegel" heruntergefallen. Aus der Zeit der Türkenkriege erzählt die Legende, dass eine Schar osmanischer Soldaten die Kirche plündern wollte, doch alle auf der Stelle erblindeten. Nach einer anderen Version war es ein einzelner Osmane, der erblindete und sich daraufhin bekehrte und wieder geheilt wurde. Der älteste steinerne Kirchenbau an dieser Stelle stammte aus dem 14. Jh. , im 15. Jh. wurde er weiter ausgebaut. Nach den Josephinischen Reformen verfiel die Kirche, 1860 wurde sie aber wieder instandgesetzt. 1918 durch Blitzschlag ausgebrannt, wurde sie schließlich bis 1928 wiederhergestellt. Verschiedene Stücke der Innenausstattung kamen aus Kirchen Niederösterreichs und Wiens: der Mariahilf-Hochaltar aus der Rosalienkapelle des Wiener Frauenhauses auf der Wieden, die Kanzel (ursprünglich in der Capella speziosa in Klosterneuburg) aus der Franzensburg von Laxenburg, das Mariä-Himmelfahrts-Gemälde aus dem Frauenchor des Wiener Stephansdoms, die Holzstatue des Blauen Herrgotts (eine Ecce-Homo-Darstellung) aus dem Wiener Versorgungshaus St. Marx. Das ursprüngliche Gnadenbild des hl. Wolfgang ist nicht erhalten, seit dem 15. Jh. wird eine Plastik im Rundbogen als Gnadenbild verehrt.

  21. Kirchberg bei Mattighofen (Bistum Linz)
    Bezirk Braunau am Inn
    Johannesbründl und kleine Kapelle, Quelle führt kein Wasser mehr
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  22. Kirchberg bei Klein Sankt Paul (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk St. Veit an der Glan
    an den westlichen Ausläufern der Saualpe in 1033 Meter Höhe
    Wallfahrtskirche Maria Schnee im Görtschitztal, im Volksmund meist Maria Moos genannt
    Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1167, aber schon im 11. Jh. soll es Ablassbriefe für die Kirche gegeben haben. Maria Moos gilt als eine der ältesten Wallfahrtskirchen Kärntens. Die Hauptwallfahrtstage sind der dritte Samstag im Oktober und alle drei Jahre der Samstag nach Fronleichnam. Die Kirche ist im Kern romanisch, an der Friedhofsmauer sind noch Reste der alten Wehrkirchenanlage erkennbar. Im 19. Jh. erfolgten Umbauten und Anbauten an der Wallfahrtskirche. Der Hauptaltar trägt die Gnadenstatue, eine gotische Madonna mit Kind.
    Die Wallfahrtslegende berichtete, dass man eines Tages in Moos ein Marienbild gefunden habe, dem man eine Kapelle errichten wollte. Wegen des quellreichen Bodens (deshalb auch der Name) wollte man die Kapelle aber besser an anderer Stelle errichten und trug das Madonnenbild dorthin. Es kehrte auf wunderbare Weise mehrere Male an diese Stelle zurück, dass darin ein Wink des Himmels erkannt wurde. Noch heute fließt unter der Kirche eine Quelle, die in einer Brunnenkapelle gefasst ist und deren Wasser heilkräftig sein soll. Es besteht der Brauch, sich hier die Augen zu benetzen und um Gesundheit zu beten.

  23. Kirchberg in Tirol (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kitzbühel
    Wallfahrtskapelle am Kirchanger
    Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Kirchanger und zur hl. Anna
    Das Kirchlein steht auf einer Anhöhe am südwestlichen Ortsrand von Kirchberg. Seit der Restaurierung im Jahr 1972 hat diese Wallfahrtsstätte wieder mehr Zuspruch gefunden. Die Wallfahrtskapelle ist auch besonders als Hochzeitskirche beliebt.

  24. Kirchberg ob der Donau (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    Buchetbründl im Ortsteil Winzberg
    Kapelle und Heilquelle, Quelle heutzutage versandet
    Quellheiligtum, als Wallfahrts- und Andachtsstätte nur lokale Bedeutung

  25. Kirchbichl (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Mariahilf-Kapelle am Grattlberg
    Die weithin sichtbare Wallfahrtskapelle auf dem Grattenbergl wurde 1737/38 als Ersatz für einen hölzernen Vorgängerbau von 1711 errichtet. Das zweijochige Kirchenschiff wird von einer Stichkappentonne überwölbt. Der Hochaltar zeigt eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf unter einem Baldachin.

  26. Kirchdorf am Inn (Bistum Linz)
    Bezirk Ried
    Der Ort liegt auf halbem Wege zwischen Braunau und Schärding am Ostufer des Inn.
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
    Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Lourdes
    Eine Kirche an dieser Stelle wurde erstmals 1170 schriftlich erwähnt. Aus dem Jahr 1755 stammt der erste schriftliche Hinweis auf einen Wallfahrtsbetrieb. Am 18.11.1900 wurde auf wunderbare Weise die Stallbauerntochter Aloisia Aigner von schwerer Krankheit geheilt. Aus Dankbarkeit wurde daraufhin vom Pfarrvolk ein Jahr später eine Lourdeskapelle errichtet und die Wallfahrt blühte auf. Die Lourdeskapelle ist jetzt als Seitenkapelle Teil der Wallfahrtskirche. Die Dekanatsfrauenwallfahrt findet traditionell am Sonntag um den 18. November statt. Am Sonntag nach dem Herz-Jesu-Fest wird die große Wallfahrt der Innviertler begangen. Das heutige Gotteshaus ist von 1484, die Kirche ist von einer alten gotischen Friedhofsmauer umgeben. Die Mittelgruppe auf dem Hochaltar aus dem 18. Jh. stellt eine Marienkrönung dar, vielleicht das ursprüngliche Gnadenbild. Heutzutage ist das Ziel der Wallfahrt die Statue der Unbefleckten Empfängnis von Lourdes, die sich in der Seitenkapelle befindet.

  27. Kirchschlag bei Linz (Bistum Linz)
    Bezirk Urfahr-Umgebung
    - Rudolfsquelle
    benannt nach dem österreichischen Kronprinzen Rudolf
    Diese Quelle wurde 1860 gefasst und mit einer kleinen Anlage und Inschrift ausgestattet. Begeistert pries 1865 Adalbert Stifter das Trinkwasser von der Rudolfsquelle. Im Jahre 2000 wurde bei dieser Quelle eine Statue des hl. Paters Pio errichtet und zusammen mit der Quelle feierlich geweiht. An der Rudolfsquelle führt auch der Adalbert-Stifter-Wanderweg vorbei.
    - Wolfgangsbründl
    im Wald an der Forstwegkreuzung mit kleiner Kapelle daneben
    zwei Quellheiligtümer, als Wallfahrts- und Andachtsstätten nur lokale Bedeutung

  28. Kirchschlag bei Pöggstall (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Zwettl
    Pfarrkirche St. Nikolaus
    Die Kirche bestand bereits vor 1300, im 15. Jh. wurde sie gotisiert, 1756 dann barockisiert. Als Gnadenbild wird genannt ein Jesus von Nazareth - Heil der Kranken, auch als "Der blaue Herrgott" bezeichnet. Es handelt sich um eine stehende Ecce-Homo-Figur im langen, blauen Mantel mit Dornenkrone (um 1680). Es ist die Kopie eines spanischen Werkes. Eine Wallfahrt wurde erstmals 1805 erwähnt. Vom Ende des 19. Jh. sind noch Wallfahrtsandenken aus Kirchschlag erhalten, seit dem 20. Jh. kaum noch als Wallfahrtsort genannt.

  29. Kirchschlag in der Buckligen Welt (Erzbistum Wien)
    Bezirk Wiener Neustadt-Land
    Martinibründl
    Im Martinigraben, südwestlich unterhalb des Hutkogels, erhebt sich an einer Bachböschung die Martinikapelle. Der halbrund geschlossene Bau aus dem 18. Jh. trägt ein Holzschindeldach, das über dem Eingang vorgezogen ist. Die Kapelle birgt Statuen der hll. Martin, Wolfgang und Antonius von Padua. Daneben steht über der Quellfassung des Martinibründls ein hölzerner Kapellenbildstock, in dem sich eine Holzstatuette des hl. Johannes Nepomuk aus der Mitte des 18. Jahrhunderts befindet. Der "Martinigang" der Pfarre findet am Florianstag (4. Mai) statt.
    Die als wundertätig bekannte Quelle wurde vor allem bei Cholera (so im Jahr 1825) aufgesucht. Hauptwallfahrtstage waren Floriani (4. Mai) und Martini (11. November).
    Paulusbrunnen - eine weitere Heilquelle im Ort
    zwei Quellheiligtümer, keine Wallfahrtstätten im engeren Sinn

  30. Kitzbühel (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kitzbühel
    Wallfahrt zur sog. "Sesselfrau"
    1764 wurde der Kitzbüheler Bildschnitzer Josef Martin Lengauer von der 1621 gegründeten Rosenkranzbruderschaft in Kitzbühel beauftragt, eine Maria mit Kind auf einem prachtvollen Thronsessel sitzend zu bilden. Vom Schmuck (Krone und Gewand) ist seit 1786 nichts mehr vorhanden. Die Köpfe wurden 1831 vermutlich von Franz Serafikus Nißl neu geschnitzt, aus dieser Zeit stammt auch der rote bestickte Samtmantel. Die Umtragefigur war Mittelpunkt der Rosenkranzprozession am ersten Sonntag im Oktober, jedes Jahr wurden neue Kleider angefertigt. Bei der Aufhebung der Bruderschaft 1785 ersteigerte ein Kitzbüheler Lebzelter und Wachszieher die Sesselfrau, seine Tochter Barbara schenkte alles zehn Jahre später wieder der Pfarre.
    Das Bildwerk ist eines der schönsten und dekorativsten Werke des 18. Jh.in Tirol. Es befindet sich heutzutage im Augustinermuseum in Rattenberg.

  31. Klagenfurt slowen. Celôvec (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Pfarrkirche St. Egid
    Verehrung des Heiligen Hauptes
    In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gab die Klagenfurter Kaufmannsfrau Maria Ruprecht zum Dank für die glückliche Heimkehr ihres verschollen geglaubten Gatten bei einem Maler ein Votivbild im Stil der „Ecce Homo“-Darstellungen in Auftrag. Der damalige Stadtpfarrer Lorenz Klein verweigerte zunächst die Aufstellung des Bildes in der Kirche, weil es zwei ikonographische Besonderheiten aufweist, nämlich die Wunde der linken Schulter (vermutlich ein Hinweis darauf, dass der Herr sein Kreuz selbst getragen hat) und der auffallende Dorn, der die Unterlippe des Gekreuzigten durchdringt. Dieser Dorn wurde u.a. als Bild für die Lügen gedeutet, die gegen den Herrn bei seinem Prozess vorgebracht worden waren. Erst 1742 konnte das Heilig-Haupt-Bild öffentlich aufgestellt werden. Bald erlangte es dann durch augenfällige Gebetserhörungen Berühmtheit und wurde vielfach kopiert, die Kopien sollten durch Berührung mit dem Original von diesem die wunderbare Kraft erhalten. Die erste dieser Heilig-Haupt-Kopien ist bereits für 1743 in der Pfarrkirche Viktring slowen Vetrinj (heutzutage Stadtteil von Klagenfurt) bezeugt. 1749 erbat der Magistrat der Stadt Klagenfurt während einer Epidemie, die unter den Bürgern der Stadt wütet, von Stadtpfarrer Klein die Abhaltung einer Bittandacht zum Heiligen Haupt. Noch bevor dieser neuntägige Votivgang, der in die Fastenzeit jenes Jahres fällt, abgeschlossen war, ließ die Seuche sichtbar nach, sodass der Nachfolger Kleins, Sigismund von Rambichl, Edler von Josefsfeld, ab 1750 auf Wunsch der Stadtväter die Heilig-Haupt-Andacht als feste Institution einrichtete, die bis heute vom vierten Fastensonntag bis zum Montag der fünften Fastenwoche abgehalten wird. 1752 erschien das erste der vielen Andachtsbüchlein zur Heilig-Haupt-Andacht und sehr bald verbreitete sich mit den Kopien des Votivbildes auch der liturgische Brauch und mit ihm die Verehrung des Heiligen Hauptes in ganz Kärnten, im slowenischen und. südsteirischen Raum und darüber hinaus. 1933 zum Beispiel wurde in zwei Drittel aller Kärntner Pfarren eine Heilig-Haupt-Andacht gehalten. Die äußere Form ist überall mit geringfügigen Abweichungen gleich: nach dem Rosenkranzgebet folgt ein festlicher Gottesdienst mit Predigt. Der letzte Tag der Novene (Montag nach dem fünften Fastensonntag) ist für die Diözese Gurk das regionale „Hochfest zum Heiligen Haupt“.

  32. Klagenfurt-Viktring slowen. Celôve-Vetrinj (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Pfarrkirche St. Florian
    Verehrung einer Kopie des Heiligen Hauptes von Klagenfurt (s. Klagenfurt - St. Egid) bereits seit 1743,
    erste der zahlreichen Kopien des Heiligen Hauptes

  33. Klausen-Leopoldsdorf (Erzbistum Wien)
    Bezirk Baden
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Leopold, Wallfahrt zum hl. Leopold
    In dem ehem. kaiserlichen Jagdgebiet wurden zur wirtschaftlichen Entwicklung unter Kaiser Leopold I. Holzarbeiter angesiedelt. Das Holz wurde auf der Schwechat in Richtung Wien transportiert. Die Ansiedlung wurde nach Kaiser Leopold I. benannt. Als "Klausen" bezeichnet man hier Schleusen zur Aufstauung eines Gebirgsbaches für die Holzflößung. Es wurde schließlich der Name Klausen-Leopoldsdorf für die Siedlung üblich. Die erhaltene historische Holztriftanlage ist ein einzigartiges technisches Denkmal der vorindustriellen Zeit.
    1754 entstand eine kleine Holzkirche im Ort, 1757 schon eine Steinkirche, benannt nach dem Namenspatron Kaiser Leopolds I., dem hl. Markgrafen Leopold und Patron Niederösterreichs. Seit 1780 hat die Kirche ihr heutiges Erscheinungsbild. Der schlichte Hochaltar ist aus dem Jahr 1840. In der Kirche wird ein Gnadenbild des hl. Leopold verehrt. Am Fest des hl. Leopold , am 15. November, wird zur Ehre des Heiligen ein festlicher Gottesdienst gefeiert. Es gibt hier eigene Leopoldilieder und eine Leopoldiandacht. In den Wiesen des Ortes gibt es auch ein Leopoldimarterl. Pilger, die auf dem Weg in die Dornau oder nach Heiligenkreuz sind, machen in Klausen-Leopoldsdorf Station.
    Außerdem wird ein Gemälde des hl. Vinzenz von Saragossa, des Patrons der Holzhacker, in der Kirche verehrt.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  34. Klein-Engersdorf (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    in der Gemeinde Bisamberg
    Pfarrkirche Hl. Veit
    Bis etwa zum 18. Jh. fanden Wallfahrten zum hl. Veit statt.

  35. Kleinfrauenhaid (Bistum Eisenstadt)
    bei Zemendorf ung. Zemenye, kroat. Cemindrof
    Bezirk Mattersburg
    Das Gnadenbild hängt unter einem kleinen gekrönten Baldachin in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Es befand sich ursprünglich im Schloss Forchenstein. Es scheint die Nachbildung einer byzantinischen Ikone zu sein. Die Kirche wurde bereits 1201 erwähnt, jedoch 1683 zerstört und dann barock wiederhergestellt, die heutige Rokokokirche stammt aus dem 18. Jh. Zum Ursprung der Wallfahrt erzählt eine Legende, dass einst die beiden Brüder Konrad und Emmerich aus Matterburg eine Zweikampf als Gottesurteil über die Aufteilung ihres Besitzes ausfechten wollten. Durch Gebet und Bitten ihrer Mitbürger konnte das verhindert werden. Aus Dankbarkeit wurde die Kirche errichtet.

  36. Kleinholz (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Wallfahrtskirche Mariahilf (Filialkirche der Pfarre Kufstein-Zell) und Klosterkirche der Missionare der Kongregation vom Kostbaren Blut
    am Stadtrand von Kufstein, am Ende einer langen Lindenallee gelegen
    Auf einer Votivtafel ist der Ursprung der Wallfahrt festgehalten. Um das Jahr 1600 stifteten Bäckermeister Johann Schiestl und seine Gattin Katharina Lettenbichlerin eine kleine Kapelle oder einen Bildstock. Das Ehepaar ließ auch das Gnadenbild malen und hinterließ dann einen ansehnlichen Geldbetrag zum Ausbau der Ursprungskapelle. Durch den Zustrom von Pilgern kam es schließlich zum Kirchenbau. Die heutige Kirche ist von 1680. Unterhalb des barocken Hochaltars ist das Gnadenbild, eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach in einem Goldrahmen. Das Deckengemälde (1939/1940 von R. Holzner aus München) zeigt die Verehrer des Kostbaren Blutes. Nahe bei der Kirche befindet sich auch das Exerzitienhaus der Missionare vom Kostbaren Blut.

  37. Klein Maria Dreieichen bei Groß (Erzbistum Wien)
    Bezirk Hollabrunn
    Wallfahrtskirche der Schmerzhaften Muttergottes
    Der Legende nach ließ Pfarrer W. Bodeng von Groß an einer Eiche ein Marienbild anbringen, das 1819 durch eine Nachbildung von Maria Dreieichen ersetzt wurde. Das Gnadenbild war an einer dreistämmigen Eiche befestigt. Als 1866 ein Brand den Baum vernichtet hatte, wurde 1869 die Wallfahrtskapelle errichtet, wobei die drei Unterstämme unter den Gnadenaltar kamen. Bei einem weiteren Brand konnten die Reste der Eichenstämme noch gerettet werden, das Gnadenbild jedoch ging verloren und wurde durch ein Vesperbild (Ende des 15. Jh.) aus Groß ersetzt.
    Die Hauptfeste der vom Stift Altenburg seelsorglich betreuten Kapelle werden anlässlich des Festes Sieben Schmerzen Mariens und zu Christi Himmelfahrt gefeiert.

  38. Klein-Mariazell (Erzbistum Wien)
    Klostersiedlung in einem Seitental des Triestingtales, im Wienerwald gelegen
    Bezirk Baden
    ehem. Benediktinerklosterkirche, heute Pfarr-, Wallfahrts- und Klosterkirche Mariä Himmelfahrt im Dekanat Pottenstein, seit 2007 Basilica minor
    Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Mariazell in Österreich
    1136 wurde das Benediktinerkloster gegründet, das früher "Mariazell im Wienerwald" oder "Mariazell in Österreich" genannt wurde im Gegensatz zu dem erst 1157 gegründeten "Mariazell in der Steiermark". Entsprechend gab es auch früher im Ungarischen einen Namen mit der Bedeutung "Alt-Zell". Der Überlieferung nach stifteten die Brüder Rapoto und Heinrich von Schwarzenburg, deren Stammsitz im nahen Nöstach lag, nach langem Streit anlässlich ihrer Versöhnung die "Cella Sanctae Mariae", wo sich bereits eine Marienskulptur an einer Quelle befand. Markgraf Leopold III., der auch die beiden anderen Wienerwaldklöster Klosterneuburg und Heiligenkreuz gestiftet hatte, stiftete hier noch in seinem Todesjahr 1136 ein Benediktinerkloster. Im 13. und 14. Jh. wurde das Kloster weiter ausgebaut. 1454 und 1464 wurde es durch Räuberbanden, sog. "Ungarische Brüder", geplündert. 1466 wurde erstmals auch die Pfarrkirche St. Thomas des kleinen Ortes erwähnt. Weitere Plünderungen und Zerstörungen folgten während der ersten und der zweiten Türkenbelagerung Wiens. Schließlich wurde das Kloster aber bis 1759 prunkvoll barock ausgestattet. 1782 wurde das Kloster unter Kaiser Joseph II. aufgehoben. Der Legende nach soll das Gnadenbild anlässlich der Aufhebung des Benediktinerklosters Klein-Mariazell allein auf einen Berg mit Namen Spitzberg (tschech. Špičák) ausgewandert und dort eine Zeitlang geblieben sein. Die Gebäude zerfielen im 19. und 20. Jh., die Wallfahrt bestand aber weiter. Das Gnadenbild ist eine Marienskulptur mit dem Jesuskind aus Holz (auf 1609 datiert, aber erst 1654 erstmals erwähnt), die sich über dem Tabernakel auf dem Hochaltar befindet. Das zweite Gnadenbild, die sog. "Türkenmadonna", erhielt von einem Türken zwei Hiebe auf Nase und Stirn, die noch heute zu sehen sind. Der Türke bekehrte sich dann später. Auf dem Seitenaltar im rechten Querschiffarm befindet sich diese sog. "Türkenmadonna". Im Laufe der Jahrzehnte wurden Teile der Klosteranlage abgerissen, auch die Pfarrkirche St. Thomas fiel dem Abriss zum Opfer. Anfang des 20. Jh. wurde die Wallfahrtskirche häufig von Pilger besucht, die auf dem Weg nach Mariazell in der Steiermark waren, damals überwiegend Slowaken und Ungarn. In den Jahren 1994 bis 1998 wurde die erhaltene Bausubstanz umfassend restauriert. Seit 2005 besteht ein neu gebautes Kloster für die Gemeinschaft "Brüder Samariter der Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens (Sam.Fluhm)". In der Krypta sind die Brüder Schwarzenburg als Klostergründer bestattet. Der Zwillingsstein in der Krypta erinnert an die Versöhnung der beiden. Über diesen Stein fließt das Quellwasser wie schon bei dem alten Flurheiligtum vor 1136. In der sog. Mönchhalle befindet sich ein Reliquienschrein mit etwa 500 Reliquien. Außerdem wird in Klein-Mariazell auch des Märtyrers Joachim Tabernitz gedacht. Der Mönch der Benediktinerabtei Klein-Mariazell wurde von neugläubigen Bauern am 11.05.1617 getötet und in der Abteikirche bestattet. Der Grabstein wurde 1683 von Türken zerstört (Gedenktag des Märtyrers am 11. Mai).
    Eine Steinbüste ist der sel. Restituta Kafka (Märtyrerin des 20. Jh. in der Zeit des Nationalsozialismus) gewidmet.
    Seit dem 21. Jh. steigen die Pilgerzahlen in Klein-Mariazell wieder an.
    Weiterhin gibt es in Klein-Mariazell auch das Wallfahrtsmuseum zur "Via Sacra", also zu dem historischen Pilgerweg von Wien nach Mariazell in der Steiermark. Gezeigt werden Dokumentationen und Ausstellungsstücke zu folgenden Themen: Geschichte des Wallfahrtsortes Klein-Mariazell; Wallfahrt von König Ferdinand II. von Ungarn (dem nachmaligen Kaiser Ferdinand dem Gütigen) von Wien nach Mariazell; Andachtsbilder, Flugblattlieder, Medaillen und Gebetsheftchen aus Klein-Mariazell; Andachtsstücke aus Mariazell in der Steiermark; Dokumentationen über Brunnen und Bildstöcke an der Via Sacra.
    Die Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  39. Kleinmariazell in Eichkögl (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Feldbach
    Pfarrkirche Maria Heimsuchung
    Gnadenkirche steht am Ende des Ortes, Rundblick in die Landschaft
    Bis 1853 stand auf dem Eichkögl ein Holzkreuz und an einer Birke befand sich eine Mariazeller Muttergottes. Später wurde eine Kapelle errichtet, die dann wegen des Pilgerzustroms 1890 zur Kirche ausgebaut wurde. Seit 1928 ist sie Pfarrkirche. Die Legende erzählt, dass ein Junge mit Zahnschmerzen zum Arzt ging. Dieser prophezeite ihm, als er hörte, dass er aus Eichkögl kam, dass der Junge es noch erleben werde, wie dort eine Marienwallfahrt entstehe. Die Prophezeiung traf ein. Die Begründer der Wallfahrt waren die Bauersleute Anton Kobald und seine Frau. Die Bäuerin war schon als Kind oft bei der Birke mit der Mariazeller Muttergottes. Bei Erkrankung des Kindes machte sie ein Gelübde, dass sie bei dessen Genesung eine Kapelle stiften werde, was sie dann auch getan hat.
    Der Hochaltar trägt in einem Rundbogenrahmen eine große Kopie der Mariazeller Muttergottes. Die Gnadenkapelle befindet sich links unter der Orgelempore. Das Gnadenbild ist ebenfalls eine Statue Unserer Lieben Frau von Mariazell. Außerdem befindet sich am rechten Wandpfeiler des ersten Joches eine gekrönte Madonna im Nazarenerstil. An der östlichen Außenseite der Kirche ist eine kleine Lukaskapelle angebaut, dort findet man eine moderne Mariendarstellung

  40. Kleinmotten (Bistum St. Pölten)
    in der Marktgemeinde Gastern
    Bezirk Waidhofen an der Thaya
    ehem. Pankrazkapelle und Pankrazquelle
    Das Angerdorf Kleinmotten liegt nordwestlich von Gastern. Von der Pankrazkapelle ist noch eine Bruchsteinmauer erhalten. Die Pankrazquelle, die ein Kilometer unterhalb der europäischen Wasserscheide zwischen den Stromgebieten der Elbe und der Donau am Kirchenhügel entspringt, wird in Rohren abgeleitet.
    Die Kapelle wurde vor 1519 errichtet und 1765 renoviert, 1785 gesperrt und schließlich 1810 abgebrochen. Sie besaß eine berühmte Wetterglocke und war ein beliebtes lokales Wallfahrtsziel, besonders an den Festen der hll. Blasius (3. Februar) und Pankratius (12. Mai).
    Die Ursprungssage berichtet, ein Ritter verlor im Wald sein edles Pferd und gelobte, an der Stelle des Wiederfindens eine Kirche zu errichten. Er fand das Pferd an der Pankratiusquelle, wo sich das Tier tränkte.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  41. Kleinsöding (Bistum Graz-Seckau)
    in der Gemeinde Söding-Sankt Johann im Bezirk Voitsberg
    Wallfahrt zum
    hl. Sebastian in der Filial- und Wallfahrtskirche Kleinsöding
    Die
    Geschichte der Kirche geht auf das 16. Jh. zurück, als sie als Pestheiligtum errichtet wurde. Die Ursprünge der Kirche sind dabei eng mit den Ausbrüchen der Pest seit dem 15. Jh. verbunden, die Teile des Umlandes fast vollständig entvölkerte. Durch erneute Pestepidemien im 17. Jh. entwickelte sich die Kirche zum wichtigsten Pestheiligtum in der Weststeiermark. Der hl. Sebastian wurde in dieser Zeit besonders als Pestheiliger verehrt. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. wurden eine Sakristei und die Kreuzkapelle angebaut und die Kirche selbst barockisiert. In den nachfolgenden Jahrhunderten nahm die Bedeutung als Wallfahrtsort aber wieder ab. Als Wallfahrtskirche spielt sie heutzutage nur noch eine lokale Rolle für Kleinsöding und die umliegenden Ortschaften.

  42. Kleinsölktal (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Liezen
    in der Gemeinde Sölk
    Hieronymusbründl
    Von dem Bründl geht die Sage, es sei von einem Priester gleichen Namens geweiht worden, als dieser, mit dem hl. Sakrament vesehen, zu einem Holzknecht, der sich in einer Wand verstiegen hatte, gegangen war.
    galt als Heilquelle - Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  43. Kleinzell im Mühlkreis (Bistum Linz)
    Bezirk Rohrbach
    südlich von Mühlfelden
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Laurentius, inkorporiert dem Augustinerchorherrenstift St. Florian
    Der 1107 erstmals urkundlich erwähnte Ort geht wahrscheinlich auf eine alte Einsiedlerniederlassung zurück. 1772 stiftete der Pfarrer der Gemeinde, Ignaz Groß von Ehrenstein, eine Kopie der Landshuter Madonna, die sich zum Gnadenbild entwickelte. Auch vorher gab es schon zwei ältere Gnadenbilder, die in der Kirche verehrt wurden, eine Statue und ein Bild. 1777 sollte das Gnadenbild Unserer Lieben Frau mit dem geneigten Haupte (= Landshuter Madonna) unter Kaiser Joseph II. entfernt werden, die Bevölkerung widersetzte sich jedoch erfolgreich. Die ursprünglich gotische Kirche wurde 1714 barockisiert. Sie ist vom Friedhof umgeben. Der rechte neubarocke Seitenaltar ist der Gnadenaltar mit dem Bild Unserer Lieben Frau mit dem geneigten Haupt in einem prächtigen Rahmen. Es ist eine Kopie der Landshuter Madonna, die wiederum auf das Original in Wien-Döbling zurückgeht.

  44. Klingenbach kroat. Klimpuh, ung. Kelénpatak (Bistum Eisenstadt)
    Pfarrkirche Hl. Jakobus
    1683 wurde die Kirche durch die Türken in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 1806 wurde schließlich eine neue Kirche gebaut, wobei der aus dem Jahr 1740 stammende Turm stehen blieb. Der Turm blieb auch bestehen, als dann im Jahr 1975 wiederum ein Neubau der Kirche erfolgte.
    Papst Pius VII. gewährte der St. Jakobskirche 1805 einen vollkommenen Ablass, der noch heute am Weißen Sonntag und zum Patronatsfest am 25. Juli erteilt wird.

  45. Klostermarienberg ung. Borsmonostor, bis 1894 Klastrom, kroat. Kloštar (Bistum Eisenstadt)
    Ortsteil der Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz ung. Répcekethely, kroat. Malištrof
    Kloster- und Pfarrkirche Hl. Georg und Mariä Himmelfahrt, genannt Kloster Marienberg
    Das Kloster Marienberg wurde 1741 bis 1744 erbaut, 1780 konsekriert. Die Kirche ist dem Zisterzienserstift Lilienfeld inkorporiert. Das Altarbild von Stephan Schaller zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel. Das ehem. Klostergebäude ist profaniert und wird als Europäisches Hundemuseum genutzt.
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die Kloster- und Pfarrkirche in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  46. Klosterneuburg (Erzbistum Wien)
    Bezirk Wien-Umgebung
    Wallfahrt zum Grab des hl. Leopold
    Die Wallfahrt führt zum Grab des hl. Markgrafen Leopold III., der bei einem Jagdunfall am 15.11.1136 verstarb. Seine Reliquien befinden sich in der Leopoldskapelle der Stiftskirche Mariä Geburt, die seit 1936 auch den Titel Basilica minor trägt. Die Schädelreliquie, gefasst in einer Nachbildung des österreichischen Erzherzogshuts, befindet sich in der Schatzkammer. Mit dieser Reliquie erfolgt die Segnung der Gläubigen am Festtag des hl. Leopold, dem 15. November. Ein weiterer Festtag ist der 15. Februar zum Gedächtnis der Erhebung der Gebeine des hl. Leopold.
    Zeitweise wurde in Klosterneuburg auch eine Hostie verehrt, die Blut vergossen haben soll. Dieser Bericht wurde dann später als Fälschung nachgewiesen und die Verehrung wurde umgehend beendet. Auf alten Gebetszetteln ist diese Hostie noch erwähnt.
    Seit 1133 sind in Klosterneuburg Augustinereremiten ansässig. Kaiser Karl VI. (+ 1740) plante nach spanischem Vorbild einen österreichischen Escorial in Klosterneuburg am Begräbnisort des Landespatrons. Seine Tochter, Kaiserin Maria Theresia, gab jedoch diesen Plan von Verbindung zwischen Kloster und Residenz auf.
    Eine traditionelle lokale Wallfahrtsstätte in Klosterneuburg ist das "Käferkreuz", eine Bildsäule mit Marienstatue und Bildern des hl. Josef, des hl. Sebastian und des hl. Leopold. Die Säule wurde 1674 bei einer Ungezieferplage (= "Käfer") gelobt und dann 1675 errichtet. Es gab alljährlich Weinhauerprozessionen hierher, um den Schutz der Reben zu erflehen.
    Die Stiftskirche Klosterneuburg als Wallfahrtskirche liegt an der ausgeschilderten Route "WallfahrtsWeg WienerWald".

  47. Klosterneuburg (Erzbistum Wien)
    Bezirk Wien-Umgebung
    Quellheiligtümer
    In der Buchberggasse steht das Antoniusbründl mit einer Statue des Heiligen. Hinter einem schmiedeeisernen Gitter befindet sich ein Brunnen und davor, einige Stufen tiefer, das Wasserbecken. Es git ein gutes Dutzend Votivtafeln an den seitlichen Außenwänden als Dank für die Hilfe des hl. Antonius (Renovierung 1968).
    Auch das Bäckerkreuz in der Kierlinger Straße 100 b, das die Zunft im 16. Jh. gespendet hatte, besitzt einen Wasserauslass. Das Wasser rinnt unterhalb der von einem schmiedeeisernen Gitter geschützten Nische mit einem Kruzifix durch ein Rohr ab (Renovierung 2002).
    Quellheiligtümer, keine Wallfahrtsstätten im engeren Sinn

  48. Kogl im Burgenland ung. Kúpfalva, kroat. Koglin (Bistum Eisenstadt)
    Pfarrkirche Hl. Oswald
    Das Gotteshaus wurde 1742 als Kapelle erbaut und 1789 zur Kirche erweitert. Der Hochaltar stammt vom Ende des 18. Jh. Am Altarbild ist der Hl. Oswald dargestellt, seitlich findet man die Figuren der Hll. Wendelin und Patricius, außerdem auch eine Schnitzfigur des Hl. Florian.
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die Pfarrkirche von Kogl in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  49. Koglhof (Bistum Graz-Seckau)
    Bezirk Weiz
    Der Weiler Koglhof liegt im Feistritztal in der Nähe des Schlosses Frondsberg
    Pfarrkirche Maria Heimsuchung
    Schon im 14. Jh. soll sich hier ein Gotteshaus befunden haben. Es gibt aber keine Überlieferung zur Entstehung der Wallfahrt. Die Wallfahrt war im 19. Jh. besonders beliebt. Die Kirche ist im Kern gotisch, später wurde sie barockisiert. Der kleine Kuppelbau an der Ostseite ist die ursprüngliche Gnadenkapelle, die heute als Beichtraum dient. An der Westseite der Kirche findet man ein Kriegerdenkmal. Der neugotische Hauptaltar trägt im Gesprenge die Gnadenstatue, eine gekrönte Madonna mit Jesusknaben (wahrscheinlich aus der Barockzeit).

  50. Kolbnitz an der Tauernbahn (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    im Mölltal gelegene, zur Gemeinde Reißeck gehörig
    Bezirk Spittal an der Drau
    Erasmuskapelle in Unterkolbnitz beim Ortsteil Tratten
    Das kleine Quellheiligtum südlich der Ortschaft Kolbnitz liegt mitten im Wald. Direkt neben der Quelle steht ein Marterl mit dem hl. Erasmus. Ein Unterkolbnitzer soll es 1864 aus Dankbarkeit für seine Heilung von Unterleibsschmerzen gebaut haben. Deshalb wird die Quelle im Volksmund auch "Bauchwehbründl" genannt.
    Quellheiligtum, meist zu Pfingsten besucht und zum Erasmusfest am 2. Juni

  51. Kollmitzberg (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Amstetten
    Pfarrkirche Hl. Ottilie
    Wallfahrt zur hl. Ottilie
    Im 14. Jh. war Kollmitzberg eines der vier Vikariate des Kollegiatsstifts Ardagger. Bereits um 1315 war Kollmitzberg Pfarre. Das Gnadenbild war wohl ursprünglich eine Statue der hl. Ottilie, die später durch ein barockes Gemälde ersetzt wurde. Heutzutage befindet sich die Statue auf dem Ottilienaltar. Der Gnadenort wurde früher vorwiegend zur Anrufung der hl. Ottilie bei Augenkrankheiten aufgesucht.

  52. Kolomansberg bei Mondsee (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklabruck, im Salzkammergut, an der grenze zum Land Salzburg
    die älteste Holzkirche Österreichs, schon vor 1500 erwähnt
    Der hl. Koloman (ein irischer Rompilger, der in Stockerau als Spion hingerichtet wurde) soll hier gerastet haben. In der Nähe gibt es auch eine Heilquelle.

  53. Königsbrunn am Wagram (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Tulln
    Die Legende erzählt von einem König, der hier jagte und die Quelle entdeckte. Ihm mundete das Wasser so gut, dass er der Quelle den Namen "Königsbrunn" gab. Der Ursprung wurde in Ehren gehalten und versorgte früher die ganze Gemeinde mit Wasser.
    kleine Brunnenkapelle
    ein legendärer Brunnen, aber kein eigentliches christliches Brunnenheiligtum

  54. Königsdorf ung. Királyfalva (bis 1878 Krásics), slowen. Kraljevci, prekmur. Kralevci (Bistum Eisenstadt)
    Bezirk Jennersdorf
    Pfarrkirche Hl. Stephan
    Ein Vorgängerbau an der Stelle der heutigen Kirche bestand schon seit dem 14. Jh. Die Pfarre Königsdorf wurde 1719 kanonisch errichtet. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1757 bis 1759 gebaut, zuvor befand sich an dieser Stelle eine Holzkirche. Graf Batthyany stiftete den Baugrund für Kirche und Friedhof. 1945 brannten Kirche und Turm vollkommen aus, nur die Grundmauern blieben stehen. Unmittelbar nach Kriegsende wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Der Kirchturm wurde 1949 neu gestaltet. Die Bilder in der Kirche malte Siegfried Bauer 1994. Ausstattung und Einrichtung der Pfarrkirche sind durchwegs modern.
    Das Bistum Eisenstadt bezieht die Pfarrkirche Hl. Stephan von Königsdorf in seine landesweiten Pilgerwege mit ein.

  55. Königswiesen (Bistum Linz)
    Bezirk Freistadt
    - Tatzerlbrunn im Ortsteil Hörzenschlag
    im Wald an der Forstwegkreuzung, kleine Kapelle, Quelle bei Schalenstein
    - Brombeerbründl im Ortsteil Unterweißenbach bei der Abzweigung Mötlas, Quelle neben der Straße
    Quellheiligtümer, als Wallfahrts- und Andachtsstätten nur lokale Bedeutung

  56. Konradsheim (Bistum St. Pölten)
    Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
    Donatusbründl, auch genannt "Heiliger Brunn in der Lettn"
    mit Bildstock am Nordabhang des Hochkogels (= "Letten") auf der Rinderweide des Hofes Kasten
    Die Legende erzählt, ein geiziger Bauer wollte sein altes blindes Pferd günstig verkaufen und trieb es zur Quelle, die ehemals mit ihrem Wasser Blinde geheilt hatte. Seitdem hat aber die Quelle ihre Heilkraft verloren.
    Als Wallfahrtsmotive galten einst Augenheilung und Gewitterabwehr, alljährlich am Sonntag vor Pfingsten eine Bittprozession zur Abwehr der Gewitter zur Donatuskapelle (Hl. Donatus als Patron gegen Blitz und Unwetter)
    Quellheiligtum, kein Wallfahrtsort im engeren Sinn

  57. Kopfstetten kroat. Guštatin (Erzbistum Wien)
    Bezirk Gänserndorf
    Filialkirche Hl. Bartholomäus der Pfarre Eckertsau, als Wallfahrtskirche "Maria Schutz" genannt, im südöstlichen Marchfeld gelegen
    Eckertsau wurde erst unter Maria Theresia habsburgisch. Die Schlossherren von Eckartsau-Herbstein ließen dann von 1770 bis 1774 die Filialkirche in Kopfstetten errichten. Die Vorgängerbauten dieser Kirche befanden sich auf feuchtem Boden am Fuße eines Hügels, des Schlossberges. Der Neubau der Kirche erfolgte aber oben auf dem Hügel am Ortsrand. Ein Kreuzweg mit gemauerten Bildstöcken führt um die Kirche. Das Gnadenbild befindet sich auf dem niedrigen Hochaltar. Es ist eine barocke Madonna aus Sandstein. Die Bekleidung im Mariazeller Stil, Maria in blauem Gewand, das Jesuskind in rot, ist ebenfalls aus Stein. Die Kirche ist in einem schlichten Barockstil erbaut. Die Wallfahrt nach Kopfsetten war lange Zeit unterbrochen gewesen, wurde aber Mitte des 20. Jh. wieder aufgenommen.

  58. Korneuburg (Erzbistum Wien)
    Bezirk Korneuburg
    1305 wurde die Gottesleichnam-Kapelle (auch Blut-Christi-Kapelle genannt) gebaut. 1338 wurde das Augustiner-Eremitenkloster mit Kirche zum Hl. Sakrament errichtet. Unter Kaiser Joseph II. wurde das Kloster aufgehoben, die Kirche besteht noch. Das Ziel der Wallfahrt war das Gnadenbild der Gürtelbruderschaft, eine gekrönte Marienstatue mit ebenfalls gekröntem Kind auf der Rechten. Diese Wallfahrt zu einem marianischen Gnadenbild war verbunden mit einem Besuch des Brunnen mit heilkräftigem Wasser.
    Spätestens seit dem 20. Jh. wurde diese Kirche nicht mehr als Wallfahrtsort bezeichnet.

  59. Köstendorf (Erzbistum Salzburg)
    Flachgau, Bezirk Salzburg-Umgebung
    Wallfahrt zur Muttergottes
    Das Gnadenbild ist schon lange verschollen. Andachtsbilder des 19. Jh. zeigen eine Muttergottes im breiten Kegelmantel mit dem Jesuskind auf ihrer Rechten, unter einem Baldachin stehend.

  60. Kötschach slowen. Koće (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen, im oberen Gailtal gelegen
    Bezirk Hermagor
    Pfarr-, Kloster- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, betreut von Serviten, auch "Maria Weidach" oder "Maria in den Weiden" genannt
    Im Volksmund heißt die Pfarr- und Wallfahrtskirche "Gailtaler Dom".
    Die Weihe einer Kirche an dieser Stelle ist für 1442 bezeugt. 1485 wird die Kirche anlässlich einer Wiederherstellung nach schweren Schäden bereits als Ziel von Pilgern genannt. Die heutige Gestalt der Kirche stammt aus dem Jahr 1527. Seit 1712 haben Serviten die Seelsorge übernommen. Der Legende nach war an der Stelle der heutigen Kirche einst ein Weideplatz, die Tier scharten sich um einen Weidenbaum und blickten in die Höhe. Man fand dort in den Ästen eine Marienfigur. Daraufhin wurde eine Kapelle errichtet, später dann eine Kirche. Außerdem soll die Gottesmutter hier 1707 erschienen sein, begleitet von wunderbaren Lichterscheinungen. Abgeleitet von der Legende wird die Wallfahrtskirche auch Maria Weidach oder Maria in den Weiden genannt. Die Hauptwallfahrtstage sind das Fest Christi Himmelfahrt, der Kreuzsamstag (also der Samstag nach Christi Himmelfahrt), der sog. Kreuzsonntag und der erste Sonntag im Oktober. Früher wurden auch mehrtägige Wallfahrten nach Kötschach, Maria Luggau und Hollbruck in Osttirol gehalten. Die Kirche lag ursprünglich höher. Aufgrund von Vermutungen kam es 1828 zur Ablagerung von Schotter. Heutzutage muss man in die Kirche ein Stück hinabsteigen. Die Kirche in ihrer Gestalt seit 1527 ist auffallend asymmetrisch: unterschiedliche Formen der Pfeiler, verschiedene Torgrößen, unterschiedliche Seitenlängen, verschiedene Neigungen der Dachflächen und verschiedenartige Kirchenfenster. Auf dem Hochaltar in Neorenaissanceformen aus der Zeit um 1835 befindet sich das Gnadenbild, eine nur 15 Zentimeter große Statue, eine schwarze Madonna (aber nicht in der Art von Loreto).

  61. Köttmannsdorf slowen. Kotmara vas (Bistum Gurk-Klagenfurt)
    Bezirk Klagenfurt-Land
    Kapelle Maria Waldesruh im Wald gelegen
    1863 trug eine Frau aus Ludmannsdorf (slowen. Bilčovs) einen sehr schweren Koffer mit sich. Schließlich musste sie völlig erschöpft im Wald rasten, in ihrer Not bat sie um Gottes Hilfe. Ein Mann mit Wundmalen an den Händen erschien, half ihr und war dann wieder verschwunden. An der Stelle der Erscheinung wurde ein Kreuz errichtet, 1892 dann eine Kapelle. Seit 2011 hat die Kapelle auch eine Wunsch- und Dankglocke. In der Wallfahrtsstätte finden sich sehr viele Votivtafeln.

  62. Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)
    Statutarstadt
    ehem. Dominikanerkirche, heute Museum
    Das Kloster bestand seit 1236 und wurde 1785 aufgehoben
    Ziel der marianischen Wallfahrt war die sog. Verlassene Muttergottes, eine gekrönte Halbfigur der Muttergottes, die in der Rechten eine Blume hält, mit dem bekleideten ungekrönten Kind in ihrer Linken, wobei das Kind mit seiner Rechten nach der Blume greift. Dieses Gemälde auf Holz wurde seit 1664 verehrt, seit 1785 ist es verschollen. Die Wallfahrt ist dann zu diesem Zeitpunkt untergegangen.

  63. Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)
    Statutarstadt
    Wallfahrtskirche Maria Bründl, ehem. Kapuzinerkirche, in Und zwischen Krems und Stein gelegen
    1638 wurde für die 1614 aus Prag gebrachte Marienstatue eine besondere Kapelle erbaut nahe bei der Klosterpforte der Kapuzinerkirche in Und. Die Statue befand sich ursprünglich an der Klostermauer, unter ihr floss ein Brunnen, dessen Wasser sich als heilkräftig erwies. 1793 wurde das Kloster Und aufgehoben. Es ist heutzutage profaniert und wird für Veranstaltungen genutzt.
    Das Gnadenbild war eine gotische gekrönte Maria, das Zepter in der Rechten, das gekrönte Kind auf ihrer Linken. Das Jesuskind hielt in seiner linken Hand die Weltkugel.

  64. Krems an der Donau (Bistum St. Pölten)
    Statutarstadt
    Pestbründl im Marthalergraben
    1495 von einem Hauer gefunden, wurde die Quelle bekannt als heilkräftig bei Syphilis und Pest. Zwischen 1498 und 1529 kamen jährlich etwa 20.000 Pilger. Das Wasser wurde auch weithin verschickt. Die Einnahmen waren so groß, dass sich darüber zwischen dem Bischof von Passau und dem Kaiser ein Streit erhob.
    Wegen Baumaßahmen wurde 2007 die Quelle einige Meter weiter geleitet und das Marterl versetzt. Im Zuge der Rekonstruktion erhielt es eine Statue des Weinpatrons St. Urban und ein Kreuz.
    Quellheiligtum, keine Wallfahrtsstätte im engeren Sinn

  65. Kremsmünster (Bistum Linz)
    Bezirk Kirchdorf an der Krems
    Stiftskirche
    Der Tassilokelch, der in der Schatzkammer aufbewahrt wird, ist das wohl berühmteste und kostbarste Kunstwerk im Stift. Der Kelch wurde um 780 von Herzog Tassilo III. und seiner Gemahlin Liutberga gestiftet, möglicherweise anlässlich der Gründung Kremsmünsters im Jahr 777.
    Die Seitenaltäre zeigen die hl. Candida und den hl. Agapitus von Praeneste. Auf dem linken Seitenaltar sieht man die hl. Candida, deren Reliquien seit 1677 in Kremsmünster verwahrt werden, auf dem rechten Seitenaltar den hl. Agapitus, dessen Reliquien König Arnulf dem Kloster bereits Ende des 9. Jh. überlassen hatte. Die Reliquien der beiden Märtyrer waren früher auch Ziel von Wallfahrten.
    In der südlichen Turmkapelle der Stiftskirche befindet sich das berühmte Grab von Gunther, Sohn Tassilos III. Das Gunthergrab, ein Kenotaph aus weißer Nagelfluh, wird von einer Deckplatte mit der Figur des toten Gunthers gekrönt und befindet sich im Läuthaus der Stiftskirche. Die Deckplatte stammt aus der Zeit um 1300 und zeigt Gunther, den Sohn des Bayernherzogs Tassilo III., der der Gründungslegende des Kremsmünsterer Stifts zufolge in den Wäldern an der Krems bei der Jagd von einem wilden Eber tödlich verwundet wurde. Zu Füßen des toten Gunthers ruhen auch der Eber, mit einer Lanze im Leib, und der Jagdhund Gunthers, der ihn aufgespürt haben soll.

  66. Kremsmünster (Bistum Linz)
    Bezirk Kirchdorf an der Krems
    Kalvarienberg beim Stift, besonders in der Fastenzeit auch Ziel lokaler Wallfahrten

  67. Krenstetten (Bistum St. Pölten)
    Ortsteil von Aschbach-Markt
    Bezirk Amstetten
    Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
    Der Überlieferung nach missgönnten im 15. Jh. die Bewohner von Aschbach dem Ort Krenstetten den Zustrom von Pilgern zu der damals Maria am Anger genannten Kirche. Deshalb brachten sie mehrmals die Gnadenstatue in die Martinskirche von Aschbach. Das Gnadenbild kehrte aber jedes Mal wieder zurück. Daraufhin kamen noch mehr Pilger nach Krenstetten. Bei der Rückkehr des Gnadenbildes hatten die Glocken der Kirche von selbst geläutet. Deshalb wurde das Gnadenbild auch mitunter Unserer Lieben Frau Pilgerglocke genannt. Die Wallfahrtstage sind der der Schauerfeiertag (Sonntag vor Pfingsten), die Bitttage im Mai, Mariä Himmelfahrt und seit 1956 die Fatima-Tage. Das Gnadenbild ist eine gotische Pietà aus Kalksandstein (15. Jh.) Ein Mariengemälde aus dem 17. Jh. wird auch als Gnadenbild bezeichnet.

  68. Krimml (Erzbistum Salzburg)
    Pinzgau, Bezirk Zell am See
    Wallfahrt zur Muttergottes
    Die Kirche von Krimml ist urkundlich erstmals um 1244 erwähnt. Das Juwel des Gotteshauses ist die gotische Madonna von 1480, die in der Barockzeit mit einer Hacke arg zurecht gestutzt wurde, um ihr ein Kleid anziehen zu können. Erst 1934 versuchte man, den Urzustand wiederherzustellen. Einige Votivbilder und Pilgerandenken bezeugen noch, dass die Madonna in Krimml zeitweise einen lokalen Wallfahrtszuzug hatte.

  69. Kronberg bei St. Georgen (Bistum Linz)
    Bezirk Vöcklaburg
    auf einer Anhöhe im Seengebiet des oberösterreichischen Alpenvorlandes
    Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe, betreut von der Pfarre St. Georgen im Attergau
    1871 wurde auf dem Kronberg vom Bauern Anton Rosenkranz, genannt Mahlweger, aus eigenen Mitteln ein Kapelle erbaut, 1872 dann Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe geweiht. Bei der Weihe wurde auch eine Messlizenz erteilt. In den folgenden Jahren wurde die Kapelle vergrößert und entwickelte sich zu einem beliebten Wallfahrtsort. Die Wallfahrtskapelle ist ein neugotisches Kirchlein. 1964 wurden der Hochaltar und zwei Seitenaltäre zu einem großen Altar umgebaut. In der Mitte des Hochaltars befindet sich das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe, eine Kopie des Bildes in Rom. 1970 wurden die Heiligenfiguren, die einst im Stil des Bauernbarocks gefertigt waren, gestohlen.

  70. Kronberg (Erzbistum Wien)
    Bezirk Mistelbach
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Trost
    Über die Entstehung der Wallfahrt ist nichts bekannt. Die Kirche steht auf einer kleinen Anhöhe und ist mit einer Mauer umgeben. Die gotische Gnadenstatue zeigt eine Muttergottes mit Kind. Die Kirche besitzt auch einen einen modernen Kreuzweg von dem Kronberger Künstler Prof. Hermann Bauch (1929-2006), der auch die Glasfenster in der Apsis gestaltete.

  71. Kronburg (Bistum Innsbruck)
    Bezirk Landeck
    Wallfahrtskirche zwischen Schönwies und Zams bei der Ruine Kronburg gelegen, in 956 Meter Höhe
    Wallfahrtskirche "Unsere Liebe Frau Mariahilf", Kaplaneikirche von Kronburg
    1673 wurde ein kleine Marienkapelle erbaut. Der Legende nach verletzte sich der dreijährige Sohn von Hans Lechleitner mit einem Messer am Auge. Die Eltern riefen die Hilfe der Gottesmutter von Kronburg an. Das Kind wurde sofort geheilt, wie der Eintrag von 1682 im Kronburger Mirakelbuch zu berichten weiß. Die Wallfahrt blühte auf, was auch die zahlreichen Votivtafel bezeugen. Die heutige Kirche stammt von 1714. Auf dem klassizistischen Hochaltar von 1881 steht als Gnadenbild eine Kopie des Mariahilfbildes von Lucas Cranach. Auf dem linken Seitenaltar befindet sich außerdem ein Kopie des Gnadenbildes "Maria vom Guten Rat". Neben der Wallfahrtskirche steht das 1867 gegründete Kloster der Franziskanerinnen, das seit 1952 den Halleiner Schulschwestern angeschlossen ist.

  72. Krummnußbaum (Bistum St. Pölten)
    Bezirk Melk
    Wallfahrt zu Maria Steinbründl (mitunter auch Klein-Maria-Taferl genannt)
    Eine erste Kapelle wurde 1809 durch Johann Gallbrunner erbaut, um 1840 folgte ein Kapellenneubau, 1848 zum Teil als gemauerte Kapelle ausgebaut. Verehrt wurde eine hölzerne, gekrönte und bekleidete Marienstatue mit Kind auf dem rechten Arm, ausgestellt in einem Glaskasten. Nahe bei der Kapelle ist auch eine Heilquelle, die den Anstoß zu einer Wallfahrt gab. In den letzten Jahrzehnten wurden keine organisierten Wallfahrten mehr durchgeführt. Es kommen nur noch private Pilger.

  73. Kuchl (Erzbistum Salzburg)
    Tennengau, Bezirk Hallein
    Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
    Bereits um 460 soll die Kirche St. Georg (heute Filialkirche von Kuchl) bestanden haben. Der hl. Severin missionierte in den Jahren 469, 471 und 473 in der Gegend um Kuchl (lat. Cucullis). Die erste Kirche im Ort Kuchl war eine Magdalenenkapelle, die dem Domkapitel bis ins 19. Jh. inkorporiert war. Die heutige Pfarr- und Wallfahrtskirche zeigt noch Reste aus romanischer Zeit, ist aber ansonsten ein Bau aus gotischer Zeit. Die Gnadenstatue befindet sich in einem Strahlenkranz über dem Tabernakel. Das Gnadenbild stammt aus einer Kapelle in Mattsee. Außerdem befindet sich neben dem linken Seitenaltar eine sitzende Madonna mit Kind (echtes Haar, stoffbekleidet, gekrönt, eine bäuerliche Arbeit).
    Unter dem rechten Seitenschiff befindet sich die Severinkrypta.

  74. Kuffern Ortsteil der Gemeinde Statzendorf (Bistum St. Pölten)
    Ortsteil der Gemeinde Statzendorf
    Bezirk Pölten-Land
    Kapelle Maria Elend zur Schmerzhaften Muttergottes am Fohraberg
    Ursprünglich befand sich bis zum 18. Jh. eine geschnitzte Marienstatue an einer Fichte oder an einer Föhre. Dieses Marienbild wurde schon 1652 erwähnt. An die Stelle dieses ersten Gnadenbildes trat ein auf Blech gemaltes Bild von Maria Ellend an der Donau (zwischen Haslau und Petronell). Deshalb kam in der Folgezeit die Bezeichnung "Maria Elend am Fohraberg" auf. Die Kapelle ist ein kleiner Oktogonalbau von 1812, seine heutige Gestalt erhielt er 1895. Die Kapelle ist der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Der Altar mit einer Kopie des Gnadenbildes von Maria Ellend bei Petronell und zwei geschnitzte Holzfiguren, die um 1900 entstanden, sind die wesentlichen Ausstattungselemente. Einige erhaltenen Andachtsbildchen des 19. Jh. zeigen, dass auch Wallfahrten zu Maria Elend am Fohraberg stattfanden.

  75. Kufstein (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Loretokapelle im Ortsteil Sparchen
    Die Kapelle Maria Loreto wurde 1690 errichtet und 1727 erweitert. Bis zum 18 Jh. war sie auch Ziel von Wallfahrern.

  76. Kühbruck (Bistum Feldkirch)
    Bezirk Feldkirch
    in der Marktgemeinde Nenzing
    Wallfahrtskirche Rosenkranzkönigin
    Die Wallfahrtskirche befindet sich in 937 Metern Höhe und liegt nur wenige Meter von den Wasserläufen Meng und Kühbruck entfernt, recht einsam gelegen am Gamperdonaweg.
    1762 wurde eine etwas weiter oberhalb befindliche Kapelle "Maria am Weißen Bach" bei einem Hochwasser weggerissen. Das Altarbild wurde dabei nicht beschädigt. Es gilt seither als wundertätiges Gnadenbild und befindet sich auch in der heutigen Kapelle. Kurz nach der Zerstörung der Kapelle wurde etwas unterhalb des ursprünglichen Kapellenstandortes eine neue Kapelle errichtet. 1806 wurde dann der heutige Kapellenbau errichtet.
    Der barocke Altar mit dem wundertätigen Gnadenbild aus der Mitte des 18. Jh. zeigt die Rosenkranzkönigin mit dem Jesuskind auf dem Arm. Links und rechts sind die Bauernheiligen St. Martin und Eligius von Noyon (St. Loy) dargestellt. Die Kapelle ist bis heute mehrmals jährlich Ziel von Wallfahrern. Im Eingangsbereich der Kapelle sind Votivgaben angebracht. Eine jährliche Wallfahrt geht auf ein Gelöbnis vom Jahr 1862 zurück, als die Gamerdonaalpe von verschiedenen Unglücken heimgesucht worden war.
    Bei der Wegkapelle Stellveder beginnt ein Wallfahrtsweg (der "Bibelweg") entlang dem Gamperdonaweg zur Kapelle Kühbruck mit neun Stationen. An markanten Stellen in der Natur sind zu den örtlichen Gegebenheiten passende Bibelverse, meist aus dem Buch der Psalmen, auf Holztafeln angebracht.
    Das Holzkreuz in Kühbruck am Gamperdonaweg bei der Kapelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde von zwei Holzfällern gestiftet, die beim Flößen dem Tod knapp entronnen sind. Neben der Wallfahrtskapelle befinden sich auch große Gneisfindlinge, die als Naturdenkmale ausgewiesen sind

  77. Kundl (Erzbistum Salzburg)
    Tirol, Bezirk Kufstein
    Wallfahrt zum hl. Leonhard
    Die Kirche St. Leonhard, ein herausragendes Beispiel der Spätgotik, befindet sich zwei Kilometer westlich von Kundl.
    Die Legende führt die Gründung der Wallfahrtskirche auf ein Versprechen Kaiser Heinrichs II. zurück. Er soll dann um 1019 durch sein Pferd an sein früheres Versprechen, hier eine Kirche zu errichten, erinnert worden sein. Die Überlieferung aus dem 17. Jh. berichtet weiterhin, dass die Kirche 1020 durch Papst Benedikt VIII. persönlich im Beisein des Kaisers bei einer Reise durch Tirol geweiht wurde. Der heutige Kirchenbau stammt aber nachweislich erst aus der Zeit um 1480. In der Zeit der Josephinischen Reformen wurde die Kirche gesperrt, doch die tiefgläubigen Bauern der Umgebung setzten sich für den Erhalt des Gotteshauses ein.
    Alljährlich am 6. November findet der Leonhardiritt statt.



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