b) Beispiel DDT - der Stumme Frühling

Beispiel DDT - der Stumme Frühling

http://de.wikipedia.org/wiki/DDT

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_stumme_Fr%C3%BChling

http://de.wikipedia.org/wiki/Rachel_Carson

Ein mahnendes Beispiel gibt das Verhalten des DDT in der Umwelt.( 1 ) Das Insektizid DDT (Chlorphenotan) wurde im Tropengürtel in großen Mengen zur Bekämpfung des Malaria- Überträgers (Anopheles Mücke) versprüht. DDT verdampfte und heftet sich an Staubpartikel in der Luft. Diese wurden zu Kondensationskernen für Regentropfen. Die toxisch beladenen Regentropfen kontaminierten Gras und andere Blätter, den Boden und das Oberflächenwasser, wo es sich im Plankton und anderen Kleinsttieren anreicherte. Von dort wurde es in Schlachttiere, Eier oder Fische aufgenommen. Schließlich gelangte es an das Ende der Nahrungskette, zu den Seevögeln oder zum Menschen. In den Knochen von Albatrossen in der Antarktis, die sich nur von Fisch ernähren, reicherte sich so viel DDT in den Flügelknochen an, dass diese beim Flügelschlag zerbrachen. Die Schädigung durch DDT, Dioxine oder Furane trifft uns Menschen also weniger direkt aus der Luftverunreingung, vielmehr indirekt über Anreicherung im Bereich unserer Nahrungsmittel, besonders über fetthaltige tierische Produkte.

Der stumme Frühling

So wie am Beispiel DDT verhalten sich alle in der Umwelt stabilen langlebigen chlorierten cyclischen Kohlenwasserstoffe, nicht nur die Dioxine und Furane. Einige verwenden wir wie DDT als Insektizide, Pestizide und Herbizide. Sogar mancher Hobbygärtner sieht sich manchmal genötigt, zu solchen Mitteln zu greifen. [Doch Gift fordert zur Bekämpfung seiner Folgen immer mehr Gift! So neigen bereits viele stillschweigend dazu, die zunehmende Vergiftung unserer ganzen Welt als unausweichliches Schicksal hinzunehmen.

Nur einer amerikanischen Biologin gelang es einmal, einer breiten Öffentlichkeit die Augen zu öffnen: Rachel L. Carson mit ihrem Buch "The silent Spring"/"Der stumme Frühling" ( 2 ). Sie klärte darüber auf, unter welchen Wolken gezielt hergestellter chlorierter cyclischer Kohlenwasserstoffe, eben dieser Insektizide und Unkrautvernichtungsmittel, wie Aldrin, Dieldrin, Heptachlor, usw. unsere Gärten und Äcker, die Tiere, wir Menschen leben. Naturfremde Substanzen, die in mehr oder weniger ähnlicher Form auch in MVA "chaotisch" produziert werden, zerstören Lebensgleichgewichte der Mikroorganismen und Kleinsttiere im Boden. Sie zerstören die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt. Es spricht für den Politiker John F. Kennedy, den damaligen US- Präsidenten, dass er Frau Carsons Buch selbst las und ihre schweren Vorwürfe objektiv prüfen ließ. Es gab damals unabhängige Wissenschaftler in den USA. Frau Carson wurde glänzend bestätigt und erhielt hohes Lob für ihren Mut. Aber so schwer der Schock war, den "Der stumme Frühling" auslöste, so schnell war die Mahnung wieder vergessen bzw. "todgeschwiegen worden". Wie steht es um den stummen Frühling bei uns? Falls es noch Gärten gibt, in denen der Rückgang an Vogelarten noch nicht zu bemerken ist, wird - bei einer Zunahme der MVA - bald die Stille in unseren Gärten unüberhörbar sein.

(1) Forth, W.; D. Henschler, W. Rummel, K. Starke: Allgemeine und spezifische Pharmakologie und Toxikologie, BI-Wiss. Verlag, Mannheim (1992)

(2) Carson, R.L.: Der stumme Frühling, München, 34.37 Tausend (1970)

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