WiMi.UP

Zukunft Wissenschaft an der Universität Potsdam

WiMi.UP fordert die Ausschöpfung arbeitsrechtlicher Möglichkeiten an der Universität Potsdam um exzellente Wissenschaft möglich zu machen und erfahrenen Wissenschaftlerinnen eine Perspektive zu geben.

NEWS:
- Unser offener Brief an die Hoschulleitung ist online und wurde bereits von 76 Professorinnen und Professoren und über 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UP unterzeichnet!
- Seht Euch unser kurzes Video zur Einführung in die Befristungsproblematik auf YouTube an! (Ihr findet es auch direkt weiter unten auf dieser Seite!


Das Problem

Für viele engagierte und erfahrene Wissenschaftlerinnen ist nach 12 Jahren erfolgreicher Arbeit Schluss mit Forschung an der Universität Potsdam.  Und das, obwohl sie weitermachen wollen, die Mittel für ihre Beschäftigung bereitstehen und  ihre Vorgesetzten und Kolleginnen dies wollen.

Mit ihnen geht wertvolle Expertise im jeweiligen Forschungsbereich, Engagement für Lehre und Studierende und ihr Wirken in der Öffentlichkeit. Kurzum, wenn diese Wissenschaftlerinnen gehen, fehlt  der Beitrag, den diese erfahrenen Kolleginnen zur Erfolgsgeschichte der UP beisteuern! Und das, obwohl erfahrene Wissenschaftlerinnen die für ihre Arbeit notwendigen Mittel meist selbst einwerben.

Der HinterGrund

Nach §2 Abs. 1 WissZeitVG können Wissenschaftlerinnen nur maximal 12 Jahre (im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Qualifikation) befristet beschäftigt werden. Danach wäre dann Schluss mit befristeter Beschäftigung, wäre da nicht §2 Abs. 2 desselben Gesetzes. Dieser gibt Hochschulen die Möglichkeit zur weiteren befristeten Beschäftigung von Mitarbeiterinnen in Drittmittelprojekten. So wird dies auch an sehr vielen Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Deutschland gehandhabt. Die Uni Potsdam schreckt davor jedoch zurück und weigert sich in der Regel Wissenschaftlerinnen gem. §2 Abs. 2 einzustellen. Warum? Das Präsidium der UP sieht hier die große Gefahr, dass sich die so beschäftigten Wissenschaftlerinnen später auf unbefristete Stellen einklagen könnten.

Die Forderung

Wir von WiMi.UP, die Rechtsprechung deutscher Arbeitsgerichte und sehr viele andere Forschungseinrichtungen in Potsdam, Brandenburg und in ganz Deutschland schätzen die Lage augenscheinlich anders ein als die Verantwortlichen an der Universität Potsdam.

Entsprechend fordern wir, die Möglichkeiten des §2 Abs. 2 auszuschöpfen und so Wissenschaftlerinnen für Ihre erfolgreiche Arbeit eine Perspektive* zu geben. 

Unabhängig von diesem Problem fordern auch wir, dass der Anteil unbefristeter Mitarbeiterinnen im Mittelbau entsprechend des gewaltigen Volumens anstehender Daueraufgaben erhöht wird. Wir unterstützen Forderungen wie die der frististfrust Initiative. 

Da wir indes keine (Dauerstellen)Wunder erwarten, setzen wir uns in dieser Initiative zumindest für die Verbesserung der mittelfristigen Perspektive für die nicht dauerhaft beschäftigten WiMis gem. §2 Abs. 2 ein. Hier erfährst Du mehr.

Unser Plan

Wir haben unser Anliegen bereits mehrfach direkt an den Präsidenten der Uni Potsdam herangetragen. In einem Gespräch mit dem Präsidenten erfuhren wir, dass genau seit etwa Juni 2019 eine Neuregelung für den Umgang mit §2 Abs. 2 WissZeitVG beschlossen wurde.  Leider hat diese Regelung an der Situation wenig verändert, geschweige denn verbessert. Getragen von den  Mitgliedern des WiMi.UP Netzwerks, einigen Professorinnen, dem Personalrat und hoffentlich bald auch zahlreichen weiteren Unterstützerinnen wollen wir nun die Hoschulöffentlichkeit auf das Problem aufmerksam machen, eine Debatte zum Thema anstoßen und die UP zu einer Lösung des Problems bewegen. Im Juni 2022 wollen wir diesen Prozess mit einem offenen Brief an Präsident und Kanzler in die nächste Runde bringen. Begleiten werden wir dies mit Aktionen zur Aufklärung zu diesem Thema und aktiver Öffentlichkeitsarbeit.

Was wir fordern ist kein Hexenwerk, es wird nicht einmal Geld kosten. Wir fordern lediglich den Mut zur Umsetzung bestehender Gesetze - auch an der UP.

DEIN BEITrag

Du kannst WiMi.UP unterstützen:

Zwar sitzen Professorinnen fest im Sattel, jedoch sind sie auf erfahrene und motivierte Mitarbeiterinnen angewiesen. 

Beim nicht-wissenschaftlichen Personal ist der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen fest angestellt, dennoch ist auch hier eine Befristung in Drittmittelprojekten nicht ungewöhnlich, weshalb auch NiWis von dem Problem betroffen sein können.

Mehr als die Hälfte (59.9%) aller Angestellten der Universität Potsdam sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen. Davon sind fast zwei Drittel befristet angestellt und über Drittmittel finanziert.

Die WiMi's der UP sind also nach den Studierenden die größte Fraktion an der Universität. Ohne diese befristeten WiMis wäre die Uni Potsdam nicht dieselbe.