"Der Begriff 'inklusiv' liegt derzeit im Trend. Seine vielfältigen Abwandlungen sind unzählbar. Es wurde von einem Bestreben nach einer 'inklusiven' Regierung seitens der Taliban gesprochen, das Wort wird für inklusive Schreibweisen verwendet, sogar für den Pop-Punk wird der Begriff benutzt... So erkennt man den breiten Anwendungsbereich. Konzentrieren wir uns auf das Feld sozialer Fragen, denn hier wird der Begriff 'inklusiv' am häufigsten verwendet. Wir finden ihn natürlich im Bereich der Behinderung, in dem er sich entwickelt hat, aber er hat sich in den letzten Jahren auf alle sozialen Fragen ausgeweitet, insbesondere auf Initiative der Europäischen Kommission, und wird in Verbindung mit Vielfalt zu einer wichtigen Herausforderung in den Personalpolitiken von Unternehmen. Die weitreichende Verwendung des Begriffs, auch wenn sie bedeutet, dass er gut auf Kommunikationsbedürfnisse eingeht, wirft dennoch Fragen auf. Seine Definition wird letztendlich recht selten dargelegt, was zu grundlegenden Fragen über seine Verwendung führt: Ist Inklusion nur eine Art zu sagen, dass man gegen Ausschluss ist? Wäre Inklusion dann nur eine Möglichkeit, das Fehlen einer Vision darüber, wie Gesellschaft gemacht werden soll, zu verbergen? Es ist eigentlich entscheidend zu verstehen, was diese neue Art des Gesellschaftsaufbaus wirklich bedeutet, besonders geeignet, um die Welt nachfolgend zu gestalten." (Suc Mella, 2023, S. 5)
Suc Mella, P. (2023) in "Soziale Inklusion", Wissenschaftliche und berufliche Zeitschrift in französischer Sprache, Editorial Nr. 10, Band Nr. 2, Quebec.