Mürringen: wir gehen zurück in das Jahr 1967 ...
Es war eine bewegte Zeit, das Ende der 60er Jahre: es war die große Zeit von Radio Luxemburg, ganze zwei deutsche Fernsehprogramme konnte man auf einem 20 Zoll Bildschirm zwischen 16 Uhr und 24 Uhr sehen - schwarz-weiß, versteht sich. Telefone hatten immerhin schon eine Wählscheibe,  Computer gab es aber nur an Universitäten und beim Militär, sie funktionierten nur mit Lochkarten, füllten zudem ganze Zimmer mit Kondensatoren und Röhren, leisteten höchstens  ein Tausendstel eines heutigen Smartphones.
Das sonntägliche Gesellschaftsleben des Dorfes spielte sich in der Kirche und anschließend in Sälen, Brauereien und Traditions-Gaststätten ab. Mürringer Geburtstage, Hochzeiten, Kirmes, Karneval und Vereinsfeste wurden in Jaspesch Saal gefeiert. Man traf sich auch in der durch Tabakrauch vernebelten Kneipe, um Fußballspiele und Boxkämpfe am kleinen Schwarzweiß-Fernseher in der Ecke zu verfolgen. Der Wirtschaft Jaspesch in Mürringen ging es den Umständen entsprechend gut. 

So weit die Wahrheit. Nun aber zur Dichtung:

Bebby, Wirtin zu Jaspesch in vierter Generation hat 1967 nichts zu lachen ... Bier und Kneipe - sonst so beliebt und gefragt -

laufen nicht mehr rund. Warum gelingt auch das selbstgebraute Bier nicht mehr ? 

Zu allem Überdruss kann sie sich auch nicht mehr auf Katharina - früher die gute Seele des Hauses - verlassen.

Trübe Aussichten also. Wird sie die Dreihundert-Jahr-Feier von Wirtschaft und Brauerei noch schaffen ?  

Da erscheint ein junger Mann in Jaspesch, modern, fesch, ... er bringt frischen Wind in den heruntergekommenen Laden. 

Alles geht ihm scheinbar leicht von der Hand. 

Bebby hat Hoffnung, dass er Jaspesch (und ihr selbst) neues Leben einhauchen wird. Ob das gelingt, wird hier nicht verraten ... besser, man schaut sich dieses Stück selbst vor Ort an !