Leseprobe : Warum Vater ?

Vorwort


Alina war 17 Jahre, als sie aus ihrer Kindheit zu erzählen beginnt. Die Geschichte endet, als sie etwa 27 Jahre alt war, mit dem Epilog.

Seit dem Tod Ihrer Mutter erlebt sie zu Hause die Hölle auf Erden. Sie wird geschlagen, sexuell misshandelt. Ihr Vater kennt kein Erbarmen. Er ist brutal, ein Trinker, Spieler und ein Zuhälter. Alina interessiert ihn seit Ihrer Geburt nicht, obwohl er Ihr zeitweise den liebenden Vater vorspielt.

Trotz späterer Verurteilung findet er viele Möglichkeiten, um Alina zu quälen.

Später zwingt er sie gewaltsam, sich für ihn zu prostituieren.

---- Diese Geschichte ist nichts für Menschen mit einem schwachen Nervenkostüm. Sie enthält teilweise gewalttätige und sexuellen Schilderungen, welche im gesamten Werk nicht der erotischen Unterhaltung dienen. Eine Kennzeichnung entsprechender Kapitel gibt es nicht. ---

Diese Geschichte ist allen Kindern und Jugendlichen gewidmet, welche im Elternhaus misshandelt und ausgenutzt werden. Es sind nicht nur Mädchen, sondern ebenso Jungen gehören zu den Betroffenen.

Manches in dieser fiktiven Geschichte mag überzogen dargestellt sein, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass es auch Realität sein kann.

Allen Betroffenen wünsche ich viel Kraft und Mut, sich gegen ihre Peiniger zu wehren und sich zu befreien.


2020 / 2021 / 2022


Urheberrecht/Copyright: Alle Rechte vorbehalten.

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PS: Das im gesamten Werk Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik vorhanden sein können, ist möglich. Es wurde, bei der Überarbeitung 2021/22, das Rechtschreibprogramm von Word und das Duden-Mentor-Programm genutzt. Eine Lektorat-Prüfung ist bei dem geringen Verkaufspreis des eBooks zu kostenintensiv und würde den Einzelpreis stark anheben.



Kapitel 1 - Bis zu meiner Geburt


Ich bin Alina Jost und das ist meine Geschichte.

Bei meiner Geburt war ich selbst dabei und zumindest bei meinem Vater oder vielmehr Erzeuger, unerwünscht. Das ließ er mich deutlich spüren. Die Ereignisse vor meiner Geburt und meine ersten Lebensjahre hat meine Mutter, bis zu ihrem Tod, als ich 7 Jahre alt war, in ihrem Tagebuch aufgeschrieben. Ich habe die ersten Monate, nach ihrem Tod, versucht ein Tagebuch zu schreiben, aber es war zu schwierig für mich. Seit meinem 8. Lebensjahr schreibe ich Tagebuch mit täglichen Eintragungen.

Die Frage: Warum hast Du das getan? Habe ich meinem Vater zweimal gestellt. Das erste Mal als ich 12 Jahre alt war und noch einmal als ich 17 Jahre alt war. Eine Antwort .......?

Lasst uns Einsteigen, wie sich meine Eltern kennengelernt haben bis zu meiner Geburt.

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Meine Mutter Eva Maria Stallhuber, war 33 Jahre. Sie war Einzelhandelskauffrau und arbeite in einem großen Lebensmittelunternehmen.

Mein Vater Fred Albert Jost war 36 Jahre, Maurer und arbeitete auf diversen Baustellen.

Auf einem Oktoberfest der Kreisstadt sah meine Mutter meinen Vater zum ersten Mal. Er sah gut aus, hatte gute Manieren und man saß im Festzelt an einem langen Tisch. Die Kapelle spielte und die Tanzfläche war gut besucht. Mein Vater forderte meine Mutter zum Tanzen auf. Sie nahm die Aufforderung an und man verbrachte viel Zeit auf der TanzflächeMein Vater spendierte meiner Mutter einige Getränke und führte sie immer wieder auf die Tanzfläche. Meine Mutter gefiel die Art meines Vaters und ließ sich von ihm nach Hause begleiten. Er verabschiedete sich von Ihr, küsste meine Mutter zart auf den Mund, fragte sie, ob man sich wiedersehen könne, und meine Mutter war einverstanden.

Sie gingen ins Kino, ins Theater, auf Tanzveranstaltungen u. v. m. Meine Mutter empfand viel Zuneigung zu meinem Vater. Für sie war mein Vater "die ganz große Liebe" und so genoss sie die Zärtlichkeiten und viele Nächte mit meinem Vater, besonders in den Monaten mit schlechtem Wetter. Mein Vater brauchte bei schlechtem Wetter (Regen, Schnee, Eis, Frost) nicht arbeiten. Meine Mutter träumte von einer Familie zusammen mit meinem Vater. Schnell war man sich einig, in einer gemeinsamen Wohnung zu leben. Eine entsprechende Wohnung war damals schnell gefunden. Der Vermieter war einverstanden, wenn meine Eltern heiraten würden. Ein Hochzeitstermin wurde schnell gefunden, die Familien informiert und alles vorbereitet. Die Eltern meiner Mutter waren nicht einverstanden mit dem zukünftigen Schwiegersohn. Mein Großvater traute meinem zukünftigen Vater nicht, was er ihm deutlich spüren ließ.

Nach der Hochzeit zogen meine Eltern in die neu eingerichtet Wohnung. Meine Mutter war glücklich und es machte ihr Spaß, für ein gemütliches Heim zu sorgen. Wenn mein Vater von der Arbeit kam, war das Essen fertig, man konnte gemeinsam essen und den Abend genießen. Ihre Arbeit hatte meine Mutter aufgegeben, da sie nur für meinen Vater da sein wollte. Als Maurer verdiente er gut und finanzielle Sorgen gab es nicht.

Nachdem in das glückliche Eheleben langsam der Alltag eingezogen war, fiel auf, dass mein Vater manchmal angetrunken von der Arbeit kam. Meine Mutter meinte, dass dieses mit seinem Beruf zusammenhängen würde. Als Maurer trank man Bier und Schnaps. Es häufte sich und es gab auch Tage, da kam er erst in den frühen Morgenstunden volltrunken nach Hause. An Arbeit war an diesen Tagen nicht zu denken und er blieb zu Hause. Mein Vater brachte auch einige Arbeitskollegen mit nach Hause. Das Essen, was meine Mutter vorbereitet hatte, ließ er stehen und verlangte, dass meine Mutter seine Kollegen und ihm mit Bier und Schnaps versorgte. War nichts im Hause, so musste sie es holen. Es wurde nicht nur getrunken, sondern auch um Geld gespielt. Zuerst gewann mein Vater, aber mit der Zeit sollte sich das ändern.

War der Besuch weg, wollte mein Vater Sex haben, was meine Mutter nicht wollte. Sie liebte Ihren Mann und hatte gern Sex mit ihm, aber nicht, wenn er angetrunken war. Zum Anfang akzeptierte mein Vater das noch, im weiteren Verlauf holte er es sich mit Gewalt. Wo war ihm egal! Er riss meiner Mutter die Kleider vom Leib und zwang sie ihn zu willen zu sein. Sie musste ihn befriedigen, wie er es wollte. Machte sie das nicht, schlug er sie. Meine Mutter verzieh ihm diese Vergewaltigungen und Schläge. Sie sagte: "Er liebt mich und er kann nichts dafür, weil er so betrunken war."

Wieder kam mein Vater von der Arbeit nach Hause. Er brachte 4 Kollegen mit und sie setzten sich gleich an dem Tisch im Wohnzimmer und fingen an zu pokern.

„Eva, wo bleibt das Bier und die Kurzen?", rief er laut.

Und meine Mutter? Die rannte mit dem Bier und der Schnapsflasche ins Wohnzimmer, bediente die Gäste und meinem Vater. Er schien heute nicht so viel Glück im Spiel zu haben, denn plötzlich rief er:

„Eva, bring das Geld!"

„Was für Geld, Fred?", fragte sie.

„Gib her, was Du in der Haushaltskasse hast", schrie er.

„Das ist der Rest für den Monat, sonst haben wir nichts zu essen bis zum Zahltag", antwortete sie.

„Das ist mir scheißegal, bring endlich die Kohle her, sonst setzt es was!", schrie er meine Mutter an.

Wortlos ging meine Mutter in die Küche und holte 300 €, die noch in der Haushaltskasse waren und brachte es ihm.

„Wird Zeit, Du Schlampe! Dir werde ich nachher zeigen, was es heißt mit mir zu diskutieren! Wenn ich Dir sage, Du sollst mir die Kohle geben, hast Du zu spuren", sagte er mit angetrunkener Stimme.

Danach ging meine Mutter in die Küche und weinte am Küchentisch. So hatte sie Ihren Fred noch nie erlebt. Es sollte noch schlimmer kam.

Kaum war der Besuch meines Vaters gegangen, kam er in die Küche, riss sie an den Haaren hoch und zog sie ins Schlafzimmer. Er warf sie auf das Bett und nahm sie mit Gewalt. In dieser Nacht weinte sich meine Mutter in den Schlaf. Mein Vater war gleich nach dem gewaltsamen Sex, noch auf Ihr liegend, eingeschlafen.

So ging das immer weiter. Meist entschuldigte sich mein Vater am nächsten Tag und beteuerte seine große Liebe zu meiner Mutter, dass er das nie mehr machen würde, aber so war es nicht. Das war nur die Spitze des Eisberges.

Einen Großteil seines Lohnes verspielte und versoff mein Vater nun. Das Haushaltsgeld, was er meiner Mutter gab, reichte kaum noch zum Leben, wenn alle Fixkosten bezahlt waren. Meine Mutter achtete darauf, dass es keinen Rückstand bei der Miete usw. gab.

Mehrfach hatten meine Eltern eine Aussprache gehabt, dass er mit dem Spielen aufhören und den Alkohol einschränken sollte. War mein Vater nüchtern, so gab er meiner Mutter recht, war er angetrunken, pöbelte er und schlug sie.

An einem Tag kam mein Vater bereits um die Mittagszeit nach Hause. Natürlich war er nicht allein und hatte wieder ein paar Freunde dabei.

„Was machst Du um diese Zeit hier? Hast Du Feierabend?", fragte meine Mutter, so früh kam mein Vater nie von der Arbeit.

„Halt die Fresse, bringe lieber Bier und Schnaps in die Stube" rief mein Vater.

Meine Mutter stellte Bier und Schnaps auf den Tisch und machte sich an die Hausarbeit. Aus dem Wohnzimmer kam das übliche Grölen.

Plötzlich stand mein Vater in der Küche und seine Freunde hinter ihm. Mit einer Handbewegung räumte er den Küchentisch leer, riss meine Mutter vom Stuhl hoch und warf sie auf den Küchentisch. Mit einer Hand hielt er meine Mutter auf den Küchentisch fest, mit der anderen Hand schob er Ihr Kleid hoch und riss Ihr den Slip von den Beinen.

Meine Mutter schrie: „Was soll das Fred? Lass mich los? Warum zerreißt Du meinen Slip, dass ich nackt vor Deinen Freunden liegen muss?"

„Schnauze, Du Schlampe! Karl komm, zieh sie durch und keine Sorge, Du kannst Dich in Ihr entladen. Sie nimmt die Pille!", sagte mein Vater und hielt meine Mutter auf den Küchentisch gedrückt. Er sah zu, wie Karl brutal in sie eindrang und sich mit heftigen Bewegungen in Ihr bewegte. Plötzlich keuchte er und seine Bewegungen wurden langsamer. Er war in Ihr gekommen.

Immer noch hielt mein Vater meine weinende Mutter fest und fragte: „Na, hat noch jemand Lust bekommen? Den Preis kennt Ihr ja."

Noch einer seiner Kumpels kam zum Tisch und drückte meinen Vater 50 € in die Hand. Er öffnete seine Hose und kurz darauf drang auch er in meine Mutter ein und kam in Ihr. Danach gingen alle wieder ins Wohnzimmer und feierten, als wenn sie einen großen Sieg errungen hätten. Meine Mutter rannte ins Bad und stand lange unter der Dusche. Sie wollte die Schande abwaschen. Langsam kam sie aus der Dusche und zog sich an.

Sehr spät gingen die Freunde meines Vaters und er kam in die Küche:

„Ab morgen gehst Du jeden Tag in die Industriestraße anschaffen. Vier Freier wirst Du am Tag machen. Eingeritten bist Du und weißt, wie es geht. Komm mir nicht unter 200 € am Tag nach Hause. Solltest Du an Abhauen denken, ich bin immer in Deiner Nähe. Morgen früh um 10 wirst Du anfangen!" Sagte er zu meiner Mutter.

„Wenn Du denkst, dass ich für Dich anschaffen werde, denkst Du falsch. Ich gehe nicht auf den Strich", sagte meine Mutter.

„Du wirst es machen, wenn Du nicht verhungern willst. Ich gehe nicht mehr, auf den Bau, schuften. Du bist meine Einnahmequelle. Solltest Du Dich weigern, werde ich Dir zeigen, dass es besser ist, mir zu gehorchen", war seine Antwort.

Mehrere Tage hatte sich meine Mutter geweigert, auf den Strich zu gehen, das musste sie schwer büßen. Sie wurde geschlagen und mit anderen Männern zu Hause zum Sex gezwungen, bis sie Ihren Widerstand aufgab. Sie ging nun jeden Tag in die Industriestraße. Hatte meine Mutter das geforderte Geld eingenommen, war er zufrieden und bei weniger als 200 € gab es sofort Schläge.

Mein Vater fühlte sich wie ein Pascha und nach einer kurzen Zeit hatte, er nicht nur meine Mutter in der Industriestraße zu stehen, sondern auch noch zwei weitere junge Frau um die 20.

Die Geschäfte, wie es mein Vater nannte, liefen gut für ihn. Er hatte Geld und konnte den „ganz großen Maxen" machen. Ab und zu schlief er mit meiner Mutter, was Ihr zuwider war. Sie ekelte sich vor ihm.

An einem Nachmittag kam meine Mutter früher nach Hause. Mein Vater saß mit einem Bier auf dem Sofa und schaute sie groß an.

„Hast Du die Kohle zusammen oder warum bist Du so früh hier?", fragte er.

„Ich war beim Frauenarzt gewesen und bin in der 13. Woche schwanger. Wir sollten reden, denn es kann nicht so weiter gehen, Fred!" Antwortete meine Mutter.

„Was? Kannst Du nicht aufpassen, Du elende Hure? Wie kannst Du schwanger werden? Du nimmst die Pille und die Freier machen es Dir nur mit Kondom? Das Kind muss weg!", war seine Antwort.

„Der Termin für eine Abtreibung ist überschritten!", antwortete meine Mutter.

Meine Mutter hatte schon früh gemerkt, dass sie schwanger war. Sie hatte den Termin beim Frauenarzt extra lange hinausgeschoben. Es gab keinen offiziellen Weg mehr, die Geburt des Kindes zu verhindern.

„Das Balg muss weg. Das geht nicht, dass Du ausfällst. Wer soll dafür aufkommen? Ich weiß nicht einmal, ob ich der Vater bin. Weißt Du, wie viel Geld ein Kind kostet?", sagte er.

„Wer soll der Vater sein? Du bist der Einzige, mit dem ich ungeschützt geschlafen habe", war die Antwort meiner Mutter.

„Wer weiß, ob Du bei allen Freiern ein Kondom benutzt hast. Du hast es darauf angelegt, schwanger zu werden, um nicht Anschaffen zu gehen?", war seine Antwort.

Es half nichts, meine Mutter war schwanger mit mir und sie wollte mich behalten, auch gegen den Willen meines Vaters. Mein Vater versuchte alles, ob er nicht noch eine Möglichkeit fand, das Kind abtreiben zu lassen. Er hatte einige Wege gefunden, das nötige Geld dafür hatte er nicht. So versuchte er es eben auf andere Art und Weise.

16. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter stürzte von der Leiter. Merkwürdigerweise war eine Stufe der Aluleiter locker gewesen, weil sich zwei Nieten gelöst hatten. Uns war zum Glück passiert.

19. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter stolperte im Treppenhaus über eine gespannte Angelschnur, sie konnte sich gerade noch festhalten.

20. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter bekam einen Stoß von hinten und wäre vor einen Linienbus gefallen. Wartende Fahrgäste konnten sie gerade noch aufhalten.

21. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter bekam starke Wehen und wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo die Wehen gestoppt werden konnten. Der Arzt vermutete, dass Ihr ein Wehen auslösendes Mittel eingegeben wurde, konnte es aber nicht beweisen. Mein Tod wurde wieder verhindert.

26. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter lag in einem kleinen Hotel, wo sie mit meinem Vater hingefahren war, auf dem Bett, als ein Schwelbrand im Zimmer ausbrach. Die Tür und die Fenster ließen sich nicht öffnen und mein Vater nicht im Zimmer. Auch hier konnte meine Mutter rechtzeitig mit mir gerettet werden.

30. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter wurde überfallen und in den Bauch geboxt. Als der Täter mit einem Messer zustechen wollte, wurde er von einem Polizeibeamten überwältigt und festgenommen. Der Täter hat nicht gesagt, wer sein Auftraggeber war.

38. Schwangerschaftswoche: Meine Mutter wird auf der Straße von einem Auto angefahren. Ein Rettungswagen bringt sie und mich sofort in das nächste Krankenhaus. Hier wird sofort die Geburt eingeleitet und ich habe, nach etwa vier Stunden, meinen ersten Schrei und Atemzug auf dieser Welt getan. Mir geht es gut und ich bin 48 cm groß und 3020 g schwer.

„Hurra, Welt hier ich bin!"

Mein Vater ist sofort informiert worden. Zwei Tage später kam er in die Klinik. Besonders angezogen war er nicht, aber einen Blumenstrauß für meine Mutter hatte er dabei. Der sah aus, als ob er diesen aus dem Grünabfall des nahen Friedhofs gesammelt hatte. Mein Vater war stark angetrunken, was man riechen konnte. Leicht schwankend kam er in das Krankenzimmer und fragte:

„Wo ist mein Sohn?", weil er kein Kind bei meiner Mutter sah.

„Du hast keinen Sohn, sondern eine hübsche Tochter. Sie hat den Namen Alina Katharina Maria von mir bekommen und im Moment schläft das Kind im Baby-Raum auf der Station", sagte meine Mutter.

„Was bist Du für eine Schlampe? Nicht einmal einen Sohn kannst Du auf die Welt bringen. Nur ein Weiberbalg, der nur Geld kostet? Wer hat Dir erlaubt, dem Kind einen Namen zu geben ohne meine Zustimmung? Was ist das für Name, Alina?" Schrie er.

„Schrei hier nicht rum, das ist eine Neugeborenen-Station und hier brüllt man nicht. Die Babys brauchen Ruhe. Alina ist eine andere Form von Adelheid. Geh, und schau Dir unsere Tochter im Baby-Raum, durch das große Fenster an", sagte meine Mutter im ruhigen Ton zu ihm.

„Ich schreie und brülle hier, wie ich will. Keiner verbietet es mir, weder Du Schlampe noch sonst ein Penner hier. Und was sagst Du, Adelheid ist der Ursprung des Namens? Dachte ich mir, dass das ein Name ist, der aus Bayern kommt, woher Dein beknackter Vater stammt. Das Kind wird sofort Natascha umbenannt" brüllte er.

„Nein, der Name ist Alina. Du hättest bei der Geburt dabei sein und beim Namen mitbestimmen können. Das Saufen war dir wichtiger als Deine Tochter. Mach das Du hier rauskommst, sonst rufe ich die Schwester!" Sagte meine Mutter energisch zu meinem Vater.

Die Tür wurde geöffnet und ein Arzt kam mit zwei kräftigen Pfleger ins Zimmer. Nach einem kurzem, heftigen Wortwechsel, schnappten die Pfleger meinen Vater und warfen ihn aus dem Zimmer. Gleichzeitig wurde er aus dem Krankenhaus verwiesen und bekam Hausverbot.

Nun bin ich auf der Welt und mein Vater hatte gezeigt, dass er mich nicht mag. Wie sehr er mich hasste, werde ich noch erleben müssen.

Kapitel 2 - Meine Mutter


Nach 14 Tagen durften meine Mutter und ich die Klinik verlassen. Mein Vater hatte sich bis dahin nicht mehr sehen lassen. Angerufen hatte er ebenfalls nicht und daher wusste er nicht, dass wir nach Hause gehen konnten. Eine Freundin meiner Mutter hatte ihr Babysachen und einen Kinderwagen gebracht. Warm angezogen, gut zugedeckt lag ich im Kinderwagen und wurde in die große Welt geschoben.


Meine Mutter und ich fuhren mit dem Bus nach Hause. Nach einem kurzen Fußweg kamen wir an dem Haus an, wo meine Eltern wohnten. Der Kinderwagen wurde unten im Hausflur abgestellt und ich betrat auf dem Arm meiner Mutter die Wohnung. Aus einem der hinteren Räume kam ein laute Geräusche. Mama brachte mich in mein Zimmer und legte mich in ein Kinderbett. Durch eine Verbindungstür betrat meine Mutter das Schlafzimmer und sah, wie meinem Vater im Ehebett Sex hatte.

„Was ist hier los, Fred? Wer ist das Mädchen in unserem Bett?", fragte meine Mutter.

„Was willst du hier? Kannst Du nicht klingeln? Du störst bei einer Arbeitsprobe meiner neuen Mitarbeiterin! Raus hier!", brüllte mein Vater.

Wortlos verließ meine Mutter das Schlafzimmer und kümmerte sich um mich. Da ich Hunger hatte, setzte sie sich in den großen Sessel am Fenster und gab mir die Brust. Sie muss geweint haben, denn ich bekam Tränen auf meine kleinen Händchen. Danach lief sie mit mir im Zimmer umher, damit ich die geschluckte Luft loswerden konnte. Anschließend legte meine Mama mich in das Bettchen und blieb bei mir, bis ich eingeschlafen war.

Kaum war ich eingeschlafen, hörte man meinen Vater und seine neue Angestellte aus dem Schlafzimmer kommen.

Vater: „So, mein Engelchen. Ab 15:00 Uhr kannst Du in der Industriestraße anfangen. Deinen Platz zeige ich Dir nachher. Jeden Tag mindestens zwei grüne Scheine ist der Tagessatz. Mehr ist gut, nicht weniger. Merke Dir das gut, wenn wir beide Freunde bleiben wollen. Gehe jetzt ins Bad und mache Dich frisch. Ich muss hier was klären", sagte mein Vater.

Splitternackt kam er in die Küche, wo meine Mutter gerade dabei war, sich etwas zu essen zu machen.

„Was sollte das, einfach ins Schlafzimmer zu kommen? Wo ist das Balg? Hast Du es gleich im Krankenhaus gelassen? Ich will das Babygeschrei hier nicht haben“, sagte mein Vater laut.

„Sei leise, Alina ist im Kinderzimmer und schläft. Ob Dich das Geschrei stört oder nicht, interessiert mich nicht. Es ist unser Kind und wird hier aufwachsen. In einem ordentlichen, behüteten Heim. Wenn es Dir nicht passt, musst Du ausziehen. Und was sollte das? Ich komme nach Hause, weil ich unser Kind zur Welt gebracht habe, und Du vögelst in unserem Ehebett herum. Du betrügst mich einfach! Hast Du es so nötig, dass Du es ohne Sex nicht aushalten kannst. Wer ist das? ", erwiderte meine Mutter scharf.

„Der Ersatz für Dich. Ich muss Deinen Ausfall ausgleichen, bis Du wieder in die Industriestraße gehen kannst. Das Mädel ist ein Naturtalent. Die wird richtig Kohle bringen. Du hast mir mit der Schwangerschaft genug Geld gekostet", antwortete mein Vater.

„Du bildest Dir wirklich ein, dass ich wieder auf den Strich für Dich anschaffen gehe? Das Kind geht vor. Auch, wenn unsere Tochter in den Kindergarten oder in die Schule geht, werde ich nicht mehr auf den Straßen-Strich gehen. Zwingen lass ich mich von Dir nicht mehr. Du solltest es Dir gut überlegen, bevor Du versuchst mich dazu zwingen", war Ihre Antwort.

Sie verließ die Küche und ging in mein Zimmer. Ich schlief, trotz des lauten Streites meiner Eltern. Meine Mutter setzte sich in den Sessel und beobachtete mich. Mein Vater war im Bad und man hörte, dass er in der Dusche war. Er zog sich an und verließ die Wohnung. Meine Mutter war erleichtert, dass es nur bei einer verbalen Auseinandersetzung geblieben war. Oft hatte sie mit ihm gestritten und er hatte erbarmungslos zugeschlagen. So manches blaue Auge hatte sie dadurch gehabt.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Mein Vater kam spät in der Nacht nach Hause und schlief bis zum Mittag. Meine Mutter räumte die Wohnung auf, kochte das Essen und kümmerte sich liebevoll um mich. Sie schlief auf einer Luftmatratze in meinem Zimmer und mein Vater bekam es nicht mit, wenn ich nachts aufwachte und Hunger hatte oder eine neue Windel brauchte. Brauchte meine Mutter Geld, musste sie nur etwas sagen und mein Vater gab es ihr. Er diskutierte nicht, wenn meine Mutter sagte, dass für mich etwas gekauft werden muss. Er bezahlte alles ohne Widerrede. Ich dachte, dass meine Eltern sich vertragen und er mich doch lieb hat.


Ich war drei Monate, als mein Vater mit zwei Männern nach Hause kam. Er ging mit ihnen ins Wohnzimmer und machten die Tür zu. Es dauerte eine ganze Weile, bis mein Vater rief: „Eva, komm sofort ins Wohnzimmer".

„Ja, was ist Fred? Warum soll ich kommen?", fragte Sie.

„Diese beiden Herren haben Dich gebucht und bezahlt. Ab ins Schlafzimmer und bediene die Herren anständig", gab mein Vater zur Antwort.

„Fred, ich habe Dir gesagt, dass ich nicht mehr Anschaffen gehe. Sehe zu, dass Du jemand anderes findest für die beiden Herren. Nicht in dieser Wohnung und nicht in unserem Bett", war Ihre Antwort. Sie drehte sich um und verließ das Wohnzimmer.

Wütend sprang mein Vater auf und rannte meiner Mutter nach. Er holte sie ein, schlug Ihr mit der Faust ins Gesicht, trat ihr in Bauch und den Rücken.

„Ich werde Dir zeigen, was es heißt, Dich Deinen Ernährer zu widersetzen. Meinst Du, ich bezahle umsonst für Deinen Balg und Dich. Du wirst für jeden Cent arbeiten", brüllte er, trat und schlug weiter auf meine Mutter ein.

Ihre Lippe war aufgesprungen, das linke Auge blau und sie blutete aus der Nase. Ich hatte den Lärm gehört und war aufgewacht. Laut schrie ich, bis meine Mutter in das Zimmer kam. Sie nahm mich auf den Arm und tröstete mich. Langsam wurde ich ruhiger. Mein Vater stand vor der Kinderzimmertür und rief: " Geh sofort ins Schlafzimmer, mache deine Arbeit und lass das blöde Balg brüllen!"

Als meine Mutter nicht reagierte, wollte er in das Kinderzimmer kommen, aber meine Mama hatte die Türen verschlossen. Wütend schlug mein Vater gegen die Tür und versuchte diese aufzubrechen.

Der Krach hatte die Nachbarn aufmerksam gemacht. Es klingelte und klopfte an der Tür. Mein Vater musste öffnen und vor unserer Wohnungstür standen vier Polizeibeamte.

Polizist-1: „Guten Abend, Herr Jost. Die Nachbarn haben sich über Lärm und Frauenschreie aus Ihrer Wohnung beschwert.“

Vater: „Die Nachbarn sollen sich um Ihre Angelegenheiten kümmern. Das ist meine Wohnung und was hier passiert, geht weder den Nachbarn noch der Polizei etwas an. Guten Tag meine Herren!“

Er wollte die Tür schließen, aber die Beamten hinderten ihn daran.

Polizist-2: „Es wurden Hilfeschreie einer Frau gemeldet und wir müssen uns überzeugen, dass hier keine Frau in Not ist. Würden Sie uns bitte hereinlassen?“

Vater: „Ich habe ihnen gesagt, dass hier alles in Ordnung ist. Sie können gehen.“

Polizist-2: „Sind sie vernünftig Herr Jost, wenn sie uns den Zutritt verweigern, müssen wir uns gewaltsam Zutritt verschaffen. Die bloße Annahme, dass hier eine Frau in Not ist, bedeutet Gefahr im Verzug und ein sofortiges Eingreifen. Bitte geben sie den Weg frei!“

Mein Vater weigerte sich weiterhin, die Beamten in die Wohnung zu lassen. Schnell lag er am Boden und die Handschellen klickten. Die Beamten betraten die Wohnung und schauten in jedes Zimmer. Die Tür zum Kinderzimmer war verschlossen und sie klopften an die Tür.

Polizistin-3: „Hallo ist jemand in diesem Zimmer? Hier ist die Polizei!“

Mutter: „Ist da wirklich die Polizei?“

Polizistin-3: „Ja, Polizeimeisterin Habel vom Revier 286!“

Mutter öffnete vorsichtig die Tür. Als die Beamtin ins Zimmer trat und meine Mutter mit mir auf dem Arm sah, rief sie sofort eine weitere Beamtin. Beide Beamtinnen kümmerten sich um uns und riefen einen Krankenwagen.

Die beiden männlichen Beamten hatten die beiden Gäste meines Vaters im Schlafzimmer gefunden. Sie sagten: „Auf der Suche nach der Toilette sind wir zufällig in das Zimmer gekommen. Wir sind dort geblieben, um die Polizei-Aktion nicht zu behindern."

Die Beamtinnen unterhielten sich mit meiner Mutter, welche ihnen erzählte, was sich kurz vorher in der Wohnung zugetragen hatte, dass mein Vater sie oft geschlagen und vor meine Geburt zur Prostitution gezwungen hatte. Fleißig machte die Beamtin Notizen und sprach mit Ihren Kollegen.

Für meinen Vater wurde es unangenehm. Er wurde mitgenommen und durfte für einen längeren Zeitraum, die Wohnung nicht betreten. Seine Wohnungsschlüssel musste er abgeben und nur eine Tasche mit seinen Sachen mitnehmen. Das war für lange Zeit das letzte Mal, dass ich meinem Vater gesehen und gehört habe.

Mein Vater war weg und meine Mutter konnte aufatmen. Sie räumte die Wohnung auf und bezog das Bett neu. Nach einer langen Dusche nahm mich mit in das große Bett und wir konnten gemeinsam schlafen. Ich bekam alles, was ich brauchte, mit ganz viel Liebe und Kuscheleinheiten.

Am nächsten Tag informierte sich meine Mutter, wie es weiter gehen soll. Sie rief beim Sozialamt, dem Jugendamt und bei Ihren Eltern in Starnberg an. Als sie an diesem Tag in den Briefkasten schaute, lagen dort fünf Briefumschläge mit Geld. Jeweils war ein Frauenname darauf geschrieben und die Summe. Es war der Tageslohn von den Frauen, die für meinen Vater in der Industriestraße Anschaffen gingen. Das reichte für die Miete und das Notwendigste.

In der kommenden Zeit lernte ich meine Großeltern kennen und unsere Finanzlage änderte sich. Meine Mutter bekam Sozialhilfe und meine Großeltern gaben uns immer wieder Geld.

Mein Vater rief an und bat, seine restlichen Sachen holen zu dürfen. Als er kam, lag ich in meiner Babywiege. Er lächelte mich an und streichelte zart über meine Wange, packte seine Sachen und verschwand aus der Wohnung. Später habe ich gehört, dass er für 3 Jahre in Haft musste, weil er meine Mutter geschlagen, Frauen auf den Strich geschickt hatte und wegen Widerstand gegen Polizeibeamte.

Ich entwickelte mich altersgerecht und mit 3 Jahren kam ich in den Kindergarten. Das machte richtig Spaß, mit anderen Kindern zu spielen und zu toben. Meine Mutter war fröhlich und hatte eine kleine Arbeit angenommen, um uns zu versorgen. Bis auf die Zeit in Haft zahlte mein Vater regelmäßig meinen Unterhalt. Manchmal war ich bei meinen Großeltern zu Besuch. Mein Großvater hatte ein großes Haus und ganz viele Tiere.

Als ich 5 Jahre war, kam ich in die Vorschule. Es war anders als im Kindergarten und nach dem Mittagessen durfte ich nach Hause gehen. Es war eine schöne, ungezwungene Zeit. Ich konnte spielen, toben ohne Ende und abends fiel ich müde ins Bett. In dieser Zeit begann mein Vater öfters Zeit mit mir zu verbringen. Er war lieb zu mir und verwöhnte mich mit vielen Dingen, zum Ärger meiner Mutter.

Ich will nicht verschweigen, dass ich manchmal krank war. Das war für mich die Zeit, wo meine Mutter viel Zeit für mich hatte. Sie saß oft an meinem Bett, tröstete mich, las mir aus dem großen Märchenbuch vor oder spielte mit mir.

Es kam der Sommer und bald sollte ich in die Schule kommen. Ich freute mich darauf. Erst einmal war ein langer Urlaub am Meer geplant. Kurz bevor wir fahren wollten, bekam Mama einen Brief, der sie sehr traurig machte. Meine Großeltern waren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass meine Großeltern auf einer langen Reise waren und sie nicht weiß, wann sie zurückkommen werden. Unser Urlaub musste um einige Wochen verschoben werden. Es war ein schöner Urlaub gewesen. Wir haben viel Zeit am Strand verbracht und aus dem Wasser war ich kaum herauszubekommen. Diese schöne Zeit war viel zu schnell vorbei.

Als wir nach Hause kamen, war mein Vater in unserer Wohnung. Er war, als wir im Urlaub waren, zu uns gezogen. Meine Mutter und ich freuten uns, ihn zu sehen. Jetzt sind meine Eltern wieder ein Paar, dachte ich.

„Fred, du weißt, warum du jetzt wieder hier wohnen darfst? Kümmere dich gut um Alina. Ich weiß nicht, wie lange ich im Krankenhaus bleiben muss. Alina soll nicht wissen, dass ich krank bin", fing meine Mutter das Gespräch an.

Vater: „Ja, ich werde mich um unsere kleine Tochter kümmern, bis du wieder hier bist. Ich muss dir danken, dass du mir unserer Tochter anvertraust und nie die Scheidung eingereicht hast. Vielleicht können wir doch noch eine glückliche Familie werden?“

Mutter: „Das wird die Zeit zeigen. Ich denke, du hast in der Haftzeit gelernt. Du hast eine gute Arbeit und mit dem Trinken aufgehört. Lass uns, wenn ich gesund bin, darüber nachdenken, ob wir uns eine neue Chance geben. Jetzt zählt nur, dass Alina gut versorgt ist.“

Drei Tage später war meine Mutter weg. Ich habe sie überall gesucht, bis mir mein Vater sagte, dass sie im Krankenhaus ist und bald wieder zu Hause sein konnte. Am Wochenende haben Vater und ich meine Mutter besucht. Meine Mutter freute mich zu sehen, sie drückte mich an sich und küsste mich.

Nachdem wir gemeinsam ein Eis gegessen haben, kam eine junge Krankenschwester und ging mit mir auf den großen Spielplatz am Krankenhaus. Ein Arzt sprach in dieser Zeit mit meinen Eltern. Neben einen Tumor in einer Brustseite habe man zwei dunkle Stellen auf den Lungen festgestellt. Es muss eine Chemotherapie gemacht werden, welche sehr belastend für den Körper sei. Das habe ich erst viel später aus dem Tagebuch meiner Mutter erfahren.

Nach einem langen Spielplatzbesuch verabschiedete ich mich wieder von meiner Mutter und ging mit meinem Vater nach Hause. Einige Male noch haben wir meine Mutter im Krankenhaus besucht.

An einem Samstag hatte ich meinen großen Tag. Ich kam in die Schule und es begann mit einer großen Feier. Mein Vater hatte mich hübsch angezogen und gemeinsam gingen wir zu meiner Schule. Vor der Schule wartete meine Mutter auf mich, Ich rannte zu ihr und freute mich, dass sie bei mir war.

Gemeinsam liefen wir zu einem großen Saal, wo Kinder musizierten, sowie einige Erwachsene zu den Eltern und uns Kindern sprachen. Unsere Namen wurden einzeln aufgerufen. Eine Frau führte uns in einem anderen Raum und wir setzten uns an kleinen Tischen. Frau Landmann sagte uns, dass wir jetzt jeden Tag Zeit mit ihr verbringen werden. Wir würden das Lesen, das Schreiben und das Rechnen lernen, was sehr wichtig ist. Am Montag sollten wir alle um 10:00 Uhr wieder in diesem Raum sein.

Vor der Klasse standen meine Eltern, gaben mir zwei große Schultüten und gemeinsam gingen wir nach Hause. Meine Mutter blieb bis Montagmorgen bei mir. Als ich aus der Schule kam, war meine Mutter wieder im Krankenhaus.

Mein Vater kümmerte sich um mich und half mir bei den kleinen Hausaufgaben, welche ich jetzt jeden Tag für die Schule machen musste. Am Wochenende besuchten wir meine Mutter im Krankenhaus. Zweimal, wir hatten gerade Ferien, mussten wir weit fahren, um meine Mutter zu besuchen. Mein Vater sagte, dass meine Mutter auf einer Kur wäre, um wieder gesund zu werden.

Obwohl sich mein Vater große Mühe gab, fehlte mir meine Mutter. Manchmal weinte ich und war nur recht schwer zu beruhigen. Das fiel in der Schule, sowie im Hort auf und mein Vater musste mehrfach zum Gespräch erscheinen. Glücklich war ich, wenn meine Mutter bei mir sein konnte.

Das Weihnachtsfest kam und unsere Wohnung wurde geschmückt. Ein Weihnachtsbaum wurde aufgestellt, viele Geschenke unter dem Baum gelegt und meine Mutter war zu Hause. Dass es das letzte gemeinsame Weihnachtsfest mit meiner Mutter sein würde, wusste ich nicht. Meine Mama freute sich, als ich am Weihnachtstag die vielen Geschenke auspackte. Von mir bekam sie einen gebastelten Tannenbaum aus Papier, den wir in der Schule gebastelt haben. Wir hatten viel Spaß, aber es war meiner Mutter anzusehen, dass es ihr nicht gut ging. Sie schien Schmerzen zu haben, sagte aber nichts. Manchmal flüsterte sie mit meinem Vater, der ihr die Medikamententasche brachte oder sie ins Schlafzimmer begleitete, weil sie sich hinlegen musste.

Die Zeiten, in denen meine Mutter aus dem Krankenhaus zu mir konnte, wurden weniger und kürzer. Sie lag meist die ganze Zeit im Bett oder auf dem Sofa und sah mir beim Spielen oder den Hausarbeiten für die Schule zu. Kurz vor meinen 7. Geburtstag sollte ich mich zu Ihr setzen.

Mutter: „Alina, du bist jetzt schon ein großes Mädchen geworden. Du sollst wissen, dass ich Dich mehr liebe, wie alles andere auf der Welt. Bald wird eine Zeit kommen, wo ich auf eine lange Reise gehen muss. Ich werde lange Zeit nicht mehr zu dir kommen können. Du weißt, dass Oma und Opa auch auf einer ganz großen Reise sind. Ich muss mich auf den Weg machen, um ihnen zu helfen. Sie brauchen mich ganz dringend.“

Alina: „Ich will nicht, dass Du auf eine lange Reise gehst. Du bist meine Mama. Und wenn Du vereisen musst, will ich mitkommen. Ich will Oma und Opa auch helfen.“

Mutter: „Alina, mein Schatz! Das geht nicht. Schau, ich durfte nicht mit Opa und Oma fahren. Ich musste bei dir bleiben, weil ich auf dich aufpassen musste. Du musst jetzt hierbleiben und auf deinen Vater aufpassen. Du kannst es, denn Du bist ein großes Mädchen.“

Sie nahm ihre Halskette mit dem Herzanhänger ab und legte sie mir um den Hals.

Mutter: „Die Kette soll Dich an mich erinnern, wenn Du traurig bist. Denke daran, die Kette sagt mir alles. Sie wird Dich trösten, wie ich Dich getröstet habe. Sei lieb und höre auf deinen Vater.“

Beide weinten wir und meine Mutter nahm mich in den Arm.

Kurz darauf musste meine Mutter wieder ins Krankenhaus. Zuerst durfte ich sie noch mit meinem Vater besuchen, später fuhr mein Vater zu Ihr, wenn ich in der Schule oder im Hort war. Mir hat mein Vater erzählt, dass es meiner Mutter nicht gut gehe.

Sechs Wochen nach meinem 7. Geburtstag holte mich mein Vater sehr traurig vom Hort ab. Zu Hause setzte er sich mit mir an den Tisch. Erst sagte er nichts und schaute mich nur an.

Vater: „Alina, deine Mama ist heute auf die lange Reise gegangen. Sie ist unterwegs zu deinem Opa und der Oma. Die Mama hat dir gesagt, dass sie verreisen muss. Jetzt müssen wir beide allein auf die Wohnung aufpassen.“

Alina: „Aber warum hat die Mama mir nicht "Auf Wiedersehen" gesagt? Das hat sie immer gemacht?“

Vater: „Dazu hatte die Mama keine Zeit mehr. Sie musste schnell fahren, weil der Opa und die Oma laut nach ihr gerufen hatten.“

Ich ging in mein Zimmer, legte mich auf mein Bett, weinte und hielt ich den Herzanhänger ihrer Kette fest in der Hand.

Viel später habe ich erfahren, dass meine Mutter sehr leiden musste. Neben den Brustkrebs hatte sie Lungen- und Nierenkrebs gehabt. Sie ist in ein tiefes Koma gefallen, aus dem sie nicht mehr erwacht ist. Der Tod war eine Erlösung für sie gewesen.

Kapitel 3 - Veränderungen


An einem regnerischen Tag ging mein Vater mit mir auf den Friedhof. In einer Feierhalle waren viele Blumen-Gestecke mit Schleifen und viele Blumensträuße. Auf einer Säule stand ein bronzefarbenes Gefäß. Alle Menschen in der Halle waren traurig. Ein Mann stand vorn und sprach leise Worte, welche ich nicht richtig verstand. Von einer anderen Welt war die Rede, sowie einer Zeit ohne Leid und Schmerz. Es wurden noch zwei Lieder gespielt und wir verließen die Halle.

Der Mann, welcher geredet hatte, nahm das blanke Gefäß vom Sockel und lief voran. Alle anderen folgten ihm. Als Erste gingen mein Vater und ich dem Mann mit dem Gefäß nach. An einem Loch im Boden hielten wir an und der Mann sprach nochmals wenige Worte, bevor er das Gefäß in das Erdloch stellte. Mein Vater trat zuerst an das Loch und warf etwas Erde und eine rote Rose hinein. Er stellte sich an die Seite und alle anderen Anwesenden gaben ihm Hand, strichen mir über den Kopf und nickten kurz. Nach einer kurzen Zeit ging mein Vater mit mir nach Hause. Es war die Beisetzung meiner Mutter.

Der Alltag lenkte uns ab. Ich musste zur Schule, in den Hort und mein Vater ging zur Arbeit. Am Abend saßen wir zusammen und aßen, was mein Vater zu kochen versucht hatte oder mitgebracht hatte. Meine Hausarbeiten hatte ich im Hort gemacht, mein Vater schaute kurz rein und unterschrieb, wenn es erforderlich war.

Eines Tages kam mein Vater mit einem Buch nach Hause, was er mir gab. Es war ein Kochbuch für Kinder.

„Du bist ein großes Mädchen und musst das Kochen lernen. Es ist die Aufgabe einer Frau, für den Mann zu kochen", sagte mein Vater.

„Ich habe noch nie gekocht und komme noch nicht richtig an den Herd ran", antwortete ich ihm.

„Stell Dich nicht an! Wenn Du zu klein bist, stellst Du Dir einen Stuhl an den Herd", war seine Antwort.

Er schlug ein Rezept auf und zeigte es mir.

„Das wirst Du morgen kochen. Die Zutaten habe ich heute eingekauft", sagte er zu mir.

Das Rezept war lang und ich begriff nicht, was ich machen sollte. Wann sollte ich das Kochen? Morgens ging ich in die Schule, mittags in den Hort und erst am Abend kam ich mit meinem Vater nach Hause. In meinem Zimmer habe ich das Rezept genau gelesen. Es blieben viele Fragen, die ich mir nicht beantworten konnte.

Am nächsten Tag nahm ich mein neues Kochbuch mit in die Schule. Ich zeigte es meiner Lehrerin und sagte, dass ich das kochen wollte. Sie schaute sich das Rezept an und fand, es sei viel zu schwer für mich. Im Hort meinten die Erzieherinnen das Gleiche und ich wartete auf meinem Vater. Auf dem Heimweg erzählte ich ihm, was die Lehrerin und die Erzieherinnen gesagt hatten.

Vater: „Die haben keine Ahnung, ich weiß, was Du kannst. Zu Hause kannst Du sofort mit dem Kochen anfangen. Beeile Dich, ich habe Hunger!"

Zu Hause legte mein Vater die Zutaten, zwei Messer, ein Brettchen und stellte eine Abfallschale auf den Tisch.

„Du kannst anfangen, wenn Du den Topf auf den Herd stellen musst, sage Bescheid, ich helfe Dir", sagte mein Vater zu mir.

Wie sollte ich die Kartoffeln und Möhren schälen?

Wie das andere Gemüse putzen?

Was ist mit dem Fleisch. Kam es sofort in den Topf oder muss das extra zubereitet werden?

Zuerst wollte ich eine Kartoffel schälen, aber ich schaffte es nicht. Bei den Möhren habe ich mich mit dem Messer in die Hand geschnitten, dass es stark blutete. Ich rief nach meinem Vater.

Vater: „Bis Du zu blöd hier Gemüse zu schälen? Jetzt kann ich mit Dir ins Krankenhaus fahren. Du blutest wie ein abgestochenes Schwein.“

Wütend zog er mich vom Stuhl und fuhr mit mir ins Krankenhaus. Den Ärzten erzählte er, ich habe mir ein Messer genommen, obwohl er es verboten hatte. Meine Hand bekam einen dicken Verband und wir konnten nach Hause fahren. Das Essen musste mein Vater kochen.

Nachdem meine Hand geheilt war, ging es wieder los. Ich bekam erneut ein Rezept gezeigt, was ich kochen sollte. Nach mehr als zwei Stunden war das Essen fertig, dachte ich. Stolz füllte ich einen Teller und trug ihn ins Wohnzimmer. Mein Vater probierte...... und kurz darauf spuckte er das Essen auf den Teppichboden.

„Das ist angebrannt und totalversalzen! Wozu habe ich Dir das die letzten Tage gezeigt und Dir das Buch gekauft? Du undankbare Göre", schrie mein Vater und schlug mir ins Gesicht. Weinend rannte ich in mein Zimmer. Ich hatte mir große Mühe gegeben und mein Vater schlug mich. Das tat richtig weh.

Ich hörte, wie mein Vater laut fluchte. Er räumte die Küche auf, da ich alles hatte stehen und liegen lassen. Das Essen schüttete er in die Toilette. Als er sah, wie dick das Essen angebrannt war, fluchte er noch mehr. Ich hörte nur, dass man den Topf wegschmeißen kann. Mein erster Kochversuch war gescheitert.

Zwei Monate später brachte mein Vater Regina ,eine sehr junge Frau, mit nach Hause. Sie war nett und ich mochte sie. Sie kümmerte sich um mich und spielte mit mir. Den ganzen Tag war sie zu Hause und ich brauchte nach der Schule nicht mehr in den Hort zu gehen. Die Hausarbeiten für die Schule machte ich jetzt zu Hause und Regina, so hieß die Frau, half mir. Jeden Tag zeigte sie mir, wie man kochte und die Wohnung sauber hält. Kleinere Sachen konnte ich nach kurzer Zeit allein kochen. Eines Tages schlief sie im Bett meiner Mutter, was mir nicht gefiel.


Abends haben Regina und mein Vater im Wohnzimmer gesessen und ferngesehen. Mit der Zeit standen öfter ein paar Flaschen Bier und später eine Schnapsflasche auf dem Tisch. In dieser Zeit veränderte sich mein Vater. Er war oft angetrunken und manchmal konnte er nicht zur Arbeit fahren, weil er zu betrunken war.

An einen Abend kam er sehr spät von der Arbeit und hatte schlechte Laune. Er hatte eine starke Alkoholfahne. Regina erzählte er, dass er die Kündigung bekommen hatte, weil er angetrunken zur Arbeit erschienen war. Am Nachmittag sei er in eine Verkehrskontrolle gekommen, wo man ihm den Führerschein abgenommen hatte. Regina musste sofort losgehen, um Bier und Schnaps zu holen. Mein Vater setzte sich ins Wohnzimmer und ertrank seinen Kummer mit Alkohol. Regina trank manchmal mit, aber sie wusste, wo Ihre Grenze war. Nie habe ich sie volltrunken gesehen, noch hatte sie am Morgen eine starke Alkoholfahne.

Jetzt hatte mein Vater keine Arbeitsstelle, trank wieder und den Führerschein würde er vorerst nicht mehr bekommen. Der Bluttest des Polizeiarztes hatte 1,84 Promille ergeben. Vom Arbeitsamt bekam er eine Sperre, da er seine Kündigung selbst verschuldet hatte.

In seiner Beziehung mit Regina begann es zu kriseln. Es gab viel Streit. Mein Vater vergewaltigte Regina mehrfach und schlug sie. An manchen Tag hatte sie ein blaues Auge und viele blaue Flecke am Körper. Mein Erzeuger fiel in das alte Muster zurück, wie in der Zeit, als er mit meiner Mutter verheiratet war.

Regina ließ sich die Misshandlungen und Vergewaltigungen meines Vaters nicht lange gefallen. Eines Morgens brachte sie mich zur Schule und sagte mir, dass sie nicht mehr zu Hause sein werde, wenn ich von der Schule komme. Sie würde für mich da sein, wenn ich Hilfe brauche, und würde mich an der Schule besuchen. Leider sah ich sie nie wieder.

Als ich nach Hause kam, saß mein Vater angetrunken in seinem Sessel mit einer Bierflasche in der Hand. Als er mich hörte, drückte mir Geld in die Hand und schickte mich Bier und Schnaps holen. Ich bekam keinen Alkohol verkauft, weil ich viel zu jung war. Man würde sich strafbar machen, sagte man mir.

Vater: „Du hast Dich zu blöd angestellt. Hast Du nicht gesagt, dass es für Deinen Vater ist?″

Alina: „Ohne eine schriftliche Erklärung mit Unterschrift bekomme ich werde Bier noch Schnaps. Ich habe es in mehreren Läden probiert.“

Mit einem Zettel und der Unterschrift meines Vaters funktionierte es besser. Schon im ersten Laden bekam ich das Gewünschte, was mein Vater auf den Zettel geschrieben hatte, eingepackt. Man gab mir eine Quittung und das Restgeld. Mit den schweren Flaschen quälte ich mich nach Hause.

Vater: „Warum hat das so lange gedauert? Hast Du alles bekommen?″

Alina: „Ja, ich habe alles bekommen, die Flaschen waren sehr schwer!″

Vater: „Bringe ein Bier und den Schnaps her, anschließend gehe in die Küche und koch was. Die Schlampe Regina ist verschwunden."

Ich brachte meinem Vater das Gewünschte und kochte Nudeln. Zwei Tüten Tomatensuppe machte ich als Tomatensoße. Ich stellte meinen Vater seinen Teller hin und ging in die Küche.

Vater: „Alina, komm sofort her!″

Alina: „Ja Vater?″

Vater. „Was soll das sein? Nudeln mit einer dünnen Plörre ohne Geschmack?″

Alina: „Nudeln mit Tomatensoße."

Vater: „Das ist ungenießbar. Sogar für den Schweinetrog ist es unbrauchbar.“

Er sprang auf, schlug mich, trat mir in den Rücken und den Bauch. Blind schlug und trat er zu, ohne dass er sah, wo er mich traf. Ich schrie und flüchtete aus dem Zimmer. In meinem Zimmer warf ich mich auf das Bett, weinte vor Schmerzen und weil ich über die Brutalität meines Vaters erschrocken war. Nach einer Stunde rief er nach mir.

Vater: „Alina macht den Mist hier sauber. Wehe, ich finde nachher noch einen Fleck in der Küche.″

Vorsichtig ging ich in die Küche. Die Nudeln lagen auf dem Boden verstreut und den Topf mit der Tomatensoße hat er heruntergeworfen. Ich brauchte drei Stunden, bis ich die Küche sauber hatte. Anschließend schlich ich erschöpft in mein Zimmer und ging schlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, lag mein Vater laut schnarchend auf dem Sofa und schlief fest. Es roch furchtbar im Wohnzimmer. Kalter Rauch, schales Bier, Schnaps, Schweiß und Urin lagen in der Luft. Ich zog mich an und machte mich für die Schule fertig. Leise schlich ich aus der Wohnung und zog die Tür hinter mir zu.

Auf dem Weg zur Schule traf ich meine Freundin Ruth. Sie schaute mich merkwürdig an.

Ruth: „Wie siehst Du heute aus? Was hast Du für Flecke im Gesicht?″

Alina: Ich bin gestern Abend auf dem Spielplatz gewesen und habe mich mit einem Jungen geprügelt, weil er mir meine Jacke zerrissen hat", sagte ich.

Ruth fragte nicht weiter und in der Schule glaubte man meine Erklärung ebenfalls. Man schaute zwar verwundert, weil ich mich noch nie geschlagen hatte, aber scheinbar schien es glaubhaft. Nach der Schule ging ich nach Hause.

Vater: „Wo kommst Du her?″

Alina: „Aus der Schule.″

Vater. „Wie siehst Du aus? Was sind das für Flecke in Deinem Gesicht?"

Alina: „Du hast mich gestern geschlagen, daher sind die blauen Flecke.″

Vater: „Du wirst es verdient haben. Stellt Deine Schultasche ab und geh einkaufen. Hier sind Geld und der Zettel.″

Ich las auf dem Zettel nur Bier und Schnaps. Keine anderen Lebensmittel.

Alina: „Da steht nur Bier und Schnaps drauf?″

Vater: „Was anderes brauchen wir nicht. Das ist Nahrung genug, beeile Dich.″

Ich lief und kaufte alles ein, was auf dem Zettel stand. Außerdem kaufte ich zwei Brötchen und ein Glas Marmelade, auf welche ich Appetit hatte.

In der Wohnung stellte ich die Tasche in der Küche ab, brachte ein Bier, den Kassenbon und das Restgeld zu meinem Vater. Ich räumte den Rest der Einkäufe in die Küchenschränke, als mein Vater rief: „Alina! Alina, komm sofort hier her!"

Alina: „Ja, Vater?″

Vater: „Was ist das hier? Wofür sind 2x 0,20 € und 1x 1,78 €? Was hast Du gekauft?″

Alina: „Ich habe 2 Brötchen und eine Marmelade mitgebracht."

Vater: „Habe ich Dir das erlaubt? Ich habe nur Bier und Schnaps aufgeschrieben und gesagt, dass es alles ist, was wir brauchen.″

Alina: „Was soll ich essen? Bier und Schnaps sind nichts für mich!″

Vater. „Das ist mir scheißegal. Von mir aus friss den Fensterkitt oder gehe betteln. Ich denke nicht daran meine Kohle, für Dich auszugeben. Ich wollte Dich nie haben. Deine Mutter hat mich gezwungen, Dich zu akzeptieren", schrie er und sprang auf. Ich bekam erneut Schläge und rannte in mein Zimmer.

Was ist auf einmal mit meinem Vater los?

So kenne ich ihn nicht?

Wo ist der Mensch geblieben, der mich betreut und in den Arm genommen hat, als meine Mutter auf die große Reise ging?

Kapitel 4 - Der Leid beginnt


Der Wecker klingelte unerbittlich und ich musste aufstehen. Ich erhob mich, trotzdem mir alles wehtat und quälte mich ins Badezimmer. Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich. Überall im Gesicht hatte ich blaue Flecke und ein blaues Auge. So kann ich unmöglich zur Schule gehen. Was werden die Lehrer sagen. Gestern hatte ich bereits gelogen und heute schon wieder? „Lügen darf man nicht“ hatte meine Mutter mir beigebracht. „Das ist gegen Gottes Gebote“, sagte meine Mama immer zu mir. Ich wollte nicht gegen Gottes Gebote verstoßen, aber auch nicht, dass ich meinen Vater Ärger machte. Wenn man mich so in der Schule sieht, werden sie fragen, warum ich so aussehe.

Was mache ich jetzt nur? Ich musste meinen Vater wecken und fragen. Im Wohnzimmer lag er auf dem Sofa und schnarchte.

Alina: „Vater? Bitte wach auf! Vater!“

Ich rüttelte an ihm und er schien langsam wach zu werden. Er hatte wieder eine Alkoholfahne und roch unangenehm nach Schweiß.

Vater: „Was machst Du mich wach? Was willst Du?“

Alina: „Schau mich an Vater? Wenn ich so in die Schule komme, muss ich viele Frage beantworten, wo ich das blaue Auge herhabe!“

Mein Vater setzte sich auf, rieb sich die Augen und sah mich an.

Vater: „Gut schaust Du aus. Ich habe Dir ein schönes Makeup gezaubert. Bleibe zu Hause, dann muss ich nicht auf Dich warten, bis Du von der Schule kommst! Es wird Dir eine Lehre sein, dass man seinen Vater kein Geld stiehlt oder ungestraft Sachen kauft, welche nicht aufgeschrieben sind. Jetzt lass mich in Ruhe und verschwinde in Dein Zimmer!“


Eine ganze Woche bin ich zu Hause geblieben.


Es wurde nicht besser, immer wieder bekam ich Prügel. Manchmal waren Kleinigkeiten der Grund. Jetzt schlug mein Vater aber so, dass es nicht mehr so schnell sichtbar war. Meist suchte er sich die von der Kleidung bedeckten Bereiche aus. Sehr oft schlug er mich auf nackten Hintern, sodass ich nicht sitzen konnte.

Neben dem Kochen musste ich mich auch um die Wohnung und die Wäsche kümmern. Manchmal hatte ich kaum Zeit für meine Hausarbeiten. Aber ich war bemüht, die Schule nicht zu vernachlässigen. Trotz der vielen Arbeiten zu Hause und der Schläge schaffte ich problemlos den Sprung in die 2. und in die 3. Klasse. Ich war jetzt 9 Jahre alt, als zu den Schlägen eine weitere Art den Misshandlungen kam.


Mein Vater hatte bisher keine neue Arbeit gefunden und bezog Hartz IV. Seine Alkoholsucht hatte sich nicht gebessert, war aber nicht schlimmer geworden. Das Geld war knapp, aber es reichte, um über den Monat zu kommen.


Eines Abends, nachdem ich die Küche aufgeräumt hatte, ging ich unter die Dusche. Ich ließ das warme Wasser über meinen Körper laufen und seifte mich ein. Plötzlich stand mein Vater im Bad und schaute mir beim Duschen zu. Als ich ihn sah, war es mir peinlich. Ich versuchte meine Brust und meine Scham zu bedecken.


Vater: „Nun hab Dich mal nicht so. Meinst Du, ich habe noch kein Mädchen nackend gesehen? Außerdem bist Du meine Tochter und ich darf Dich so sehen. Los, nimm die Hände runter oder willst Du gleich wieder eine härtere Aufforderung haben?“

Er drohte mir mit der erhobenen Faust. Langsam nahm ich meine Hände weg und er konnte mich nackt sehen. Oh, wie ich mich schämte. Es war so was von peinlich.

Vater: „Los, dreh Dich langsam. Ich will Dich von allen Seiten betrachten. Mal sehen, was ich da bis jetzt groß gezogen habe und ob Du brauchbar bist?“

Ich wusste nicht, was mein Vater damit meinte. Aber bei seinen Worten bekam ich Angst. Nachdem er mich angeschaut hatte, fasste er mir in den Schritt. Er lachte als er sah, wie ich mich versuchte wegzudrehen. Anschließend drehte er sich um und verließ das Badezimmer. Ich machte mir keine weiteren Gedanken und stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. In mein Zimmer notierte ich es in mein Tagebuch und versteckte es in dem Geheimfach (So geheim war es nicht, aber man konnte es nicht sofort sehen, weil es hinter einer Schublade versteckt war) meines Schreibtisches. Im Bett las in meinem dicken Abenteuerbuch und irgendwann bin ich eingeschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte ich und wunderte mich. Mein Nachthemd war bis über die Brust hochgeschoben. Außerdem hatte das Hemd und meinen Bauch klebrige Flecken. Ich konnte mir nicht erklären, wo das herkam. Zwischen meinen Beinen brannte es wie Feuer. Ich ging ins Bad, duschte mich ab und warf das Nachthemd in die Wäsche. Was war nur heute Nacht gewesen? Noch nie bin ich aufgewacht und hatte so ein klebriges Zeug an mir. Warum tat es mir zwischen den Beinen so weh? Sollte mein Vater mich wieder angefasst haben? Ich hatte keine Erklärung dafür.

Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich in die Küche, um mir mein Brot für die Schule zu machen. Mein Vater saß mit der Zeitung und eine Flasche Bier im Wohnzimmer.

Vater: „Guten Morgen, Alina! Hast Du gut geschlafen?“

Alina: „Guten Morgen, Vater! Ja, ich habe gut geschlafen. Mache mir nur mein Brot für die Schule und muss dann los.“


Vater: „Viel Spaß in der Schule! Komm bitte nicht so spät nach Hause!“


Alina: „Ich werde mich beeilen, Tschüss, ich geh dann mal!“

Mein Vater rief noch Tschüss, schon war ich aus der Tür und auf den Weg nach zur Schule. Merkwürdig, warum war mein Vater schon wach? Sonst liegt er doch noch immer schnarchend im Bett oder auf dem Sofa? Eine Zeitung hatte er auch schon. Seit dem Tod meiner Mutter hatte er nur selten gefragt, ob ich gut geschlafen hätte. In den letzten Monaten fragte er nie danach. Unterwegs traf ich meine Freundin Ruth und gemeinsam liefen wir zur Schule.


Nach dem Unterricht beeilte ich mich, um nach Hause zu kommen. Mein Vater saß wieder im Wohnzimmer und war reichlich angetrunken. Mehrere leere Bierflaschen standen auf dem Boden und die Schnapsflasche auf dem Tisch war halb leer.


Alina: „Hallo Vater, ich bin wieder zurück!“

Vater: „Schön, dass Du wieder da bist. Geh erst einmal in Dein Zimmer und mache Deine Schularbeiten. Nachher kannst Du uns noch was kochen.“

Was war denn mit meinem Vater los? Sonst musste ich sofort losrennen, um Bier und Schnaps holen, Essen kochen, Wäsche waschen usw. und jetzt durfte ich erst die Schularbeiten machen? Irgendwie war das komisch. Es ist nicht seine Art. Sonst gab es immer gleich Prügel, wenn ich nicht erst alles erledigte, bevor ich für die Schule arbeiten konnte. Mir soll es recht sein. Ich ging in mein Zimmer und machte meine Hausaufgaben. Anschließend in die der Küche, schaute ich in den Kühlschrank und bereitete das Essen für uns zu.

Gemeinsam haben wir gegessen und er hatte nichts auszusetzen. Es schien ihm zu schmecken, denn er lobte mich für das gute Essen. Vater lief ins Wohnzimmer, ich räumte die Küche auf und ging danach wieder in meinen Raum. Nach einer Weile betrat mein Vater mein Zimmer.

Vater: „Alina, Du müsstest etwas einkaufen gehen. Heute Abend kommt Besuch und da brauche ich noch Bier, Schnaps und was zum Knabbern. Du kannst etwas Obst mitbringen und Schokolade, wenn Du magst. Hier hast Du einen Zettel für das Bier und den Schnaps.“

Er gab mir den Zettel und 50,00 € zum Einkaufen. Was mag heute Abend für Besuch kommen? Sollte er eine neue Freundin haben?



Hier endet die Leseprobe !!



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ISBN: 978-3-7487-5727-6