Weitere Arbeiten am Schulgebäude waren nötig.
Der Giebel erhielt eine neue Verschalung und der Hausflur wurde gepflastert.
3In einem Zinsregister aus diesem Jahr sind erwähnt:
Gemeindeältester Caspar Ehrenfried LÖSCHER,
Gerichtsschöppen Johann David QUECK und Johann David Friedrich MEHLHORN
Richter Georg FEUSTEL.
3In diesem Jahr begannen einige Bauern den Abbau von Schiefer und Diabas für Hausbau.
Davon zeugt der Name Schieferberg in Neudörfel.
3Am 06.08.1826 verstarb Pfarrer Christian Traugott GROß.
Sein Sohn August Traugott GROß übernahm 1827 das Amt des Vaters.
Die erste Hebamme Johanne Christiane REUSSMANN geb. LEICHSENRING kam von Zschocken nach Langenbach um fortan hier als Hebamme tätig zu sein. Sie lebte im Haus Nummer 20. Heute die Hauptstraße 21.
Die Gemeinde beschloss der dringend benötigten Frau ein Haus zu bauen. Die Kirchgemeinde schenkte dazu eine Parzelle des Kirchenlehens als Bauplatz. Die Bauern die stetig ihre Hilfe benötigten halfen beim Materialtransport und bei der Beschaffung.Das Anwesen entwickelte sich nach und nach zur Gartenwirtschaft.
3In der Nacht vom 13. zum 14. Februar brannte Caspar Ehrenfried LÖCHER´s Gut ab.
Das Feuer brach in der Scheune aus.
4Am 26.November tritt das Heimatgesetz in Kraft und jeder welcher im Innland umziehen wollte brauchte einen Heimatschein und einen Verhaltensschein welche bei Umzug den Gemeindevorstehern vorgezeigt werden musste.
3Die Flur Langenbach wurde vermessen und in insgesamt 539 Flurstücke eingeteilt. Jeder Grundbesitzer erhielt ein Deckblatt auf welchen die Grundstücke sowie die Gutsform vermerkt waren,desweiteren zu erbringende Frondienste, Brandkatasternummer,Erbzins und Fronpachtgelder und die Lohn- sowie Umschreibegebühren bei Besitzerwechsel.
3Langenbach mit Neudörfel und Lerchenberg haben insgesamt 445 Einwohner in 75 Wohngebäuden.
3Der bisher unvollendete Kirchenumbau wurde nun beendet.
In die Kugel der Wetterfahne wurden dokumente Gelegt welche anschaulich jene Zeit beschreiben.
3Die Grundsteuer wurde eingeführt auf Grundlage der Vermessungen zwischen 1838 und 1840.
3Am 22.06 stirbt Pfarrer August Traugott GROß.
Sein Amt übernimmt Pfarrer Friedrich Wilhelm LANDGRAF.
3Mitte des 19.Jh endete der Schäfereibetrieb in Langenbach und das Gebäude wurde zum Materialabtrag und zur Weiterverwendung versteigert.
Gegen die Langenbacher Bauern setzte sich der Lichtensteiner Zimmermeister Gottfried KUPFER mit einem Gebot von 333 Taler durch.
Vom oberhalb der Schäferei gelegenem Schafstall blieb nichts mehr übrig.
3Das neue Kirchengeläut wurde eingeweiht.
3Zur Besserung der Muldenquerung und wegen des erhöhten Kalkstein und Brandkalktransportaufkommens musste die überdachte Brücke über der Mulde in Fährbrücke erneuert werden.
3Seit 1852 erfolgten mehrere Inspektionen und Lokaltermine zum Neubau der Schule weil wegen des reichen Kindersegens der vielen Zuzügler die Schule zu klein wurde.
Am 22. Juni des Jahres erhielt Maurermeister EBERT den Auftrag zum Bau der Schule.
Am 31. Juli fand die Grundsteinlegung statt.
Am 26. Oktober war das Bauheben.
Ein starker Hagel ist in diesem Jahr gewesen.
3Am 4. Juli kam eine "unerquickliche" Schulinspektion und der Lehrer bezog seine Wohnung im Schulhaus.
Zum 17.September diesen Jahres weihte mann die Schule ein.
Im selben Jahr fand auch die Jubelfeier anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Langenbacher Kirchgemeinde statt.
Aufgrund dieses Jubiläums stiftete die Grünauer Kirchgemeinde ein Taufbecken aus schwarzem Grünauer Marmor dazu eine zinnerne Taufschüssel und Altarleuchter.
3In diesem Jahr gab es erneut eine große Flut welche die überdachte hölzerne Brücke zwischen Grünau und Langenbach mit sich riß.
Im selben Jahr noch erfolgte der dringend benötigte Neubau.
Im gleichen Jahr wurde die "Obererzgebirgische Eisenbahn" mit einer eingfleisigen Bahnstrecke zwischen Zwickau und Schwarzenberg eingeweiht.
Zur Einweihung der Bahnlinie am 11. Mai waren König Johann VON SACHSEN und Kronprinz Albert VON SACHSEN sowie die Grafen SOLMS-WILDENFELS und die Fürsten von SCHÖNBURG-HARTENSTEIN erschienen.
Wärend der Wildenfelser Graf 10.30 Uhr in Wiesenburg zustieg begrüßten die Schönburger den Zug im Bahnhof Stein.
Unsere Bauern welche noch nie eine Eisenbahn gesehen haben sollen zu den Bauherren geäußert haben:"Eier Dink wärd net lang gieh!"
3Der Bauer QUECK gliederte ein Gartengutslehen aus an der Straße zu Schneeberg bei den großen Teichen aus.
Dem Gartenhäusler diente als Nebenerwerb eine Schankwirtschaft welche im Wohnhaus untergebracht war.
Bekannt wurde die Schankwirtschaft durch ihre Käsespezialität den Schiebböcker:
Zutaten
2 Käse (Harzer), klein gewürfelt
125 g Butter
250 ml Bier
2 TL Kümmel
Paprikapulver, edelsüß
Salz und Pfeffer
Die Butter in einem Topf auslassen, das Bier hinzugeben und verrühren. Kurz aufkochen lassen. Danach auf kleiner Flamme den gewürfelten Käse hineingeben und mit dem Schneebesen unter ständigem Rühren eine homogene Masse herstellen. Kümmel und Paprika zufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Danach in kleine Gefäße abfüllen und abkühlen lassen. Hält sich problemlos ca. 1 Woche im Kühlschrank. Er braucht keine Ruhezeit und kann sofort verspeist werden. Servieren auf Bauernbrot mit ein paar Zwiebelringen und sauren Gurken.
Etwas Knoblauch rundet alles ab.
Noch heute bezeichnet man das Haus als "Waldschänke".
Der letzte QUECK welcher dieses Haus bewohnte ist vor ein paar Jahren gestorben.
3Zwickauer Bürger gründeten am Auslauf des Goldgrabens,welcher für seine gute Wasserqualität bekannt war, eine Brauerei.
Jene arbeitete 20 Jahre.
Im selben Jahr erbaute Bauer Gotthilf STEPHAN am Rudolphsgraben eine Mahlmühle oberhalb des Verbindungsweges nach Wildbach welcher an der Ochsenwiese beginnt.
Dazu staute er das Wasser an einem Teich an. Die Mühle wurde massiv aus Stein gebaut.
3Am 10.August verstarb Pfarrer Friedrich Wilhelm LANDGRAF.
Sein Sohn Pfarrer Theodor Wilhelm LANDGRAF übernahm das Amt.
Pfarrer Landgraf forderte bei einer Hochzeit eine überprüfung der Jungfräulichkeit der Braut.Von einer Deflorata(Entehrten) verlangte er damals das ablegen des Myrthenkranzes vor der Trauung.
Dazu soll der Bräutegam folgendes gesagt haben:
"Na, Herr Pastor, es dä dos gar esu schlimm, mer kaaft doch nu ka Pfengpfeif ohne das mer sche net ärscht ämal prowiert."
Aus Niederschlema kam der Maschienenfabrikant Heinrich TOELLE und erwarb aus Solms´schen Besitz das Gelände des sogenannten Tiergarten an der Muldeschleife von Langenbach und baute dort den noch heute erhaltenen Mühlgraben sowie eine Holzschleiferei mit Wasserantrieb.
Der Grundstein für die Papierindustrie die Langenbach bis in das neue Jahrtausend hinein prägte.
3Gottlieb KNORR, kam nach Langenbach und übernahm die Voigtsmühle von seinem Schwiegervater. Durch Landzukauf von VOIGT hatte das Anwesen zu der Zeit schon einen Wert von 17000 Taler.
Gottlieb KNORR betätigte sich nicht nur als Müller sondern auch als Landwirt.
3Aus dem Jahre 1871 stammt ein Schreiben der Schneeberger Weberinnung an Bauer STEPHAN welche ihr Geld zurückforderten.
Die Mühle wurde aber bereits 1870 an Franz EBERT verkauft welcher aber wegen Verdachtes auf Münzfälschung in Haft kam.
3Aus diesem Jahr gibt es den sogenannten "Wasser-Kauf-Contract" welcher den speziellen Gegebenheiten in Langenbach Rechnung trägt das die Bauern ihr Wasser immer aus den oberhalb und im Nachbergrundstück liegendenden Brunnen ihr Wasser bezogen.
Darin sind alle wichtigen Rechte und Pflichten hinterlegt weshalb es bis 1990 in Langenbach nie eingetragene Wasserrechte auf den Grundstücken gab.
In jenem Jahr folgte der Einbau der Kirchturmuhr.
Die Mühle am Rudolphsgraben ging an Franz Xaver KLINGER über
3Franz Xaver KLINGER baute an seine Mühle eine Bäckerei an.
3In diesem Jahr liegt ein Contract vor zwischen der Kirche,vertreten durch den Pfarrer Theodor Wilhelm LANDGRAF und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes Johann Adam HEYDEL,Johann Christian MEHLHORN und Carl August EMMERLICH mit mehreren Guts- und Gartengutsbesitzern welche die 13 Restparzellen welche nach der Stiftung der Kirchenlehensparzellen beim Bau der Dorfstraße übrig blieben verpachtet wurden.
Im selben Jahr hatte Richard KNORR die mittlerweile in seinen Besitz übergegangene Voigtsmühle weiter ausgebaut mit mehreren Mahlgängen,Bäckereibetrieb und Schneidemühle.
Heinrich TOELLE begann mit der Erweiterung seiner Holzschleiferei um eine Papiermaschiene.
3Die Klingermühle brannte bis auf die Grundmauern ab.
3Heinrich TOELLE´s erste Papiermaschiene in Langenbach nimmt den Betrieb auf.
3Der Müller Richard KNORR stellt den Mahl- und Bäckereibetrieb ein und baut seine Mühle um.
3Am 16.Mai nach 290 Tagen Umbau gingen in der Voigtsmühle vier Schleifer zur Holzstoffproduktion in Betrieb.
3Die Brauerei am Goldgraben stellt nach 20 Jahren ihren Betrieb ein.
Die Räume gingen in den Besitz von Moritz Ferdinand SCHUBERTH über welcher dort drin eine Wattefabrik errichtete.
Die Erzeugnisse des Watt-Schuberth gingen zum Beispiel auch an die Kirchberger Tuchfabrik.
Heinrich TOELLE baut eine zweite Papiermaschiene im Langenbacher Werk welches nun den Namen trägt: "Wildenfelser Papierfabrik".
Desweiteren baut er erste Wohngebäude auf der sogenannten Fabrikinsel.
3Heinrich TOELLE erweitert die Wildenfelser Papierfabrik um eine weitere Papiermaschiene.
3Die Wattefabrikation des Moritz Ferdinand SCHUBERTH war nicht mehr rentabel. Die Fabrik wurde eingestellt und an Cark August SELING verkauft welcher sechzehn Webstühle aufstellte.
Die Weberei brannte im selben Jahr ab und Unternehmer SELING zog nach Grünau.
3Das Gelände der abgebrannten Weberei übernahm Fritz WINTER senior und baute darauf die Chemische Fabrik Fritz WINTER junior.
In jener Fabrik produzierte man Alaun(Aluminiumsulfat)auf Tonbasis welches wagongweise an die damals blühende Papierindustrie geliefert wurde.
3Im sogenannten Weckhäusel richtete man eine Postagentur ein.
3Der sogenannte Untere Gasthof brannte ab und wurde an der heutigen Verkaufsstelle neu aufgebaut wo er nun verkehrsgünstig an der Dorfstraße lag.
Am 4. August gründete die Wildenfelser Papierfabrik eine Betriebsfeuerwehr welcher 36 Arbeiter des Werkes angehörten. Jenes bildete den Beginn der Freiwilligen Feuerwehr Langenbach.
Die Gebrüder TOELLE bauten eine Villa auf der Fabrikinsel.
3Im Postamt in Fährbrücke wird der Telegraphenbetrieb aufgenommen.
Am 22. April erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für den Bau der Papierfabrik Richard KNORR. Aus der damaligen Holzschleiferei entstand ein weiterverarbeitender Betrieb.
3Die neugegründete Papierfabrik von Richard KNORR nahm ihren Betrieb am 23.April auf. Es wurdeb 24 Arbeiter beschäftigt. Die zunahme der benötigten Arbeitskräfte führte dazu das die Steinbrüche in Grünau händeringend Steinbrecher suchten.
Die zunahme der Arbeiterschaft führte dazu das die Amtshauptmanschaft für den 1. und 3.Mai jegliche Um- und Aufzüge,Ansammlungen und Versammlungen unter androhung von Strafe verbot.
3Durch die stetig wachsende Bewohnerzahl war das Schulgebäude zu klein geworden.
Am 18.April 1897 weihte man das neue Schulgebäude ein.
Man erweiterte das Schulgebäude um einen seitlichen Anbau mit weiterer Schulstube und im Obergeschoß eine Wohnung für den zweiten Lehrer.
In den Hang hinter der Schule wurde ein Schuppen errichtet mit Pferdestall,Waschhaus,Holzschuppen sowie Apport für Knaben und Mädchen.
Heinrich TOELLE stiftete ein Harmonium zur Förderung des Gesangsunterrichtes.
Im selben Jahr wurde eine Blitzschutzanlage an der Kirche installiert.
Am 3 Juli ging im gesamten Muldegebiet sehr starker Hagel nieder.
Die Alten berichteten es war der stärkste seit 1854.
Das Hagelwetter zerstörte fast alle Fenster des Ortes.
Im August führte die Mulde wieder Hochwasser und die Holzbrücke zur Wildenfelser Papierfabrik wurde vollkommen zerstört.
Im selben Jahr baute man die Zufahrtsbrücke aus Stahl neu.
3Die Arbeitskräfte der Papierfabrik nahmen weiter zu und man baute mehr Wohngebäude für Arbeiter und leitente Angestellte bis 1904.
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