Regenbogen- Gesprächskreis Göttingen

Danke liebe Maren!

Wir nehmen Abschied von unserer ersten Vorsitzenden. Nach über 10 Jahren als Vorsitzende des Vereins, hat sie sich dieses Jahr nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. 

Am 16.03.2023 hat die Mitgliederversammlung unseres Vereins im Zuge der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand gewählt. 

Wir danken dir für deinen jahrelangen und unermüdlichen Einsatz für den Verein und die Sternenkinder sowie allen verwaisten Eltern. 

Ein herzlicher Glückwunsch geht an unsere neue erste Vorsitzende Stephanie Pache, die bereits ebenfalls schon seit über 10 Jahren ehrenamtlich  im Verein tätig ist.





Ihr sind auf der Seite des 

„Regenbogen Gesprächskreis Göttingen – Verein für trauernde Eltern“


Hier findet ihr Informationen zum frühen Tod von Kindern, Angebote zur Trauerbegleitung sowie Anregungen und Hinweise für Fachpersonal.

Mit diesem Online-Angebot möchten wir euch dabei unterstützen, euren eigenen Weg in dieser schwierigen Zeit zu finden. Das Internet ersetzt niemals das persönliche Gespräch, ist aber häufig ein Wegweiser dorthin. Hier finden ihr erste Informationen rund um das Thema „stille Geburt“ und Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft.

Scheuen Sie sich nicht, persönlich Kontakt mit uns aufzunehmen. Gerne können Sie dazu das Kontaktformular verwenden. Sollten Sie telefonischen Kontakt wünschen, teilen Sie dies ebenfalls über das Kontaktformular mit. Wir werden uns so schnell wie möglich bei Ihnen melden.

Eine kleine Geschichte:


Traurigkeit und die Wut

Von Jorge Bucay

In einem zauberhaften Königreich, zudem die Menschen keinen Zugang haben oder das sie nicht wahrnehmen, obwohl sie sich darin bewegen... In einem magischen Königreich, indem die nicht greifbaren Dinge Gestalt annehmen...In diesem Königreich gab es mal einen wundersamen See.

Es war eine Lagune mit kristallklarem Wasser, darin schwammen Fische in allen nur denkbaren Farben und sämtlichen Schattierungen von Grün spiegelten sich darin.

Zu diesem magischen kristallklarem See kamen eines Tages einander Gesellschaft leistend die Trauer und die Wut, um ein Bad zu nehmen.

Die beiden legten ihre Kleider ab und stiegen nackt in den See. Die Wut, die es immer eilig hatte und gehetzt war ohne zu wissen warum, tauchte schnell unter und stieg dann noch schneller wieder aus dem Wasser... Aber die Wut ist blind, oder zumindest nimmt sie die Realität nicht richtig wahr und so zog sie sich, als sie nackt und gehetzt aus dem Wasser kam, die erstbesten Kleider an, die sie fand...Und es geschah, dass es nicht ihre Kleider waren, sondern diejenigen der Traurigkeit. Und die Wut ging als Traurigkeit verkleidet davon.

Ganz ruhig und gelassen, wie immer gerne bereit an einem Ort zu verweilen, beendete die Traurigkeit ihr Bad und entstieg langsam und ohne jede Hast (oder vielmehr ohne jedes Zeitgefühl) dem See. Am Ufer stellte sie fest, dass ihre Kleider verschwunden waren. Wie wir alle wissen, mag es die Traurigkeit nicht, nackt und bloß dazustehen. Und so zog sie sich die Kleider an, die noch am See lagen: Die Kleider der Wut.

Seit damals, so heißt es, begegnet man immer wieder der grausamen, blind um sich schlagenden Wut. Doch wenn wir uns die Zeit nehmen und genau hinschauen, erkennen wir, dass die Wut, die wir sehen nur eine Verkleidung ist, eine Maske. Und das sich hinter der Maske der Wut in Wirklichkeit die Traurigkeit verbirgt.

 

Wir, als trauernde Eltern kennen dieses Gefühl der Wut sicherlich alle. Die Wut auf das Schicksal, die Wut auf Ärzte, auf das Leben und als Frau vielleicht sogar die Wut auf den eigenen Körper. Die Wut gehört zur Trauer ebenso dazu. Und wütend zu sein, muss nichts Schlechtes bedeuten. DIE TRAUER MACHT WÜTEND und wer will schon gerne traurig sein. Deshalb tragen wir eine Maske. Versuchen dadurch weniger verletzlich zu sein, weniger verwundbar. Wütende Menschen wirken erstmal stark und unnahbar. Aber in Wirklichkeit wünschen wir uns, einfach mal schwach sein zu dürfen. Eine starke Schulter zum Anlehnen zu haben, uns fallen lassen und Gesichter der Traurigkeit zeigen zu können. Deshalb stoßt uns nicht weg, wenn wir mal wieder die Maske der Wut tragen. In Wahrheit ist es nur die Traurigkeit, die aus uns spricht.