Der Vertretungsplan – Willkür oder doch System?

7:35 Uhr: Wieder einmal Raumtausch, eine Vertretung und eine Stunde Entfall. Was wir Schüler*innen jeden Tag erleben, ist nur die eine Seite. Denn irgendjemand muss auch dafür sorgen, dass Räume und Vertretungslehrkräfte eingeteilt werden und entscheiden, wann eine Stunde entfallen muss. Um all diese Fragen zu klären, durften wir mit Frau Dotzer sprechen, die im Vertretungsplanteam arbeitet.

Damit eine Vertretung auch angezeigt wird, bedarf es vieler Schritte. Viele Vertretungen werden aktuell schon am Vortag organisiert, wenn man bereits weiß, dass die Lehrkräfte nicht da sein werden. Das kann entweder eine Krankmeldung sein aber auch solche Sachen wie Fortbildungen. Am Morgen ist damit also nur noch wenig Stress für das Team um Frau Frank, die Leiterin des Vertretungsplantrios. „In der Früh hängt es davon ab, wie viele Lehrkräfte sich krankmelden“, erklärt Frau Dotzer. Eine weitere Hilfe ist das Programm: Nachmittagsunterricht kann automatisch entfallen. Bei Referendar*innen setzt das Programm ebenfalls automatisch die Betreuungslehrkraft ein. Doch trotz dieser technischen Finessen ist der Zeitaufwand nicht zu unterschätzen: „Es sind schon Stunden“, meint Frau Dotzer.

Noch mehr wird es bei Sonderveranstaltungen, denn „grundsätzlich beeinflussen den Vertretungsplan längerfristig geplante Sachen wie Fortbildungen oder das Abitur.“ Kein Wunder also, dass in Ausnahmefällen auch mehrere Stunden an Arbeit für das Team um Frau Frank anfallen. In schwierigen Situationen benötigen Frau Frank, Frau Dotzer und Herr Bachl viel dispositives Geschick, um die Herausforderungen um den Vertretungsplan zu meistern. Eine weitere Herausforderung entsteht, wenn mehr Lehrkräfte krank sind, als Vertretungslehrer*innen zur Verfügung stehen. Man merkt also, dass der Job keinesfalls so einfach ist, wie man vielleicht meinen mag.

Noch eine Hürde ergab sich beim Wahlunterricht. Frau Dotzer erklärt, dass nach vielen Gesprächen klar wurde, es gibt keine einfache Lösung. Deshalb musste improvisiert werden und der Entfall von Wahlkursen wird jetzt in einem Fenster über dem Vertretungsplan angezeigt. Das zeigt sich zwar nicht als beste Lösung, jedoch als sehr praktikabel, da man so schnell und einfach über Entfall der Wahlkurse informiert wird. Außerdem wirbt Frau Dotzer noch dafür, am Abend vorher schonmal auf den Vertretungsplan zu schauen, die meisten Vertretungen stünden dort schon drin, und man könne so schon frühzeitiger planen.

Hinter dem Vertretungsplan steckt also ein ganzes Team an Menschen, die sicherstellen, dass wir Schüler*innen pünktlich über Raumtausch, Vertretung und Entfall informiert werden. Bevor wir das nächste Mal gedankenlos am Vertretungsplan vorbeischlendern, sollten wir uns also Gedanken darüber machen, welche Abläufe und Hürden hinter diesem Monitor in der Pausenhalle stecken.