Ausbildungsphilosophie

„Das Pferd muss Freude an der Arbeit haben. Ohne die wird weder das Pferd noch der Reiter jemals anmutig sein.“ (Antoine de Pluvinel)


Die Freude an der Arbeit für Pferd und Mensch ist eines unserer wichtigsten Ausbildungselemente. Wir sind der Meinung, dass eine angenehme Lernathmosphäre am besten durch positive Verstärkung erreicht werden kann. Getreu dem Motto „Auch die größten Persönlichkeiten haben mal klein angefangen“, sind wir der Meinung, dass in jeder Unterrichtseinheit ein Fortschritt oder positives Erlebnis zu finden ist. Diese Überzeugung teilen wir mit unseren Pferden, die es uns innerhalb kürzester Zeit durch eine Zunahme der Arbeitsmotivation und Leistungssteigerung danken.

Ein weiteres Kernelement unserer Arbeit ist unsere Grundphilosophie „Weniger ist mehr“. Damit meinen wir nicht, dass man grundsätzlich wenig trainieren soll, sondern es bezieht sich auf die Erwartungshaltung ans Pferd. Wir beginnen niemals eine Einheit mit dem Gedanken des “Müssens“ (immer eine Form des Zwanges), sondern machen uns die Stimmung des Pferdes zu Nutze. Dadurch ist es möglich individuell aufs Pferd einzugehen, um deren Schwächen in Stärken umzuwandeln.

Entspanntes Arbeiten ist nur in einer vertrauensvollen Atmosphäre möglich. Es gibt viele Ursachen, warum Pferd und Mensch Stress empfinden können. Arbeiten unter Stress verhindert effektives lernen und nimmt sowohl dem Reiter als auch dem Pferd den Spaß an der Arbeit. Deswegen ist es uns besonders wichtig: Hat ein Pferd oder sein Mensch eine Aufgabe nicht richtig verstanden, dann hat das nichts mit Dummheit oder Sturheit zu tun, sondern liegt meist an einer mangelnden Erklärung oder einem zu hochgesteckten Ziel. Manchmal muss man Aufgaben nur noch kleinschrittiger erklären, bis das Verlangte als so einfach erscheint, dass es gerne vom Pferd ausgeführt wird. Und dann kommt man zu den Momenten, bei dem ein Pferd so viel Spaß an den Aufgaben entwickelt, dass es von selbst versucht eine noch bessere Trabverstärkung zu zeigen oder einen noch höheren Spanischen Schritt zu entwickeln oder sogar Vorschläge macht, was es sonst noch kann. So ist es möglich auf Angebote des Pferdes einzugehen und ihm eine Form der Mitbestimmung zuzugestehen, allerdings in einem von uns vorgegebenen Rahmen.

Das Pferd möchte seinem Menschen gefallen und fühlt sich verstanden. Es entwickelt sich eine Partnerschaft.


"Was Pferde unter Zwang tun, wird nicht anmutig aussehen. Das Pferd muss vielmehr alle seine schönsten und prächtigsten Leistungen aufgrund von Hilfen freiwillig vorweisen" (Xenophon)