Plastik "Antifaschistischer Widerstand" von Arndt Wittig (1985) in Frankfurt (Oder).
Im Forschungsprojekt "NACH|WENDE" schaffe ich die wissenschaftliche Grundlage für meinen Masterabschluss im Studiengang "Gender, Intersectionality, Politics" an der Freien Universität Berlin. Dazu erforsche ich den politischen Werdegang von Nachwendekindern in der Brandenburgischen Kommunalpolitik. Ziel des Projekts ist es, besser zu verstehen, wie sich das Aufwachsen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung auf die politische Sozialisation von Nachwendekindern ausgewirkt hat. Im Fokus stehen dabei diejenigen, die demokratieverbunden an der kommunalen Selbstverwaltung teilhaben. Denn darin unterscheiden sie sich von den anderen politisch aktiven Angehörigen ihrer Generation: denjenigen, die mit rechtsextremen und autoritären Einstellungen rechtspopulistische Proteste und Parteien tragen (Faus/ Storks 2019, S. 4-6).
Das Projekt schließt damit an bestehende politik- und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zur politischen Sozialisation der Wendekinder an und möchte das Wissen zu Nachwendekindern erweitern (Förster 2002, Kubiak/ Weinel 2016, Pates/ Schochow 2013). Darüber hinaus eröffnen theoretische Perspektiven aus der Affekt- und Intersektionalitätsforschung die Möglichkeit, gelebte Erfahrungen vielschichtiger zu durchdringen und abzubilden (Kalter/ Foroutan 2021, Pates/ Leser 2023). Methodisch findet das in der Durchführung von narrativen Interviews und deren qualitativer Auswertung seinen Ausdruck. Mehr dazu hier.
Mit meinen Erkenntnissen möchte ich zur Pluralisierung der Auseinandersetzung mit Ostdeutschland beitragen (Brückweh in 19. Deutscher Bundestag 2020, S. 60).
Bearbeitungszeit Januar bis August 2024
Förderung Ich bedanke mich herzlich bei meinen Eltern für ihre finanzielle Unterstützung der Nutzung einer Transkriptionssoftware.
19. Deutscher Bundestag (2020): Abschlussbericht der Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“. Berlin: BT-Drs. 19/26215.
Faus, Rainer; Storks, Simon (2019): Im vereinten Deutschland geboren – in den Einstellungen gespalten? OBS-Studie zur ersten Nachwendegeneration. Hg. v. Otto Brenner Stiftung. Frankfurt (Main): OBS-Arbeitsheft, 96.
Förster, Peter (2002): Junge Ostdeutsche auf der Suche nach der Freiheit. Eine Längsschnittstudie zum politischen Mentalitätswandel bei jungen Ostdeutschen vor und nach der Wende. Opladen: Leske + Budrich.
Gallinat, Anselma (2016): Narratives in the making: writing the East German past in the Democratic present. New York, US: Berghahn Books.
Kalter, Frank; Foroutan, Naika (2021): Race for Second Place? Explaining East-West Differences in Anti-Muslim Sentiment in Germany. In: Frontiers in sociology 6, Artikel 735421, S. 1–12.
Kubiak, Daniel; Weinel, Martin (2016): DDR-Generationen revisited – Gibt es einen Generationszusammenhang der „Wendekinder“? In: Adriana Lettrari, Christian Nestler und Nadja Troi-Boeck (Hg.): Die Generation der Wendekinder. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 107–129.
Pates, Rebecca; Schochow, Maximilian (Hg.) (2013): Der "Ossi". Mikropolitische Studien über einen symbolischen Ausländer. Wiesbaden: Springer VS.
Pates, Rebecca; Leser, Julia (2021): The wolves are coming back. The politics of fear in Eastern Germany. Manchester, UK: Manchester University Press.