Thema Webcam
Was das Klopapier noch vor einigen Wochen: WebCams sind derzeit kaum zu bekommen und werden oft zu überhöhten Preisen angeboten. Oft ist aber eine Anschaffung nicht nötig, wenn Sie über ein Laptop mit eingebauter Kamera, ein Tablet oder ein Smartphone verfügen.
1. Was sind Webcams?
Wer beim Australien-Urlaub gerne mit seiner Familie in Deutschland chattet oder sich lieber live über das Wetter beim Ski-Opening informiert, hat dank der hohen Übertragungs-Geschwindigkeiten des Breitband-Internets und einer aktuellen Webcam alle Möglichkeiten dazu. Die kompakten Kameras für den Online-Einsatz liefern Bilder in hoher Qualität, die auch bei Geschäfts-Konferenzen überzeugen können.
Eine Web-Cam ist eine Digitalkamera ohne internen Speicher, die in mehrfacher Weise für ihren Online-Einsatz vorbereitet ist. Sie ist zunächst klein, kompakt und verfügt über eine ausgeklügelte Halterung, um sie auch flexibel montieren zu können.
Gegenüber den fest verbauten Kameras in Notebooks und Smartphones sind Optik und Sensoren von Web-Cams sichtbar leistungsfähiger. Vor allem in Bezug auf Bildausschnitt, -schärfe und bei schlechten Licht-Verhältnissen liefern die eigenständigen Geräte ein besseres Ergebnis. Mit den Ansprüchen, die an wesentlich teurere Camcorder oder Action-Cams gestellt werden, können sie allerdings nicht mithalten, obwohl mittlerweile Videos in Full-HD für sie kein Problem darstellen. Auch Modelle mit 4k-Auflösung (3840 x 2160) sind bereits auf dem Markt.
Die Übertragung der Videos passiert über eine einfache USB-Schnittstelle bzw. bei neueren Modellen auch über WLAN – damit sind die Kameras für die Zusammenarbeit mit PCs, Laptops oder Modems bestens vorbereitet. Mit der Entwicklung von USB 3.0 und WLAN und der höheren Übertragungs-Geschwindigkeiten können auch Streams in höherer Qualität verschickt werden.
Die Software ist ein letzter und wesentlicher Bestandteil von Web-Cams. Sie ermöglicht das codieren des Video-Streams auf eine handhabbare Größe – selbst in komprimierter Form benötigt ein Stream in HD-Ready-Auflösung mindestens 3 Mbit/s Upload-Bandbreite.
Webcams können im Test überzeugen, da es sich um speziell angepasste Digital-Kameras handelt, die auf die Übertragung von Live-Videos über das Internet optimiert sind. Je nach Einsatz-Zweck unterscheiden sie sich hinsichtlich der Schnittstellen, Halterung oder Auflösung.
2. Für welche Anwendungen sind Web-Cams empfehlenswert?
Der Video-Chat für zwischendurch ist heute mit jedem Smartphone, Tablet oder Laptop möglich. Wer besondere Ansprüche an seine Video-Übertragung per Internet hat, dem stehen mit einer eigenen Web-Cam mehr Qualität und Flexibilität zur Verfügung.
Eine HD-Webcam kann Videos in High Definition aufnehmen und verschicken: Sie sind die erste Wahl, wenn es beim Live-Bild auf die Schärfe ankommt. Wer privat und geschäftlich häufig mit Skype und Co. kommuniziert wird die Qualität zu schätzen wissen. Zudem kann eine Web-Cam in HD eine kostengünstige Alternative zu teuren Camcordern sein. Sehr viele Gamer, die ihr eigenes Spiel gerne als „Let‘s play“ bei YouTube ins Netz stellen oder beim Live-Streamen nutzen diese Gelegenheit.
Wenn es bei der Video-Konferenz auf den guten Eindruck ankommt, dann sind Konferenz-Webcams gefragt. Neben der hohen Auflösung und Bildqualität bringen sie sehr oft einen flexiblen Schwenk-Mechanismus, Freisprech-Einrichtung und Weitwinkel- bzw. Zoom-Funktionen mit, um die eigene Präsentation ins richtige Bild zu setzen.
Wer in seinem Smart-Home eine Webcam zur Überwachung von Eingang oder Haustüre verwendet, ist mit einer IP-Kamera gut beraten. Diese Modelle sind netzwerkfähig und benötigen keinen Computer, um die Bilder zu übertragen. Als WLAN-Webcams können an nahezu jeder Stelle montiert werden, da sie kabellos mit dem WLAN-fähigen Modem verbunden sind. Viele Eltern setzen Web-Cams auch als Baby-Cam ein, um die schlafenden Kleinsten im Blick zu haben, wenn sie z.B. gerade das Abendessen zubereiten.
Webcams sind sehr vielseitig und werden auch in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Je nach eigenem Bedarf lohnt sich der Blick auf den einen oder anderen Web-Cam-Test, um die richtige Wahl zu treffen.
3. Welche Webcams für Home-Office?
Im Grunde kann man alle Webcams problemlos im Home-Office betreiben. Wichtig dabei ist lediglich, dass man über einen freien USB-Port verfügt (mindestens USB 2.0) und eine entsprechend gute Internet-Leitung vorhanden ist. Denn: je höher die Bildqualität eingestellt ist, desto höher ist auch der nötige Upload. Im Zweifelsfall also die Bildqualität lieber etwas runterstellen, damit der Gesprächspartner nicht von Lags oder Rucklern gestört wird und so eine störungsfreie Kommunikation gewährleistet ist.
Achtung: Wenn man kein separates Mikrofon besitzt, kann man das integrierte der Webcam nutzen. Dieses ist aber meistens von nicht allzu guter Qualität. Hier gilt wie so oft, je hochwertiger die Webcam, desto besser das integrierte Mikrofon.
4. Was muss ich beim Webcam Test und Kauf beachten?
Eine Webcam, die als Baby-Cam zum Einsatz kommt, benötigt andere Funktionen als eine Konferenz-Webcam. Eine Gamer-Webcam sieht noch einmal anders aus. Je nach Anforderung können auch die unterschiedlichen Testberichte zu Webcams unterschiedlich gelesen werden. Wer eine Webcam kaufen möchte, kann mit der richtigen Wahl von Auflösung, Schnittstelle und Halterung Zeit und Geld sparen. Wir haben in unserem Ratgeber die wichtigsten Features für dich zusammengefasst.
Webcam-Auflösung
Aktuelle Web-Cams unterstützen Video-Formate von 640 x 480 bis zu 3840 x 2160 Pixel. Die höhere Auflösung bedeutet einerseits ein schärferes Bild in höherer Qualität, andererseits steigt mit der Pixel-Zahl auch der Bedarf an Speicher bzw. Bandbreite. Um den Kompromiss zwischen Qualität und Bandbreite richtig einschätzen zu können, haben wir hier einige Beispiele:
128 kbit/s benötigt ein Video-Anruf mit Skype bei einer geringen Auflösung
1,2 Mbit/s setzt Skype bei einem HD-Video-Chat voraus
Der Video-Stream einer ruhigeren Szene mit 360p Auflösung funktioniert bei 0,4 Mbit/s
Der Stream eines lebhaften Fußball-Spiels mit 720p kann erst ab 5 Mbit/s reibungslos ins Internet übertragen werden.
Bildrate
Das menschliche Auge benötigt mindestens 24 Bilder pro Sekunde, damit es eine flüssige Bewegung und nicht nur abgehackte Einzel-Bilder wahrnimmt. Beim Web-Cam-Test haben die Modelle mit 30 Fps bei 1080p am besten abgeschnitten. Günstigere Geräte liefern die volle Auflösung mit einer stark verringerten Bildrate: Eine Überwachungs-Webcam kann jedoch bereits mit 10 Fps ihre Funktion voll erfüllen, wohingegen der Video-Chat mit ablaufenden Stand-Bildern eher anstrengend ist.
Fotoauflösung
Die meisten Web Cams können neben Videos auch Stand-Bilder aufnehmen. Die Qualität der Bilder kann sich mit modernen Smartphones-Kameras durchaus messen, bleibt allerdings hinter den Ergebnissen durchschnittlicher Kompaktkameras zurück. Für alle, die eine Schnappschuss-Funktion gut nützen können, empfiehlt es sich nicht nur auf die Video- sondern auch auf die Foto-Auflösung zu achten.
Anschlüsse
Nahezu alle Webcams verfügen heute über eine USB-Schnittstelle und USB 2.0 ist in der Regel auch ausreichend für Standard-Anwendungen inklusive der Übertragung von HD-Videos. Wer seine Kamera direkt über das Netzwerk betreibt, sollte auf einen LAN bzw. WLAN-Anschluss setzen: Nicht alle Modems und Router verfügen über einen USB-Port.
Halterung
Ein Standfuß ist die Standard-Halterung für viele Webcam-Einsätze: zum Beispiel als Baby-Cam. Die Klemm-Befestigung und ein zusätzliches Standard-Gewinde ist entscheidend, wenn Flexibilität gefordert wird: Der beste Platz für eine Sicherheits-Webcam kann sehr entlegen sein und dann können vielseitige Halterungen ihre Stärke ausspielen. Beim Webcam Test kann ein gründlicher Blick auf die Befestigungs-Alternativen einige Mühe sparen.
Autofokus und Facetracking
Gestochen scharfe Videos benötigen nicht nur eine gute Optik und hohe Auflösung: Die Kamera muss den Bildausschnitt auch schnell und zuverlässig fokussieren können. Die Qualität des Autofokus ist ein Kriterium, bei dem sich moderne Web-Cams stark unterscheiden. Die meisten Modelle sind mittlerweile mit dem so genannten Facetracking ausgestattet: Die Cam fokussiert also automatisch auf erkennbare Gesichter. Diese Funktion muss meist in den Webcam-Einstellungen aktiviert werden.
Extras
Neben den bisher besprochenen Merkmalen unterscheiden sich Webcams auch in Bezug auf die integrierten Mikrofone und die mitgelieferten Software-Pakete. Während das Mikrofon vor allem bei Video-Telefonaten wichtig ist, kann eine gut ausgestattete Software nicht nur Video-Chats auflockern (Texte und andere Effekte werden automatisch eingeblendet) sondern auch entscheidende Überwachungs-Funktionen bereitstellen:
Bewegungsmelder: Die Software erkennt auffällige Änderungen im Bild und startet eine Aufnahme
Benachrichtigung: Bei Aktivierung des Bewegungsmelder wird eine Nachricht per SMS oder E-Mail verschickt
Netzwerk-Funktionen: Das Programm verwaltet IP-Adressen und den Datenaustausch mit unterschiedlichen Computern bzw. dem Internet
5. Welche Webcam-Hersteller gibt es?
Zu den bekanntesten Hersteller von Web-Cams gehören vor allem diese Unternehmen: Creative Labs, Genius, Logitech, Philips und Microsoft. Sie bieten eine große Auswahl an Modellen mit unterschiedlichen Funktionen und sind sehr oft in den Testberichten zu Webcams zu finden.
Darüber hinaus stellen auch diese Hersteller sehr gute und zuverlässige Web-Cams her: A4Tech, AXIS, Brother, Conceptronic, D-Link, Digitus, ednet, Elo Touch, Flexiglow, Fujitsu, GEMBIRD, Hama, Hercules, HP, InFocus, Labtec, Level One, LG, Logilink, MANHATTAN, Mediarange, MS-Tech, Samsung, SpeedLink, Sweex, Terratec, TOPCOM, TRENDnet, Trust, Typhoon, V7 Videoseven und WinTECH.
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