Nach drei aufregenden Tagen in Krakow begann heute eine neue Etappe unserer Bildungsreise durch Europa. Es ging nach Praha, in die Hauptstadt der Tschechischen Republik.
Völlig übermüdet und nach einer langen Nacht starteten wir den Tag um 4:30. Alle waren pünktlich zur Abreise bereit. Zuerst fuhren wir zum Busbahnhof Czyzyny, wo wir von einem Bus um 7:10 Uhr abgeholt wurden, um nach Brünn zu kommen. Während dieser fünfstündigen Busfahrt holten wir unseren Schlaf der vergangenen Nächte nach, um für den weiteren Verlauf des Tages fit zu sein.
Um 12:10 Uhr in Brno angekommen, erkundeten wir zunächst die Stadt und holten uns dann Frühstück. Da 13:40 Uhr unser Bus nach Praha fuhr, hatten wir wenig Zeit, Brno zu erkunden. Trotz dieses engen Zeitplans haben wir schöne Eindrücke sammeln können.
Die zweite Busfahrt war ein Erlebnis. Zuerst lernten wir einen Tschechen kennen, mit dem wir uns sofort anfreundeten und Schach gegeneinander spielten. Gegen Ende unserer zweiten Busfahrt stieg die Vorfreude auf Praha, wir wollten unbedingt die Stadt erkunden, da wir von ihr nur Gutes gehört haben. Um 16:20 sind wir in Praha angekommen.
Auf dem Weg ins Hotel konnten wir schon einen Einblick auf das bekommen, was uns später erwarten sollte. Der Weg bis zum Hotel dauerte ungefähr 30 Minuten, dieser ging aber schnell vorbei, da wir uns auf unsere Freizeit freuten. Von unserem edlen Hotel waren wir sehr positiv überrascht, wir haben ein schönes Zimmer und der Ausblick ist wirklich überragend.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel konnten wir endlich in die Stadt. Der Weg dorthin war angenehm kurz, da unser Hotel sehr zentral liegt. Anschließend genossen wir unser Abendessen an der Karlsbrücke mit einem überwältigendem Ausblick.
Im Laufe des Abends zeigte sich die wahre Schönheit Prahas bei der untergehenden Sonne und einem kleinen privatem Konzert.
Auf dem Nachhauseweg fiel uns besonders das Lichterspiel auf, welches die Wahrzeichen Prahas sehr betonte.
Serkan & Joscha
Unser erster Tag in Praha begann, nach einer erholsamen Nacht, mit einem gemeinsamen Frühstück.
Natürlich sorgten wir danach für ausreichend Lunch, um die Freizeitgestaltung bis 16:00 Uhr genießen zu können. Manche begaben sich in den Park, andere nutzten die gewonnene Zeit, um Schlaf nachzuholen.
Wir (Frieda, Alva, Julienne, Johanna, Alexandra, Elise) sagten unter anderem Luises Essensgewohnheiten für das Abendbrot mit der Hilfe von Tarotkarten korrekt voraus.
Als Klasse fanden wir uns um 16 Uhr auf der Karlsbrücke ein, um in Richtung Franz Kafka Museum zu schlendern. Dort wurden wir von verlockendem Lebkuchenduft, aus einem Cafe empfangen. Diesmal führte uns Frau Waldow durch die Ausstellung. Jene war in einem dunklen Stil gehalten und beinhaltete viele Projektionen und Installationen. Unter anderem eine langen Flur mit Aktenschränken, eine rot beleuchtete Treppe und ein Spiegelzimmer mit Videoprojektion. Die drei Romanfragmente Kafkas sollten sich in den Räumen widerspiegeln und ihre Gedankenwelten erzählen, wobei wir zu dem Fazit gekommen sind, dass jene nur der Autor selbst gänzlich versteht.
„Es ist ein wenig trüb in Prag, es ist noch kein Brief gekommen, das Herz ist schwer, es ist zwar ganz unmöglich, dass ein Brief schon hier sein könnte, aber erkläre das dem Herzen.“ schrieb Franz Kafka an Milena, in seiner berühmten Korrespondenz mit seiner Liebschaft. Das Zitat gefiel uns ausgesprochen gut,, weil Kafkas besondere Wortgewandtheit zum Ausdruck kommt und seine Sehnsucht einen förmlich anspringt.
Franz Kafka ist ein jüdischer, deutschsprachiger Schriftsteller, welcher im Jahre 1883 in eine gut situierte Familie hineingeboren wurde.
Kafkas Passion war das Schreiben, er liebte das Theater und zeichnete. Die meisten seiner Werke wurden erst postum durch seinen engen Freund Max Brod veröffentlicht, obwohl Kafka verfügt hatte, dass alle seine Schriften vernichtet werden sollen. Er rang Zeit seines Lebens damit, einen geeigneten Platz in der Welt zu finden und menschlichen Beziehungen -vor allem zu Frauen- zu führen. Der Schriftsteller verstarb nach langer Krankheit mit 41 Jahren in der Nähe von Wien, beigesetzt wurde er in Prag.
Nach dem Besuch des Museums gingen wir in ein traditionelles tschechisches Restaurant. Die Gaststube war mittelalterlich dekoriert und befand sich im Keller.
Die Stimmung blieb den gesamten Abend ausgelassen und die Speisekarte bot eine vielfältige Auswahl an schmackhaften tschechischen Spezialitäten. Manche waren so satt gegessen, dass Laufen ein Ding der Unmöglichkeit schien.
Den restlichen Abend durften alle individuell verbringen.Wir erkundeten den Stadtpark.
Der heutige Tag war einer der entspanntesten bisher, da wir auf Wunsch unserer Mitschüler mehr Freizeit genießen durften.
Elise & Alexandra
An unserem zweiten Tag in Praha haben wir uns, nachdem wir zusammen gefrühstückt hatten, um 10 Uhr für eine Stadtführung getroffen.
Prag ist mit 1,3 Mio. Einwohnern in mehrere Bezirke eingeteilt. Der historische Kern, in dem unsere Führung begann, ist der Bezirk 1. Er ist im 18. Jahrhundert aus mehreren Städten entstanden, Initiator dieser Veränderungen war Joseph II.
Durch den Bezirk führt der Teufelsbach, welcher ein künstlich angelegter Kanal für Mühlen ist. An ihm liegt auch eine alte Mühle aus dem 17. Jahrhundert, die heute als Café verwendet wird.
Dort ist auch oft der Künstler David Černý anzutreffen. Er hat unter anderem die Statuen der Babys entworfen, die an der Seite des von uns gelaufenen Weges neben dem Museum für Moderne Kunst und an dem bei Einheimischen unbeliebten, 216 Meter höhen Fernsehturm betrachtet werden können.
Als nächstes kamen wir an einem Mühlrad vorbei, das sich nur noch für Touristen bewegt. Diese Mühle aus dem 15. Jahrhundert zeigt den Beginn des "Prager Venedig".
Kurz darauf waren wir an der einzigen Mauer in Prag, auf der Graffiti öffentlich erlaubt ist. Entstanden nach dem Tod John Lennons wurde die Mauer an seinem Todestag jedes Jahr neu bemalt und hier fanden Protestmärsche statt und wurden Zettel hinterlassen. Auch wenn die ehemals regierenden Kommunisten dagegen vorgegangen sind und die Mauer wieder weiß übermalten. Seit dem Sturz des Kommunismus steht die Wand der künstlerischen Freiheit zur Verfügung.
Danach sind wir teilweise entlang der Königstraße oder Straße der Könige zur Prager Burg gegangen. Der Burgkomplex ist einer der größten seiner Art und wird, da er lange Zeit als Festung genutzt wurde, heute auch noch Burg genannt, obwohl er mehr wie ein Schloss aussieht.
Zu dem Komplex gehört auch die Veitsdom. Der vordere Teil bis zum Querschiff war vom selben Architekten wie der Kölner Dom entworfen worden und wurde dann später, mit Unterbrechung durch die Religionskriege, im gotischen Stil vollendet. Besonders beeindruckend fanden wir hier die Mosaikfenster und die Glasmalerei.
Danach haben wir uns am Fenster des zweiten Prager Fenstersturz vorbei auf den Weg zum anderen Ufer der Moldau gemacht um dort eine Mittagspause zu genießen.
Nach der Mittagspause besichtigten wir das jüdische Viertel der Stadt. Ehemals wurden alle Juden der Stadt unter schlechten Bedingungen dort zusammengepfercht. Nach der Emanzipation der Juden haben viele wegen der schlechten Lebensbedingungen das Viertel verlassen.
Johanna & Julienne
Unser letzter Tag in Praha begann um 09:30 mit unserem gemeinsamen Frühstück. Als wir uns für den Tag gestärkt hatten, gingen einige unserer Mitschüler*innen mit Frau Waldow einkaufen um gestärkt für die Fahrt zu sein und wir trafen uns um Punkt 11 Uhr in der Lobby des Hotels Atos, wo wir die letzten Tage genächtigt haben. Wir checkten aus und begaben uns auf die Reise, zu unserem letzten Abenteuer nach Wien.
Wir liefen ein letztes mal für diese Reise mit einem lachenden und einem weinenden Augen über eine der Brücken in Praha.
Wir gingen in einem entspannten Tempo zum Busbahnhof, wo wir ca 12.30 ankamen. Da unser Bus erst 14:05 abfuhr, durften wir eine letzte Stunde Freizeit in Praha genießen. Einige nutzen diese um im wunderschönen Prager Hauptbahnhof ihre letzten Tschechischen Kronen loszuwerden und einen Kaffee zu genießen.
14:06 fuhr unser Flixbus die Klasse 10c, auf ihre letzte Etappe der gemeinsamen Bildungsreise. Ca 18:45 erreichten wir unser Ziel, Wien.
Wir stiefelten zur nahegelegenen U-Bahnstation und fuhren von dort zu unserem Hostel.
Bis jetzt verlief alles reibungslos auf unserer Fahrt, bis heute.
Als wir unser Hostel erreicht hatten, gab es einige Komplikationen beim einchecken, so das alle Zimmer neu gebucht werden mussten.
Doch durch unseren beständigen Optimismus, machten wir auch aus dieser Lage das beste draus und hatten eine schöne Zeit. Einige wenige warteten ca 1 1/2 Stunden um in ihre Zimmer einzuchecken, jedoch verbrachten wir diese Zeit mit dem gemeinsamen singen von Liedern und wir unterhielten uns viel.
Wir ließen unseren gemeinsamen Abend ausklingen, indem bei einem gemütlichen beieinander sein abermals bestellte Pizza aßen.
Freya & Antonia