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Was aus Deutschland und Europa hätte werden können...
75 Jahre Befreiung von Krieg und Nazi-Faschismus
Samstag, 9. Mai 2020 | ab 9:30 Uhr | Raum: US-S 002
keine Anmeldung erforderlich | kostenlose Teilnahme
75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung Europas von der Nazi-Diktatur bleibt festzuhalten, dass „die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Faschismus nach wie vor fortbestehen.“ (Adorno) An diese gesellschaftlichen Wurzeln wollten Teile des antifaschistischen Widerstandes 1945 in Deutschland und Europa die Axt anlegen. Die Konzepte der Hitlergegner*innen zur demokratischen Neuordnung von Staat und Gesellschaft sind indes heute nahezu komplett in Vergessenheit geraten.
Die AfD und mit ihr verbundene Rechtskräfte knüpfen mit geschichtsrevisionistischen Positionen an eine unrühmliche Tradition an, die von Konservativen in der BRD lange Zeit gepflegt wurde: Antifaschist*innen wurden insbesondere im Kalten Krieg als Verräter und Spione verunglimpft.
Die Vorstellungen der auf diese Weise Geächteten für ein friedliches und demokratisches Europa dem Vergessen zu entreißen, ist der programmatische Kern der Tagung anlässlich des Jahrestages der Befreiung. Antifaschismus ist nicht bloß eine Sache der Vergangenheit, sondern ein gesellschaftlicher Zukunftsentwurf. Träger dieses Zukunftsentwurfes war vor allem die Arbeiterbewegung und das nicht nur in Deutschland, weswegen die Tagung Perspektiven über den nationalen Tellerrand hinaus eröffnet. In diesem Zuge wird ersichtlich, dass der Sieg der demokratischen Kräfte im Zweiten Weltkrieg stets das Potential eines Sieges im Kampf um sozialen Fortschritt in sich trug. Dieser umfasste den Ausbau partizipativer Rechte, insbesondere im Ausbildungs- und Bildungssektor sowie im Gesundheitswesen.
Der seit Jahrzehnten beobachtbare Rückbau solcher Errungenschaften mahnt: „Demokratie beruht auf der ständigen Bereitschaft der demokratischen Kräfte [...], sie zu schützen.“ (Abendroth) Das hierfür notwendige Rüstzeug soll auf dieser Tagung entwickelt und diskutiert werden.
Zusätzlicher Programmpunkt am Sonntag, den 10. Mai: Gedenken auf dem Hermelsbacher Friedhof
Besuch der Gräber und Ehrenmale für die polnischen und sowjetischen Zwangsarbeiter*innen, des jüdischen Friedhofs sowie des Grabes von Liesel und Walter Krämer, Siegener Persönlichkeiten des antifaschistischen Widerstandes.
Programm
9:30 – 10:00
Begrüßung
10:00 – 11:00
Prof. Dr. Joachim Hösler (Philipps-Universität Marburg):
Kräfte und Konzepte des antifaschistischen Widerstandes in Deutschland 1933–1945
11:00 – 11:45
Gerrit Brüning (Redakteur Marxistische Blätter, Bremen):
Die Konzeptionen der Arbeiterbewegung für das Deutschland nach Hitler – zwischen „Prager Manifest“ der SPD 1934 und Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945
11:45 – 12:15
Diskussion
12:15 – 13:15
Mittagspause
13:15 – 14:15
Valentin J. Hemberger (Studienkreis Deutscher Widerstand, JLU Gießen):
Heimkehren – trotz oder wegen alledem? Spanienkämpfer im demokratischen Wiederaufbau in Südwestdeutschland
14:15 – 15:15
Katrin Becker (Initiative kritische Ökonomik Siegen):
„The Spirit of ’45“: Der Sieg über den Faschismus als Triebkraft des britischen Sozialismus und das Gesundheitssystem als Keimform und Erbe
15:15 – 15:45
Diskussion
15:45 – 16:15
Kaffeepause
16:15 – 17:15
Sinah Mielich (Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Hamburg, Universität Hamburg):
Die zweite Befreiung ins Werk setzen – Konzepte und Aktivitäten der Hamburger sozialistischen Studentenbewegung
17:15 – 18:15
Abschlussdiskussion
18:15 – 19:15
Abendessen
19:15 – 21:30
Kulturprogramm: Filmvorführung