Text und Bilder: Martin Stankewitz, Stützenweg 9, 70794 Filderstadt - msmalerei(at)t-online
11. Februar 2021
Es ist kalt. Das Thermometer zeigt am Vormittag minus 7 Grad Celsius. Gleißende Sonne bricht durch das dunkle, an fernöstliche Tuschmalerei erinnernde Astgeflecht der kahlen Baumkronen. Blendend weiß wirft die Schneedecke das Licht auf die Stämme der Eichen und Buchen auf der Nordseite des Hamberg zurück. Eine Fuchsfährte führt auf einem Waldweg den Hang hinunter. Die Tierspuren häufen sich, auch Rehe und Wildschweine waren hier unterwegs.
Der Verlauf des vor Jahrhunderten von Zisterzienser Mönchen angelegten Wassergrabens wird durch ein Schattenband auf der Schneedecke im Wald sichtbar. In einer tiefen Geländekerbe kreuzt der Graben einen natürlichen Bachlauf, der sich mit rasantem Gefälle tief in die roten, lehmig-tonigen Mergel des Keuperhanges gegraben hat.
Am Rand der Geländeklinge steht eine alte Buche. Auf ihrer Rinde wachsen viele kleine Polster des Grünen Besenmooses (Dicranum viride). Habitatkontinuität wird als Voraussetzung für das Vorkommen des nach FFH Richtlinie geschützten Besenmooses betrachtet. In Wäldern mit Habitatkontinuität haben sich die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen über sehr lange Zeit nicht geändert. Die Zusammensetzung und Struktur dieser Wälder sind über lange Zeiträume weitgehend unverändert geblieben oder haben sich nur ganz allmählich entwickelt. Kahlschlagwirtschaft unterbricht, zerstört diese Habitatkontinuität am radikalsten, vor allem, wenn nach dem Abholzen der Bäume auch noch ein Baumartenwechsel stattfindet. In alten, historischen Laubwäldern mit Habitatkontinuität kommt nicht nur das Grüne Besenmoos (Dicranum viride) vor, sondern auch andere seltene auf Baumstämmen lebende Moose und Flechten (Epiphyten), die in besonderem Maß von gleichbleibenden Lebensbedingungen abhängig sind.
Es sind Spezialisten wie das Grüne Besenmoos, die nicht die Fähigkeit zu rascher Vermehrung und Verbreitung haben. Sie brauchen lange, sehr lange Zeit, um an einem Ort heimisch zu werden. Wissenschaftler halten einen Zeitraum von 350 bis 800 Jahren für eine weitgehende Wiederherstellung eines gebietstypischen und vollständigen Arteninventars für Wälder in Europa erforderlich (Quelle:M. Schmidt, P. Meyer, und U. Paar, „Bedeutung der Habitatkontinuität für die Artenzusammensetzung und -vielfalt der Waldvegetation“, Forstarchiv 80, 195-202 (2009), S. 8, doi: 10.237603004112- 80-195). Vorkommen des Grünen Besenmoosen wurden vor allem in Wäldern auf sehr alten, historischen Waldstandorten, ohne Unterbrechung der Bestockung und mit Spuren historischer Bewirtschaftungsformen (Niederwald, Mittelwald) dokumentiert. In Frankreich sind bekannte Vorkommen in den Wäldern von Compignie, Fontainbleau und dem Foret de Chaux zu finden. In historisch lang bestehenden, traditionell für die Erzeugung von Honig genutzten Lindenwäldern im Südural sind gut erhaltene Vorkommen dieser Nutzungsform vom 18. bis in 20. Jahrhundert und dem Widerstand der lokalen Bevölkerung gegen Eingriffe in den Waldbestand zu verdanken. Diese Wälder in Frankreich und Russland stehen in mehr oder weniger großen Teilen unter regionalem, nationalem oder internationalem Schutz. Im Südural wurden das Naturreservat "Shul'gan-Tash" und der Nationalpark "Baschkirien"eingerichtet. Seit 2012 sind diese Gebiete UNESCO-Biosphärenreservat Baschkirskij Ural (MAB 2012) (Quelle: Baisheva, El’vira & Mežaka, Anna & Shirokikh, Pavel & Martynenko, V.. (2013). Ecology and distribution of Dicranum viride (Sull. Lesq.) Lindb. (Bryophyta) in the Southern Ural Mts.. Arctoa. 22. 41-50. 10.15298/arctoa.22.07).
Der Maulbronner Wald ist nicht nur bedeutsames kulturelles Erbe nicht nur wegen der zisterziensischen Wassergräben, sondern auch ein ökologisch wertvoller Wald von hoher Biodiversität. Das Grüne Besenmoos hat hier mit mehr als 660 Trägerbäumen ein überregional bedeutendes Vorkommen. Hier am Hamberg sind noch einige Relikte davon vorhanden. Das Moos bevorzugt luftfeuchte Lagen. Man findet es gehäuft im Bereich des im Wald gelegenen, historischen Wassergrabensystems der Zisterzienser, in dereil der Pufferzone des UNESCO-Welterbe Maulbronn. Süddeutschland und speziell Baden-Württemberg, das Bundesland mit den größten noch erhaltenen Vorkommen des Grünen Besenmooses trägt nach FFH-Richtlinie international/weltweit besondere Verantwortung für den Schutz und Erhalt dieser Art (Artensteckbrief LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg).
13. Oktober 2021
Sonnige, asphaltierte Wege führen von Süden durch die Weinberge hinauf zur rundlichen Beuge zwischen den Hügelkuppen von Hamberg und Eichelberg. Nach wenigen Schritten auf der Forststraße geht es auf abschüssigem Erdweg in den schattigen Wald auf der Nordseite. Ein Schwarzspecht fliegt Slalom durch die Bäume, ein Buntspecht stößt seinen Warnruf aus.
Mehr als zwei Jahre lang dauerte die Suche nach dem Grünen Besenmoos in den Maulbronner Wäldern. In den Jahren der Covid Pandemie wurden mehrere Tausend Baumstämme vom Wurzelanlauf bis in etwa zwei Meter Höhe am Stamm abgesucht, wobei sich der Blick für die struppigen, kleinen, dunkelgrünen Moospolster schärfte. Zu Beginn konzentrierte sich die Suche auf alte Buchen. Am Hamberg liegt der Fokus auch auf dicken Eichen, da das Moos auch an Eichenstämmen wächst. Die Polster sind jedoch meist klein, nur wenige Zentimeter breit, und wachsen einzeln oder in kleinen Gruppen – zerstreut und versteckt zwischen anderen Moosen auf der rauen, tief gefurchten Eichenrinde – und sind daher schwer zu finden.
Durch dicht stehende junge Buchen und Dornengestrüpp geht es zum mächtigen Wassergraben der Zisterzienser. Heute fließt Wasser in dem natürlichen, am Oberhang steil eingeschnittenen Bachbett, das nach Norden durch einen schütteren Jungwald führt und dann die Waldstraße unterquert. Jenseits der Waldstraße, wo das Gelände sanft in einen flachen staunassen Wald mit angrenzenden Wiesen ausläuft, trifft der breiter werdende Bach am Waldrand auf einen Entwässerungsgraben und wird von dort nach Osten in die Fischteiche unterhalb des Schmietränksee geleitet. Der Wassergraben der Zisterzienser folgt dagegen dem Hangprofil nach Westen, umläuft die Rundung des Nordhanges, gleitet erst sanft, dann mit zunehmendem Gefälle abwärts, wo er hinter dem Drahtzaun der Deponie Hamberg von der Deponiestraße verschluckt wird.
Alle Arten von Müll, Folien und sonstigem Unrat sammelt sich hier, wird von Schwarzwild zerfleddert, bis die turnusgemäße Müllsammlung der Deponiebetreiber dem ein vorübergehendes Ende bereitet.
Ursprünglich wurde das Wasser auf rund zwei Kilometern Länge in einem durchgehenden Graben abgefangen und vom hoch gelegenen Ostende des Eichelbergs über den Hamberg abwärts nach Westen zum Wald am Hohenacker See und schließlich zum Roßweiher See geleitet. Jenseits der Kreisstraße K4513 trifft sich der durch die Deponie unterbrochene Graben mit dem von Westen kommenden Hauptsammelgraben aus dem Schefen- und Hohenackerwald. Gemeinsam wurden die Wasserströme über den noch erhaltenen Hauptsammelgraben dem in Wiesen und Feldern gelegenen "Roßweiher See", einem historischen Fischteich, zugeführt. Welcher Aufwand und welche Kenntnis waren notwendig, um solch ein anspruchsvolles Grabensystem von insgesamt über 100 km Länge zu entwerfen und zu betreiben?
Auch heute noch ist der Roßweiher See, seit 1937 ein Naturschutzgebiet, auf die Zufuhr von Oberflächenwasser über das historische Grabensystem angewiesen. Durch die Abfalldeponie wurde der große Wassergraben am Nordhang des Hamberg-Eichelbergs bereits auf 800 Meter Länge verschüttet und der Roßweiher See damit von einer wichtigen Wasserquelle abgeschnitten. Schon in den 1990 er Jahren wurde ein Verlust von 43 Prozent der Einzugsgebiete für den Roßweiher See durch diverse Baumaßnahmen (Gewerbe- u. Baugebiete, Hochwasserschutz, Sportgelände) errechnet (Das Wassersystem der Zisterzienser, Antje Gillich 2017 ). Der Zufluss aus den Wassergräben des im Westen gelegenen Schefenacker Wald ist durch moderne Bewirtschaftung der Wälder, den Bau eines Sportzentrums und eine Straße gestört und vermindert. Dem anhaltenden Widerstand des Maulbronner BUND und einer Bürgerinitiative ist es zu verdanken, dass der Schefenacker Wald nicht für Bauland abgeholzt wurde und so das Wassergrabensystem im Wald in Teilen erhalten werden konnte.
Aber nicht nur der Wasserzulauf für den Roßweiher See hat in der Vergangenheit gelitten. Deponiegase in der Luft und im Boden haben die Bäume am Hamberg rund um die Deponie welken und absterben lassen. Jetzt kommt die anhaltende Dürre hinzu, verschärft durch den inzwischen 1,5 km langen Deponiekörper, der den natürlichen Wasserhaushalt rings um die Deponie unterbrochen hat. Nach den Bäumen auf dem Rücken der Hügel sterben jetzt auch die Bäume auf der Nordseite im schmalen Waldsaum, einem FFH Gebiet, ab. Zahlreiche Trägerbäume des Grünen Besenmooses sind dadurch gefährdet.
Es wird dunkler, kurze Regenschauer rauschen durch das dichte Blätterdach von Buchen und Eichen. Der rutschige, rote Ton, der ehemals auf dem Deponiegelände und östlich der Deponie über Jahre für die Produktion von Ziegeln abgegraben wurde, klebt zäh an den Schuhen.
Auf dem Rückweg geht es wieder bergauf in der mehr als mannshohen Geländeklinge. Auf einem Geländevorsprung steht eine mächtige Buche mit weit ausgreifenden Ästen an der Stammbasis. Dort sitzt ein einzelnes Polster des Grünen Besenmooses. Im Umfeld schwach besetzter Trägerbäume finden sich regelmäßig andere, stärker oder gar sehr stark mit grünem Besenmoos besiedelte Bäume, die als Ausbreitungszentren für das Grüne Besenmoos angesehen werden können.
In den Moospolstern sind Spuren von Tieren, die nach Nahrung oder Nistmaterial gesucht haben, zu finden. Die Blattspitzen des Mooses sind brüchig und bleiben am Gefieder, Pelz und den Krallen der Tiere hängen und werden vermutlich so am Stamm und auf die Rinde von Nachbarbäumen verschleppt. Unter geeigneten Bedingungen entstehen daraus neue Moospflänzchen, die heranwachsen und neue Moospolster bilden können. Die Chancen, dass ein Tier ein Moospolster streift, es am Körper des Tieres haften bleibt und dann an einem anderen Baum wieder abgestreift wird und dort die richtigen Bedingungen für Entwicklung eines neuen Moospflänzchens findet, sind gering. Wie gering, lässt sich kaum erahnen. Klar ist, dass das Moos nur sehr, sehr langsam verbreitet wird. Nach allem, was man bisher weiß, kommt es vor allem dort vor, wo es schon früher vorkam. Forscher haben Reichweiten von etwa 30 Metern, in Ausnahmefällen von bis zu 300 Metern für die Verbreitung des Mooses ermittelt. Wälder werden für Tiere attraktiv, wenn es dort Nahrung und Nistplätze gibt. Buchen und Eichen tragen erst mit ca. 60-80 Jahren Früchte. Der Schutz dieser seltenen Moosart liegt daher in den Händen von Generationen von Förstern und anderen Waldnutzern.
Auf Bäumen in der Nähe von Bachläufen, die für luftfeuchtes Mikroklima sorgen, fühlt sich das Grüne Besenmoos besonders wohl. Einmal wurden viele, dicht wachsende Polster an einem vom Wasser frei gespülten Wurzelknie einer Buche gefunden. Deshalb wird das mächtige, durch Erosion in Teilen freigelegte Wurzelwerk dieser Buche genau untersucht. Versteckt unter den Blättern eines tief hängenden Buchenastes, wachsen hier tatsächlich zahlreiche, struppige Polster von Dicranum viride, dem Grünen Besenmoos. Die Baumdaten werden notiert und die Moospolster mit Fotos dokumentiert.
Dicke Eichen, ein mächtiger Zwiesel im Alter von schätzungsweise 250 Jahren, aber auch die alten Buchen in der Geländeklinge weisen auf einen „durchgewachsenen“ ehemaligen Mittelwald hin. Reichlich stehendes und liegendes Totholz gibt es hier, kreuz und quer liegen vom Wind geworfene oder gebrochene Baumstämme. Sie sind eine Attraktion für viele Tiere, für Spechte, die Jagd auf Holz bewohnende Insekten machen oder auch für Mäuse, die hier Unterschlupf finden können. Sie locken Raubtiere wie den Fuchs oder auch den Baummarder an. Dieser schwer zugängliche Ort scheint auch bei Reh- und Schwarzwild beliebt zu sein. An fast jedem dickeren Baum hat Schwarzwild die rote tonige Erde an der Stammbasis verrieben.
08. Februar 2022
Gestern Nacht gab es einen Hagelsturm und Starkregen. Am Morgen danach liegen Hagelkörner im Wald. Überall plätschern kleine Rinnsale und Wasserläufe. Die Temperatur liegt bei 7° Celsius, der Himmel ist grau und es weht ein schwacher Wind.
In der Bachklinge am Hamberg fliegt eine Waldschnepfe auf. Diese und andere Beobachtungen der Waldschnepfe melde ich der FVA in Freiburg, die die Vorkommen der Bachschnepfe erfasst. Waldschnepfen brüten am Boden und halten sich gerne in feuchten Senken auf. Kein Wunder, dass beim Kartieren des Grünen Besenmooses immer wieder auch Waldschnepfen zu beobachten sind. Von beobachten kann eigentlich keine Rede sein. Eher vom Stolpern über diese scheuen Tiere, die durch ihr braun geschecktes Gefieder vom laubbedeckten Waldboden kaum zu unterscheiden sind. Man bemerkt die Waldschnepfen erst dann, wenn sie plötzlich mit einem heftigen, blurrenden Geräusch der Flügel vom Boden steil aufsteigen und in Sekundenschnelle im Geäst der Bäume verschwunden sind. Etwas braun geflecktes, rundes, mit langem Schnabel bleibt nach dem Schrecken als Erkennungszeichen im Gedächtnis.
Hier stehen einige Baumveteranen, Eichen und Buchen. Die Idee zu einer Webseite als Archiv für dieses Waldstück, ein Stück Landschaft, das wahrscheinlich bald verloren sein wird, kommt mir in den Sinn.
Krachen und Klopfen auf Metall schallt von der Deponie herüber. In der Nähe des Deponiezaunes ziehen zwei Rehe vorüber, werden regelrecht unsichtbar im Gewirr von Baumstämmen und Ästen, einem Schleier aus dem Geäst junger Buchen mit braun gesprenkeltem Laub und dem erdigen Bodenteppich im Hintergrund. Selbst mit dem Fernglas sind sie kaum noch zu sehen, lösen sich auf wie nie dagewesen.
Im steil ins Gelände eingeschnittenen Bachbett fließt heute wieder Wasser. Es wird hier und da von quer liegenden Ästen und Steinen angestaut, um dann in glitzernden Wirbeln leise murmelnd weiter abwärts zu eilen. Der Wald steht im lehmigen Braun des Buchenlaubes vom Vorjahr. Der rötliche Tonboden ist rutschig, junge Hainbuchen geben Halt, ein gefallener Baumstamm dient als Rastplatz.
27. April 2022
Heute scheint die Sonne, es ist 16° Celsius warm. Der Weg zum Hamberg führt durch blühende Streuobstwiesen. Gelb und Weiß leuchten Hahnenfuss und Gänseblumen im frischen Grün der Wiesen. Am Waldrand steht der kriechende Günsel mitten auf dem Erdweg, reckt sich dem Licht zwischen den Bäumen entgegen. Seine blauen Blüten sind in Etagen angeordnet. Eine Hummel brummt von Pflanze zu Pflanze. Knoblauchsrauken stehen hoch am Hang bei den umgestürzten Bäumen. Ein Raubtier hat auf einem der Baumstämme einen Eichelhäher zerlegt. Eine Kralle und zerfledderte Daunen sind noch übrig, metallisch blau leuchten kleine Schmuckfedern. Eichelhäher schimpfen unentwegt, über mir ruft ein Bussard. Unten in der Senke zwitschern Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig und Heckenbraunelle. Am Fuß des großen Eichenzwillings haben sich Tiere eine Höhle in den morschen Stamm und die Erde gegraben. Wer hier wohl haust? Sind es Bilche, ein Marder oder Igel?
Das zarte Frühjahrsgrün leuchtet und strahlt, wenn Sonnenlicht durch die vorüberziehenden Wolken fällt. In der Senke hat sich lehmig, braunes Wasser angestaut. Mücken fliegen im Zickzack über den Wasserspiegel. Weidensamen schweben, von leichtem Wind in die Senke geweht, wie Schneeflocken vorbei. Eine Zecke fällt aus den Bäumen und kriecht über eine Handfläche.
26. Februar 2024
Fast zwei Jahre sind seit dem letzten Besuch am Hamberg vergangen. Ich sitze am Schreibtisch und bearbeite die Tastatur meines Computers. Der Schreibtisch steht nicht mehr in Maulbronn. Mein Leben findet jetzt am Rande des Ballungsraumes Stuttgart statt. Wald ist Kilometer weit entfernt, wächst nicht mehr fast vor der Haustür. Ich vermisse die Maulbronner Landschaft, vor allem den Wald. Meine Wertschätzung für die Maulbronner Klosterlandschaft ist durch den Ortswechsel noch gewachsen.
Der Bürgerentscheid am 09.10.2022 gegen eine zweite Mülldeponie in Maulbronn war erfolgreich. Bei einer Wahlbeteiligung von 44% haben 84% der stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Maulbronn mit JA gestimmt und damit den Plänen für eine Deponie im Steinbruch Lauster eine Absage erteilt!
Um die Pläne zur Erweiterung der Deponie Hamberg ist es still geworden. Der mehrfach angekündigte Antrag auf Planfeststellung wurde von den Betreibern bisher immer noch nicht eingereicht. Die Frage, ob und welcher Wert der historischen Kulturlandschaft mit UNESCO-Welterbetitel von den Verwaltungen im Land, Kreis und der Stadt Maulbronn zugebilligt wird, ist noch nicht beantwortet. Wird der Erhalt des UNESCO-Welterbes in Maulbronn doch noch gelingen?