KOPFPLATTE

Die Kopfplatte ist der wohl Marken-typischste“ Teil einer Gitarre. Jede Gitarrenmarke hat ihre individuelle Markenform, und auch wenn z.B. die Korpusform der Fender Stratocaster von vielen anderen Firmen nachgeahmt wird, so ist die Form der Kopfplatte geschützt, und Fender geht immer wieder gegen Nachahmer vor.

Die Kopfplatte einer Gitarre beherbergt die Mechaniken, die auf ihr meist entweder symmetrisch angeordnet sind, wie bei einer Gibson LesPaul, oder alle sechs auf einer Seite, wie bei der Fender Stratocaster. (Andere mögliche Varianten wie 4/2 bei Musicman Gitarren gibt es natürlich auch, aber die sind eher unüblich.)

Vorne auf der Kopfplatte bringen die Hersteller üblicherweise ihr Logo oder ihren Firmennamen an. Z.B. dieser schöne Fender-Schriftzug.

Die Kopfplatte einer Gitarre ist in den meisten Fällen leicht nach hinten abgewinkelt, damit die Saiten genug Druck auf die Sattelkerben aufbauen. Dadurch bleiben sie in den Kerben, und es wird eine gute Schwingungsübertragung auf den Hals sichergestellt.

Bei Gitarren, deren Kopfplatte nicht angewinkelt ist, sorgt ein Saiten-Niederhalter für ausreichend Druck auf den Sattel.

Angesetzte Kopfplatte

Um Holz – und damit Geld – zu sparen, wird häufig die Kopfplatte an den Hals angesetzt. Hals- und Kopfplatte bestehen also nicht aus einem Stück Holz, sondern werden zusammengeleimt. Dies erkennt man bei nicht deckend lackierten Gitarrenhälsen mit einem Blick fon hinten auf den Hals in den ersten Bünden. Hier kann man bei angeleimten Hälsen die Stelle des Anleimens meist zwischen dem ersten und dritten Bund sehen.

Ebenfalls gerne angeleimt werden bei Les Paul – Stil und PRD Gitarren die beiden Seitenflügel der Kopfplatte. Natürlich auch um den Holzverschnitt in der Produktion zu minimieren und somit Geld zu sparen.

Ich finde diese angesetzten Kopfplatten nicht wirkich schön – im Grunde spricht allerdings nichts dagegen. Diese Klebeverbindungen sind so knackefest, dass ein Halsbruch überall passieren wird – aber nicht in der Klebestelle. Auch die Schwingungsübertragung wird nicht beeinträchtigt. Besonders bei günstigen Gitarren ist dies also völlig üblich. (Und besagte PRS Gitarren sind absolute Top-Klasse, haben aber trotzdem angeleimte Kopfplatten-Flügel :-))

Verschiedene Kopfplatten

Kopfplatte einer Konzertgitarre

Bei einer Konzertgitarre ist die Kopfplatte normalerweise durchbrochen, so dass die Saiten quasi „in die Kopfplatte“ eintauchen können, und so auch wieder der Druck auf die Sattelkerben erhöht wird.