Mahnmal des BdV-Kreisverbandes Groß-Gerau am Vorplatz des Dornberger Schlosses in Groß-Gerau aus dem Jahre 2021

Möchten Sie Näheres über den Kreisverband des Bundes der Vertriebenen Gross-Gerau erfahren, so empfehlen wir - wie auf der Titelseite bereits erwähnt - die

Dokumentation der Heimatvertriebenen im Kreis Gross-Gerau
"Geflüchtet, vertrieben, aufgenommen."

 

Die Dokumentation des Buches geht in 5 Kapiteln detailliert auf folgende Themen ein:


- Die Heimat der Vertriebenen

- Flucht und Vertreibung

- Die Aufnahme der Heimatvertriebenen im Kreisgebiet

- Die Eingliederung der Heimatvertriebenen und

- Das Wirken der Heimamatvertriebenen im Kreis



  

Am 20.07.1947 wurde die "Interessengemeinschaft deutscher Flüchtlinge e.V. Gross-Gerau" (IdH) in Gross-Gerau im Gasthaus "Weisses Roos" in der Mainzer Strasse gegründet.

Erst im Jahre 1951 ändert die Interessengemeinschaft ihren Namen in "Bund vertriebener Deutscher" (BvD), um später endgültig den Namen "Bund der Vertriebenen" (BdV) anzunehmen. Im Kapitel 5 wird über die Arbeit des heutigen BdV-Kreisverbandes Groß-Gerau und seinen Ortsverbänden ausführlich berichtet.

 

Rund 15 Millionen Deutsche sind infolge des Zweiten Weltkrieges aus ihrer Heimat vertrieben worden. Diese entwurzelten und ihres Eigentums beraubten Menschen sind aber nicht, wie es Stalin erwartet hatte, zum sozialen und politischen Sprengstoff geworden. Im Gegenteil, durch ihre praktische Arbeit haben die Vertriebenen bewiesen, dass es ihnen mit den Grundsätzen ernst war, die 1950 in der ,,Charta der deutschen Heimatvertriebenen" verkündet worden waren. In dieser Charta verzichteten sie auf Rache und Vergeltung und versprachen, tatkräftig am Wiederaufbau Deutschlands und Europas mitzuwirken.


Die soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Eingliederung von mehr als 10 Millionen Menschen ist eine historische Leistung, die von Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen gemeinsam erbracht worden ist. Dieser einmalige Vorgang sollte nicht in Vergessenheit geraten.


Trotz ihres schweren Schicksals haben die Vertriebenen schon bald die Hand zur Versöhnung ausgestreckt. Dass die Voraussetzung für eine wirkliche Freundschaft der Völker die Wahrheit ist, hat vor kurzem auch der tschechoslowakische Staatspräsident Vaclav Havel betont. Er sprach nicht nur das Unrecht an, das anderen Völkern im Namen des deutschen Volkes durch die Nationalsozialisten angetan wurde. Mit bewegenden Worten nannte er auch das Unrecht, das den Deutschen durch die Vertreibung zugefügt worden ist.

 

Damit hat Havel wesentlich dazu beigetragen, den Weg zu einem gerechten Ausgleich zu ebnen. In der Tat: die Gespräche, die Sudetendeutsche und Tschechen seit dem politischen Umbruch unter dem Leitgedanken "Gemeinsam die Zukunft gestalten" geführt haben, lassen hoffen.


Es bleibt die Hoffnung, dass die Repräsentanten des polnischen Volkes bald dem Beispiel Vaclav Havels folgen und endlich ein klärendes Wort zur Vertreibung der Deutschen sagen.

Der ehemalige Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlings- und Vertriebenenseelsorge, erm. Weihbischof Gerhard Pieschl formulierte in einem Pastoralbrief:

"Gerade wir Deutsche sind aufgerufen, alles zu tun, dass niemals wieder Unrecht zu Recht erklärt wird. Vertreibung der alteingesessenen Bevölkerung ist eine Verletzung elementarer Menschenrechte, die nicht zu rechtfertigen ist, gleichgültig, von wem, wo oder wann sie geschieht. Heimatvertriebene wirken mit der Forderung nach Anerkennung der rechtlichen Gegebenheiten dem Eindruck entgegen, dass sich Vertreibung lohne; wenn man nur lange genug warte, werde dieses Unrecht schon zu Recht erklärt".

Wenn Sie die Aufgaben und Ziele des Bundes der Vertriebenen (BdV) und der angegliederten Landsmannschaften mit einer Mitgliedschaft unterstützen möchten, so können Sie das mit diesem Mitgliedsantrag tun.