Hungersnot in den Jahren 1771-72

Historische Grabsäulen zeugen von Not & Elend in Schneeberg

Dieses Kreuz wurde auf Anregung von Pfarrer Andreas KRUSCHE aufgestellt zum Gedenken an die in der Wismut-Zeit Verstorbenen.

Hinter diesem Kreuz war das Grabfeld der Massengräber der großen Hungersnot, der fast die Hälfte der Schneeberger Bevölkerung zum Opfer fiel. Auf diesem Grabfeld standen auch die drei Stelen.

Aus Gründen des übergroßen Zuzugs zur Wismut-Zeit wurden auch mehr Gräber gebraucht und deshalb die Fläche der ehemaligen Massengräber von der Hungersnot belegt. Die Stelen wurden daraufhin versetzt.

von links nach rechts:

Die ersten 3 Grabsäulen sind die, welche auf den Massengräbern der Hungersnot von 1771-72 errichtet wurden. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung soll damals verstorben sein. Es war nicht möglich, diese in eigenen Gräbern beizusetzen.

Die 1. Grabsäule ist für die Kinder - die 2. und 3. für Erwachsene, die eine ist rund, die andere eckig. Die eine war für Männer, die andere für Frauen.

Rechts neben den 3 Grabsäulen befinden sich die SCHNORR-Gruft und daneben die HÄRTEL-Gruft.

um 1900

um 1950

links die eckige Grabsäule

rechts die runde Grabsäule

Zustand 2018:

links neben der Kinder-Grabsäule die beiden anderen Grabsäulen zugewachsen.

Nach der Wiederbelegung der Massengräber sind die Grabsäulen versetzt worden an den unteren Eingang, links von innen betrachtet.

Sie harren ihrer Erweckung.

Alle Säulen sind auf mehreren Seiten beschriftet, heute kaum noch lesbar.

© Silke RIEDEL im April 2018