Arthur Schnitzler, geboren am 15. Mai 1862 in Wien und gestorben am 21. Oktober 1931 ebenda, war ein österreichischer Erzähler und Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, einer literarischen Bewegung, die sich durch eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und der menschlichen Psyche auszeichnet.
Schnitzler, der Sohn eines jüdischen Arztes, studierte selbst Medizin und arbeitete eine Zeitlang als Arzt, bevor er sich ganz der Schriftstellerei widmete. Sein literarisches Schaffen umfasst Dramen, Erzählungen, Romane und Tagebücher, in denen er oft die Wiener Gesellschaft seiner Zeit beleuchtet.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Drama "Reigen" (veröffentlicht 1900), eine Reihe von Dialogszenen, die verschiedene sexuelle Begegnungen in verschiedenen Gesellschaftsschichten darstellen, und der Roman "Der Weg ins Freie" (1908), der sich mit den Themen Antisemitismus, Kunst und persönlicher Freiheit auseinandersetzt. Ein weiteres bekanntes Werk ist die Novelle "Traumnovelle" (1926), die später als Vorlage für Stanley Kubricks Film "Eyes Wide Shut" diente.
Schnitzlers Werke zeichnen sich durch einen scharfsinnigen und oft ironischen Blick auf die Gesellschaft und die menschliche Natur aus. Er war ein Meister der inneren Monologe und der subtilen psychologischen Analyse. Seine Erzählungen und Dramen behandeln häufig Themen wie Liebe, Sexualität, Tod und die Verlogenheit sozialer Konventionen.
Schnitzler war ein wichtiger Vertreter des literarischen Impressionismus und Symbolismus. Seine Werke bieten tiefe Einblicke in die sozialen und psychologischen Zustände des frühen 20. Jahrhunderts in Wien. Er beeinflusste zahlreiche Schriftsteller seiner Zeit und wird oft in einem Atemzug mit Zeitgenossen wie Sigmund Freud genannt, dessen Theorien zur menschlichen Psyche Parallelen in Schnitzlers literarischem Werk finden.
Arthur Schnitzler bleibt eine Schlüsselfigur in der Geschichte der österreichischen Literatur. Seine Werke sind nicht nur ein Spiegel der Wiener Gesellschaft seiner Zeit, sondern bieten auch heute noch universelle Einsichten in die menschliche Natur und die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen. Sein Beitrag zur Literatur und seine tiefgreifenden Beobachtungen machen ihn zu einem unverzichtbaren Autor in der Welt der Literatur.
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