Autofasten? Was soll das denn sein? Und wie soll ich überhaupt fast sieben Wochen ganz ohne Auto auskommen?

Während Einige, die von der Aktion hören sofort begeistert sind, reagieren andere sehr skeptisch. Vorweg gesagt: Autofasten ist keine Kampagne gegen Autofahrer – und ist aber auch keine Fahrradaktion. Vielmehr handelt es sich darum, in der Fastenzeit mal seine eigene Mobilität zu überprüfen. Muss wirklich jede Strecke, die ich heute mit dem PKW zurücklege, sein oder gibt es auch andere Möglichkeiten? Für viele Menschen ist dies mittlerweile ungewohnt, denn der Griff zum Autoschlüssel gehört einfach zum Leben dazu. Mit ihrer gemeinsamen Aktion „Autofasten“ möchten der evangelische Kirchenkreis und das Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung erneute eine Möglichkeit bieten, diesen Automatismus zu durchbrechen.

Das Autofasten ist damit auch eine Zeit, einfach auszuprobieren, ob ich nicht auch mit weniger Autofahrten gut leben kann. Vom 6. März bis zum 21. April ist daher jede und jeder aufgerufen, das Auto möglichst oft stehen zu lassen.

Rund ¼ aller PKW-Strecken in Deutschland sind kürzer als 2 Kilometer, etwa die Hälfte kürzer als 6 Kilometer. Diese Strecken eignen sich damit gut, sie mit einem Spaziergang zu verbinden oder mit dem Rad zurückzulegen. Auch längere Strecken sind je nach Wohnort gut mit dem Bus zu bewerkstelligen. Darüber hinaus trifft man dort manchmal auch nette Gesprächspartner, die man lange nicht gesehen hat. So zumindest meine Erfahrung. Und der Ausflug mit Freunden mit dem Zug hat auch etwas für sich: Man hat einfach schon von Beginn an gemeinsam Spaß und trifft sich nicht erst irgendwo in der Ferne. Auch das Radfahren hat für mich viele positive Seiten. Da ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze, verschafft mir schon der Weg zur Arbeit und zurück ein wenig Bewegung. Und gerade im Frühjahr genieße ich das Singen der Vögel und das sprießende Grün. Wer regelmäßig Rad fährt, kennt irgendwann auch die schönen Strecken. Viele davon sind sogar kürzer als mit dem PKW. Und so dauern die Wege noch nicht einmal viel länger.

Wer also häufiger das Auto stehen lässt, der tut etwas für sich selbst. Radfahren und zu Fuß gehen fördern die Fitness und sparen bares Geld, da seltener getankt werden muss. Genau wie die Nutzung des ÖPNV tragen sie auch zum Klimaschutz bei, führen zu weniger Verkehr und damit auch zu sauberer Luft und weniger Lärm. Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, es einfach mal auszuprobieren. Jeder und jeder muss dabei einfach seinen eigenen Grund finden.

Anmeldungen sind ab sofort unter www.autofasten-hamm.de möglich. Unter dieser Adresse finden Interessierte weitere Informationen. Auch Menschen, die aus gesundheitlichen oder anderen persönlichen Gründen nur einen kürzeren Zeitraum teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen mitzumachen. Wer sich nicht online beteiligen kann oder möchte, kann im FUgE-Weltladen in der Widumstraße 14 während der Öffnungszeiten auch ein schriftliches Anmeldeformular abholen oder einfach eine Postkarte mit Kontaktdaten im Weltladen hinterlassen. Ein Autofastenkalender in welchem ebenfalls „gefastete Kilometer“ eingetragen werden können, ist ebenfalls kostenfrei im Weltladen erhältlich.

Infos auch in unserem Podcast:

http://www.radiorundehamm.de/aktuelle/information/autofasten-am-stammtisch-podcast-verfuegbar.html