Welche Möglichkeiten bietet die TCM für Kinder? 小儿推拿
Es soll schon einige hundert Jahre vor der christlichen Zeitrechnung TCM Spezialisten für die Kinderkrankheiten gegeben haben. Die TCM entwickelte zahlreiche Therapien, Behandlungsmethoden und Heilmittel für die kleinen Patienten und setzte sie mit Erfolg ein.
Eine davon ist die bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts bekannte Tui – Na Massage, welche von Eltern und Kindern bevorzugt wird.
Es ist eine sanfte, wirkungsvolle Therapie, die sich grundlegend von der Massage für Erwachsene unterscheidet, da sie auf der Annahme beruht, dass es bei Kindern ausser den klassischen Meridianen weitere behandelbare Energiepunkte und -bahnen gibt. Auf der Handfläche befinden sich Zonen, die bestimmten inneren Organen zugeordnet sind. Werden diese auf der Hautoberfläche mittels verschiedener manueller Techniken stimuliert, verbessert sich die Funktion bestimmter innerer Organe. Das gesunde Gleichgewicht im Körper wird wieder hergestellt, Krankheiten werden dadurch geheilt. In Ergänzung zu diesen Zonen auf den Handflächen befinden sich auf der Körperoberfläche neben den klassischen Meridianpunkten zahlreiche Energiebahnen und -punkte, die zur Unterstützung des Selbstheilungsprozesses stimuliert werden können. Diese Therapie zeigt bei vielen Kinderkrankheiten mit akuten Symptomen (z.B. Fieberkrämpfen), aber auch bei chronischen Symptomen (z.B. Bettnässen), allgemeinen körperlichen Beschwerden, ja selbst bei verschiedenen Formen körperlicher sowie geistiger Behinderung und Entwicklungsstörung positive Wirkungen. Nach meinen persönlichen Erfahrungen lassen sich auch schwere Hautkrankheiten wie Neurodermitis gut behandeln.
Ohrakupunktur / Auriculo-Therapie
Bei der Ohrakupunktur handelt es sich um eine Sonderform der Akupunktur, die am Ohr durchgeführt wird. Über die Zusammenhänge zwischen Ohrarealen und bestimmten Körperregionen wird bereits im „Huangdi Neijing“ berichtet. („Buch des Gelben Kaisers“, eines der wichtigsten Grundlagenwerke der chinesischen Medizin, das wahrscheinlich um 200 v. Chr. Entstand). Die Ohrakupunktur beruht auf der Vorstellung, dass die Ohrmuschel einen auf dem Kopf liegenden Fetus widerspiegelt. Durch die Stimulation spezifischer Punkte können die einzelnen Bereiche oder Organe positiv beeinflusst und stimuliert werden, mit dem Ziel, Energieblockaden nachhaltig aufzulösen. Hierfür kleben die Therapeuten einzelne Samen der Kuhnelke (Vaccaria segetalis [Neck] Garcke) oder spezielle Kleinnadeln mit einem kleinen Pflaster auf all jene Punkte, welche sie den individuellen Symptomen und Beschwerden entsprechend ausgewählt haben.
Besondere Erfolge erzielt man bei der Linderung von Schmerzen aller Art, bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Allergie, Asthma, Gastritis und Gallensteinen sowie neuropsychiatrischen und psychosomatischen Krankheiten. Als unterstützende Therapie bei der Rauchentwöhnung oder auch bei Heuschnupfen.
Es gibt verschiedene Ohrakupunktur-Schulen. Diese Behandlungsmethode ist erst wenige Jahrzehnte alt und wird meistens als Ergänzung zu der klassischen Akupunktur, die sich schon seit über 2000 Jahren weiter einwickelt, angewendet.