Pressefotografie in Ostdeutschland seit 1989

Eine Tagung des Instituts für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Fotoagentur dpa-Zentralbild, des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Vom 27. bis 29. August 2020 in der Stiftung Leucorea in Lutherstadt Wittenberg

Wie kaum ein anderes Medium prägen Fotos sowie Bewegtbilder unser historisches Gedächtnis. Dies gilt nicht zuletzt für die Friedliche Revolution in der DDR, deren Bildikonen in keiner historischen Rückschau fehlen: Die Bilder und Filmaufnahmen des Paneuropäischen Picknicks am 19. August 1989 in Sopron an der ungarisch-österreichischen Grenze, die Filmstills aus der konspirativen Videoaufzeichnung der Montagsdemonstration am 8. Oktober 1989 in Leipzig, die Fotos von der Pressekonferenz Günter Schabowskis am Abend des 9. Novembers 1989, die den Mauerfall einläutete, dessen Symbolbilder am Folgetag am Brandenburger Tor aufgenommen wurden - diese und viele andere Bilder entfalteten damals eine Geschichtsmächtigkeit, die den Umbruch in der DDR wesentlich beförderte.

Die Tagung “Pressefotografie in Ostdeutschland seit 1989” will das Potential der Visual History am Beispiel des Transformationsprozesses in Ostdeutschland seit 1990 aufzeigen. Vom 27. bis 29. August 2020 bringt sie Pressefotografinnen bzw. -fotografen, die die Überwindung der SED-Diktatur und die Entwicklung Ostdeutschlands seit 1990 fotografisch begleitet haben, mit Historikerinnen und Historikern sowie Journalisten in der Stiftung Leucorea in Lutherstadt Wittenberg zusammen. Im Mittelpunkt des zeithistorischen Interesses der Tagung stehen dabei weniger die Friedliche Revolution und der Weg zur deutschen Einheit, als vielmehr die Bilderwelten, die die Entwicklung Ostdeutschlands seit 1990 dokumentieren.

  • Die Tagung soll Fotografen als Zeitzeugen des Umbruchs in Ostdeutschland wie auch als Interpreten der von ihnen geschaffenen Bildquellen vorstellen und sie zur Mitwirkung an Forschungsprojekten motivieren.
  • Die Tagung lädt Historikerinnen und Historiker sowie Journalistinnen und Journalisten dazu ein, aktuelle, thematisch einschlägige Forschungen zu präsentieren bzw. zu diskutieren.
  • Die Tagung wird im Rahmen von Workshops u.a. über Fragen der Künstlichen Intelligenz bei der Bilderschließung und Probleme des Persönlichkeitsrechts bei der Verwendung zeithistorischer Fotos informieren.
  • Die Tagung lädt Bildagenturen bzw. -archive dazu ein, sich auf der Tagung zu präsentieren, um sich gleichermaßen mit den Fotografen wie auch den Historikern zu vernetzen.

Die Foto-Collage im Header der Tagungswebsite präsentiert die Fotos, die in der Ausstellung "Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel" gezeigt werden.