"Es ist die Verschmelzung verschiedener Tonsprachen zu einer autark wahrnehmbaren musikalischen Logik, also nicht bloß die Collage von verschiedenen Musiken. Das ist eine schwierige Gratwanderung, weil Assoziation und Hörgewohnheiten starke Verbindlichkeiten erzeugen. Und trotzdem reizt es mich immer wieder aufs Neue, diesen Weg zu gehen. Wenn ich Volkslieder bearbeite, arrangiere oder volksliedartiges komponiere, dann interessiert es mich, in den uns vertrauten Melodien, Klängen, Tonfolgen, harmonischen Progressionen das zu finden, was Brücken in andere vertraute Tonsprachen der Gegenwart oder Vergangenheit schlägt. Ich bin überzeugt, dass Musik und ihre Elemente global verständlich und "kommunizierbar" sind. Daher finde ich es künstlerisch spannend und natürlich legitim, Musik in andere musikalische Kontexte zu stellen. Nebst all diesen Überlegungen entsteht meine Musik einfach so, wie sie aus meiner Erfahrungswelt heraus entstehen muss. Künstlerische Logik ist dann eine Sache der Arbeit (Roland Streiner 2013)."