Muskelafferenzblockierung (MAB)-Therapie

Die MAB durch lokale Injektion von verdünntem Lidocain und Ethanol basiert auf einer reduzierten Wirksamkeit der Muskelspindelafferenzen, ohne dass sich ungünstige Schwäche einstellt. Es konnte nacagewiesen werden, dass der Effekt auf einer Blockade der beiden Muskelafferenzen oder Gamma-Motor Efferenzen beruht. Nach intramuskulärer Injektion von Lidocain wurden die T-Reflexe der Handmuskeln gedämpft, während gleichzeitig Leistung und Muskelspindelafferenzen oder Gamma-Motorefferenzen erhalten blieben, welche vermutlich auf einer tonischer Kontrolle der Empfindlichkeit der Spindel basiert, die durch die MAB blokiert wird. Wie beim MAB ist der nach einer Selbst-Rating-Skala ausgewertete Mittelwert für die Kieferschließer (70 %) signifikant höher war als der entsprechende Wert für die Mundöffner (38 %) (17,18). Dies wird durch unterschiedliche Zahl der Muskelspindelinnervation der Muskeln erklärt. Daher kann die MAB-Therapie auf die Kieferhebemuskeln angewandt werden (M. masseter, temporalis und pterygoideus medialis), nicht aber für die Kieferöffner (M. pterygoideus lateralis und M. digastricus), in denen sich sehr wenige Muskelspindel finden.

•EMG-Aufzeichnungen

Wir verwenden Oberflächenelektroden für oberflächlich gelegene Muskeln wie den M. masseter und M. temporalis. Für innere Muskeln wie den M. pterygoideus lateralis und M. pterygoideus medialis oder M. genioglossus benutzen wir Nadelelektroden. Wir wählen die Muskeln für die Injektion anhand der Symptome der Patienten und der Ergebnisse der EMG-Aufnahmen unter den Musculi masseter, temporalis, pterygoideus lateralis (der untere Kopf), M. pterygoideus medialis, M. genioglossus, M. trapezius und M. sternocleidomastoideus, usw. aus.

•Injektion

Das Injektionsvolumen (2 bis 10 ml) von 0,5 Lidocain pro Muskelgruppe, wobei die Dosis nach Muskelmasse und Kraft der Muskelkontraktion gewählt wird; 3-5 ml für M. pterygoideus lateralis, M. pterygoideus medialis, M. digastricus, 5-10 ml für M. masseter, M. genioglossus, und 10 ml für M. trapezius und sternocleidomastoideus.

Anfangs wird 80 % der gesamten Lidocain Dosierung langsam in den dicksten Teil der Zielmuskel injiziert, wobei die Kontraktion von einem Ort mit einer hohlen EMG-Nadel und einem Standard EMG-Instrument zur Orientierung aufgezeichnet wird. Während der Injektion werden jeweils Schmerz, Taubheit oder Schwäche überprüft. Nach Bestätigung eines Fehlens dieser Symptome wird dann langsam Ethanol eingespritzt. Die restlichen 20 % vom Lidocain und das Ethanol werden über die gleiche Nadel vor Ort durch die Umkehrung der Stecker eingeführt. Nur für die erste Behandlung wird Lidocain injiziert. Bei den nachfolgenden Sitzungen wird ein Zehntel Volumens an 99,5 % Ethanol zum Lidocain über die gleiche Nadel an diesem Ort mittels eines Dreiweghahns hinzugefügt.

•Follow-up

Wirkungen treten kurz nach der Injektion ein. Aber die Dauer der Wirkungen ist nur kurz. Nach wiederholten Injektionen wird die Dauer allmählich länger. Die Dauer ist mindestens 6 Monate nach einem Plateau der Wirkungen.

Abb. 7. Muskeln in denen unwillkürliche Bewegungen auftreten können. Diese anormalen Kontraktionen können sich auch auf die Mm. genioglossal, tensor veli palatine und die mimischen Muskulatur können übertragen.

1: M. zygomaticus major, 2: M. orbicularis oris, 3: M. mentalis, 4: M. masseter, 5: M. temporalis, 6: Processus coronoideus, 7: Venter posterior des M. digastricus, 8: Venter anterior des M. digastricus, 9: M. buccinator, 10: M. sternocleidomastoideus, 11: M. trapezius, 12: Platysma, 13: M. pterygoideus medialis, 14: M. pterygoideus lateralis

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