"Ich war am Ende der Schlange, flehte zu Gott, dass er mir meine Sünden verzeiht.
In meiner Nähe war ein wilder Apfelbaum, bei dessen Anblick es mir durch den Kopf schoß, dass er meine Rettung sein könne. Vor lauter Schreien und Durcheinander sahen sie (die Militärs) mich dort nicht; sie sahen mich auch nicht, als ich den Baum hochkletterte, der sich noch heute neben der Ruine des Hauses von Israel Márquez befindet.
Ich musste absolut leise und unbeweglich bleiben. Schließlich stießen die Soldaten die Frauen in das Haus. Ich konnte nicht ins Haus hineinsehen, aber ich konnte die Schüsse und Schreie hören. Einige Minuten später kamen sie zurück und stießen die letzte Gruppe von Frauen vor sich her und erneut hörte ich das gleiche. Später setzten sich in der Nähe meines Versteckes einige Soldaten hin und sagten:"Alle diese Bastarde sind tod. Sie werden nun kommen und die Häuser anzünden."
Die Soldaten fuhren mit ihrem Gespräch fort und ich hörte:"Wir haben die Alten und die Frauen getötet, aber man muss auch die Kinder töten." Der andere antwortete darauf :"Mir gefällt es nicht, dass man alle tötet". "Was sagst du da?" entgegnete ein anderer Soldat brüskiert. "Wir müssen mit allen Schluss machen. Dies sind die Befehle vom Oberst und dies ist eine 'Operation der verbrannten Erde'.... Wenn wir jetzt nicht alle töten, werden dies alles Guerilleros werden." Eine Weile hörte man das Weinen und Schreie,die vom Haus von Alfrede Márquez kamen. Die Kinder schrien und ich hörte eines meiner Kinder weinen, es war mein Kind Cristino. "Sie werden auch mich töten, sie töteten meine Schwester......"
Ich betete zu Gott, dass er mir helfen solle und versprach ihm, wenn er mir helfen würde, dass ich der ganzen Welt erzählen werde, was hier passiert ist."
entnommen: "mártires de la uca"
Nachtrag:
Rufina ist am 06.03.2007 (geb. 1947) im Hospital in San Miguel um 12.30 Uhr an einem Herzstillstand verstorben
Rufina Amaya †