SEPA - Single Euro Payments Area

Folgende Länder nehmen am "Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum" (Single Euro Payments Area, SEPA) teil und werden bis Ende 2010 sämtliche Geldautomaten, Terminals und von Instituten herausgegebene Zahlungskarten auf den EMV-Standard umstellen:

Andorra, Greece, Netherlands, Austria, Hungary, Norway, Belgium, Iceland, Poland, Bulgaria, Ireland, Portugal, Channel, Islands, Isle of Man, Romania, Cyprus, Italy, San Marino, Czech Republic, Latvia, Slovakia, Denmark, Liechtenstein, Slovenia, Estonia, Lithuania, Spain, Finland, Luxembourg, Sweden, France, Malta, Switzerland, Germany, Monaco, United Kingdom, Gibraltar, Vatican City

2008 - Die Vision der SEPA wird Realitt

Auch im Kartenzahlungsverkehr hat in diesem Jahr eine neue Ära begonnen: Das electronic cash-System hat sich im Verbund mit anderen nationalen Kartenzahlungssystemen dem europäischen Markt geöffnet und damit einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass die Voraussetzungen für einen einheitlichen europäischen Kartenmarkt geschaffen werden konnten. Die Gründung der Euro Alliance of Payment Schemes (EAPS), an der die EPCS – European Payment Card Solution GmbH -, eine Tochtergesellschaft der EKS, für das deutsche elektronic cash bzw. girocard-System die gesellschaftsrechtliche Beteiligung hält, ermöglicht die gegenseitige Akzeptanz der Debitkarten der sechs Kooperationspartner in den Ländern des Verbundes. Damit kann z. B. mit der deutschen girocard nun in Portugal, Spanien und Italien Bargeld bezogen und an den Kassen bezahlt werden. In Österreich kann aufgrund einer bilateralen Vereinbarung zwischen den deutschen Kreditinstituten und Pay Life Austria ebenfalls an elektronischen Kassen bezahlt werden. Zielrichtung der SEPA im Kartenmarkt ist es, dass, unabhängig vom Einsatzort, die Bürger der Europäischen Union leichter mit ihrer Karte, zu den Bedingungen ihres Heimatlandes, an allen Geldautomaten der SEPA - Länder Bargeld beziehen und an den Händlerkassen bezahlen können. Mit dem Start der SEPA ist ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zum einheitlichen Binnenmarkt erreicht.

Nachdem sich die europäische Kreditwirtschaft Ende Juli 2005 auf die wichtigsten Eckpunkte der "Einheitlichen Rahmenbedingungen für das Geschäft mit Zahlungskarten im Euro-Raum" (Single Euro Payments Area, SEPA) verständigt hatte, verabschiedete das Plenum des European Payments Council (EPC), das wichtigste Gremium der europäischen Kreditwirtschaft zur Schaffung der SEPA, nun das "SEPA Cards Framework" (SCF Version 2.0). Darin werden die Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten der Banken in ihren Rollen als Kartenherausgeber, EPC-Mitglieder und Acquirer sowie als Mitglieder von Kartenorganisationen und Standardisierungsgremien geregelt. Festgelegt werden darin zudem die Anforderungen an Zahlungssysteme und Kartenorganisationen.

Erreicht werden soll die Integration des Zahlungsverkehrs im Euro-Raum. Karteninhaber sollen ihre Karten im gesamten SEPA-Raum einsetzen können, ohne einen Unterschied zum Karteneinsatz im Heimatland festzustellen. Aus Händlersicht gilt es, jegliche Hürden technischer oder praktischer Art hinsichtlich der Akzeptanz aller Karten, die SCF-konform sind, zu eliminieren.

In einem zweistufigen Prozess sollen die Banken zunächst sicherstellen, dass die Kartenorganisationen, bei denen sie Mitglieder sind, die Empfehlungen des SCF umsetzen. Des Weiteren sollen die Banken ihren Kunden Produkte anbieten, die den Anforderungen des SCF genügen. Für Zahlungssysteme und Kartenorganisationen sind zudem die Prinzipien für die Mitgliedschaft, die Lizenzvergabe und die Preisstruktur festgelegt.Technische Voraussetzung des SEPA Cards Framework ist, dass sämtliche Zahlungskarten mit EMV-Chips ausgestattet sind. Darüber hinaus wird die PIN-Eingabe gefordert, wenngleich es der Verantwortung jedes Issuers überlassen bleibt, für welche Karten er die Nutzung der PIN vorschreiben will.

Eine Typ-Zulassung für SEPA ist für Kartenterminals vorgesehen. Daran anschliessend können einzelne Zahlungssysteme aber durchaus auch noch eigene Zulassungsverfahren durchführen, solange damit für die Hersteller nicht der Marktzugang erschwert wird.

Das SCF hält am bisher bekannten Zeitplan fest. Dies bedeutet, dass die Banken spätestens ab 1. Januar 2008 mit dem Issuing und Acquiring für Zahlungskarten, die dem SCF entsprechen, beginnen sollen. Ab Ende 2010 werden alle im Umlauf befindlichen, von Banken ausgegebenen Zahlungskarten die Anforderungen des SCF erfüllen.