Diagnostik & Behandlung

Ergotherapeutische Diagnostik

Durch standardisierteTestverfahren, freie oder strukturierte Verhaltensbeobachtung in Spielsituationen sowie durch Befragung der Eltern werden Schwierigkeiten, die das Kind in seiner Alltagsbewältigung hat, erfasst und deren möglichen Ursachen geklärt.

Dabei hat die Ergotherapie einen ganzheitlichen Ansatz, d. h.  es wird das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Bewegung, Kognition und Verhalten analysiert. 

Eine ausführliche Befunderhebung dauert meist 2-3 Therapieeinheiten. 


Angewandte Testverfahren sind:

• Movement A-B-C-2, standartisierter Motoriktest

• FEW-2, standartisierter Test zur visuellen Wahrnehmung

• ET6-6 standartisierte Entwicklungsdiagnostik (6 Monate-6 Jahre)

• Gezielte Beobachtungen nach Jean Ayres zur Überprüfung der Sensorischen Integration

• RAVEK, Feinmotoriktest

• COPM (Canadian Occupational Performance Measure), klientenzentrierte Therapiezielermittlung

Gemeinsam mit den Eltern und dem Kind werden Behandlungsziele festgelegt und ein individueller Behandlungsplan erstellt.

 Ergotherapeutische Behandlung

Die Therapie erfolgt  klientenzentriert sowie betätigungsorientiert. Je nach Ziel kommen Motorik fördernde Maßnahmen, handwerklich- gestalterische Techniken sowie Alltagsaktivitäten (z.B. Üben von Schuhe binden) und das Trainieren von schulischen Fertigkeiten zum Einsatz.

Diese Aufgaben haben hohen Aufforderungscharakter und werden häufig in ein Spiel eingebettet, wodurch das Kind Spaß und Raum hat, sich auszuprobieren und dabei hohe Übungsbereitschaft zeigt. Durch Erfolgserlebnisse werden Selbstbewußtsein und Handlungskompetenz gestärkt.

Motorik fördernde Maßnahmen

Vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen führen zu einer immer präziseren Körperwahrnehmung und damit zur geschickten Koordination des eigenen Körpers.

Alltagsrelevante Tätigkeiten

Bedeutungsvolle Tätigkeiten im Alltag werden unterstützt, dazu gehören Selbständigkeit, Kindergarten- oder Schulalltag und Freizeitaktivitäten.

Die Handlungsfähigkeit beim Anziehen, Schuhe binden, Nahrungszubereitung, Hausarbeit etc. wird gestärkt, um die Kinder kompetent für den Alltag zu machen. Dabei werden automatisch die Kognition, Sensomotorik und die sensorische Integration aller Sinnessysteme gefördert.

Hierher gehört der Satz:"Hilf mir es selbst zu tun." (Montessori)

Handwerk und gestalterische Techniken 

Handwerkliche Techniken wie z. B.  Holzarbeiten werden immer gezielt eingesetzt, um Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Handlungsplanung, Kraftdosierung, feinmotorische Geschicklichkeit und Werkzeuggebrauch zu erlernen.

Das Kind wählt und plant das Werkstück selbst. Bei schwierigen Handlungsschritten vermittelt die Handführung durch die Therapeutin Sicherheit.

Elternarbeit

Die Eltern sind ein wichtiger Partner im Behandlungsprozess mit dem Kind, sie werden von Anfang an in die Therapie integriert. So erhalten sie neue Anregungen und können Gelerntes auch zu Hause weiterzuführen. Innerhalb des Therapieblocks besteht die Möglichkeit eines separaten Elterngesprächs, in dem ich den Behandlungsbefund und Zusammenhänge genauer erkläre, Fördermöglichkeiten für zu Hause weitergebe sowie weitere Fragen beantworte.

 Die Eltern und der behandelnde Kinderarzt erhalten nach Ende des Therapieblocks einen ausführlichen Abschlussbericht nach ICF (International Classification of Function).

Pädagogenberatung in Schule und Kindergarten 

Mit Hilfe von Fragebogen und Telefonaten werden Veränderungsbedürfnisse der PädagogInnen erfragt und Fördermöglichkeiten sowie Tipps zur optimalen Umfeldgestaltung weitergegeben.