Unsere Lehrer

Roshi Philip Kapleau 

(Gründer des Rochester Zen Center, N. Y., USA)

Roshi Philip Kapleau (1912–2004) ist Autor zahlreicher Bücher über Zen, darunter der Klassiker The Three Pillars of Zen (Erstausgabe 1965, in deutscher Übersetzung 1969 als Die Drei Pfeiler des Zen). 

Philip Kapleau wuchs in Connecticut auf, studierte Jura und arbeitete jahrelang als Gerichtsreporter. Nach dem Ende des II. Weltkriegs war er leitender Reporter des Internationalen Militärgerichts in Nürnberg und anschließend Berichterstatter über das fernöstliche Militärtribunal in Tokio. Hier kam er erstmals mit Zen in Berührung. 

1953 verließ er die Vereinigten Staaten und ging nach Japan, um dort Zen zu üben. Er blieb 13 Jahre und arbeitete insgesamt mit drei Meistern, zuerst kurz mit Nakagawa Soen-Roshi (1907–1984) in Ryutaku-ji, dann mit Harada Daiun-Roshi (1870–1961) in Hosshin-ji und schließlich mit dessen Dharma-Nachfolger Yasutani-Roshi (1885–1973). Von Yasutani-Roshi wurde er als Zen-Priester ordiniert und kehrte 1966, nachdem ihm die Lehrerlaubnis von Yasutani-Roshi erteilt worden war, in die Vereinigten Staaten zurück. Dort gründete er das Rochester Zen Center. 

Nach zwei Jahrzehnten als Abt übergab er 1986 die Leitung an Roshi Bodhin Kjolhede. Roshi Philip Kapleau starb am 6. Mai 2004 in Rochester.

Veröffentlichungen:

The Three Pillars of Zen (1965)

Zen: Dawn in the West (1979)

Spätere Auflagen dieses Buches erschienen unter dem Titel

Zen: Merging of East and West (1989, 2000)

To Cherish All Life (1981)

The Wheel of Life and Death (1989)

Awakening to Zen (1997)

Straight to the Heart of Zen (2001)

In deutscher Übersetzung, zum Teil auszugsweise, erschienen:

Die Drei Pfeiler des Zen (1969)

Der Vierte Pfeiler des Zen (1997)

Das Zen-Buch vom Leben und vom Sterben (2001)

Erleuchtung nicht ausgeschlossen (2003)


Roshi Bodhin Kjolhede 

(ehemaliger Abt des Rochester Zen Center) 


Roshi Bodhin Kjolhede wuchs in Michigan auf und schloß sein Psychologie-Studium in Ann Arbor ab, bevor er 1970 zum Rochester Zen Center kam. Er wurde 1976 als Zen-Priester ordiniert, arbeitete in der Folgezeit mit Roshi Philip Kapleau an mehreren seiner Bücher mit und begleitete ihn auf ausgedehnten Reisen. Nach zwölf Jahren schloß er sein Koan-Training unter Roshi Kapleau ab und unternahm eine ganzjährige Pilgerreise nach Japan, Indien, China, Tibet und Taiwan, bevor er 1983 zu unterrichten begann. 1986 wurde er von Roshi Kapleau zum Dharma-Nachfolger und im Folgejahr zum Abt des Rochester Zen Center ernannt. Seither hat er in Nord- und Mittelamerika, in Europa und Neuseeland hunderte von Sesshin (Retreats) geleitet, die meisten über sieben Tage. Daneben publizierte er zahlreiche Artikel und nahm im In- und Ausland an Konferenzen buddhistischer Lehrer teil. Roshi Kjolhede hat in seinen mehr als 35 Jahren des Unterrichtens drei seiner Schülerinnen und vier seiner Schüler als Zen-Lehrende (Sensei) autorisiert, die jetzt Zentren in den Vereinigten Staaten, Mexiko, Skandinavien, Deutschland und Neuseeland leiten. Im Jahr 2022 übertrug er die Leitung des Rochester Zen Center an Sensei John Pulleyn und Sensei Donna Kowal.


 Sensei Robert Goldmann

(Leiter der Berliner Zen-Gruppe)


Robert Goldmann praktiziert Zen seit 1975, anfangs mit Sochu Suzuki-roshi und Kyudo Nakagawa-roshi in London und Ryutaku-ji, ab 1981 mit Roshi Philip Kapleau und seit 1989 mit dessen Dharma-Nachfolger Roshi Bodhin Kjolhede. Über Jahre assistierte er Roshi Kjolhede in den USA, in Schweden, Mexiko und Berlin. Nach Abschluß seines formellen Koan-Trainings mit den klassischen Koan-Sammlungen, weiterführender Atempraxis und Shikantaza (Nur-Sitzen), autorisierte ihn Roshi Kjolhede in einer öffentlichen Zeremonie im August 2007 zum Zen-Lehrer. Er ist Arzt und studierte in jungen Jahren Sinologie und fernöstlichen Buddhismus an der School of Oriental and African Studies (SOAS) in London. Wie seinen Lehrern ist es Robert Goldmann ein Anliegen, die Praxis des Zen in der westlichen Welt auf eine unserer Kultur gemäße Weise zu vermitteln. Dies beinhaltet neben regelmäßigem Zazen allein und in der Gruppe, der muttersprachlichen Rezitation und dem begleitenden Studium klassischer zen-buddhistischer Texte insbesondere die Teilnahme an intensiven 7-Tage-Sesshin (Retreats).