Juntos como hermanos- gemeinsam als Geschwister unterwegs

Gepostet am: Dec 04, 2016 12:11:50 PM

Juntos como hermanos- gemeinsam als Geschwister unterwegs

25 Jahre Gemeindepartnerschaft mit Porcón – ein Grund zum Feiern und Danken!

Ja, unsere Partnerschaft ist in die Jahre gekommen – aber ihr Anliegen keineswegs, es ist mindestens so aktuell wie vor 25 Jahren:

Gerade jetzt, wo wieder Grenzen und Mauern gebaut werden, wo Reiche immer reicher und Arme immer mehr werden, wollen wir unbeirrt weiterhin einstehen für die Geschwisterlichkeit – im Vertrauen auf den Gott des Lebens, der das „Leben in Fülle“ will für alle Menschen.

In den “rostros concretos“, den Gesichtern von Menschen in Tettnang und in Porcón, die Namen bekamen , sind abstrakte Große Worte wie Weltkirche und Menschheitsfamilie konkret geworden: über alle Grenzen von Entfernung, Aussehen, Sprache, Lebensbedingungen hinweg fühlen wir uns verbunden miteinander , verantwortlich füreinander, in gegenseitiger Zuneigung, Sorge und Fürsorge – eben als Geschwister im besten Sinne des Wortes.

Mit Freude und Dankbarkeit und auch ein bisschen Stolz begehen wir im Jahr 2017 dieses Jubiläum.

Nicht alles, was gesät wurde, ist auf fruchtbaren Boden gefallen, aber einiges an Frucht hat unsere Partnerschaft doch hervorgebracht in den vergangenen 25 Jahren.

v Unser „Gemeinsames Kind“, das pfarreieigene Schul-Projekt „Colegio rural“, hat sich inzwischen zur staatlich anerkannten Modell- Ganztagesschule entwickelt.

v Eine neue Generation von Kindern ist herangewachsen, gesünder, besser ernährt und gekleidet; Jugendliche gehen mit einer guten Schulbildung, gesundem Selbstwertgefühl und Verantwortungsbewusstsein ins Berufsleben, junge Familien haben Zukunftsperspektiven.

v Verantwortung ist gewachsen hüben wie drüben – für die Umwelt, für eine gerechtere Verteilung der Reichtümer dieser Erde, für die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das Leben dieser und künftiger Generationen.

v In gelebter Solidarität setzen wir uns gemeinsam ein gegen den Goldabbau, wo dieser das Recht auf Wasser der Bevölkerung zunichte macht; wir engagieren uns im Fairen Handel für gerechtere Wirtschaftsbeziehungen und beteiligen uns an der internationalen „erlassjahr“-Kampagne für die Entschuldung hoch verschuldeter Länder des Südens.

v Nicht zuletzt durch dieses Engagement, das über die engen Grenzen von Porcón hinausgeht, sind viele Freundschaften, wertschätzende Beziehungen, Zugehörigkeit, ja Beheimatung entstanden – in der Gruppe, in der Gemeinde, in den vielen Beziehungen vor Ort, in der Region, im Land und zwischen den beiden Ländern, Deutschland und Peru.

v Bei den gegenseitigen Besuchen lernen wir die jeweiligen Lebensbedingungen mit Licht und Schatten besser kennen und vertiefen unsere persönlichen Beziehungen – wir erleben Gastfreundschaft, Herzenswärme, spontane Zuneigung und Hilfsbereitschaft, Gottvertrauen und Zuversicht, aber auch Not und Sorgen, Ängste und Trauer hautnah.

Wir hatten ein großes Glück in unserer Partnerschaft: die hohe Kontinuität der Aktiven hier wie dort. Vertrauensvolle, verlässliche Beziehungen sind ein großes Geschenk.

Von den derzeit 16 aktiven Mitgliedern des AK Peru sind 9 Gründungsmitglieder. Die Sternsinger unterstützen mit einem Teil ihrer Erlöse seit 1995 mittellose Mütter mit ihren kleinen Kindern. Der Frauenbund färbt seit 1993 Ostereier für Porcón. Kindergärten bedenken Porcón mit ihren Martinsspenden. Viele Tettnangerinnen und Tettnanger teilen großzügig mit den Geschwistern in Porcón.

Auch in Porcón sind viele von Anfang an bis heute in der Gemeinde tätig:

Schuldirektor Carlos, die Krankenschwester Digna, die Begleiterinnen der Frauengruppen Rosario und Binda, der Pfarrer der Gemeinde Padre Alex und treue Gemeindemitglieder wie Naty und Clemente – die drei letztgenannten können Sie bald persönlich kennenlernen, denn sie sind

Von 5.-20. Januar 2017 in St. Gallus zu Gast.

Wir laden Sie heute schon ein am Sonntag, 15. Januar zum Festgottesdienst um 10.00 Uhr in St. Gallus und zum anschließenden Festakt im Gemeindezentrum

Sowie zum „Peruanischen Abend“ am Mittwoch, 18. Januar um 19 Uhr im Gemeindezentrum.

Dort werden die Gäste aus Peru in Wort und Bild von Porcón erzählen, Musik und Tanz dürfen nicht fehlen, und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt – lassen Sie sich überraschen, alle sind willkommen!

Allen, die unsere Partnerschaft in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren mitgetragen haben – durch ihr Gebet, ihr Mitwirken und ihre materielle Solidarität – sagen wir ein herzliches Vergelt es Ihnen Gott –die Porconeros sagen „Dios se lo pague“!

Eva-Maria Aicher