Auf dieser Seite findest du traumasensible, kleine Geschichten und Übungen zum Nachlesen und Integrieren im Alltag
(die Texte erscheinen beim "Anklicken" der Bilder)
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Einladung zur "Glimmer" Suche
Kennst du das auch, dass es manchmal nur einen kleinen Anstupser braucht, um ein Gefühl von Freude und Glück zu spüren.?
Zum Beispiel ein Geruch aus der Kindheit, ein Foto aus einem schönen Urlaub oder das Knacken von Crème Brûlée. Jede:r hat seine eigenen, sehr persönlichen Mini-Erlebnisse, die das Herz kurz zum Leuchten bringen.
Mein persönlicher Glücksmomenteanstupser ist die weiche Schnauze meines Hundes
-SCHMACHT-
Was aber die wenigsten wissen:
Diese unerwarteten Momente des Glücks haben einen Namen „Glimmer“. Diese kleinen Momente haben die Kraft unsere mentale Gesundheit zu stärken.
Was sind „Glimmer“?
In ihrem Buch „The Polyvagal Theory in Therapy“ beschreibt die Psychologin und Trauma-Therapeutin Dr. Deb Dana zwei Phänomene: „Trigger“ und „Glimmer“.
„Trigger“ dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein, seit einigen Jahren werden Filme, Artikel, Podcasts und eigentlich alles Mögliche mit einer sogenannten Trigger-Warnung versehen. Kurz gesagt können Inhalte bei manchen Menschen als „Trigger“ wirken, indem sie Traumata und Erinnerungen an schlimme Erfahrungen wachrufen.
Wovon bislang aber nur Wenige wissen: Das Ganze funktioniert auch umgekehrt.
Positive Stimmungen und Erinnerungen können durch kleine Anstupser verstärkt werden.
Ein „Glimmer“ ist also das Gegenteil eines „Triggers“ und kann für einen flüchtigen Moment Leichtigkeit, Entspannung und Sicherheit in uns auslösen oder uns das Gefühl geben, dass die Welt gerade jetzt um mich herum in Ordnung ist.
Und Glimmer können noch mehr, wie Dr. Deb Dana erklärt: „Diese Mikromomente formen auf sanfte Weise unser Nervensystem um.“ Wer also lernt, diese Glimmer zu nutzen, verstärkt nach und nach sein Gefühl von innerer Ruhe und Sicherheit.
„Glimmer“ verstärken: So tust du deiner mentalen Gesundheit etwas Gutes
Wie wir uns fühlen, hängt mit dem Zustand in welchem sich unser autonomes Nervensystem befindet zusammen. Auf diese Weise versetzt uns das autonome Nervensystem z.B. bei Gefahr in einen Flucht- oder Kampfmodus. Das Verrückte daran ist, dass das gleiche System auch ein völlig anderes Gefühl in uns stimulieren kann: Sicherheit und Ruhe.
Welches dieser Gefühle ausgelöst wird hängt erst einmal davon ab welche Erfahrungen unser Nervensystem in der Vergangenheit gemacht hat. Leider haben wir Menschen entwicklungsgeschichtlich bedingt eine „Negativitätsneigung“ (Hypervigilanz) das heißt, wir fokussieren uns zu unserem eigenen Schutz auf negative Dinge, auf Gefahr. Genau diese „Neigung“ hat uns als Neandertaler das Überleben gesichert.
Wenn wir ein Trauma erleiden, kann diese „Hypervigilanz“ – also die ständige Alarmbereitschaft – zunehmen.
Für solche Menschen sind Glimmer besonders hilfreich – vielleicht manchmal sogar hilfreicher als eine Trigger-Warnung.
Aber auch für alle anderen kann die „Glimmer-Jagd“ von Vorteil sein. Dadurch konzentrieren wir uns nicht immer nur auf lauernde Gefahren, sondern erkennen auch die hellen Seiten. Das verändert unsere Sichtweise auf Probleme, unser Nervensystem lernt dazu, baut emotionalen Stress ab und hilft uns, unser Leben durch positive Blickwinkel zu verbessern.
Alles, was wir dafür erst einmal tun müssen ist :
Augen, Ohren, Herzen öffnen für die Glimmer überall, die uns neben all dem was an (vermeintlichen) Gefahren lauert auch zeigen, wie schön das Leben ist bzw. sein kann.
Und dann: Uns selbst erlauben, diese Wohlfühl-Emotionen voll und ganz anzunehmen.
Für ein Gefühl von Ruhe, Glück und Gelassenheit müssen wir die Glimmer aber erst einmal finden, was für viele Menschen eine echte Herausforderung ist.
Wenn du magst, dann versuche am Anfang einfach verschiedene Situationen aus und horchen in dich, was das mit dir macht: z.B. Kuscheln mit deinem Haustier oder einem Stofftier. Oder mache einmal einen Waldspaziergang oder betrachte den Sternenhimmel, lausche der Stimme eines geliebten Menschen oder den Kirchenglocken oder deinem Lieblingssong. Du kannst gerne kreativ dabei sein.
Dr. Deb Dana empfiehlt, eine „glimmernde Absicht“ festzulegen und sich zum Beispiel vorzunehmen: „Ich werde vor dem Mittagessen nach einem Glimmer suchen.
Wenn Du dann einen Glimmer entdeckt hast, kannst du ihn in z.B. auch in ein Glimmer-Tagebuch schreiben oder vor dem Schlafengehen darüber nachdenken. Du wirst feststellen, mit der Zeit werden es immer mehr.
Wenn du magst dann hinterlasse gerne eine Nachricht welcher Glimmer dir heute begegnet ist in deinem Alltag.
Namaste` und viel Freude bei der Glimmer Suche
Dein Stefan
Die Glocke der Achtsamkeit
Gestern habe ich mich mit einer lieben Freundin über das Thema Achtsamkeit und Meditation unterhalten. Da sie von mir weiß, dass ich mich täglich darin übe eine auf Achtsamkeit basierende Tagesroutine zu praktizieren, fragte sie mich, wie ich es schaffe täglich in Achtsamkeit durch den Tag zu gehen ohne im Tagesverlauf, von den auf mich einströmenden Reizen, Aufgaben, Gefühlen und Gedanken abgelenkt zu werden und vielleicht erst Abend`s zu merken: “ach ja, ich wollte ja achtsam diesen Tag erleben“.
Da Achtsamkeit kein klar definierter Begriff ist möchte ich hier gerne erst einmal kurz erläutern was Achtsamkeit für mich bedeutet. Neben einer Lebensphilosophie ist Achtsamkeit für mich auch ein Instrument und eine Technik, um meine gegenwärtigen körperlichen, emotionalen und geistigen Zustände klar wahrzunehmen und sie beim achtsamen Wahrnehmen nicht zu bewerten, nicht zu beurteilen, nicht zu analysieren und nicht zu vergleichen.
Da ich mich dem Buddhismus sehr Nahe fühle möchte ich dir gerne noch eine, wie ich finde ganz feine, weitere Definition von Thich Nhat Hanh anbieten, in welcher es heißt: “Achtsamkeit ist eine Art von Energie, die wir erzeugen, wenn wir unseren Geist zu unserem Körper zurückbringen und mit dem, was im gegenwärtigen Moment in uns und um uns herum vorgeht, in Kontakt kommen. Wir werden uns unserer Atmung und unseres Körpers bewusst, ganz präsent für uns selbst und alles, was wir tun. Die Energie der Achtsamkeit hilft uns, das Leben den ganzen Tag über tief zu berühren, egal ob wir unsere Zähne putzen, Geschirr spülen, zur Arbeit gehen, etwas essen oder Auto fahren. Wir können beim Stehen, Gehen oder Liegen achtsam sein; beim Sprechen, Hören, Arbeiten, Spielen und Kochen. Achtsamkeit ist keine harte Arbeit. Es ist sehr angenehm und entspannend, und wir brauchen dafür keine zusätzliche Zeit. Es ist eine Kunst, kreative Wege zu finden, um im Alltag die Energie von Achtsamkeit, Frieden und Glück zu erzeugen“.
Im Laufe unseres Gespräches erzählte ich ihr unter anderem das eine Übung, welche sich „Glocke der Achtsamkeit“ nennt, eine für mich enorm hilfreiche Unterstützung gerade an stressigen Tagen beim etablieren meiner Achtsamkeitspraxis war und auch noch ist. Wenn mein Tag mit vielen to do`s gespickt ist hilft mir diese Erinnerungshilfe immer wieder für ein paar Atemzüge ins Hier und Jetzt zu kommen und mich neu zu fokussieren.
Die „Glocke der Achtsamkeit“ funktioniert so:
Gibt es Geräusche/Töne in deinem Alltag, die dich immer wieder begleiten?
Mache genau diese Geräusche zu einer “Glocke der Achtsamkeit”.
Halte z.B. kurz inne, wenn ein Telefon klingelt, Kirchenglocken läuten oder irgendwo jemand hupt. Du kannst, wenn du magst, auch dein Handy so einstellen, dass z.B. alle 2 Stunden ein Signalton ertönt.
Fühle dich eingeladen da ganz kreativ zu sein.
Lasse dann, immer wenn der Ton ertönt welcher dich an deine Achtsamkeit erinnern soll, deinen Geist während des Innehaltens für 3-4 Atemzüge lang auf den Wellen des Atems zur Ruhe kommen. Wenn das Fokussieren auf deine Atmung sich für dich nicht gut anfühlt, kannst du zum Beispiel auch auf deinen Pulsschlag achten oder du lenkst deine Aufmerksamkeit für 1 Minute auf Stellen an welchen dein Körper den Boden, oder wenn du sitzt, den Stuhl berührt.
Sei da gerne kreativ und suche dir etwas aus was sich gut für dich anfühlt. Auch hier nimmst du dann nur wahr und versuchst nicht zu bewerten. Verweile so nun für einen kurzen Augenblick oder solange wie es sich gut für dich anfühlt in deiner feinfühligen Achtsamkeit und kehre dann sanft wieder in deinen Alltag zurück.
Wenn du magst, dann fühle dich herzlich eingeladen es auch einmal auszuprobieren. Ich wünsche dir viel Freude dabei.
Namastè dein Stefan
Die kleinen "Wunder" im Alltag
Ich möchte dir heute gerne mit einer kleinen Episode aus meinem Leben eine Inspiration für diese Woche schenken.
Heute morgen wurde mir wieder einmal bewusst wie viele kleine kostbare Momente mein Leben für mich bereit hält.
Und das obwohl nicht alles „glatt“ läuft oder sich gut anfühlt. Obwohl es Begebenheiten gibt die mir Sorgen machen, obwohl es Stellen gibt die in meinem Körper schmerzen, Situationen sich anders entwickeln als ich es mir gedacht habe und trotz all dem schenkt mir das Leben jeden Tag aufs Neue, neben all dem, kleine kostbare Momente.
Ich hatte von gestern auf heute eine unruhige Nacht und heute Morgen startete ich eher schlecht gelaunt und deutlich spürbar voller Wiederwillen zum allmorgendlichen Gassigang mit Alfons meinem Hund.
Eigentlich wäre ich lieber im Bett liegen geblieben.
Beim Verlassen meiner Wohnung balancierte ich nun mit einer Hand den Müllbeutel der in die Tonne sollte und in der anderen Hand den Karton mit dem Altpapier für die Papiertonne.
Du kannst dir bestimmt jetzt schon denken was passierte-genau- kurz hinter der Haustür kippte mir der Karton Altpapier aus der Hand und alles an Inhalt lag 1 Sekunde später gut verteilt auf dem Boden.
Beim Aufsammeln des verstreuten Papiers klingelte der Signalton meines Handys und eine gute Freundin wünschte mir einen guten Start in den Tag.
Grins-ich musste spontan laut lachen.
Ja, was für ein super Start in den Tag.
In dem Moment schnappte sich Alfons den Karton einer abgerollten Küchenrolle und rannte wild eine Runde um mich herum und forderte mich zum Spielen auf.
Ich konzentrierte mich mit meiner Aufmerksamkeit ganz auf diesen Moment und spürte, dass ich lebe, hier in Mitten von all dem was mich umgibt. Inmitten der anfänglich eher unangenehmen Gefühle die ich gerade noch in mir wahrgenommen hatte.
Mir wurde bewusst wie kostbar das für mich ist, die Lebensfreude meines Hundes gerade erleben zu dürfen, ich nahm wahr dass die Vögel in meiner Umgebung anfingen ihr Morgenlied zu singen, dass sich die kühle und etwas feuchte Luft ganz wunderbar frisch auf meinem Gesicht anfühlt, dass ein wohlig vertrauter Duft nach Kaffee und Toast aus dem Fenster meiner Nachbarn zu mir herüber wehte.
Mir wurde bewusst, dass wenn ich dem was mich umgibt Achtsamkeit schenke, das was mich umgibt auch IMMER irgendwo einen wohligen Moment für mich bereithält, NEBEN all dem was sich nicht angenehm für mich anfühlt.
Ich habe mich in diesem Moment einmal wieder dazu entschlossen zu würdigen was gerade jetzt ist und zu feiern, dass inmitten dieser, sagen wir mal, eher ungünstigen Tagesstartbedingungen so viele kleine wohltuende Momente spürbar für mich sind.
Dieses Gefühl mag ich heute einladen mich durch meinen restlichen Tag zu begleiten, durch Begebenheiten die mir vielleicht Sorgen machen, durch Situationen die anders verlaufen wie geplant.
Dieses Gefühl gibt mir heute Kraft und Zuversicht für Momenten in denen ich diese Kraft gut gebrauchen kann.
Das Gefühl : ICH LEBE UND DAS LEBEN HÄLT FÜR MICH IMMER IRGENDWO EINEN KLEINEN WOHLTUENDEN MOMENT BEREIT.
Vielleicht magst du ja heute auch einmal deine Achtsamkeit darauf legen welche kleinen Geschenke dein Leben für dich im Hier und Jetzt bereithält.
Vielleicht schenkt dir die Verkäuferin an der Kasse ein Lächeln oder die Sonne wärmt wohlig deine Haut oder vielleicht gibt es heute während deines Tages einen Freiraum in welchem du einmal durchatmen kannst.
Ich wünsche dir von Herzen ein feines Bewusstsein bei deinem achtsamen Wahrnehmen und würde mich freuen, wenn du mir von deinem „kleinen“ oder „großen“ feierwürdigen Moment berichtest.
Namaste´ dein Stefan
Kleine Achtsamkeitsübungen im Alltag
Als Achtsamkeitsübung im Alltag kannst du dir z.B.:
• achtsam die Zähne putzen
• achtsam Duschen
• achtsam Autofahren
• achtsam Tagebuch-Schreiben
• achtsam gehen
• achtsam essen und trinken
• achtsam aufstehen und dich achtsam hinsetzen
• achtsam Türen öffnen und schließen
• achtsam Essen kochen
• achtsame Gartenarbeit verrichten und vieles mehr
Kleiner Tipp: Beginne nicht gleich mit zu komplexen Aufgaben, wie zum Beispiel, das Mittagessen achtsam zuzubereiten.
Für ein ungeübtes Gehirn ist das eine unbewältigbare Aufgabe – wodurch ein Scheitern vorprogrammiert ist.
Packe am Anfang lieber “kleine Päckchen”.
Du wirst schnell merken, dass auch scheinbar kleine Aufgaben anspruchsvoll genug sind. Außerdem registriert dein Bewusstsein jedes der kleinen Erfolgserlebnisse der Achtsamkeitsübungen im Alltag. Dadurch wird das neuronale Achtsamkeits-Netzwerk deines Gehirns fortlaufend erweitert und stabilisiert.
Wenn du magst, dann teile mir gerne mit, wo du in deinem Alltag vielleicht schon kleine Momente der Achtsamkeit etabliert hast.
Ich wünsche dir einen feinen Tag
Namste` Stefan
Ein sonniger Tag
Hier in Ober Mörlen empfing mich heute ein ganz wundervoller sonniger und frühlingshafter Tag ich hoffe auch du hattest einen feinen und wohltuenden Start heute.
Bei meinem Gassigang im Feld heute Morgen spürte ich ganz wohltuend die Sonne in meinem Gesicht. Ich hielt einen Moment inne und lies dieses wohlige Gefühl auf meinen Körper wirken.
Da ich es aus eigener Erfahrung kenne wie oft wir solche kurzen wohltuenden und Kraft spendenden Momente im Alltag gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, möchte ich dich, mit dieser kleinen Übung ,herzlich dazu einladen auch dir heute einen fein gefühlten Augenblick mit diesem wohltuenden Gefühl zu schenken.
Vielleicht magst du heute, wann immer Du ins Freie gehst, kurz für 1-2 Atemzüge bewusst Kontakt zu Deiner Atmung aufnehmen. Fühle dich eingeladen hier einfach nur wahr zu nehmen wie Atmung in dir geschieht.
Wenn du dir deiner Atmung bewusst geworden bist kannst du nun, wenn du magst, deinen Fokus darauf lenken an welchen Körperteilen die Sonne wärmend und wohlig deinen Körper berührt.
Vielleicht spürst du die wärmende Sonne direkt auf der Haut, vielleicht auch durch den Stoff deiner Kleidung- Wenn du magst dann verweile einen Moment in diesem Empfinden und schenke dir diesen Moment.
Die Achtsamkeit auf dieses Empfinden bringt deinen Geist und deinen Körper sofort miteinander in Verbindung und ins Hier und Jetzt.
Vielleicht entsteht während dieses achtsamen Momentes in dir ein Bewusstsein dafür, dass du einen Körper hast, der dich gerade jetzt, in diesem Moment, zuverlässig dieses wohlig warme Empfinden erleben lässt.
Verweile in deinem achtsamen Gewahrsein gerne so lange wie es sich gut für dich anfühlt.
Fühle dich eingeladen, dieses Gefühl mit in deinen Alltag zu nehmen und wann immer du es heute benötigst dich kurz von der Sonne streicheln zu lassen.
Falls es bei dir heute regnet oder keine Sonne sich zeigt funktioniert diese Übung auch ganz wunderbar, wenn du deine Achtsamkeit darauf lenkst wie z.B. deine Jacke oder deine Mütze dich wohlig wärmt und dich schützt.
Ich wünsche dir viel Freude bei dieser Erfahrung
Namastè Stefan
Achtsames Gehen im Hier und Jetzt
Egal wo wir uns befinden, ob zuhause oder an der Arbeit, irgendwann müssen wir alle einmal irgendwo hin gehen.
Vor einiger Zeit fiel mir auf, dass ich zeitweise gar nicht bewusst erlebe wie und wo ich gehe. Meine Gedanken sind bei diesem Vorgang oft sonst wo, nur eben nicht bei mir und im Hier und Jetzt.
Da ich immer wieder in meinem Alltag experimentiere, wo sich kleine Achtsamkeitsübungen gut integrieren lassen, ohne gleich auf einer Matte sitzen zu müssen oder einen formalen Rahmen zu haben, kam mir die Idee immer mal wieder mein Gehen dafür zu nutzen. Das ist eine gute Gelegenheit, um wohlwollende Achtsamkeit zu üben und in den jetzigen Moment zu mir zurück zu kommen!
Ich habe damit ganz feine Erfahrungen gemacht.
Wenn du Lust hast das auch einmal auszuprobieren möchte ich dich von ganzem Herzen dazu einladen.
Setze dazu langsam und bewusst einen Fuß vor den Anderen und nimm einfach nur wahr, wie du die Füße nacheinander aufsetzt, abrollst und wieder anhebst. Wie dein Gehen geschieht.
Vielleicht entsteht in diesem Moment in dir schon ein Bewusstsein wie sich deine Füße, deine Beine oder der Vorgang des Gehens für dich anfühlen. Vielleicht spürst du bei deinem achtsamen, langsamen Gehen, wie die Erdanziehung deine Füße immer wieder sanft und sicher zum Boden führt.
Wenn du magst, kannst du dabei auch einmal bewusst wahrnehmen wie sich der Boden unter deinen Füßen anfühlt. Welche Textur der Boden hat, vielleicht ist er hart oder eher weich.
Fühle dich eingeladen hier einfach wahr zu nehmen und nicht zu beurteilen oder zu analysieren.
Es kann sein, dass Gedanken, Außengeräusche oder Körperempfindungen dich immer einmal wieder von deiner Achtsamkeit auf dein Gehen ablenken. Das ist ganz normal. Du kannst dann, wenn du magst, einfach wieder sanft deinen Fokus auf dein Gehen lenken.
Für mich hat es sich am Anfang gut angefühlt eher kleine Strecken von 5-6 Schritten so zu gehen. Fühle dich da eingeladen einfach zu experimentieren und ganz fein dabei zu erspüren was sich für dich gut anfühlt.
Ebenfalls kann es hilfreich sein den Fokus während dessen immer einmal wieder kurz auf den Atem zu lenken und ruhig im eigenen Rhythmus zu atmen. Ich weiß nicht wie es bei dir ausschaut, aber ich vergesse anfänglich oft zu atmen, wenn ich mich sehr auf eine Sache fokussiere.
Nachdem du nun ein paar Schritte mit deiner wohlwollenden Achtsamkeit bedacht hast kannst du ganz in deinem Tempo wieder sanft mit deiner Aufmerksamkeit in deinen Alltag und deine Umgebung zurückkommen.
Vielleicht magst du dich bei diesem Vorgang einmal umschauen und orientieren und die Übung mit einem feinen, Energie spendenden Atemzug beenden.
Mir dieser kleinen Übung gibst du deinem Geist eine heilsame Möglichkeit sich mit deinem Körper zu verbinden und ins Hier und Jetzt zu kommen.
Ich wünsche Dir viel Freude auf deinem Weg und beim Erkunden.
Namaste` Dein Stefan
Kartoffelpüree“ und „Worschtsupp“
Wörter welche dir in belastenden Situationen, zum Beispiel mit nahen Angehörigen, sofort die Möglichkeit geben einen Raum zwischen Reiz und Reaktion entstehen zu lassen.
Du fragst dich beim Lesen jetzt bestimmt ob ich dich verarschen möchte oder ob es hier um Kochrezepte geht? Nein, möchte ich nicht und ja, es geht um ein Rezept. Ein „Abkochrezept“ sozusagen oder ein Rezept welches ein „hoch kochen“ verhindern kann. Ich möchte dir hier eine kleine Inspiration geben wie du und dir nahe Menschen einen Spielraum zwischen Reiz und Reaktion in belastenden, triggernden Gesprächen oder Situationen herstellen könnt. Innerhalb meiner Beziehung, gab es in früheren Zeiten, zeitweise Situationen in welchen ich mich in einem Streitgespräch oder einer Diskussion so überfordert gefühlt habe, dass ich im Affekt um Längen sozusagen „übers Ziel“ hinausgeschossen bin. Es gab auch Situationen in welchen mein Partner mich verbal so sehr in Rage brachte, dass ich am liebsten aus allen verfügbaren Kanonen losgeballert hätte und auch habe. Nach solchen Situationen bedurfte es erst einmal der Zeit in welcher die Scherben wieder zusammengefegt und die Risse im eigenen Selbstbewusstsein oder dem des Anderen versorgt werden mussten. Ich bin normalerweise ein sehr friedvoller und wohlwollender Mensch (und mein Partner auch) aber es gibt zeitweise Situationen, in welchen Anteile in mir getriggert werden die weniger friedvoll und wohlwollend sind. Wenn ich dann keine Pause zwischen dem bei mir eingehenden Reiz und der damit in mir ausgelösten Reaktion einlegen kann, kann es passieren, dass ich Sachen sage, die mir nachher und mit Abstand betrachtet wirklich Leid tun.
Durch eine gute Freundin habe ich von einer, wie ich finde, ganz einfachen und genialen Methode erfahren sich und seinem Gegenüber etwas mehr (Handlungs) Spielraum einzurichten. Deshalb möchte ich diese Inspiration hier gerne teilen. Sie und ihr Sohn haben diese „Technik“ in ihrem gemeinsamen Alltag etabliert. Wenn ihr pubertierender Sohn sie im Gespräch mit seinem Verhalten in große Rage bringt, ruft sie das Wort „Kartoffelpüree“. Dieses Codewort wurde im Vorfeld von beiden abgesprochen. Das ist das Zeichen für beide hier jetzt abzubrechen und erst einmal auseinander zu gehen, bis sich die Gemüter wieder beruhigt haben. Um dann, später, in Ruhe und innerhalb des „Stresstoleranzfensters“ über die zu besprechende Situation reden zu können. Hilfreich ist auf jeden Fall die Regeln, die das Codewort mit sich bringt, im Vorfeld klar und verbindlich gemeinsam zu definieren. Zum Beispiel nach dem Codewort gibt es erst einmal kein weiteres und zeitlich unmittelbares "nachharken" von beiden Seiten, o.ä.
Umgekehrt funktioniert das dann genauso. Auch ihr Sohn hat die Möglichkeit „Kartoffelpüree“ zu sagen und damit erst einmal einen Stopp und somit eine Pause zu veranlassen.
Wie gesagt ich finde diese Methode genial. Bei meinem Partner und mir ist das Codewort „WORSCHTSUPP“. Seitdem gab es keinen Streit mehr in welchem der „Schaden“ größer als die zu besprechende Sache war. Sobald einer von uns die „weiße Fahne“ in Form des Wortes „Worschtsupp“ zieht herrscht erst einmal Ruhe und wir gehen auseinander, bis sich die Gemüter abgeregt haben. Und wir versuchen das Thema zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Klärung zu bringen.
Aus meinem Empfinden heraus eignet sich als Codewort ein eher lustiges Wort, da allein das die Situation schon etwas entschärfen kann. Wer mag kann sich eingeladen fühlen, dass zuhause vielleicht auch einmal mit den Kindern, dem Partner oder der Partnerin zu versuchen.
Namastè Stefan
Die Sache mit der Dankbarkeit
Vor kurzem habe ich eine schöne Definition gelesen:“ du kannst deine Dankbarkeit wie eine Pflanze betrachten, die du regelmäßig gießen musst, damit sie wächst. So wirst du schon bald feststellen, dass Francis Bacon recht hatte, als er sagte: Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“
Jeder kennt bestimmt dieses warme Gefühl, das den ganzen Körper durchströmt und einem das Herz förmlich aufgehen lässt: Dankbarkeit.
So schön und so wichtig diese Emotion ist, so selten richten wir sie auf uns selbst. Dabei gibt es jeden Tag vieles, wofür wir eigentlich dankbar sein könnten. Wie oft hetzen wir im Autopilot durch unseren Alltag und nehmen einfach selbstverständlich, dass der Körper mitmacht.
Wird es einmal zu viel und streikt die Gesundheit, ärgern wir uns über unsere Unzulänglichkeiten, anstatt dankbar zu sein, wie gut wir sonst durchhalten.
Selbst wenn wir gesund sind, suchen wir oft nach Fehlern, zum Beispiel am eigenen Aussehen oder an der aktuellen Fitness.
Dabei versorgt uns unser Körper Tag für Tag vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche mit lebensnotwendigem Sauerstoff, wandelt Nahrung in Energie um und erlaubt uns, unserem Leben nachzugehen.
Grund genug, dankbar zu sein und dir das auch zu zeigen!
INSPIRATION FÜR DEN TAG
Wenn du magst dann schenke Dir heute im Laufe des Tages 5 Minuten um bewusst und achtsam mit dem heilsamen Gefühl der Dankbarkeit in Berührung zu kommen.
Setze, stelle oder lege Dich dafür an einen Ort der sich sicher und gut für Dich anfühlt. Nimm dann für 2-3 Atemzüge Kontakt zu Deiner Atmung auf.
Atme über die Nase. Verändere Deine Atmung nicht, bewerte sie nicht, spüre ganz urteilsfrei nach wie deine Atmung geschieht.
Wenn du dir deiner Atmung bewusst geworden bist möchte ich dich dazu einladen an eine Situation oder eine Begebenheit zu denken für die du Dankbarkeit empfindest
Vielleicht für die Zeit mit einem lieben Menschen oder einem Haustier, oder für ein schönes wohltuendes Erlebnis, vielleicht dafür dass dein Körper dich jeden Tag aufs neue mit lebenswichtiger Energie versorgt oder vielleicht weil du heute Morgen irgendwann eine feine ruhige Minute für dich hattest.
Sei dabei ganz achtsam und fürsorglich mit dir. Du kannst die Augen gerne offen oder geschlossen halten, schaue was sich gut für dich anfühlt.
Fühle dich eingeladen nun ganz sanft bei diesem Gefühl der Dankbarkeit zu bleiben.
Spüre achtsam und fein in dieses Gefühl der Dankbarkeit hinein. Vielleicht fühlst du Dankbarkeit im ganzen Körper oder vielleicht nur an einer bestimmten Stelle, vielleicht in deiner Herzgegend oder deinem Bauch
Wenn du magst, kannst du dir die Erlaubnis geben das einfach nur wahr zu nehmen ohne weiter zu analysieren oder zu bewerten.
Danach möchte ich dich einladen wieder für 2-3 bewusste Atemzüge zu deiner Atmung zurück zu kommen. Atme in deinem Rhythmus ohne die Atmung verändern zu wollen..... und nehme dann wieder ganz in deinem Rhythmus Kontakt mit deiner Außenwelt auf.
Ich wünsche dir eine wohltuende Zeit in dem Gefühl der Dankbarkeit.
Versuche dieses Gefühl, wenn Möglich nicht an Bedingungen zu knüpfen. Wie z. B. Ich bin dankbar dafür und muss dafür nun etwas leisten....
Wenn es dir gelingt dann mache hinter dem Gefühl der Dankbarkeit in dieser Übung einen PUNKT.
Und erlaube dir dieses Gefühl BEDINGUNGSLOS zu genießen
Namaste` dein Stefan
Die Schwerkraft, ein Anker in stürmischen Zeiten.
Du kennst das vielleicht auch, dass es immer wieder einmal Situationen im Alltag gibt in welchen du dich gestresst fühlst und du das Gefühl hast irgendwie den Überblick, die Orientierung oder deine Handlungsfähigkeit zu verlieren?
Zeiten, in welchen vielleicht negative Gedanken in starkem Wellengang durch Kopf und Körper ziehen und du gedanklich vielleicht eher in der Vergangenheit oder der Zukunft unterwegs bist.
In solchen Gefühlslagen ist meist ein Teil des Nervensystems sehr aktiv welcher uns, entwicklungsgeschichtlich betrachtet, auf eine Flucht oder Kampfreaktion vorbereitet.
Das bedeutet unser Körper wird in diesem Moment geflutet mit Hormonen, welche den Körper stark aktivieren. Der Blutdruck und die Pulsfrequenz steigen unter anderem an, die Atemfrequenz erhöht sich, unsere Muskeln bereiten sich auf Höchstleistung vor, u.v.m.
Genau in solchen Gefühlslagen nutze ich gerne die Schwerkraft als hilfreiche Ressource um wieder gedanklich und körperlich ins Hier und Jetzt zu kommen.
Das Bewusstwerden der Wirkung der Schwerkraft auf meinen Körper ist für mich eine sehr hilfreiche Intervention, weil sie mir eine Adresse gibt, bzw. eine Richtung, wohin ich meine Aufmerksamkeit richten kann.
Gleichzeitig bringt mich dieses Bewusst werden in meinen Körper, ohne dass es eine triggernde Komponente hat und ist ein sanfter Weg mich im Hier und Jetzt wahrzunehmen.
Die Schwerkraft ist, ab dem Tag der Geburt, eine der zuverlässigsten Größen zur Orientierung für unser Nervensystem. Über sie erhält das propriozeptive Nervensystem, der Teil des Nervensystems, welcher dir Informationen darüber gibt wie du dich im Raum befindest, eine sichere und Sicherheit gebende Orientierungshilfe. Es sei denn du lebst aktuell auf dem Mond oder einem anderen Stern der ähnlich wenig Gravitationskräfte besitzt.
Mit der im Folgenden beschriebenen kleinen Übung möchte ich dir gerne eine Inspiration geben. Vielleicht magst du auch einmal diese Intervention für dich auszuprobieren.
INSPIRATION FÜR DEN TAG
Fühle dich eingeladen dir für diese Übung eine Körperhaltung auszusuchen, die sich gut für dich anfühlt. Du kannst gerne sitzen, liegen oder auch stehen.
Wenn du nun eine für dich entspannte Körperhaltung eingenommen hast magst du dich vielleicht erst noch einmal kurz an dem Ort an welchem du dich gerade befindest orientieren und dich dazu langsam umschauen.
Lasse dabei den Kopf deinem Blick folgen. Nimm wahr was du gerade siehst und versuche das Gesehene nicht zu bewerten oder zu analysieren. Wenn du magst dann gebe dir für diesen Moment die Erlaubnis einfach NUR wahr zu nehmen was dich gerade umgibt.
Wenn du nun Kontakt zu deiner Umgebung aufgenommen hast kannst du ganz sanft deine Achtsamkeit nun auf deinen Körper lenken.
Deine Augen kannst du dabei schließen, wenn sich das gut für dich anfühlt oder du lässt sie einfach offen und suchst dir einen Gegenstand, einen „Anker“ auf welchem du deinen Blick ruhen lassen möchtest.
Nimm nun wahr wie sich dein Körper im Raum befindet.
Vielleicht kommt ein Bewusstsein oder ein Gefühl in dir auf, dass sich dein Körper für dich momentan eher schwer oder eher leicht anfühlt. Vielleicht nimmst du die Unterlage auf der dein Körper steht, sitzt oder liegt wahr. Vielleicht entsteht im Moment des Wahrnehmens ein Bewegungsimpuls in dir und du möchtest deine Körperhaltung noch einmal verändern.
Fühle dich eingeladen allen Impulsen, die in dir aufkommen während dieser Übung, nach zu gehen.
Wenn in dir ein Gefühl oder ein Bewusstsein für dein Körper entstanden ist kannst du nun, wenn du magst, deine Achtsamkeit darauf richten wie dein Körper sanft von der Schwerkraft Richtung Boden gezogen wird und somit einen sicheren Halt erhält.
Spüre auch hier nur nach, ohne das zu bewerten oder zu analysieren. Nimm einfach nur wahr.
Du kannst dir gerne, wenn es sich für dich gut anfühlt, auch einen einzelnen Bereich in deinem Körper aussuchen auf den du deine Aufmerksamkeit legen möchtest. Vielleicht gibt es ja einen Bereich der sich verspannt anfühlt und du möchtest dir vorstellen, dass du alle Anspannung über die Schwerkraft abfließen lässt. Vielleicht deine Hände oder dein Nacken.
Oftmals halten wir im Alltag auch unseren Kiefer sehr verspannt. Wenn du magst dann schaue einmal, spüre nach, wie sich dein Kiefer anfühlt. Fühle dich eingeladen auch hier nicht zu bewerten. Nimm einfach nur wahr. Vielleicht magst du deinen Kiefer ja einmal der Schwerkraft anvertrauen und einfach locker hängen lassen sollte er verspannt sein.
Auf diese Art und Weise kannst du nun, solange es sich für dich gut anfühlt, verschiedene Bereiche oder deinen ganzen Körper im Hier und Jetzt wahrnehmen.
Wenn dich Gedanken während dieser Übung ablenken nimm auch das einfach nur wahr und lenke deine Aufmerksamkeit wieder ganz sanft auf dein Bewusstwerden der Schwerkraft. Gedanken die dich ablenken sind im Rahmen solcher Übungen ganz normal und haben nichts mit einem „nicht können“ zu tun.
Zum Beenden der Übung kannst du deine Aufmerksamkeit kurz auf deine Atmung lenken, wenn du magst, und nach 2-3 Atemzügen nun deine Wahrnehmung zurück auf die Umgebung lenken in welcher du dich gerade befindest. Gestalte das „Zurück kommen“ in deine Umgebung ganz selbstführsorglich sanft und in deinem Rhythmus.
Ich wünsche dir viel Freude bei deinem Erleben der Schwerkraft.
Namasté Stefan
Kleine Inspiration für den Tag
Gestern Abend während meiner Meditationsroutine ist mir bewusst geworden das meine Tagesachtsamkeit wieder abgenommen hat, also habe ich mir vorgenommen für heute meinem Geist und meinem Körper wieder vermehrt diese kleinen und manchmal auch größeren Pausenzeiten im Hier und Jetzt zu schenken, die Achtsamkeit häufig mit sich bringt.
Eine wunderbare Achtsamkeitsübung, welche sich nach meinem empfinden relativ einfach in die Tagesroutine einbauen lässt, ist eine oder mehrere Mahlzeiten in Achtsamkeit einzunehmen. Manchmal ist das, wenn viele Menschen mit am Tisch sitze und diese etwas von einem „wollen“ eine Herausforderung aber dann lässt sich auch ganz gut eine achtsame Zwischenmahlzeit einnehmen.
Aus meinem eigenen Alltag kenne ich, dass ich immer wieder „nebenbei“ esse und während des Essens mit meinen Gedanken entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit verweile. Ich überlege dann während ich esse welche „to do`s“ noch zu erledigen sind an diesem Tag oder ähnliches und somit wird die Mahlzeit zu keinem Moment der von mir und meinem Körper als Pause empfunden wird.
Heute Morgen habe ich mir schön den Tisch gedeckt, Eier gekocht, frische Brötchen geholt und den leckeren Gelee von meiner Mutter, von Früchten aus unserem Garten und Honig auf den Tisch gestellt. Schon beim hinsetzten bemerkte ich einen Duft von frischem Kaffee und frisch gebackenen Brötchen.
Ich fokussierte meine Aufmerksamkeit auf den Moment und auf das was ich wahrnehme. Ich hörte die Vögel durchs Fenster zwitschern und den Regen auf das Dach der Nachbargarrage prasseln. Die Brötchen waren noch etwas warm und als ich eins in die Hand nahm spürte ich die angenehme Wärme in meiner Handinnenfläche. Beim Aufschneiden kamen kleine Dampfwolken aus dem Brötchen und es krachte lecker. Schon vor dem Reinbeißen wusste ich wie sich diese krachende Konsistenz im Mund anfühlt.
Ich spürte beim Öffnen des Geleeglases die leicht klebrigen Stellen am Rand und bekam beim Ablecken meines Fingers schon einen leichten Vorgeschmack des Gelees. Beim Aufschmieren der Butter auf mein Brötchen viel mir auf, dass diese sofort langsam anfing etwas weicher zu werden, als der Gelee das warme Brötchen berührte zog mir ein Geruch von frischen roten Johannisbeeren in die Nase.
Plötzlich hatte ich ein Gefühl von Sommer in mir, ich sah meine Mutter und mich Johannisbeeren pflücken und ein warmes Gefühl machte sich um mein Herz breit und das Wasser lief mir im Mund zusammen.
Beim Beißen in mein Brötchen spürte ich die verschiedenen Konsistenzen im Mund. Das Knusprige der Brötchenoberseite, die weiche saftige Konsistenz des Brötchenteiges im Gemisch mit Johannisbeere. Wunderbar.
Als ich meinen Kaffeebecher zum Mund führte mischte sich nun ein Duft, welcher mich an die Küche meiner Oma erinnerte, mit dem Johannisbeergeschmack.
Ich spürte wie ich atmete, sah wie der Hund während ich aß friedlich auf seiner Decke schlief und bekam ein Bewusstsein dafür was für ein friedlicher und schöner Moment gerade eben jetzt da ist.
Meine Atmung war gleichmäßig und ruhig und ich spürte meinen Herzschlag leicht in mir pulsieren. Das fühlte sich lebendig an.
Mein Ei- und mein Honigbrötchen aß ich anschließend genauso achtsam.
Dieses Frühstück hat gerade einmal 25 Minuten gedauert und hat mir wirklich schöne Momente gebracht und ein gutes Gefühl um in den Tag zu starten. Ganz ohne einem "auf der „Matte“ sitzen" müssen.
Jeder von uns wird irgendwann im Laufe des Tages einmal etwas essen, wenn du magst dann fühle dich eingeladen auch einmal eine Mahlzeit oder eine Zwischenmahlzeit wie einen Apfel oder so auf diese Art und Weise zu gestalten. Ganz in Achtsamkeit und mit deiner Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.
So kannst du dir innerhalb deiner Tagesroutine eine „kleine Auszeit“ und ein bewusstes eintauchen in den Moment schenken.
Diese Alltagsachtsamkeit lässt sich, nach meinem Erleben, in viele Situationen einbauen. Zum Beispiel beim Duschen oder bei der Gartenarbeit, beim Putzen, Bügeln, beim Backen usw.
Ich würde mich freuen, wenn mein Beitrag für dich eine kleine Inspiration sein darf, um auch in deinem Alltag kleine achtsame Momente für dich entstehen zu lassen.
Namastè Stefan
kleine Inspiration für den Tag
Die Würdigung des „so sein“
Die Vollkommenheit im vermeintlich Unvollkommenen wird in Japan durch eine, wie ich finde, sehr schöne Tradition geachtet. Seit ungefähr dem 17. Jahrhundert gibt es dort eine Technik, mit welcher zerbrochene Gefäße in einer ganz speziellen Art und Weise ihre Würdigung finden. Kintsugi.
Bei der Kintsugi Technik werden die Scherben der zerbrochen Gefäße wieder zusammen gefügt, indem Risse und Spalten mit Gold aufgefüllt werden. Die vermeintlichen Makel werden im wahrsten Sinne des Wortes vergoldet und werden gewürdigt für ihr „so sein“.
Alle zerbrochenen und rissigen Gefäße werden mit dieser Technik zu einzigartigen und wundervollen Unikaten.
Ich finde diese Philosophie bietet, übertragen auf unser Mensch sein, einen sehr feinen und wertschätzenden Blickwinkel für die Einzigartigkeit welche uns alle kennzeichnet.
Vielleicht magst du den heutigen Tag zu deinem ganz persönlichen "Kintsugi Tag" machen und deiner vermeintlichen Unvollkommenheit einen vielleicht neuen wertschätzenden Blickwinkel schenken.
Wie anders wirst du dann für dich aussehen, auf dich wirken, dich fühlen, wenn du dich so betrachtest?
Ich wünsche dir einen goldenen Start in den Tag.
Namaste`Stefan
Sicherheit können wir fühlen und unser Gegenüber auch.
Sie fühlt sich für jeden etwas anders an, hat aber die selbe Auswirkung auf das Nervensystem.
Wenn du dich sicher fühlst, befindet sich dein Nervensystem in einem Zustand der Homöostase. ES schickt dir dann die Menge an Energie die du gerade in diesem Moment für deinen Alltag brauchst. Bist du beim z.B. Mannschaftssport bekommst du viel Energie, der Situation angemessen. Liegst du gerade auf der Couch und hörst eine Entspannungsmusik, drosselt dein Nervensystem die Energiezufuhr und du kannst entspannt liegen und lauschen.
In einem Gefühl der Sicherheit kannst du deinen Fokus bewusst lenken. Du kannst wahrnehmen wie es dir geht und kannst empathisch mit deinem Gegenüber in Resonanz gehen,
Du bist zu Mitgefühl fähig, wenn du dich in dieser Resonanz weiterhin sicher fühlst.
Sich sicher fühlen geht mit dem Erleben von Selbstwirksamkeit einher.
In all den von mir gerade aufgezählten Bereichen sendet dir dein Körper Signale , fühlbare und erlebbare Reaktionen.
Zum Beispiel die Frequenz deines Herzschlages und deiner Atmung und auch deren Intensität. Die Spannungslage deiner Muskel, verschiedene Temperaturempfindungen an verschiedenen Bereichen deines Körpers (z.B. kalte oder warme Hände oder Füße usw.)
Hast du eine Idee was dein Körper dir für Signale sendet, wenn du dich sicher fühlst?
Vielleicht magst du ja mal auf eine kleine Entdeckungsreise gehen und einmal nachspüren in einer für dich als sicher empfundenen Situation.
Viel Spass beim Erforschen
Liebe Grüße
Stefan
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