Wer ist Jesus?

Jesus. Ein Mensch über den viel gesprochen und nachgedacht wird. Der Vater? Der Sohn? Oder doch der heilige Geist? Milliarden Menschen dieses Planeten richten sich nach seiner Lebensweise und nach seinem Lebensweg. Ganze Länder werden nach seinen Vorstellungen regiert. Auch heute, über 2000 Jahre nach seiner Geburt, betrifft er so viele Menschen, weswegen gerade er ein nicht ganz so irrelevantes Thema gestaltet. "Wie im Himmel, so auf der Erde." (Mt 6, 10) , heißt es in seinem eigenen Gebet, dem Vaterunser, welches er seinen Jüngern beigebracht hat, um ihnen das Beten zu lehren. Ist es wirklich so himmlisch auf der Erde? Er heilte Blinde (Mk 10, 46-52) und vollbrachte weitere Wunder. Können wir seinem Handeln gerecht werden? Können wir wirklich nach seinem Vorbild leben?

Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase 1 des Freiherr vom Stein-Gymnasiums haben sich intensiv im katholischen Religionsunterricht mit Jesus und seinem Leben auseinandergesetzt. Dabei strebten wir nach Antworten auf die Frage, wer Jesus tatsächlich ist.

Wir haben uns unter anderem von der Wanderausstellung "Mensch Jesus" aus dem Erzbistum Paderborn inspirieren lassen. Diese Wanderausstellung ist dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere die menschliche Seite von Jesus kreativ durch verschiedene Fotos in Szene gesetzt wird und zum Nachdenken anregen soll.

Diese Herangehensweise hat uns besonders angesprochen und somit haben wir eine ebenso kreative Fotoausstellung gestaltet. Verschiedene Bibelpassagen inspirierten uns und wir suchten nach Bedeutungen in den Zeichen, die Jesus in der Bibel vermittelt. Dazu machten wir Fotos von Dingen oder Orten, die uns im Alltag begegneten. Jetzt fragt man sich natürlich, was denn das Ganze mit Jesus zu tun haben solle. Wir, als Schülerinnen und Schüler haben ziemlich schnell bemerkt, dass uns Jesus häufig im Alltag begegnet und man in vielen Dingen aus dem Alltag mit etwas Mühe Jesu Handeln oder Zeichen erkennen kann. Einige dieser Fotos möchten wir Ihnen hier auf dieser Website vorstellen und auch Sie etwas näher zu der Antwort unserer Leitfrage zu bringen.

Wir möchten beginnen mit einem Thema, welches faktisch zu jedem Beginn eines Gottesdienstes, angesprochen wird. Es ist das Zeichen des Kreuzes und der Handlung Gottes. "Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes. Amen." So beginnen viele gemeinsame Gebete und die Gemeinde stellt damit ihr Handeln unter das Zeichen Gottes. Aber in welchem Namen tut dies die Gemeinde jetzt genau? Das ist das sogenannte Zeichen der Trinität. Hierzu eine Impression aus dem Alltag.

Gabel, Messer und Löffel. Ein 3-er Set. Ohne einen Teil dieses Trios wäre es nun mal kein Trio mehr und darüber hinaus wäre eine Mahlzeit nicht mehr zu genießen. Aus dem Grund sind sie so unterschiedlich, aber doch untrennbar. Eine Einheit. Ein Ganzes. Vereint durch die gleiche Quelle. Die Milch ist ein Produkt, welches zu unzählbaren weiteren Verarbeitungen gebraucht wird. Milch, Joghurt und Butter. Jeder Mensch weiß, dass sie so zusammenhängen, da sie ein gemeinsames Produkt inne haben. Wie sieht es denn nun aus mit der Trinität? Dem göttlichen Trio? Ist das hier auch so einfach? Jesus offenbart sich damit, dass er Vater, Sohn und Geist in sich trägt. Genauso, wie Gott und genauso wie der heilige Geist. Jeder von ihnen hat seine eigene Aufgabe. Sie arbeiten jedoch in der gleichen Intention. Das göttliche Trio wirkt so unantastbar, ist aber so nah.

Wie bereits oben in der Einleitung erwähnt, hat Jesus auch Taten vollbracht, die aus heutiger Sicht einfach unmöglich scheinen. Wundertaten waren ein sehr wichtiges Merkmal, welches Jesus auszeichnete. Doch was bedeuten eigentlich diese Wundertaten? Sind sie wirklich so unmöglich?

Ein Allmächtiger. Kein Jesus wirklich alles? Sogar eine Blume durch einen Stein durchwachsen lassen? Ja, wie es scheint schon. Doch Jesus hat auch Taten vollbracht, die nicht unbedingt nachstellbar sind beziehungsweise unmöglich erscheinen. Bei einer Feier fehlte nach einiger Zeit der Wein. Da nahm Jesus Wasser zur Hand und wandelte es in Wein. (Joh 2, 1-12) Unfassbar, als Zeichen seiner Macht. Jedoch muss beachtet werden, dass Jesus hier nicht den Beruf eines Weinhändlers oder Joker auf einer Feier ausüben möchte. Nein, damit wird gezeigt, wie mächtig sein Handeln ist.

Woher kriegen wir eigentlich die ganzen Nachrichten über Jesus? Viele Menschen haben Jesus noch nie im Leben gesehen und kennen ihn trotzdem. Woran liegt das?

Ein Superstar? Vielleicht. Jesus wird jedenfalls viel umschrieben in der Bibel. Es sind Schriften der vier Evangelisten in der Bibel verfasst. Markus, Lukas, Matthäus und Johannes sind die Vier, die so viel über Jesus zu erzählen haben. Die frohe Botschaft, die Grundlage vieler Traditionen der Kirche ist, ist für die Kirche die vermittelte Wahrheit. Aus dem Grund der vielen Schriften in der Bibel über Jesus, wird er als vielfältig beschrieben.

Wenn wir Jesus sagen, meinen wir dann immer Jesus Christus, also den Gesalbten Jesus aus der Bibel? Oder gibt es vielleicht noch einen anderen Jesus? Ist es vielleicht sogar der Gleiche?

Jesus Christus. Jesus von Nazareth. Wer ist nun wer? Ist Jesus wirklich der Schatten seiner selbst? Ja sozusagen. In der Bibel ist Jesus, der Christus. So haben ihn seine Anhänger genannt und somit auch das Christentum nach diesem Namen benannt. Jesus von Nazareth ist der historische Jesus. Ein Wanderprediger, der tatsächlich historisch gelebt hat. Was macht nun Jesus Christus besonders oder ist es überhaupt eine andere Person? Jesus Christus ist diese eine besondere Person, die Christen auch noch heute verehren und eine Art Alias für den Jesus, den die Christen gesehen haben.

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erläutert, war Jesus ein Wanderprediger. Er ist mit seinen Jüngern viel gereist, um ihnen seine Botschaft zu vermitteln. Unter anderem ist er, wie es auch ein Wanderer gerne tut, auf Berge gegangen, um seine Botschaft symbolisch nah zum Himmel zu verkünden.

Jesus, der Radiosender? Ja, Jesus, der Radiosender. Ein Radiosender sendet auch eine Botschaft zum Menschen, sogar mehrere am Tag. Außerdem sendet ein Radiosender in den meisten Fällen mit einer Antenne von einem hohen Punkt, damit eine möglichst gute Verbindung zur Audienz hergestellt wird. So auch Jesus. Er stellte sich zum Beispiel in der Bergpredigt an einen hohen Punkt, auf einen Berg, um seine Jünger alle gut zu sehen und symbolisch näher zum Himmel zu stehen. Außerdem verkündigte er die wahrscheinlich wichtigsten Gesetze im Christentum, die zehn Gebote, die einst Mose auch auf einem Berg empfing. (Mt 5)

Was machte Jeus nun eigentlich zum Propheten? Prophezeien bedeutet so viel, wie Voraussagen. Jesus hat also auch viele Dinge vorhergesagt und wusste schon viele Sachen, bevor sie eigentlich passierten. Beim letzten Abendmahl wusste Jesus bereits, dass es das letzte Abendmahl werden würde. Das letzte Abendmahl ist ein sehr wichtiges Fest gewesen, da es die Grundlage für die heutige Eucharistiefeier schaffte. Jesus gab seinen Jüngern ein Zeichen, eine Tradition, welche an ihn gedenken soll, sodass während jeder Euchristiefeier Jesus auch unter der Gemeinde in Form von Brot und Wein anwesend ist.

Jesus hatte auf den ersten Blick ziemlich Pech mit einem seiner Jünger. Und dazu wusste er auch noch, dass ein Jünger es tun würde. Judas, ein Jünger Jesu, verriet Jesus am Karfreitag.

Die Tempelreinigung war ein sehr wichtiger Grund für den Tod Jesu. Er zeigte damit, dass es momentan in Jerusalem falsch zugeht und das Haus Gottes nicht ausgenutzt werden solle. Teilweise ist das auch ein Zeichen der Rebellion oder Revolution. (Joh 2, 13-25)

Jesus rebellierte nicht einfach nur, er reformierte auch. Das Christentum ist eine Art reformiertes Judentum, da es auf diesem basiert. Viele Traditionen, die auch im Christentum in irgendeiner Form vorhanden sind, sind angelehnt an Traditionen aus dem Judentum. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass Jesus selber auch Jude war und er dann getauft wurde durch Johannes den Täufer. Also ist Jesus nun auch ein Revolutionär? Ja, auf jeden Fall. Eine solche Bewegung, wie es das Christentum heute ist, gab es selten auf der Erde, die dazu auch noch eine solche Macht hat und ein solches Vertreten beziehungsweise eine solche Unterstützung.

Ist Jesus nun nur für die Bibel relevant oder nur für die Christen? Nein, tatsächlich nicht. Auch im Koran ist Jesus vertreten. Zwar ist er dort nicht so relevant, wie im Christentum, aber doch dort.

Jesus, der Sohn Marias? Ist doch klar, oder? Ja, auch im Koran ist Jesus der Sohn Marias und dazu sogar noch ein Prophet. Er sagte genauso, wie andere Propheten im Koran Dinge hervor. In einer Sure wird davon gesprochen, wie Jesus einen Tisch brauchte, um ein Fest zu feiern, und er bekam ihn. Vermutlich ist hiermit der im Christentum bekannte Altar gemeint. Damit wird also auch gezeigt, dass Jesus auch für Menschen anderer Religionen Dinge machte, die vielleicht ungewöhnlich wirken könnten auf den ersten Blick.

Das waren einige unserer Bilder zu der Ausstellung "Wer ist Jesus?". Wir hoffen, dass Sie einige Impressionen mitnehmen konnten und den hier vertretenen Gedankengang nachvollziehen können. Zusammenfassend kann man also sagen, dass Jesus doch schon sehr viel ist, so komisch es sich auch anhören mag. Das ist auch ein Zeichen, was Jesus und die Trinität so besonders und mächtig machen. Machen Sie sich ein eigenes Bild davon, wo Jesus noch stecken könnte und wie ein Teil von Jesus auch in Ihrem Alltag steckt und woran Jesus Sie im Alltag erinnern kann.

Eine geplante Ausstellung wird in der St. Marien-Kirche in Lünen stattfinden. Aufgrund der Corona-Ausnahmen kann diese Ausstellung aktuell nicht stattfinden.