AMBOSS TOP 100
ANKI DECK

"Anki (basierend auf dem japanischen Wort 暗記 anki für „Auswendiglernen“) ist eine quelloffene Lernkartei-Software, ursprünglich vorrangig gedacht zum Erlernen von Fremdsprachen, wegen ihrer vielfältigen Einstellmöglichkeiten allerdings für das Einüben unterschiedlichster Inhalte geeignet.
Für die Übungen benutzt Anki einen Algorithmus, dessen Wiederholungsintervall für einzelne Fakten gezielt für den Einbau in das Langzeitgedächtnis konzipiert ist." - Wikipedia

Von der Anki-Website:
https://apps.ankiweb.net/

"Anki is a program which makes remembering things easy. Because it's a lot more efficient than traditional study methods, you can either greatly decrease your time spent studying, or greatly increase the amount you learn.

Anyone who needs to remember things in their daily life can benefit from Anki. Since it is content-agnostic and supports images, audio, videos and scientific markup (via LaTeX), the possibilities are endless.

For example:

• Learning a language

• Studying for medical and law exams

• Memorizing people's names and faces

• Brushing up on geography

• Mastering long poems

• Even practicing guitar chords!"
  
  
  
  
  

"The single biggest change that Anki brings about is that it means memory is no longer a haphazard event, to be left to chance. Rather, it guarantees I will remember something, with minimal effort. That is, Anki makes memory a choice."

Michael A. Nielsen, "Augmenting Long-term Memory"

Hätte ich vor ca. 5 Jahren bereits Anki gekannt, wäre mein Studium wesentlich weniger frustrierend und nervenaufreibend gewesen. Es hätte vielleicht sogar Spaß gemacht.

Jahrelang habe ich, leicht soporös und in Gedanken schon in der Mensa, Bücher gewälzt; Texte in Neonwüsten verwandelt und wie ein Mönch sorgsam in meine Mitschriften kopiert und dachte, das wäre Lernen.

Es gibt etliche Studien in denen die effektivsten Lernstrategien für das Medizinstudium ermittelt wurden.
Leider wird uns (von meiner Erfahrung ausgehend) dies nicht als Teil des Curriculums vermittelt.

Zusammengefasst sind das:

1. Active Recall
Das aktive Erinnern und Wiedergeben von gelernten Informationen.
Über ein Thema abgefragt werden, zum Beispiel.

2. (Self)Testing
Die Überprüfung bzw. Anwendung des eigenen Wissens
mit anschließendem Feedback, ob es korrekt abgerufen wurde.
In diese Kategorie fallen unter anderem AMBOSS- und Altfragen-Kreuzen.

3. Spaced Repetition
Bezeichnet ein Wiederholen des Lernstoffs in Abständen, was für die Überführung
ins Langzeitgedächtnis von entscheidender Bedeutung ist.
Leider ist das mit traditionellen Lernmethoden meistens nahezu unmöglich, und wird im Studium auch absolut nicht gefördert.
Ein Beispiel für ein Spaced-Repetition-System ist der Leitner-Kasten, den vielleicht manche vom Vokabellernen kennen.

Anki ist ein System, dass alle drei Aspekte vereint.
Zweifellos am wichtigsten aber ist, dass Anki einen Spaced-Repetition-Algorithmus hat,
der dir jede einzelne Karte genau dann wieder zeigt, wenn du sie gerade wieder vergessen würdest.

Je nachdem, wie leicht oder schwer es dir fällt, die Informationen bei der Wiederholung abzurufen,
zeigt dir Anki die Karten in unterschiedlichen Abständen.
Das heißt, Lernstoff, den du leicht abrufen kannst, siehst du in zunehmend größeren Abständen -
bis sie so groß werden, dass du es praktisch nicht mehr wiederholen musst, was dem Übergang ins Langzeitgedächtnis entspricht.

Wer mit didaktisch gut gemachten Karten (!) regelmäßig (!!!) lernt, kann Retentionsraten von 95% erreichen.
Es gibt einfach keinen besseren Weg, große Mengen Stoff auswendig zu lernen und zu behalten.

Ich muss erstmal darum bitten: Verbreitet dieses Deck so weit wie möglich. ABER bitte nicht auf öffentlichen Kanälen.

Dieses Deck enthält über 10.000 Karten mit knapp 3000 Bildern, Grafiken und Tabellen und ist über einen Zeitraum von fast 6 Monaten entstanden.
Währenddessen haben sich mein Workflow, die Gestaltung der Karten und sogar die Funktionen von Anki selbst verändert.

Manche Karten sind didaktisch und ästhetisch besser als andere. Manche sind ziemlicher Schrott, überladen und etwas lieblos.
Obwohl ich daran gearbeitet habe, ältere Karten an meinen neuen "Standard" anzugleichen,
gibt es immer noch viele, die dem nicht gerecht werden. Manche Inhalte sind auch einfach extrem undankbar.

Überarbeitet die Karten. Suspended die, die euch unbrauchbar erscheinen. Dieses Deck soll nur die Grundlage sein; passt es so an, wie es euch gefällt.

Als Kartentyp habe ich "Cloze" verwendet - eine Art Lückentext.
Trotzdem habe ich mich bemüht, die Karten möglichst als Frage zu formulieren. Das ist für die Festigung besser.
Außerdem habe ich noch die Vorlagen des "Kieler Basisdeck Medizin" verwendet, vielen Dank an dieser Stelle!

Inhaltlich basiert das Deck zu 95% auf AMBOSS. Einzelne Informationen wurden aus anderen Quellen ergänzt.
Bilder, Tabellen und Grafiken stammen entweder aus AMBOSS, oder aus der Online-Ressource des Thieme-Verlags (eRef)

Es enthält strenggenommen 102 Themen: Guillain-Barré-Syndrom und Rheumatoide Arthritis sind zwar rausgeflogen, aber ich hatte die Karten schon gemacht und wollte sie drin lassen.

Ich habe mich bewusst dafür entschieden, die Inhalte aus AMBOSS möglichst vollständig zu erfassen. Die Entscheidung,
was relevant ist und was nicht, sollte jeder für sich treffen. Das einzige, was ich weggelassen habe, waren die ausgegrauten Informationen, die ja veraltet sind.

Das Schlüsselwissen ist, analog zu AMBOSS, gelb markiert.


Da sich der Stand des medizinischen Wissens stetig ändert,
solltet ihr von Zeit zu Zeit überprüfen, ob die Inhalte auf den Karten nicht veraltet sind.
Ich kann leider nicht für die Vollständigkeit und Richtigkeit garantieren
(insofern mir beim Copy+Paste eventuell ein Fehler unterlaufen ist ;))

Alle Karten des Decks sind mit Tags markiert, um sie einfach filtern zu können.
Die Tags sind von den genauen Bezeichnungen im AMBOSS-Lernplan abgeleitet.

"100Kapitel"

"100Tage"

"InnereMedizin" und "Chirurgie" als Obergruppen

"Fachgebiet" (zum Beispiel Gynäkologie)

"Kapitel" (zum Beispiel "Immunsuppressiva", aber auch "ÄrztlicheRechtskunde"

"TagX" - Der Tag des Lernplans, an dem dieses Thema behandelt wird. (Tag57 z.B.)

Dieses Deck (so wie Anki an sich) stellt eine Ergänzung zu anderen Lernformen dar.
Es ist unschlagbar wenn es um das Auswendiglernen von Fakten geht, aber das ist halt nur die eine Seite.

Für den optimalen Lernerfolg sollte Anki immer mit AMBOSS-Kreuzen und evtl. der Bearbeitung von klinischen Fällen kombiniert werden.

Wenn du, wie ich, kurz vor dem Staatexamen stehst:
Mach dir nicht noch mehr Stress. Du wirst es nicht schaffen, alle Karten zu sehen.
Meine Empfehlung wäre:
Einfach jeden Tag eine halbe Stunde bis Stunde einbauen. Oder gezielt die Karten zu den Themen raussuchen, die du gerade lernst.

Statistisch gesehen kommen 120/320 Fragen zu den Inhalten aus den Top 100 Kapiteln (von insgesamt 800!). Also es lohnt sich schon. Wissen musst du das ganze Zeug sowieso.


Wenn das Stex noch fern scheint:
Fang trotzdem damit an. Einfach 30 Minuten jeden Tag.
Egal ob du im 5. Semester bist und keins der Themen je gehört hast. Lies es halt nach.
Aber ich kann einfach nicht genug betonen wie unglaublich entspannter und spaßiger dein verbleibendes Studium sein kann, wenn du dich an regelmäßiges Wiederholen mit Anki gewöhnst.

Stell dir mal vor: Du beginnst deine Vorbereitung aufs Staatsexamen und hast bereits das examensrelevanteste Wissen im Langzeitgedächtnis.
ich tue das jedenfalls gerade und denke, ja, das wäre ja schon cool gewesen, hm.

Für Anki gibt es eine Vielzahl von kostenlose Addons, die die Benutzung deutlich erleichtern. Meine Empfehlungen:

Pop-Up-Dictionary - zeigt einem alle anderen Karten, auf denen ein mit dem Cursor markiertes Wort vorkommt. Extrem hilfreich, um den Kontext nachzulesen.
https://ankiweb.net/shared/info/153625306

Review Heatmap - zeigt einem eine grafische Repräsentation an welchen Tagen man wieviel gelernt hat. Wenn ihr dann einen 100 Tage Streak von blauen/grünen Kästchen habt, fällt es viel schwerer, einen Tag nichts zu machen..
https://ankiweb.net/shared/info/1771074083

Deadline2 - Anhand eines Datums wird berechnet, wieviele Karten du pro Tag neu lernen musst, damit du bis zu der gesetzten Deadline alle gesehen hast.
https://ankiweb.net/shared/info/723639202