Was sagt der Kreatininwert aus?

Was ist Kreatinin?

Kreatinin ist ein Abbauprodukt von Kreatin, einer Substanz, die vor allem in den Muskeln vorkommt und eine Rolle bei der Energieversorgung der Zellen spielt. Kreatinin wird kontinuierlich in den Muskeln produziert, in den Blutkreislauf abgegeben und dann über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.

Da die Kreatininproduktion relativ konstant ist und eng mit der Muskelmasse zusammenhängt, ist es ein nützlicher Marker zur Beurteilung der Nierenfunktion. Hohe oder niedrige Kreatininwerte im Blut können auf Nierenfunktionsstörungen hinweisen.

Bestimmung der Nierenfunktion mit Kreatinin

Die Kreatinin-Konzentration im Blut (Serumkreatinin) allein gibt bereits Anhaltspunkte über die Nierenfunktion, da eine beeinträchtigte Nierenleistung die Ausscheidung von Kreatinin reduziert und der Wert im Blut steigt.

Noch präziser lässt sich die Nierenfunktion mit der sogenannten glomerulären Filtrationsrate (GFR) beurteilen. Diese gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute filtern. Die GFR wird häufig auf Basis des Kreatininspiegels, des Alters, des Geschlechts und manchmal der ethnischen Herkunft berechnet.

Eine der am häufigsten verwendeten Formeln zur Berechnung der GFR ist die CKD-EPI-Formel (Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration) oder die MDRD-Formel (Modification of Diet in Renal Disease).

Normale GFR-Werte:

Kreatinin-Normalwerte

Die Normalwerte für Kreatinin im Blut variieren je nach Alter, Geschlecht und Muskelmasse:

Was sind falsch-negative Kreatinin-Werte?

Ein falsch-negativer Wert bedeutet, dass der Kreatininwert im normalen Bereich liegt, obwohl die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt ist. Dies kann in folgenden Fällen vorkommen:

Fazit

Kreatinin ist ein wichtiger Marker zur Beurteilung der Nierenfunktion, insbesondere wenn es zur Berechnung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) verwendet wird. Falsch-negative Kreatininwerte können jedoch auftreten, wenn andere Faktoren wie Muskelmasse oder Flüssigkeitszufuhr die Messung beeinflussen. Daher ist es wichtig, den Kreatininwert immer im Kontext des Gesamtzustandes des Patienten zu betrachten.