Vermeiden von Harnverhaltung
Patienteninformation: Benignes Prostatasyndrom (BPS) und Vermeidung von Harnverhalt
Was ist ein Benignes Prostatasyndrom (BPS)?
Das benigne Prostatasyndrom, auch benigne Prostatahyperplasie (BPH), ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die bei vielen Männern im Alter auftritt. Diese Vergrößerung kann den Harnfluss behindern, da die Harnröhre eingeengt wird.
Typische Symptome des BPS:
Schwacher oder unterbrochener Harnstrahl
Schwierigkeiten, mit dem Wasserlassen zu beginnen
Häufiges Wasserlassen, besonders nachts (Nykturie)
Dranggefühl oder das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert wird
Vermeidung von Harnverhalt
Ein Harnverhalt ist eine schmerzhafte Situation, bei der die Blase nicht vollständig entleert werden kann. Um dies zu vermeiden, sind folgende Maßnahmen wichtig:
Regelmäßiges Wasserlassen
Zögern Sie das Wasserlassen nicht hinaus. Leeren Sie die Blase regelmäßig und vermeiden Sie längeres Zurückhalten des Urins.Flüssigkeitsaufnahme regulieren
Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, aber reduzieren Sie den Konsum am Abend, um nächtliche Toilettengänge zu minimieren. Vermeiden Sie Alkohol und Koffein, da diese harntreibend wirken und die Blase reizen können.Medikamentöse Therapie
Medikamente wie Alpha-Blocker (z.B. Tamsulosin) entspannen die Muskulatur der Prostata und erleichtern das Wasserlassen. 5-Alpha-Reduktase-Hemmer (z.B. Finasterid) können die Prostata verkleinern und die Symptome langfristig lindern.Wärmeanwendungen
Warme Bäder oder Wärmekissen im Unterbauch können die Muskulatur entspannen und das Wasserlassen erleichtern.Vermeidung von Kälte
Halten Sie sich warm, besonders in der Bauchregion, da Kälte die Muskulatur anspannen und das Wasserlassen erschweren kann.Bewegung und Gewichtskontrolle
Regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Übergewicht können dazu beitragen, den Druck auf die Blase zu reduzieren.Rauchen reduzieren
Rauchen kann die Blase reizen und sollte reduziert oder aufgegeben werden, um die Symptome zu verbessern.
Medikamente, die zu Blasenentleerungsstörungen führen können
Bestimmte Medikamente können die Blasenentleerung erschweren und sollten in Absprache mit dem Arzt besonders bei bestehendem BPS mit Vorsicht angewendet werden:
Anticholinergika (z.B. Medikamente gegen Inkontinenz oder Asthma): Sie entspannen die Blasenmuskulatur und können die Entleerung erschweren.
Antidepressiva (z.B. trizyklische Antidepressiva): Diese Medikamente können durch ihre Wirkung auf das Nervensystem zu Harnverhalt führen.
Diuretika („Wassertabletten“): Sie erhöhen die Urinproduktion, was zu häufigem Harndrang führt und die Blase überlasten kann.
Antihistaminika (z.B. bei Allergien): Diese Substanzen können die Blasenmuskulatur beeinflussen und das Wasserlassen erschweren.
Opioide (Schmerzmittel): Diese Medikamente können die Blasenentleerung beeinträchtigen und zu Harnverhalt führen.