Zahlreiche Geschäftsinhaber probieren anfangs, ihr Google Unternehmensprofil eigenständig zu entfernen. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Eine direkte Möglichkeit zur kompletten Beseitigung existiert bei Google nicht. Wer die Funktion 'Unternehmensprofil entfernen' nutzt, löscht den Eintrag NICHT von Google Maps - er verschwindet lediglich aus dem eigenen Dashboard. Der Eintrag bleibt als 'verwaistes' Profil samt sämtlicher Bewertungen im Internet auffindbar. Selbst die Markierung als 'dauerhaft geschlossen' führt nicht zur tatsächlichen Entfernung des Eintrags. Seit Juli 2022 hat Google seine Regelungen erheblich strenger gestaltet. Ein Formular zur Beantragung der Löschung existierte früher - es wurde ohne Ankündigung abgeschafft. Anfragen zur Löschung werden vom Google-Support inzwischen routinemäßig abgelehnt, auch dann, wenn du belegen kannst, dass die Firma nicht mehr besteht. Der Hintergrund: Lokale Einträge generieren für Google Werbeeinnahmen, weshalb das Unternehmen an einer möglichst lückenlosen Datenbank interessiert ist.

Die Standard-Löschung: Was wirklich passiert

Nutzt du Googles Standard-Funktion zum Entfernen, erlebst du eine heimtückische Überraschung: Der Eintrag ist nicht mehr in deinem Google My Business Dashboard zu finden, bleibt jedoch auf Google Maps komplett präsent. Sämtliche Rezensionen, Bilder, Geschäftszeiten und Details können nach wie vor öffentlich eingesehen werden. Das größere Problem: Die Verwaltungsrechte gehen dir verloren. Dies ermöglicht beliebigen anderen Personen, den Eintrag für sich zu übernehmen. Mitbewerber könnten dies zu ihrem Vorteil nutzen, irreführende Angaben hinzufügen oder zusätzliche schlechte Rezensionen platzieren. Deine Kundschaft stößt weiterhin auf das stillgelegte Profil und ist irritiert über deine Unerreichbarkeit. Die Entfernung aus deinem Verwaltungskonto stellt somit keine wirkliche Beseitigung dar - es handelt sich bloß um einen Entzug der Zugriffsrechte. Sämtliche Informationen verbleiben bei Google und werden nach wie vor in den Suchergebnissen sowie auf Maps dargestellt. 

Als 'dauerhaft geschlossen' markieren: Die Scheinalternative

Die Kennzeichnung 'Dauerhaft geschlossen' wirkt wie ein Ausweg, stellt jedoch keinen dar. Das Profil erscheint weiterhin in Googles Suchresultaten - versehen mit dem Hinweis 'Dauerhaft geschlossen'. Sämtliche negativen Rezensionen bleiben einsehbar. Interessenten erkennen folglich nicht nur die Geschäftsschließung, sondern ebenfalls alle ungünstigen Beurteilungen. Dies beschädigt deinen Ruf erheblich, insbesondere bei einem Neuanfang unter anderem Namen oder an anderem Ort. Zudem ist es früheren Kunden möglich, weiterhin Beurteilungen zu verfassen, obwohl der Betrieb eingestellt wurde. Google gestattet dies mit der Begründung, es handle sich um vergangene Erlebnisse. Kontrolle besitzt du demnach keine mehr, während sämtliche nachteiligen Folgen fortbestehen. Die Kennzeichnung 'dauerhaft geschlossen' ergibt ausschließlich dann Sinn, wenn eine spätere Reaktivierung des Profils gewünscht ist - beispielsweise nach zeitweiliger Betriebspause oder Umbaumaßnahmen.

Warum Google die Löschung so schwer macht

Googles geschäftliche Motivation liegt in einer maximal umfassenden Datenbasis regionaler Betriebe. Jeder einzelne Eintrag auf Google Maps besitzt für den Konzern einen Wert: Er lockt Anwender an, erzeugt Werbeerlöse und etabliert Google als primäre Quelle für regionale Recherchen. Mit zunehmendem Datenbestand verbessert sich die Funktionsweise des Algorithmus und die Nutzerzahl steigt. Aus diesem Grund erschwert Google gezielt die Löschung von Profilen. Die Nutzungsvereinbarungen wurden dementsprechend modifiziert. Googles Argumentation lautet, die Angaben seien für weitere Anwender von Bedeutung - auch bei geschlossenen Betrieben. Die Beurteilungen sollen als historische Aufzeichnungen bewahrt werden. Für dich als Betriebsführer heißt dies: Google betrachtet deine Informationen als Bestandteil ihrer Datenbasis, nicht als dein Besitz. Die DSGVO räumt dir zwar prinzipiell ein Löschungsrecht ein, doch Google legt die Vorschriften zu ihrem Vorteil aus. Der Konzern beruft sich auf legitimes Interesse sowie öffentlichen Informationsanspruch.

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