Krankheitsbild / clinical description
Hinweis: diese Beschreibungen basieren auf persönlicher Erfahrung eines Patienten (= Laienwissen). Sie ersetzen keine Beratung mit einem Arzt oder Mediziner!
Für falsche oder nicht mehr aktuelle Informationen wird keine Haftung übernommen.
Eine Tubenbelüftungsstörung des Mittelohrs bezeichnet eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre (Ohrtrompete), die den Druckausgleich und die Belüftung des Mittelohrs beeinträchtigt. Normalerweise sorgt die Ohrtrompete dafür, dass Luft aus dem Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr gelangt, um den Druck auf beiden Seiten des Trommelfells auszugleichen.
Die Eustachische Röhre (auch Tube oder Ohrtrompete genannt) ist beim erwachsenen Menschen etwa 3-4 Zentimeter lang und ist im Ruhezustand normalerweise geschlossen. Dies ist sehr wichtig, um das Mittelohr vor Keimen wie Bakterien oder Viren zu schützen.
Um dennoch einen Druckausgleich und eine regelmäßige Hinterlüftung des Mittelohrs zu ermöglichen, ist eine relativ komplexe Mechanik erforderlich die in der Regel beim Schlucken, Gähnen oder Kauen aktiv wird. Dabei kommen verschiedene Muskeln zum Einsatz:
- Musculus tensor veli palatini,
- Musculus levator veli palatini,
- Musculus salpingopharyngeus.
Beim Schlucken ziehen diese Muskeln an der elastischen Wand der Tube, wodurch sie sich kurz öffnet und Luft ins Mittelohr gelangen kann – so entsteht der Druckausgleich. Die Eustachische Röhre öffnet sich dabei also nur so lange wie für den Druckausgleich nötig, während die Barriere- und Schutzfunktion erhalten bleibt.
Der Isthmus – die engste Stelle der Tube
Die Tube ist nicht gleichmäßig weit, sondern hat an der engsten Stelle – dem Isthmus tubae auditivae – nur einen Durchmesser von etwa 1-2 mm. Dieser Isthmus liegt etwa in der Mitte der Tube und stellt die größte Engstelle für die Luftpassage dar. Wenn der Isthmus anatomisch zu schmal ist, kann die Tube schlechter öffnen, was den Druckausgleich behindert oder im Falle von Infekten wie Erklätungskrankheiten dazu führen kann, dass es schnell zu einem Tubenverschluss mit dem Krankheitsbild "Tubenbelüftungsstörung" kommen kann.
Bei den meisten Menschen funktioniert dieses ausgeklügelte System sehr gut und bereitet kaum Probleme.
Die Form der Tube und das Zusammenspiel mit den Muskeln erlaubt ihnen einen unkomplizierten Druckausgleich beim Schlucken oder Gähnen. Auch bei Atemwegsinfekten verschließt die Tube nicht oder nur geringfügig.
Aber etwa 10% der Menschen haben z.B. aufgrund ihrer jeweiligen anatomischer Gegebenheiten eine erschwerte Tubenbelüftung. Sie müssen den Druckausgleich häufig bewusst durchführen z.B. durch Kieferbewegungen oder das Vasalva-Manöver (= bei geschlossenem Mund und geschlossener Nase ausatmen um den Druck im Mittelohr zu erhöhen). Ein kleiner Teil dieser Menschen leidet sogar unter chronischer oder vorübergehender Tubenbelüftungsstörung mit all ihren Begleiterscheiungen und Komplikationen.
Typische Symptome einer Tubenbelüftungsstörung (auch als Tubenfunktionsstörung bezeichnet) können variieren, aber die häufigsten sind:
Durch die mangelnde Belüftung des Mittelohrs entsteht ein Unterdruck oder Überdruck. Dies zieht das Trommelfell entweder nach innen oder drückt es nach außen, was ein unangenehmes Gefühl wie Vakuum oder einen unangenehmen "Druck" im Ohr verursacht. Der Druck kann auch verstärkt werden, wenn man sich schnell von höheren zu niedrigeren Höhenlagen bewegt (z. B. beim Fliegen oder Tauchen).
Der Unterdruck bzw. Überdruck im Mittelohr kann das Trommelfell verformen und seine Beweglichkeit einschränken. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Schallübertragung, was zu einer hörbaren Minderung führen kann, insbesondere bei tiefen Frequenzen. Das Hörvermögen ist in der Regel wieder normal, sobald der Druckausgleich erfolgt.
Der Druckunterschied zwischen dem Mittelohr und der äußeren Umgebung kann Schmerzen im Ohr verursachen. Dies geschieht oft durch den Unterdruck, der die Strukturen des Mittelohrs belastet und zu Reizungen der Schleimhäute führt. Die Schmerzen können plötzlich auftreten und sich verschlimmern, wenn man beispielsweise zu schnell schluckt oder gähnt.
Wenn sich die Tube plötzlich öffnet, kann ein Geräusch wie ein „Ploppen“ oder „Knirschern“ entstehen. Das passiert oft bei Schlucken, Kauen oder Gähnen, wenn der Druck im Mittelohr schnell ausgeglichen wird. Es kann zu einem unangenehmen Gefühl führen, besonders wenn die Tube teilweise blockiert oder nur teilweise geöffnet ist. Die Geräusche entstehen in der eustachischen Röhre unter Einfluss der Tubenmuskulatur, die bei betroffenen Menschen oft kräftiger ausgeprägt ist, da die engeren Tuben einen größeren mechanischen Aufwand für den Druckausgleich erfordern.
Ein weiteres Symptom bei Tubenfunktionsstörungen kann Tinnitus sein, also das Hören von Geräuschen im Ohr ohne äußere Schallquelle. Dies kann durch den Unterdruck oder die verminderte Luftzirkulation im Mittelohr ausgelöst werden, die das empfindliche Ohrsystem irritieren. Der Tinnitus kann anhaltend oder nur vorübergehend auftreten.
Personen mit einer Tubenbelüftungsstörung haben Schwierigkeiten, den normalen Druckausgleich durch Schlucken, Kauen oder Gähnen zu erzielen. Sie müssen möglicherweise zusätzliche Kieferbewegungen oder spezielle Manöver (z. B. das Valsalva-Manöver) anwenden, um den Druck zu regulieren. Diese Schwierigkeiten treten besonders bei Erkältungen oder Allergien auf, wenn die Schleimhäute zusätzlich geschwollen sind.
Kleine Unterschiede im Umgebungsdruck werden von betroffenen Personen oft bewusst wahrgenommen, z.B. beim Autofahren oder Wandern in Verbindung mit Höhenunterschieden.
Höhenunterschiede von 50 oder 100 Metern können bei einer Tubenbelüftungsstörung bereits als Druckunterschied im Ohr wahrgenommen werden. Ein extremes Problem stellen für die Betroffenen deshalb
z.B. Flugreisen dar.
Ein häufiges Symptom ist das Gefühl von verstopften Ohren, ähnlich wie bei einem kalt feuchtem Ohr. Es kann anhaltend oder intermittierend auftreten und ist besonders häufig während oder nach Erkältungen oder Allergien zu spüren. Dieser Zustand tritt auf, weil die Eustachische Röhre nicht richtig öffnet und den Druck nicht ausgleicht.
Insbesondere der Zustand des Tubenkartharrs wird als Feuchtigkeit und Völlegefühl im Mittelohr wahrgenommen (=Gefühl wie wenn das Ohr unter Wasser wäre). Beim Tubenkartharr handelt es sich jedoch bereits um eine Komplikation die zur Mittelohrentzündung führen kann.
Menschen mit einer Tubenbelüftungsstörung erfahren oft eine Verschlechterung der Symptome, wenn sie erkältet sind oder allergische Reaktionen haben. Entzündungen und Schleimhautveränderungen im Bereich der Tube und der oberen Atemwege können die Funktion der Ohrtrompete zusätzlich beeinträchtigen, was zu stärkeren Druckgefühlen und Hörstörungen führt.
Diese Symptome können entweder einzeln oder in Kombination auftreten und variieren in ihrer Intensität. In manchen Fällen kann eine chronische Tubenbelüftungsstörung zu wiederkehrenden Mittelohrentzündungen oder anderen langfristigen Problemen im Ohr führen.
Welche Komplikationen kann es geben (auch aus eigener Erfahrung des Autors)
Chronische Tubenbelüftungsstörung ist nicht nur unangenehm, sondern kann langfristig das Gehör und die Ohrgesundheit schädigen.
Eine frühzeitige Behandlung (medikamentös, durch Tubentraining der Ohrtrompete oder in schweren Fällen ggf. auch Operationen) kann helfen,
Komplikationen zu vermeiden. Folgende Liste unterscheidet zwischen häufigen (oftmals weniger schwerwiegenden) und seltenen möglichen
Komplikationen der (chronischen) Tubenbelüftungsstörung.
Gefühl, als ob das Ohr „zu“ ist und bestimme Frequenzen nicht mehr gut wahrgenommen werden
Gedämpftes Hören oder veränderte Geräusche
Seltener: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Schlechte Belüftung → Flüssigkeit sammelt sich hinter dem Trommelfell oder in der Tube
Kann zu vorübergehendem Hörverlust führen
Erhöhtes Risiko für Mittelohrentzündungen
Unterdruck im Mittelohr zieht das Trommelfell nach innen
Kann langfristig zu Schäden am Trommelfell oder Gehörknöchelchen führen
Seltener:
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Durch die gestörte Belüftung können sich Bakterien leichter vermehren
Schmerzen, Fieber und Hörverschlechterung möglich
Durch Vernarbungen oder dauerhafte Löcher im Trommelfell
Schäden an den Gehörknöchelchen durch häufige Entzündungen oder Traumata
Schäden an der Gehörschnecke im Innenohr ("Cochlea") durch Entzündungen oder chronischen Unter- bzw. Überdruck.
Schwere, unbehandelte Fälle können zu chronischen Entzündungen führen
Ein Cholesteatom (wuchernde Hautzellen im Ohr) kann entstehen → gefährlich, weil es Knochen zerstören kann
Das Cholesteatom ist die Abstand schwerwiegendste Komplikationsform, die jedoch deutlich seltener ist und in der Regel nur extreme Fälle betrifft, bei denen die Durchlüftung des Mittelohrs dauerhaft schwerwiegend gestört ist. Aber auch die dauerhafte, nicht-reversible Hörminderung zählt zu den problematischeren Langzeitfolgen, da sie durchaus nachteilig für das Berufs- und Privatleben sein kann.
Welche beruflichen oder privaten Einschränkungen bringt die Erkrankung mit sich? (persönliche Einschätzung des Autors)
Eine chronische Tubenbelüftungsstörung kann sowohl privat als auch beruflich einige Einschränkungen mit sich bringen, besonders wenn man beruflich starken Luftdruckschwankungen ausgesetzt ist (Pilotinnen/Piloten, Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen, Berufstaucher und Berufstaucherinnen, usw.). Auch für Personen, die beruflich viel reisen oder in lauten Umgebungen arbeiten kann es problematisch sein. Flugreisen können durch die Druckschwankungen beim Starten und Landen starke Ohrenschmerzen, ein unangenehmes Druckgefühl oder gar vorübergehende Taubheit auslösen. Auch Meetings oder Telefonate in einer lauten Umgebung können schwieriger werden, wenn das Hörvermögen beeinträchtigt ist.
Im privaten Alltag können ebenfalls Einschränkungen auftreten. Bergwanderungen oder Fahrten in große Höhen (z. B. mit der Seilbahn) führen oft zu verstärktem Ohrendruck, den Betroffene nicht immer ausgleichen können. Besonders belastend kann das sein, wenn zusätzlich Schwindel auftritt. Auch Tauchen stellt ein Risiko dar, da der Druckausgleich unter Wasser (per "Vasalva-Manöver") oft nicht funktioniert und es im schlimmsten Fall zu Ohrverletzungen, Trommelfell-Rupturen oder einer Mittelohrentzündung kommen kann. Selbst kleinere Druckveränderungen, wie sie beim Fahrstuhlfahren in Hochhäusern auftreten, können unangenehm sein.
Eine chronische Tubenbelüftungsstörung mit wiederholtem Auftreten von Schmerzen und Hörminderung kann unter Umständen sogar zu einem Grad der Behinderung (GdB) führen, insbesondere wenn die Symptome regelmäßig auftreten und die Lebensqualität oder berufliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
Beispielsweise zieht die Erkrankung für Piloten, Höhenretter oder Berufstaucher ohne erfolgreiche Behandlung nicht selten eine Berufsunfähigkeit nach sich.
Welche Therapien sind mir bisher bekannt?
Die gute Nachricht vorweg: es gibt inzwischen einige Therapieoptionen die durchaus erfolgversprechend sind und eine Linderung der Symptome bringen können.
Dies gilt allerdings (wie so oft) nicht für alle Betroffenen gleichermaßen, da nicht jede therapeutische Maßnahme oder OP immer die gleiche Wirkung erzielt. Tatsächlich ist es sogar häufig nötig, verschiedene Alternativen der Behandlung der Reihe nach auszuprobieren um für sich selbst die beste Lösung zu finden die mit der eigenen Anatomie am besten kompatibel ist.
Auch hier gilt leider der Grundsatz: es gibt bei der Tubenbelüftungsstörung keine Therapie die "nur" Vorteile mit sich bringt und frei von Risiken oder Komplikationen ist (auch wenn diese zumeist gering sind bzw. von den Medizinern überwiegend als gering eingestuft werden). Deshalb gilt es für sich selbst eine genaue "Kosten/Nutzen"-Abwägung zu machen und je nach individuellem Schweregrad der Erkrankung genau abzuwägen.
Hier die bersicht über Therapie und Operationsmethoden die mir bekannt sind (Stand 02/2025). Es kann darüber hinaus noch viele mir nicht bekannte Therapiemöglichkeiten geben. Bitte sprechen Sie dazu mit ihrem HNO-Arzt und lassen sich beraten.
Medikamentöse Behandlung:
Nasensprays mit abschwellenden oder entzündungshemmenden Substanzen (z. B. Kortison-Nasensprays oder abschwellende Mittel),
die helfen, die Schleimhäute zu entlasten und die Belüftung der Ohrtrompete zu verbessern.
Antihistaminika oder Cortison um die Entzündungsreaktion in den Schleimhäuten und Ohrtrompeten zu unterdrücken
Ibuprofen um die Schleimhäute in der Nase und in der Ohrtrompete abzuschwellen
Nasenspülungen können bei allergischen Ursachen hilfreich sein, um die Entzündung und Schwellung zu verringern.
->Wichtig: bitte sprecht mit euren HNO-Arzt darüber, bevor ihr eines dieser Medikamente verwenden möchtet!
Physikalische Therapien:
Tubentraining (z. B. „Valsalva-Manöver“ oder Toynbee-Manöver), bei denen man vorsichtig gegen die verschlossene Nase bläst, um den Druck im Ohr zu normalisieren. Dies kann man im gesunden Zustand (wichtig!) über einen längeren Zeitraum machen, z.B. 50 Mal pro Tag, um die Funktion der Ohrtuben zu trainieren. Das Verfahren wird auch von einem mir persönlich bekannten HNO-Arzt empfholen. Ich weise allerdings darauf hin, dass man sich vor der Durchführung des Tubentrainings von einem HNO-Arzt beraten lassen sollte! Ich übernehme keine Verantwortung dafür wenn jemand dieses Verfahren (Tubentraining) regelmäßig durchführt und dadurch keine Verbesserung oder gar eine Verschlechterung seiner Krankheit herbeiführt. Sprecht bitte immer zuerst mit eurem Arzt!
Spezielle Atemübungen oder eine Ohrakupunktur können unterstützend wirken, um die Funktion der Eustachischen Röhre zu verbessern.
Bitte auch hier immer zuerst einen HNO-Arzt eures Vertrauens konsultieren!
Chirurgische Optionen (bitte immer mit eurem HNO besprechen! Ich kann hier nur eigene Erfahrungen berichten aber keine Empfehlungen aussprechen):
Punktion des Trommelfells: Bei einem Paukenerguss (Flüssigkeit hinter dem Trommelfell) oder extremen Über-/Unterdruck kann eine Punktion zur besseren Durchlüftung und Drainage der Flüssigkeit durchgeführt werden.
Achtung: dies darf nur von einem HNO-Arzt gemacht werden, wenn dieser es als notwendig erachtet. Bitte niemals selbst "Hand anlegen"!!
--> Ich habe diese Behandlung 2024 an mir selbst durchführen lassen, was sehr unangenehm war. Es hat vorübergehend zu einer Verbesserung der Symptome bei mir geführt aber wirklich empfehlen kann ich es nicht.
Einlage von Paukenröhrchen (Metall oder T-Tubes): Bei chronischen Problemen mit der Belüftung wird in einigen Fällen ein kleines Röhrchen ins Trommelfell eingesetzt, um den Druck zu regulieren und die Belüftung zu verbessern. Seit einigen Jahren existieren auch so genannte T-Tubes (T-Röhrchen) aus Silikon, die deutlich länger im Ohr verweilen können als herkömmliche Metallröhrchen. Paukenröhrchen werden ausschließlich von HNO-Ärzten gelegt. Leider verfügen nicht alle Ärzte über Erfahrung mit T-Tubes und sind in der Lage diese zu setzen.
--> Ich habe T-Tube bereits an mir selbst durchführen lassen (2025), leider ohne Erfolg.
Ballontuboplastie: Seit etwa 10 Jahren kann der untere (weiche) Teil der Ohrtrompete, der in den Rachen mündet, per Ballonkatheter gedehnt werden.
Das Verfahren wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und kann die Funktion der Ohrtrompete verbessern. Allerdings reicht das Verfahren nicht bei allen Betroffenen aus. Die Erfolgsquoten werden mit bis zu 70-90% angegeben. Mir persönlich erscheint die Zahl derzeit jedoch etwas zu optimistisch.
Was kann die Ballontuboplastie nicht leisten? Der "knöcherne Anteil" der Ohrtrompete, der so genannte Isthmus, kann durch das Verfahren nicht vergrößert werden, was ein Grund sein könnte warum die Methode nicht bei jedem Betroffenen zum Erfolg führt.
--> Ich habe diese Behandlung bereits selbst an mir durchführen lassen (2024), allerdings nur mit mäßigem Erfolg.
Mikrochirurgische Eingriffe: Bei sehr schweren Fällen, wie der Einziehung des Trommelfells (Retraktion), kann eine mikrochirurgische Behandlung notwendig sein, um das Ohr zu stabilisieren. Auch können verschiedene Teile des Mittelohrs inzwischen mikrochirurgisch ersetzt werden, z.B. das Trommelfell oder die Gehörknöchelchen. Cochlea-Implantate erlauben in bestimmten Fällen sogar den Ersatz der Gehörschnecke.
--> Zu dieser Behandlung habe ich keine eigenen Erfahrungswerte weil ich sie noch nicht machen musste.
Operation der Nasennebenhöhlen: wenn man unter chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen leidet und die Tubenbelüftungsstörung häufig parallel zu einer Nasennebenhöhlenentzündung bekommt, kann es hilfreich sein diese Nebenhöhlen operativ korrigieren zu lassen. Allerdings wird die eigentliche anatomische Ursache der Tubenbelüftungsstörung, nämlich die Ohrtrompete ("Eustachische Röhre"), dabei in der Regel nicht behandelt.
--> Diese Behandlung habe ich selbst an mir durchführen lassen (2000 und 2024), jeweils mit einem gewissen Erfolg.
Warum bedarf es einer besseren Aufklärung? (persönliche Sicht des Autors!)
Das größte Problem der Tubenbelüftungsstörung ist aus meiner Sicht, dass Außenstehende die Krankheit "nicht sehen" können und natürlich in der Regel keine Ahnung davon haben. Dies soll an dieser Stelle kein Vorwurf sein. Wäre ich nicht selbst davon betroffen - ich wüsste wahrscheinlich genauso wenig darüber.
Womit jedoch durchaus ein Problem habe (und das dürfte wohl allen anderen genauso gehen) ist wenn man als Betroffener irgendwo zwischen den Schubladen "Simulant", "Hypochonder" und "psychosomatisch erkrankt" einsortiert wird.
So etwas wird diesem komplexen Krankheitsbild natürlich nicht gerecht und zeugt aus meiner Sicht entweder von zwischenmenschlicher Intoleranz oder schlichtweg von fehlender Empathie. Manchmal auch einfach nur von erheblichen Bildungslücke... 😉
Nur weil jemand auf den ersten Blick gesund aussieht und rein physisch alles machen kann, heißt das nicht das sich derjenige oder diejenige sich gerade wohl fühlt und beruflich/privat voll leistungsfähig und belastbar ist. Ähnlich wie bei schwerhörigen Menschen, ist es auch bei der chronischen Tubenbelüftungsstörung notwendig, dass sich berufliches und privates an die Krankheit (die nicht immer vollständig heilbar ist!) anpasst und (dort wo es nötig ist) auch klar unterordnet. Hier fehlt es aus meiner Sicht an der entsprechenden "Awareness" von Ärzten, Arbeitgebern, Krankenkassen und der Gesellschaft als Ganzes.
Ich hoffe mit diesem Internetportal einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten zu können!