Chronik

Chronik der Schützengesellschaft

Vereinsgründung

Am 6. Dezember 1906 gründeten 12 ehrsame Bürger und Beamte unse­res traulichen Heimatortes in der Fürstlich Fuggerschen Gastwirtschaft die Zim­merstutzen Schützengesellschaft. Ziel der meist kriegserfahrenen Gründer war es, "die weitblickenden Männer nicht in unserer Weltabge­schiedenheit ver­kümmern zu lassen, sondern Aug, Herz und Hand sich jugendfroh erhalten". Neben den Schießabenden wurde ab 1908 auch regelmäßig ein Faschingsball veranstaltet. Auch bei der Aufführung ihrer schwäbischen Volksstücke hatten die Schützen stets ein volles Haus. Die Tradition des "Kranzen" wurde 1927 begründet.

Fahnenweihe 1929

Am Pfingstmontag, den 20. Mai 1929 wurde unter großer Anteilname der Be­völkerung und der befreundeten Vereine die Fahne der Schützenge­sell­schaft geweiht.

Wiedergründung

Nachdem das Luftgewehrschießen und die Gründung von Schützenverei­nen von den Siegermächten wieder zugelassen wurde, konnte am 19.11.1950 die Wiedergründungsversammlung durch 28 ehemalige Mit­glieder der Zimmerstut­zen-Schützengesellschaft abgehalten werden. Auch die traditionellen Aktivitä­ten wie das Preisschießen, das Kranzen, der Fa­schingsball und das Theaterspie­len konnte nun nach den leidvollen Jahren des 2. Weltkrieges wieder aufge­nommen werden. Um den Schieß­betrieb jedoch wieder durchführen zu können, mußte zunächst ein Luft­gewehr be­schafft werden. Die in der Nachkriegszeit im Heustock und im Bretterbo­den des Feuerwehrgerätehauses versteckten Zim­merstutzen durften nach Alliiertem Recht noch nicht verwendet werden. Mit einem Kredit in Höhe von 80 DM half der Schützenmeister Wieser Konrad aus der Not. So konnte vor Durchführung des Anfangsschießens am 02.12.50 ein Luftge­wehr gekauft werden.

Das Vereinsleben von 1950-1990

Vom 07. - 15. Juli 1956 wurde das 50. Gründungsjubiläum, verbunden mit ei­nem Jubiläumsschießen gefeiert. Im Jahr 1972 schlossen sich die Wan­der­freunde und die Schützengesellschaft zum Verein der Schützen- und Wander­freunde zusammen. Gemeinsam wurden dann in den folgen­den Jahren mehrere internationale Volkswandertage durchgeführt.

Das 70. Gründungsjubiläum, verbunden mit dem 9. Gauschießen wurde vom 09. - 19. September 1976 durchgeführt.

Nach dem Diebstahl unserer Schützenkette am 11.10.77, mußte 1979 eine neue Vereinskette beschafft werden. Am 07.01.87 wurde die Schüt­zengesellschaft Kirchhaslach in das Vereinsregister eingetragen und eine neue Satzung bestimmt.

Vom 26. Mai - 05. Juni 1988 richteten die Greuther Schützenvereine ge­mein­sam ein Gauschießen in Kirchhaslach aus. Im Jahr 1990 konnte die Schützen­gesellschaft ihr 40-jähriges Wiedergründungsjubiläum feiern. Aus diesem An­lass wurde in der Zeit vom 19.09.-06.10.1990 ein Jubilä­umsschießen zwischen den Greuther Schützenvereinen aus­getragen.

Das Vereinsleben ab 1990

Anschaffung einer eigenen Vereinstracht

Um die Schützengesellschaft auch nach außen hin würdig vertreten zu können, wurde im Jahr 92 die Anschaffung einer eigenen Vereinstracht in Angriff ge­nommen. In Zusammenarbeit mit der Trachtenberatungsstelle in Krumbach wurde in mehreren Gesprächen und verschiedenen Vorfüh­run­gen eine boden­ständige schwäbische Tracht ausgesucht. Bei der Ge­neral­versammlung im Januar 94 konnte die Tracht dann erstmals den Schützen vorgestellt werden.

Anschaffung einer neuen Vereinsfahne

Im Hinblick auf das 90. Gründungsjubiläum der Schützengesellschaft im Jahr 96 wurde die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne beschlossen. Da die An­meldung der Schützengesellschaft für das Gauschießen 96 nicht mehr berück­sichtigt werden konnte, wurde beschlossen die Fahne im Zu­sammenhang mit dem Gauschießen 97 zu weihen. Die Gestaltung unserer Schützenfahne wurde in enger Absprache mit Hr. Holzbaur vorgenom­men.

Nachbau eines Modells der Wallfahrtskirche anlässlich des

Bezirksmusikfestes in Kirchhaslach

Unter der Federführung unseres 1. Schützenmeisters Reiser Hubert wurde zum Bezirksmusikfest 1994 in ca. 580 freiwilligen Arbeitsstunden ein 1:20 Modell unserer Pfarr- und Wallfahrtskirche gefertigt. Der Land­tagsabge­ordnete Miller war von unserem Modell so beeindruckt, daß er spontan ein Bierfaß für die fleißigen Helfer spendierte. Das Modell kann übrigens in der Originalkirche besichtigt werden.

Gründung einer Böllergruppe

Nachdem die Böllerkanone des Veteranen- und Soldatenvereines zum Be­zirksmusikfest 94 nicht mehr rechtzeitig renoviert werden konnte, be­schlossen die Vereinskameraden Reiser Hubert, Beinl Anton, Seemüller Wilhelm und Walser Thomas kurzerhand auf Handböller umzustellen und eine Böllerschützengruppe zu gründen. Zum 1. Schußmeister wurde Beinl Anton gewählt.

Unter den kritischen Augen von Beinl Anton erfolgt die Renovierung der Böllerkanone.

Zum Neujahresbeschuß 94/95 war es dann endlich doch so weit, die vollständig renovierte Böllerkanone konnte erstmals wieder ein­gesetzt werden. Der Böl­lergruppe gehören derzeit 18 Ver­einsmitglieder an.

Böllerfest am 07.05.95

Unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Haisch wurde am Sonntag, dem 07.05.95 das Kirchhaslacher Böllerfest durchgeführt. Nach einem Festgottes­dienst, Festzug und Ehrensalut konnten es die Böllerschützen aus nah und fern beim nachmittäglichen Platzschießen so richtig krachen lassen. Neben den Schießvorführungen wurden auch die schmucken Trachten der Schützen sowie die ausgestellten unterschiedlichen Böller von den zahlreichen Be­suchern bestaunt.

Feier zum 90-jährigen Vereinsjubiläum mit Durchführung des 28. Gauschießens und Weihe der neuen Vereinsfahne.

Im 90. Gründungsjahr kann die Schützengesellschaft auf eine bewegte Ver­einsgeschichte zurückblicken. Unsere neue Schützenfahne soll ein Zei­chen dafür sein, dass wir unsere Vereinstradition auch im nächsten Jahrtau­send auf­rechterhalten werden. Bevor die Vereinsfahne ihren Dienst aufnehmen konnte, musste jedoch noch ein Patenverein gefunden werden. Also machten sich die Kirchhaslacher Schützen am 01.03.1997 mit einem Fackelzug, angeführt von der Musikkapelle auf den Weg nach Herretshofen. Im Gasthof Bertele Stuben erhörten die Herretshofer Schützen nach inständigem „Patenbitten“ auf scharfkantigen Holzscheiten und Überreichung von Brot, Wein, Salz Speck, Kaffee und Kuchen, einer bayrischen Brotzeit und einem Fass dunklem Bier unser Flehen und übernahmen die Patenschaft.

Die feierliche Einweihung der Fahne wurde beim Festgottesdienst am 04.05.1997 vorgenommen.

In einer Zeit, in der dem eigenen Vorteil und dem Ge­winnstreben immer mehr Bedeutung eingeräumt wird, darf das Gemeinwohl und das Vereinsleben in unserer Dorfgemeinschaft nicht un­ter die Räder kom­men. Dazu wollen wir Schützen auch künftig unse­ren Beitrag leisten.

Ende des Schießbetriebes im Gasthof Krone

Über viele Jahrzehnte war der Gasthof Krone Heimatlokal für die Schützengesellschaft. Hier wurden in bestem Einvernehmen mit der Familie Heiß Wettkämpfe, Übungsschießen, Faschingsbälle, Versammlungen und das Kranzen veranstaltet. Nach dem Tod von Heribert Heiß, konnte die Gaststätte durch die Familie leider nicht mehr weitergeführt werden. Durch die Schließung hat der Hauptort der Gemeinde einen bedeutenden Mittelpunkt des Gemeinde- und Vereinslebens verloren.

Aufgrund der freundschaftlichen Verbundenheit der Greuther Schützenvereine waren die Schützenkameraden aus Greimeltshofen dankenswerter Weise bereit, die Kirchhaslacher Schützen in den Räumen des Schützenheims aufzunehmen. Seither wird der Schießbetrieb und die Veranstaltungen in Greimeltshofen durchgeführt. Trotz der freundschaftlichen Aufnahme in Greimeltshofen ist den Kirchhaslacher Schützen seither natürlich ein besonderes Anliegen, dem Verein wieder eine Heimatstatt in Kirchhaslach zu geben.

Durchführung von Johannifeuer ab 2004

Schon lange vor der Einführung des christlichen Glaubens war es u.a. im Allgäu Brauch Sonnenwendfeuer zu entzünden. Mit diesen Freudenfeuern sollte nach der Blütezeit der Bäume und Pflanzen die Kraft der Sonne verstärkt werden, um für reiche Früchte auf dem Feld zu sorgen. Nachdem dieser heidnische Brauch auch durch die Christanisierung nicht ausgerottet werden konnte, wurde das Sonnenwendfeuere kurzerhand auf den 24.Juni verlegt und am Namenstag von Johannes dem Täufer zum Johannifeuer umgedeutet.

Seit dem Jahr 2004 wird das Johannifeuer von der Schützengesellschaft in Form eines familiären Grillfestes auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes gefeiert. Höhepunkt des Johannifeuers ist das Salutschießen der Böllerschützen mit den Handböllern und Kanonen.

100 jähriges Jubiläum der Schützengesellschaft mit 4. Schwäbischem Böllerschützentreffen

Am Jubiläumswochenende fand am Freitag ein Jugendtanz mit der Gruppe „FACE“ statt und am Samstag ein toller Unterhaltungsabend mit der Spitzenband „Herz-As“ - jeweils in der vollen Oldtimerhalle.

Der Sonntag, 17. September begann mit einem von Pfarrer Joachim Dosch zelebrierten Festgottesdienst mit Totenehrung. Es schloss sich ein reichhaltiger Mittagstisch in der Oldtimerhalle an. Um 13:30 Uhr stellten sich rund 100 Gruppen, darunter Fahnenabordnungen, Böllerschützen, Musikkapellen und Schützen, zum großen Festumzug auf, der sich Punkt 14 Uhr in Bewegung setzte.

Als abschließender Höhepunkt wurde ein Platzschießen mit rund 50 Kanonen, 30 Standböllern, 850 aus Schwaben, Oberbayern, dem Allgäu und Baden-Württemberg angereisten Böllerschützen, sowie der 1,5 Tonnen schweren Großkanone aus Großbodungen in Thüringen durchgeführt.

Planung eines gemeinsamen Vereinsheimes in Kirchhaslach

Nachdem auch die Feuerwehr Kirchhaslach derzeit im bestehenden Feuerwehrgerätehaus räumlich unzulänglich untergebracht ist und nach Schließung des Gasthofes Krone, hat sich die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der Feuerwehr und der Schützengesellschaft mit der Planung eines Vereinsheimes befasst. Ziel aller Beteiligten was es dabei, einen zukunftsorientierten gesellschaftlichen Ortsmittelpunkt zu schaffen, der gleichzeitig auch den Anforderungen des Feuerwehrwesens entspricht und ausreichend Räume für einen Schießbetrieb beinhaltet. In einer mehrjährigen Planungsphase wurden alternative Planungen für verschiedenen Standorte erstellt und wieder verworfen. Nach Kauf des Grundstückes an der Haseltalstraße konnte der Plan nunmehr endgültig festgelegt und den Genehmigungsbehörden vorgelegt werden. Mittlerweile sind auch alle Zuschussanträge bewilligt, so dass mit dem Spatenstich am 14.07.2006 die Bauphase eingeleitet wurde.

Bis zum Tag der Eröffnung am 12.04.2008 vergingen nur 22 Monate, was von einer beachtliche Leistung über die Bauphase hinweg zeugt. Seit der Fertigstellung können im Bürgerheim Kirchhaslach viele schöne Veranstaltungen abgehalten werden.