Richard Eilenberg
Musikdirektor
Dirigent
und Komponist
Kennen Sie Richard Eilenberg? - Nein
Kennen Sie die "Petersburger Schlittenfahrt"? - Ja
Dann kennen Sie auch Richard Eilenberg!
Sicherlich, ohne dieses Stück, welches in den USA, wie auch in Europa und vor allem in Russland in der vorweihnachtlichen Zeit erklingt, wäre Richard Eilenberg bereits in Vergessenheit geraten.
Dies obwohl er zu Lebzeiten, wie auch Jahrzehnte danach, als ein bekannter und erfolgreicher Komponist galt. Selbst das weltweit bekannte Stück "Die Mühle im Schwarzwald" steht heute kaum noch auf einem Programm.
Geboren wurde er am 13. Januar 1848 in Merseburg (Sachsen-Anhalt) als Sohn von Johann Gottlob Eilenberg (Stabsmusikdirektor beim 12. Husarenregiment) und seiner Ehefrau Dorothee, geborene Sachse.
Sein musikalischer Werdegang begann mit dem Studium der Fächer Klavier und Komposition. Mit 18 Jahren komponierte er sein erstes Werk, eine Konzert-Overtüre. Studien- und Konzertreisen führten Eilenberg nach Italien, Skandinavien, nach Rumänien (1881) und auf Einladung des Zaren nach Russland. Eilenberg war seit 1873 Musikdirektor und Dirigent in Stettin und ließ sich 1889 in Berlin als freier Komponist nieder.
Im Marschalbum des Stahl-Verlages wird er als "königlicher Musikdirektor" des preussischen Heeres bezeichnet.
Eine Auszeichnung der königlichen Akademie der Wissenschaften.
Etwa 15 Prozent seiner Kompositionen sind Märsche, die sich jedoch weniger für einen militärmusikalischen Dienstgebrauch, als vielmehr für Konzertdarbietungen eignen, bei denen Militärorchester zur damaligen Zeit jedoch eine bedeutende Rolle spielten. Er hinterließ ca. 350 Kompositionen für alle Orchester- und Ensemblebesetzungen, darunter 10 Fantasien nach Melodien großer Meister "Ehrenkränze der Tonkunst" op. 268 - 277, Balettmusik und Operetten. Eine herausragende Stellung aber nahmen seine zahlreiche Salon- und Charakterstücke ein.
Er verstarb in Berlin am 5. Dezember 1927 vormittags um 9 1/4 Uhr. Sein Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Potsdam.
Häufig erscheint in den Büchern und Lexika als Sterbedatum der 6. Dezember 1925. Ich bitte alle Autoren mit Verweis auf die Urkunde der Beerdigungsanmeldung, diese Angabe zu korrigieren.
Aus einem Eintrag im Mönchguter Sippenbuch der Mönchguter Mussen ist erkenntlich, dass die Ehefrau von Richard Eilenberg,
Frau Marie Eilenberg, geborene Kießling, am 18.08.1917 in Göhren auf Rügen verstorben ist.
Zu erwähnen ist sein jüngerer Bruder Max Eilenberg, der über 30 Jahre als Stabsdirigent einer bekannten Militärmusikkapelle tätig war.
Der Verbreitungsgrad der Familien mit dem Namen Eilenberg liegt in Deutschland schwerpunktartig im Raum Leipzig und Berlin. Historisch hat der Name seinen Schwerpunkt im nördlichen Sachsen und südlichen Sachsen-Anhalt. Im Zentrum dieser Region liegt der Ort Eilenburg. Er scheint ein sogenannter Herkunftsname zu sein. Da Richard Eilenberg auch aus der Region stammte, bitte ich insbesondere alle Familien mit dem Namen Eilenberg aus den beiden Hauptregionen um Nachricht, ob Sie Dokumente, Briefe, Adressen, Wohnorte usw. haben.
Jedes Detail kann zusammen mit anderen Details zur Erhellung der Lebensgeschichte beitragen.
Herr Generalmusikdirektor Christian Simonis treibt die musikalische Wiederentdeckung der Musik von Richard Eilenberg liebevoll voran.
Eine Vielzahl der Musik von Eilenberg bringt er mit seinem Orchester zum Klingen.
Im Jahr 2006 dirigierte Herr GMD Simonis das Orchester des WDR zu einem Konzertabend zu Ehren von Richard Eilenberg.
Der Lebensweg von Richard Eilenberg ist nur wenig bekannt, wenn Sie Informationen, Briefe, Bilder oder andere Aufzeichnungen haben, freue ich mich sehr, wenn ich von Ihnen hören darf, um diese dann ggf. hier zu veröffentlichen.