Sehr geehrte Damen,
zunächst mal freut es mich sehr, dass es die „Pupille“ noch gibt und dass auch heute noch Menschen Zeit aufbringen, um diese zu erstellen.
Ich habe den Aufruf gelesen und finde das klasse. Mein Name ist Stephan Heintz, ich habe 1991 am THG mein Abi gemacht. Unsere Abizeitung hieß „Pentheuss“ mit der Beilage „Pentheusschen“ – ich bin sicher, dass diese immer noch in Redaktionssitzungen der Pupille als Nonplusultravorlage herumgereicht werden 😉.
Was zeichnet den 1991er Jahrgang aus – warum waren wir der beste Jahrgang aller Zeiten? War es unser Mitschüler L., der sein Umfeld mit 300 Punkten in der Leistungskursqualifikation beeindruckt hat? War es eher unser Mitschüler H., ohne den der damalige Hausmeister Kadel verzweifelt wäre und dem das THG die ein oder andere elektrische Installation zu verdanken hat, die vermutlich immer noch funktioniert?
Aus allen Geschichten, die ich noch weiß, ragt eine heraus – die Abschlussfahrt nach Berlin. Begleitendes Lehrpersonal waren Frau Mandler, Herr Vetter und Herr Vöhland. Zu dieser Zeit war die Mauer eigentlich nicht mehr existent, stand aber physikalisch noch. Es war die Zeit der Mauerspechte, jeder klopfte mit Hämmerchen und Meißelchen an der Mauer herum. Das war uns zu schwach, deswegen haben wir von der Baustelle gegenüber einen Kompressoranhänger und einen Presslufthammer flott gemacht (alles legal, gegen eine Kiste Bier). Ein Ford Transit war schnell gemietet, die Anhängerkupplung wurde umgebaut (ich vermute, Mitschüler H. hatte diese zufällig in seinem Koffer, wie damals das Klapprad auf der Skifreizeit) und ein Trupp von 15 (?) Leuten wollte das Equipment aus der Grube ziehen. Leider waren wir wohl etwas laut, weswegen Anwohner die Polizei verständigten. Wir wurden offensichtlich völlig fehlinterpretiert, jedenfalls war auf einmal die ganze Baugrube umzingelt von Polizisten (vermutlich auch Polizistinnen) in Vollausstattung. Wir konnten das friedvoll klären, mussten die Aktion aber unvollendet lassen – schade eigentlich. Wir hätten es in die B.Z. geschafft, ganz sicher.
Übrigens – was ebenfalls ungewöhnlich, aber sehr schön ist – wir haben seit dem Abi – also seit 32 Jahren – einen Stammtisch, der sich jede Woche trifft. Ab und zu sind nur 3 Leute da, an Weihnachten aber dann auch mal 20 und auch zu unseren Jubiläen kommen immer ungewöhnlich viele Leute. Das resultiert viel aus diesem regelmäßigen Treffen, und daraus entstanden auch viele Freundschaften, die mit der Einschulung vor 41 Jahren ihren Anfang nahmen.
Ich wünsche euch ebenfalls, dass das Thema Schule / THG / Schulfreundschaften in eurem Leben präsent bleibt. Auch wenn wir damals verflucht haben, das THG ist ein geiler Bunker.
Viel Erfolg euch und beste Grüße,
Stephan Heintz – für den 91er Jahrgang (den besten aller Zeiten – hatte ich das erwähnt?)