Der Ukraine-Konflikt - Krieg in Europa


Aktuell findet in zwischen der Ukraine und Russland eine heftige militärische Auseinandersetzung statt, der erste Krieg in Europa seit 77 Jahren. Doch wie ist es zu diesem historischen Ereignis gekommen? Wie konnte der sicher geglaubte Frieden in Europa so aus dem Gleichgewicht geraten? Um diese Fragen zu ergründen, muss man etwas weiter zurückblicken.

Nämlich in das Jahr 1991. Damals wurden die gewaltige Sowjetunion und der ,,Warschauer Pakt’’ aufgelöst, ein großes Ostblock-Militärbündnis, wodurch viele Staaten, zum Beispiel eben auch die Ukraine, unabhängig wurden und aus der Sowjetunion das uns heute bekannte Russland hervorging. Dies stellte für viele Russen einen starken Autoritätsverlust dar, mit dem diese auch heute noch nicht zurechtkommen. Des Weiteren beschlossen 1997 Russland und die NATO (North Atlantic Treaty Organization), ein Militärbündnis, das bis heute der Verteidigung des Westens dient, in Europa Frieden und Sicherheit zu bewahren.

Im Laufe der Jahre traten fortwährend osteuropäische Staaten in die NATO ein, weshalb immer wieder Spannungen zwischen Russland und dem westlichen Verteidigungsbund entstanden, die auch gegenwärtig noch festzustellen sind. Russland fühlt sich ungerecht behandelt, da man seitens der NATO zugesagt hätte, diese nicht um Oststaaten zu erweitern. Hierfür gibt es allerdings keine schriftlichen Belege und außerdem sind diese aus der UdSSR (Sowjetunion) hervorgegangenen Staaten souverän und können ihre Bündnisse selbst wählen.

2007 wurde zwischen der EU und der Ukraine über ein Assoziierungsabkommen diskutiert, welches beide näher zusammenbringen sollte. Der russische Präsident, Vladimir Putin, sah dies als potentielle Gefahr und übte sehr lange Druck auf die Ukraine aus, wodurch die Verhandlungen 2013 durch den damaligen ukrainischen Präsident, Viktor Yanukovych, beendet wurden.

2014 wurde der prorussische Yanukovych dazu gezwungen, seine Macht aufzugeben, die Ukraine wurde nun wieder demokratisch regiert.

Im gleichen Jahr und als Reaktion auf diesen Regierungswechsel ließ Putin von seinen Truppen die ukrainische Halbinsel Krim illegal annektieren, angeblich, um dort lebende Russen zu schützen. Dies ist schon seit Jahren ein riesiges Streitthema zwischen Ost und West. Daraufhin bildeten sich in den ostukrainischen Regionen Donezk, Luhansk und in Kharkiv prorussische Separatistenbewegungen, wobei diese die beiden erstgenannten Gebiete halten konnten und dort Volksrepubliken ausriefen. Seitdem finden Kämpfe zwischen den ukrainischen Streitkräften und den Separatisten statt.

Um zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln wurde das ,,Normandie-Format'’ etabliert, wobei Frankreich und Deutschland mit Putin und dem neuen ukrainischen Präsidenten, Petro Poroshenko, versuchten, Lösungen für die andauernden Streitigkeiten zu finden. Allerdings waren diese niemals von Dauer und der Konflikt schwelte weiter.

Auch der sich seit 2019 im Amt befindliche ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky konnte die Streitigkeit nicht beilegen. 2021 begann Russland Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen, angeblich wegen Übungen. Februar 2022 folgte der Beginn einer Invasion. Der Präsident der USA, Joe Biden, ließ den Ukrainern Waffen zukommen, genau wie weitere westliche Länder - darunter auch Deutschland - und Truppen in benachbarte Gebiete verlegen.

Es herrscht nun also nach Jahrzehnten des Friedens erstmals wieder Krieg in Europa. Doch was will Putin damit erreichen?

Es könnte sein, dass er das alte Gebiet der Sowjetunion beziehungsweise des ,,Warschauer Paktes’’ wiederherzustellen versucht.

Man sieht also mal wieder was für tiefe geschichtliche Verwurzelungen die Ereignisse haben, die auf der Welt passieren, ohne die man diese nicht wirklich ergründen kann. Denn oft macht die Vergangenheit unsere Zukunft aus. Deshalb lasst uns für den Frieden in Europa und der ganzen Welt gemeinsam eintreten!




Angelo Cortazzo, 10b