Vor einigen Jahren wurde ich gefragt, ob ich die Leitung von Vox Homana, dem schwulen Männerchor Hannovers, übernehmen wolle. Aus Zeitgründen musste ich damals leider ablehnen. Umso trauriger war es, später zu erfahren, dass sich der Chor tatsächlich aufgelöst hatte – ein großer Verlust, nicht nur für die Sänger selbst, sondern auch für die queere Kulturszene unserer Stadt. Vox Homana war seit 1989 aktiv – ein kreativer, lebensfroher Chor mit Charakter und Geschichte.
Warum also jetzt ein neuer Anlauf? Ganz einfach: Weil er fehlt.
Seit 2007 bereichern die Leineperlen als lesbischer Frauenchor das musikalische Leben Hannovers. Seit 2021 gibt es den gemischten Queerchor Hannover. Beides großartige Gruppen, die queeren Menschen Raum geben – fürs gemeinsame Singen, fürs Teilen von Erfahrungen, für Gemeinschaft und Sichtbarkeit.
Ein schwuler Männerchor ist dafür die ideale Ergänzung.
Nicht nur als weiterer sicherer Raum, sondern auch klanglich: Mit seiner ganz eigenen Stimmfarbe bringt er eine neue Facette in die queere Chorlandschaft Hannovers. Und genau deshalb gibt es jetzt Meine Herr’n.