Eingewöhnung

Warum ist die Eingewöhnung so wichtig?

Die Eingewöhnungsphase ist elementar wichtig für Ihr Kind, für Sie und mich, die Tagespflegeperson.

Sie ebnet den Weg zu einer vertrauensvollen Beziehung und macht somit eine tägliche Betreuung möglich. Durch langsame und begleitete Kontaktaufnahme zwischen Ihrem Kind und mir können zum einen Ihr Kind und Sie sich in „Trennung“ üben und zum anderen kann ich eine Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen.

Das Wichtigste jedoch ist; Ihr Kind bestimmt die Eingewöhnungsgeschwindigkeit!

Die Eingewöhnungszeit ist eine sehr sensible und auch intensive Zeit, auch für die anderen Kinder der Gruppe. Sie lernen die neue Familie kennen und müssen Rücksicht nehmen. Da ich mich intensiv um das neue Kind kümmere stehe ich für die anderen Kinder in dieser Zeit nicht zu ihrer sonst gewohnten vollen Aufmerksamkeit zur Verfügung. Daher ist die Eingewöhnung in der Regel zeitlich sehr klar begrenzt und es kann sein, dass sich ein Termin auch mal verschiebt. Grundsätzlich muss es hier immer allen gut gehen.


Eingewöhnung nach dem Berliner Modell

Die Eingewöhnung staffelt sich in verschiedene Phasen. Die einzelnen Phasen und ihre Schwierigkeiten werden im Vorfeld mit Ihnen gut und genau besprochen. Verbindliche Absprachen müssen getroffen werden um eine erfolgreiche Eingewöhnung zu ermöglichen.

Doch zuvor müssen wir uns erst einmal kennen lernen.

Nachdem Sie mit mir in Kontakt getreten sind und noch bevor Sie und ich mich entscheiden einen Vertrag miteinander einzugehen, möchte ich Sie zu einem kleinen „Schnupperbesuch“ bei mir Zuhause einladen. Dieser Besuch ist für beide Seiten unverbindlich.

Für den nächsten oder übernächsten Tag vereinbaren wir ein kurzes Telefonat und bei beiderseitigem Interesse vereinbaren wir einen neuen Termin miteinander. Bei diesem Termin geht es um die Klärung aller organisatorischen Fragen und Voraussetzungen, des Konzeptes und des Vertrages. Hier finden wichtige und verbindliche Absprachen zwischen Ihnen und mir statt, sowie ein erstes Entwicklungsgespräch.

Ihr Kind ist selbstverständlich ebenfalls zu diesen Terminen eingeladen. Durch diese zwei „Vorbesuche“ bei mir, sind ich und die Umgebung für Ihr Kind schon nicht mehr ganz so fremd. Nun beginnt die Eingewöhnung.

Phase 1: „Schnuppertermine“

Bei diesen Terminen steht das gegenseitige, vorsichtige Kennenlernen im Vordergrund. Sie bleiben zur Begleitung die ganze Zeit über bei Ihrem Kind. Ich nehme immer wieder Kontakt zu Ihnen und Ihrem Kind auf und binde mich zunehmend mehr in Ihr Spiel ein. Ihr Kind erlebt hier schon, geschützt durch Sie, den Tagesablauf und lernt die gängigen Regeln kennen. Zunehmend haben Sie die Aufgabe sich aus dem Geschehen zurückzuziehen.

Phase 2: „Rückzug der Bezugsperson“

Sie haben nun die Aufgabe sich ganz aus dem Geschehen um Ihr Kind herauszuziehen. Es wird ein fester Platz vereinbart, auf dem Sie für Ihr Kind zwar jederzeit erreichbar sind, ihm aber nicht mehr als Spielpartner zur Verfügung stehen. Lässt sich Ihr Kind nun mehr und mehr von mir ablenken und bespielen und lässt es Kontakt durch die anderen Kinder zu, kann man nach wenigen Tagen mit der nächsten Phase beginnen.

Phase 3: „Trennungsübungen“

Nach genauer Absprache mit Ihnen über den Verlauf, verabschieden Sie sich für eine kurze Zeit von Ihrem Kind, bleiben aber in der Nähe des Hauses. Wichtig dabei ist, dass Ihr Kind immer von Ihnen darüber informiert wird wohin Sie gehen und wann Sie wiederkommen. Heimliches Herausschleichen darf nicht sein. Schafft es Ihr Kind sich von mir dauerhaft trösten und ablenken zu lassen, kommen wir in die letzte Phase.

Phase 4: „Stundenweise Betreuung“

Sie bringen Ihr Kind zu einer in Zukunft üblichen Zeit zu mir, verabschiedet sich nach kurzer Weile von Ihrem Kind und vereinbaren eine Abholzeit mit Ihrem Kind. Ziel ist es, am Ende dieser Phase die tägliche Betreuungszeit auf die Bedürfnisse Ihrer Familie auszuweiten, ohne das Kind zu überfordern. Ihr Kind gilt als eingewöhnt sobald es sich den ganzen Tag von mir betreuen und umsorgen lässt, ohne unter der Trennung von Ihnen zu leiden. Jede dieser Phasen wird individuell vereinbart.

Abschied

Wo es einen Anfang gibt da gibt es auch ein Ende, so ist es mit der Tagespflegegruppe natürlich auch.

Um den Abschied von der Kindertagespflege für Ihr Kind zu einem schönen Erlebnis zu machen beginnen wir schon frühzeitig damit, diesen zu thematisieren. Wir besprechen gemeinsam was nach der Zeit in der Tagespflegegruppe kommt, in der Regel ist es ja dann der Start in die Kita, schauen uns zu diesem Thema Bilderbücher an und besprechen diese und wir planen sehr genau wie der Abschied von hier gestaltet werden kann damit es den Kindern dabei gut geht.

Die Kinder haben die Möglichkeit im Vorfeld eine Art „Umzugskarton“ zu gestalten in den wir dann alle Eigentumssachen und gesammelten Werke legen und somit symbolisch aus der Tagespflegestelle „ausziehen“.

Wir feiern alle gemeinsam ein kleines Abschiedsfest.

Den Tag des Abschiedes gestallten die Kinder dann ganz nach ihren Vorlieben. Sie können sich dazu ihr Lieblingsessen, Lieblingsbeschäftigung etc. aussuchen.

Im Fokus der Abschiedsphase steht nicht die Trauer um den „Verlust“, sondern die Freude auf das Neue!