Nächtlicher Besuch in der Fabrik des Weihnachtsmanns von Lia
Der Schnee unter meinen Füßen knirschte beruhigend. Ich schloss die Augen und ließ den Wind über meine Arme streiten, während ich rannte. So fühlte ich mich wohl, hier im Schnee. Mir war nicht kalt, die Temperatur war für mich trotz der Minusgrade schön angenehm, deswegen war der Winter auch meine Lieblingsjahreszeit.
Ich hörte schwerfällige Schritte hinter mir und drehte mich lachend um. „Wo bleibst du denn?", rief ich nach hinten zu dem Jungen, der hinter mir lief und sich nicht ganz so geschickt im Schnee anstellte, immer wieder sank er nämlich in den Schnee ein, was meiner Meinung nach kein Wunder war, so dick wie er angezogen war.
Die Kleidung, die er trug, hätte locker 10 Eisbären warmhalten können, ich verstand echt wozu Menschen das brauchen. Jake lachte und rief mir zu „Ich beeil mich doch schon, aber du läufst wirklich ziemlich schnell."
Naja, so schwer war es eigentlich nicht mit mir Schritt zu halten, ich war schon oft mit anderen um die Wette gelaufen und meistens eher eine der Letzten gewesen.
Ich verlangsamte ihm zuliebe dennoch meine Schritte. Als er das bemerkte, versuchte er aufzuschließen, erfolgslos. „Warum laufen wir denn überhaupt so schnell? Ich kann gleich nicht mehr."
Ich verdrehte die Augen, er war so ein Spielverderber! „Lass dich überraschen, wir sind doch gleich da!" ich biegte an einem großen Baum scharf rechts ab. Als wir bei dem See angekommen waren, blieb ich abrupt stehen.
Jake kam auch gerade hinter dem Baum hervor und rannte fast in mich rein.
Er war tatsächlich ziemlich aus der Puste und stützte sich auf die Knie. Ich blickte ihm in die Augen und in meinem Bauch begannen Schmetterlinge zu flattern. Er schaute mich verwundert an „Wo sind wir?" er blickte sich um Das siehst du gleich, komm mit." Ich ging vorsichtig aufs Eis, er schaute mich erst ziemlich verwundert an, folgte mir dann aber. Er rutschte ständig auf dem Eis aus und ich nahm seine Hand, um ihn zu stabilisieren.
Meine Hände wurden ganz warm und begannen zu gribbeln, als ich ihn berührte.
Es war so ein schönes Gefühl und ich fragte mich ob er dasselbe fühlte. Am Wasserfall angekommen zog ich ihn dahinter. Es wurde plötzlich hell um uns herum und als das Licht verblasste, standen wir in einer großen Halle.
Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und ich strahlte ihn an.
Feierlich sagte ich dann „Willkommen in der Fabrik des Weihnachtsmanns." Er betrachtete mich verwundert und fröhlich zugleich und fragte „Wow, sind wir wirklich hier? Wie ist das möglich?" „Der Wasserfall war ein Portal, aber nur Elfen und ihre Begleiter können es betreten. Aber es ist eigentlich verboten jemanden hier her zu bringen, also müssen wir vor Sonnenaufgang wieder gehen.
Du kannst dich echt glücklich schätzen, du bist wahrscheinlich der einzige Mensch, der das hier jemals sehen wird." Ich schaute an ihm herunter und musste losbrusten, statt seiner normalen Kleidung trug er jetzt auch eine Elfenuniform. „Ist irgendwas falsch mit meinen Klamotten?" er schaute auch an sich herunter und musste dann auch lachen. Wir hatten viel Spaß in dieser Nacht, ich zeigte ihm die gesamte Fabrik, die ich leider nicht ausführlicher beschreiben darf, da das gegen das Geheimhaltungsgesetz verstoßen würde und ich vergals fast, dass wir eigentlich gar nicht miteinander reden dürften.