Weshalb eine Klima-Landsgemeinde?

Der Klimaschutz soll endlich ernst genommen werden:

  • In den letzten 10 Jahren sind die jährlichen CO2-Emissionen in der Schweiz um etwa 5 Mega-Tonnen gesunken. Damit die Erwärmung im weltweiten Durchschnitt auf max. 1.5 Grad begrenzt werden kann, müssen diese Emissionen in den nächsten 10 Jahren um insgesamt 45 Mega-Tonnen abnehmen, was eine 9 Mal grössere Abnahme als bisher bedeutet. Dies lässt sich nicht so nebenbei mit Aufrufen für freiwillige Massnahmen oder durch kleinere Anpassungen an den Gesetzen erzielen, sondern erfordert weitergehende und koordinierte Massnahmen.
  • Es sind unter anderem Anpassungen im Energiegesetz, Finanzgesetzgebung, Landwirtschaftsgesetz und bei den Steuern notwendig. Diese Anpassungen sollten aufeinander abgestimmt werden, damit sie als Gesamtpaket die gewünschte Wirkung entfalten.
  • Die erforderlichen Änderungen sollten sehr rasch diskutiert und umgesetzt werden. Der normale Politik-Alltag ist zu langsam, es braucht dringend eine Spezialbehandlung des Klimaproblems.
  • Eine Mehrheit der Glarner Regierung und des Landrates hat noch nicht erkannt, wie dringend eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen ist. Es braucht deshalb einen speziellen Anstoss aus der Bevölkerung.

Im Kanton Glarus gibt es zum Glück das Instrument einer ausserordentlichen Landsgemeinde. Nutzen wir es!


Die nachfolgenden Begründungen stammen aus der sogenannten Gletscher-Initiative, gelten für die Klima-Landsgemeinde aber genauso:

  • Der Klimawandel bedroht die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen – weltweit und in der Schweiz, wo die Temperatur doppelt schnell ansteigt. Hitzetage führen zu Todesfällen, das Schwinden der Gletscher bringt den Wasserhaushalt durcheinander, der Landwirtschaft machen Trockenperioden zu schaffen, Schutzwälder werden geschwächt und der Fichte wird es im Mittelland zu warm. Weltweit verlieren Millionen ihre Lebensgrundlage und werden in die Flucht getrieben. Um die Gefahr zu bannen, hat die Uno 2015 das Pariser Klimaabkommen verabschiedet. Die Schweiz hat es ratifiziert – zusammen mit über 180 Staaten. Wir setzen in der Schweiz um, was in Paris zugesichert wurde.
  • DAS ZEITALTER DER FOSSILEN ENERGIEN BEENDEN: Das Verbrennen von Erdöl, Erdgas und Kohle heizt das Klima an. Es muss aufhören – denn es gibt kein klimaverträgliches Emissionsniveau. Die fossilen Energien waren praktisch und billig. Aber sie führten zu Machtkonzentrationen und Kriegen und halten autoritäre Regimes in Ländern wie Saudiarabien, Venezuela oder Russland an der Macht. Heute verfügen wir über saubere, dezentrale, erneuerbare Alternativen. Beenden wir das Zeitalter der dreckigen Energie! Wir geben dem Ausstieg ein Datum und schaffen damit Planungssicherheit für Investorinnen und Investoren.
  • DIE CHANCE NUTZEN STATT ABSEITS STEHEN: Um die Klimakrise zu lösen, muss das Energiesystem weltweit umgebaut werden. Dieser Umbau hat längst begonnen. Die Schweiz als führender Wissenschafts- und Technologiestandort hat die Wahl: Sie kann mitmachen und den Umbau als Chance nutzen. Oder abseits stehen und den Zug verpassen. 16 Milliarden Franken pro Jahr gibt die Schweiz für fossile Energien aus. Nutzen wir einheimische Energie, behalten wir die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze im Land!
  • EIN FAIRER BEITRAG DER SCHWEIZ: Im Sommer 2018 flog die Armee mit Helikoptern Wasser auf die Alpen, um das Vieh zu tränken. Als reiches Land können wir uns solch teure Notfallübungen (noch) leisten. Arme Länder können das nicht. Wer am wenigsten zum Klimawandel beigetragen hat, ist am härtesten von seinen Folgen betroffen. Eine klimaverträgliche Wirtschaft ist möglich. Die reiche, innovative Schweiz ist prädestiniert, Lösungen aufzuzeigen, welche weltweit wirken können.
  • Die Agrarpolitik ignoriert den Klimaschutz bis heute noch fast vollkommen – dabei könnte gerade die Landwirtschaft zu Lösungen beitragen.


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