Bad Blankenburg

Allgemeines:

Blankenburg wurde 1267 erstmals in einem Stiftungsbrief des Saalfelder Nonnenklosters erwähnt.[3] Der Bau der Stadtkirche wurde 1385 begonnen und nach einem Brand baute man weiter, sodass 1794 die Einweihung erfolgen konnte.[4] Der Ort geht auf die einst ebenfalls Blankenburg genannte Burg Greifenstein zurück, unter der sich die Siedlung als nach der Burg genannter Burgweiler bildete und 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Stadtrecht ist seit 1323 urkundlich verbürgt. 1744 kam es zu einem schweren Stadtbrand, der nahezu alle Gebäude der Stadt zerstörte. Im Jahr 1840 gründete Friedrich Fröbel in Blankenburg den ersten Kindergarten in Deutschland. Im selben Jahr begann auch der Kurbetrieb im Ort, durch den Blankenburg 1911 von den damaligen Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt der Titel Bad verliehen wurde. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Watzdorf eingegliedert.

Zu DDR-Zeiten wurde das ehemalige Hotel „Schwarzeck“ zu einer Parteischule der SED umgebaut und betrieben, aber nach 1990 dem Verfall preisgegeben.

Am 19. Juni 1992 wurden Böhlscheiben und Zeigerheim eingemeindet, am 23. März 1993 folgten Gölitz und Oberwirbach[5] und am 8. März 1994 Cordobang.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen neben der Burg Greifenstein das Wohnhaus von Friedrich Fröbel, der in Bad Blankenburg 1840 den ersten Kindergarten der Welt nach seinem pädagogischen Konzept gründete und führte, sowie das jährlich stattfindende Lavendelfest.

Zwei Kilometer südsüdwestlich des Zentrums der Stadt liegt rechts der Schwarza die Wallanlage Hünenkuppe, geschützt durch die angrenzenden Steilhänge. Es ist wahrscheinlich eine Befestigungsanlage der jüngeren Bronze- oder älteren Eisenzeit. Die siedlungsunfreundliche Lage deutet auf einen Kultstandort hin. Er wird aber auch mit den damaligen Goldfunden in der Schwarza in Verbindung gebracht.[9]

Bad Blankenburg war ab 1926 Tagungsort des Vertreterconvents (VC) der akademischen Turnerschaften,[10] eines Verbands von Studentenverbindungen. In Bad Blankenburg wurde vom VC eine Sportstätte für die Turnfeste errichtet, die heute die Landessportschule Thüringen beherbergt. Ebenso errichteten die Mitglieder des VC die Stadthalle und restaurierten den Turm auf Burg Greifenstein.[11]

Heute findet in Bad Blankenburg jährlich im Herbst die Greifensteintagung des Coburger Convents (CC) statt.

Ein Gedenkstein auf dem Gelände des evangelisch-kirchlichen Anna-Luisen-Stiftes erinnert seit 2001 an die mehr als 200 behinderten Kinder, die dort von den 1920er Jahren bis in die 1940er Jahre gefoltert und schließlich getötet wurden. 54 von ihnen wurden 1941 in die Thüringer Landesheilanstalt Stadtroda gebracht, von denen 24 nicht zurückkehrten, weil sie mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Euthanasieprogramm T4 zum Opfer fielen.[12]

Am Oelberg (im häufig so genannten Wohngebiet Dörfchen) wurde 1985 für die Opfer des Todesmarsches von Häftlingen des KZ Buchenwald, der den Ort im April 1945 passierte,[13] ein Gedenkstein aufgestellt.

Durch Bad Blankenburg verläuft der Bergwanderweg Eisenach–Budapest.

Bislang wurde von Gunter Demnig nur ein Stolperstein in der Stadt verlegt.