Kärelle

Das Kärelle ist ein GoKart mit elektrischem Antrieb. Es hat Platz für zwei Personen nebeneinander und wurde von uns (das sind Matti und David - wir sind Brüder) komplett selbst entworfen und gebaut. Mit knapp 6,8 PS schafft es das Kärelle von 0 auf 70km/h in ca. 8 Sekunden - leider nicht auf öffentlichen Straßen, da es keine Zulassung hat und auch keine bekommen wird. ;)

Die Idee zu diesem Projekt hatten wir schon lang: Wir träumten davon, unseren Berg Freestyler (eine Art Kettcar) zu motorisieren. Als Ende Februar 2020 alles geschlossen wurde, sahen wir unsere Chance, genug Zeit zu haben um den Berg Freestyler zu motorisieren. Erste konkrete Überlegungen zeigten aber, dass sich der Aufwand nicht lohnen würde. Der Freestyler ist nicht dafür ausgelegt, zwei Teenager mit ordentlicher Geschwindigkeit durch enge Kurven zu bringen. Zu klein, zu hoher Schwerpunkt und außerdem zeigte unser Modell auch schon deutlichen Verschleiß.

Lösung: Komplett selbst bauen!

Stück für Stück haben wir neue Ideen gefunden, diese eingeplant und seehr viel über die Umsetzung diskutiert. Dann haben uns viele unterschiedliche Leute sehr unterstützt. Zum Beispiel haben wir erstmal das Schweißen gezeigt bekommen - noch nie davor gemacht. Sehr große Rückschläge hatten wir mit der Ansteuerung des Motors. Bis kurz vor Schluss konnten wir uns nicht vorstellen, ob das Kärelle überhaupt irgendwann fahren würde. Aber wir motivierten uns immer wieder mit gemeinsamen Träumereien: "Wie cool das wäre mit einem selbstgebauten Kart". Seit wir angefangen haben, gab es schon fast die Regel: “Sobald im Alltag die Freizeit anfängt, am Kärelle weitermachen”.

Am 10.08.2021 setzte sich Matti nach einer ziemlich anstrengenden Endspurt-Woche hinter das Lenkrad und gab zum ersten mal “Gas”.

Rückblickend. Leider ist es (natürlich) nicht so, dass das Kärelle einmal fertig gestellt für immer einwandfrei funktionieren wird. Es gibt Dinge, die repariert oder verbessert werden müssen. Ob wir dazu neben Schule, Arbeit und Studium kommen werden und Motivation haben, ist die Frage.

Aber vermutlich hat sich die ganze Arbeit schon allein deshalb gelohnt, weil wir unglaublich viele neue Dinge gelernt haben. Zum einen im Bereich Mechanik, da keiner von uns darin ausgebildet ist oder hobbymäßig viel mechanisch arbeitet. Aber auch in unseren eigenen Bereichen; Software und Elektronik sind wir jetzt um Welten erfahrener. Außerdem mussten wir uns mit vielen Herstellern oder Händlern, oft auch auf Englisch austauschen (zum Glück gibt es keine Aufnahme von Davids Telefonat nach China).

Wir sind in jedem Fall total stolz und vor allem dankbar über den unerwarteten Erfolg. Welche Maschine funktioniert schon beim ersten, vollständig aufgebauten Test so gut wie tadellos? Auch wenn wir in den eineinhalb Jahren immer wieder kurz vorm Verzweifeln waren, müssen wir rückblickend sagen, dass wir sehr wenige große Probleme hatten!

Danke an alle, die uns in irgendeiner Weise unterstützt haben!!