Hubertusmesse
Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025 feierten wir unsere Jägermesse in der Stiftskirche Herzogenburg. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jagdhornbläsergruppe Oberwölbling im Dunkelsteinerwald. Herr Pfarrer Stephanus zelebrierte die Heilige Messe unter Mitwirkung einiger unserer Gildenmitglieder, die während der heiligen Messe Lektorendienste übernommen hatten. Mit dabei war auch unsere Ehrenabordnung mit Gildenfahne.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein kleines Frühschoppen im Pfarrzentrum, bei der Wildbratwürstel, Rehleberpasteten - Brote und Kaffee und Kuchen gereicht wurden. Die Jagdhornbläser Oberwölbling begleiteten auch die „3. Halbzeit“ der Hubertusmesse mit einigen jagdlichen Musikstücken.
Ein Dank gilt allen die zum Gelingen der Hubertusmesse 2025 beigetragen haben.
IPRF Weltmeisterschaft England 2025
Peter Hintermayer
Aufgrund guter Leistungen in der Saison 2024 durfte ich im August als Teil des österreichischen Teams an der Rimfire Weltmeisterschaft der IPRF (International Precision Rifle Federation) in der Kategorie „Open” teilnehmen.
Dabei handelt es sich um den größten internationalen Wettbewerb im dynamischen Schießen auf weite Distanzen mit dem Kaliber .22lr. Er wurde auf der Anlage des „West Midlands Shooting Ground“ in England ausgetragen und dauerte insgesamt eine Woche.
Vor dem Event
Der Startschuss zur WM erfolgte bereits zu Jahresbeginn, als der Österreichische Verband AUT-PRA die Kadernominierung bekannt gab. Insgesamt wurden dabei sieben Herren und eine Dame nominiert, die Österreich bei der diesjährigen WM vertreten dürfen.
Im Rahmen der Vorbereitung wurden gemeinsam einige Wettbewerbe besucht, vor allem jene der PRA.22lr-Series in St. Pölten und des SGW in Leobersdorf.
Auch beim Material wurde aufgerüstet. Ein großer Dank geht an die JSGH und die Firma Kahles, die mir ein Top-Zielfernrohr K328i zur Verfügung gestellt haben.
Ebenso gab es kräftige Unterstützung durch Relevant Precision, um mein Sportgewehr mit Teilen von Vision aufzuwerten.
Angekommen vor Ort
Nach einer langen Autofahrt und der Überquerung des Ärmelkanals mit der Fähre erreichten wir am Montag, dem 18.08.2025, das Gelände. Vor Ort gab es für jede Nation zwei Stunden Training, um die Ballistik zu überprüfen und sich an das durchaus spezielle Gelände zu gewöhnen.
Neben schwer sichtbaren Zielen im Wald war vor allem der zeitweise extrem steile Winkel zu den Zielen neu. So wurde beispielsweise die Skillstage vom Fuß eines Hügels mit 23 Grad Neigung geschossen, was Anpassungen in der eintrainierten Methodik beim Platzieren des Schießsackes erforderte.
Die Eröffnung
Am Dienstagabend erfolgte die feierliche Eröffnung der Veranstaltung mit der Flaggenparade. Das Team Österreich war dabei im Livestream bereits früh zu sehen.
Vorne: Team-Captain Markus Benes, Anna Rehrl und ich. In der zweiten Reihe, von links nach rechts, Philipp Hasenauer, Manuel Schnee, Stefan Seidl und in der dritten Reihe, Siegfried Bernhard und Gernot Rumpler.
Insgesamt waren 256 Teilnehmer aus 21 Nationen anwesend, welche wiederum in die Kategorien Open, Lady, Junior, Senior und Factory unterteilt wurden.
Nachdem die USA bei der letzten WM 2023 den Großteil aller Medaillen gewinnen konnten, war dieses Mal die Hoffnung groß, dass der Rest der Welt mithalten kann.
Der Wettkampf
Bei dieser Weltmeisterschaft gab es 20 Stages, die auf zwei Tage aufgeteilt wurden. Da die fünf Kategorien wiederum auf zwei Tage aufgeteilt wurden, gab es insgesamt vier Wettkampftage. Am ersten Tag starteten die Damen, Senioren und Factory, am zweiten Tag folgten Open und die Junioren.
Dank dieser Aufteilung war es möglich, die aktiven Schützen durch das restliche Team zu betreuen und sich die Stages für den kommenden Tag selbst anzuschauen. Das hat den Teamgeist auf jeden Fall merklich gesteigert. Generell waren alle Sportler sehr hilfsbereit und beim gegenseitigen Spotten wurde um alle möglichen Impacts für jeden Schützen gekämpft, egal aus welchem Land er kam.
Die Stages selbst waren alle auf 90 Sekunden und 12 Schuss festgelegt und dann mit verschiedenen weiteren Problemstellungen versehen. Die Zeit war somit immer knapp, wodurch es keinen Platz für Fehler gab. Das Matchbook war gut durchdacht und über weite Strecken sehr anspruchsvoll. Meiner Meinung nach war es somit perfekt für eine Weltmeisterschaft.
Am ersten Tag befanden sich die Stages auf einer Motocross-Strecke. Oft waren die Ziele auch im angrenzenden Wald versteckt. Generell war dieser Tag stark vom schwer zu lesenden Wind geprägt, der mir und vielen anderen Schützen einige Probleme bereitet hat. Ich konnte meinen ersten Wettbewerbstag mit 92 von 120 möglichen Treffern (76 %) abschließen. Damit belegte ich vorübergehend den 64. Platz. Mein Mindestziel für die WM war 80 %, sodass ich für die restlichen 10 Stages noch deutlich aufholen musste.
Tag zwei war dann mehr von einer hohen Anzahl an Positionswechseln und komplizierteren Abläufen geprägt, was meinem schnellen Schießstil auf jeden Fall entgegenkam. Die Stages waren hier größtenteils im Wald situiert, wodurch der Wind nicht mehr so oft entscheidend war. Diesmal wurden es 105 Treffer, was mir insgesamt den 53. Platz einbrachte. Mit einer Erfolgsquote von 82 % konnte ich mein Mindestziel erreichen, wobei der Abstand zur Weltspitze deutlich spürbar war.
Die Ergebnisse
Der Sieger, Michael Blackburn aus Australien, schoss unglaubliche 95 %. Mit nur elf Fehlschüssen lag er starke sechs Punkte vor dem Zweitplatzierten, was bei einem solchen Event eher selten ist. Die Plätze zwei bis fünf waren hingegen nur durch einen Punkt und die Zeitwertung der Skillstage getrennt.
Die beste Platzierung eines Österreichers ging an Gernot Rumpler mit Platz 34. Gratuliere! Die vollständigen Resultate gibt es hier nachzulesen:
https://www.impactscoring.net/match/results?id=900
Resümee
Die IPRF-Weltmeisterschaft 2025 war für mich auf jeden Fall ein großartiges Erlebnis und damit alle Kosten und Mühen wert. Die Möglichkeit, so viele Schützen aus aller Welt kennen zu lernen, war wirklich schön, und die sportliche Herausforderung angemessen.
Ich möchte mich bei meinen Sponsoren Kahles, Relevant Precision, Grawe und natürlich ganz besonders bei der Jagd- und Schützengilde Herzogenburg bedanken! Die JSGH hat den KK-PRS Sport in Österreich nicht nur ins Rollen gebracht, sondern ist auch weiterhin maßgeblich am Wachstum dieser neuen Sportart beteiligt.
Ich hoffe, dass die Teilnahme unseres Teams an dieser Weltmeisterschaft auch neuen Schützen und Interessierten zeigt, welche Möglichkeiten dieser Sport bietet und dass es sich lohnt, sich damit näher zu beschäftigen.