1945 konnte von „innerer Festigkeit“ und „Klarheit“ überhaupt keine Rede mehr sein – und der eben zitierte Julius Petersen war daran nicht schuldlos. Überall wurden neue Wege gesucht, und keiner schien willens, auf einem bereits gewiesenen Wege weiterzugehen. Wer damals Germanistik studierte, fühlte sich wie in einer riesigen Wüste, wo würdige Gelehrte mit weißer Weste nach sicheren Oasen suchten. Sie liefen dabei in alle Richtungen auseinander; und ihnen folgten, in kaum kassierten Ex-Wehrmachtsuniformen, eifrig beflissene Schüler. Das Undankbarste, was ein Schüler tun konnte, war: den Weg einer anderen Gruppe für aussichtsreicher zu halten; das Schlimmste, auf das er gefaßt sein mußte, das Verhängnis schlechthin für ihn war: der Tod des Führers und Lehrers.